Neues aus der Roten Flotte

Begonnen von hillus, 29 Juli 2011, 14:36:21

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Urs Heßling

hi,

Zitat von: der erste am 11 August 2011, 21:23:37
DBB-Diversantenbekämpfungsboot

und "Diversanten" sind alle die, die gegen Putins Auszeichnung mit dem Quadriga-Preis sind ?  :-D :roll: :wink:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

der erste

Das passt aber ganz schlecht.

der erste

Wen aber das Thema interessiert und nicht nur am Mainstream interessiert ist, für den habe ich hier noch was. Der 2. Beitrag ist es. http://backyard-safari.blogspot.com/search?updated-max=2011-07-25T08%3A39%3A00%2B02%3A00&max-results=7

hillus

Hallo zum Samstagabend,

Diversanten hin und her, letztlich gibt es davon noch genug in unserer Welt. Zurück zum sogenannten Anti-Diversantenboot GRACHONOK. Ich bin mir mit meinem Kumpel Axel E. einig, hier wurde wieder eine russische Klassifizierung für Boote getroffen, die es im Vergleich zur NATO nicht gibt. Alles nach dem Motto, wenn schon der Geldbeutel keine größeren Überwassereinheiten zuläßt, letztlich werden doch nur bereits schon seit den 90-zigern begonnene Einheiten langsam aber sicher fertiggebaut, dann muß mit neuen Namen getrommelt werden.
Für die Kenner vom Fach sollte das Boot schlicht und einfach ein Tauchertender sein. Schließlich sind Froschmänner ja auch eine Form von Tauchern. Die Bewaffnung sollte uns dabei nicht stören. Kann sich jemand dieser Auffassung anschließen??? :? :? :?
Ähnlich ist der Sachverhalt zur "neuen" Rakete LINER. Aber dazu vielleicht später mehr. Oder Du, lieber Olaf, schreibst eine Nachricht dazu. Natürlich sind alle aufgefordert, nicht nur OLPE!!! top top top

Es grüßt Hillus

Urs Heßling

moin,

Zitat von: hillus am 13 August 2011, 20:46:24
Für die Kenner vom Fach sollte das Boot schlicht und einfach ein Tauchertender sein. Schließlich sind Froschmänner ja auch eine Form von Tauchern. Die Bewaffnung sollte uns dabei nicht stören.

aha. danke,

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

der erste


Für die Kenner vom Fach sollte das Boot schlicht und einfach ein Tauchertender sein. Schließlich sind Froschmänner ja auch eine Form von Tauchern. Die Bewaffnung sollte uns dabei nicht stören. [/quote]

Also für einen einfachen Tauchertender ist mir die Bewaffnung doch zu offensiv. Es dient mit der an Bord befindlichen bewaffnung dem Schutz von Hafenanlgen, Reeden und militärischen Objekten. Zur bestimmung und Aufklärung von gegenriechen tauchern oder Diversanten befindet sich an Bord die absenkbare hydroakustische Anlage "ANAPA-ME" mit einer Reichweite gegenüber Tauchern von 300 m ( siehe Bild). Dieselbe Anlage befindet aich auf den Artillereibooten "Astrachan" und "Wolgodonsk" sowie auf der "Jaroslaw Mudroi". Wem Diversantenbekämpfungsboot zu offensiv ist, kann vieleicht mit dem Begriff "Reedeschutzboot" leben. Hätte ich geahnt, welches Interesse dieses kleine Boot hat, hätten wir uns auf der Messe sicherlich intensiver damit beschäftigt. Es war ja zur Besichtigung freigegeben, genau wie die Wolgodonsk. Da waren wir drauf.

der erste

Habe jetzt erst die Rechtschreibfehler gesehen, Entschuldigung.

hillus

Zu fortgeschrittener Stunde!
Einige Gedanken zur russischen Mitteilung einer neuen U-Boot-Rakete ,,LINER" vom 10.08.2011! :lol:

Die Rakete LINER ist eine weitere Vervollkommnung der in der Bewaffnung der russischen Seekriegsflotte stehenden Rakete SINEVA (RSМ-54). Sie ist nicht mit der U-Boot-Rakete BULAVA vergleichbar, wie es jedoch fälschlicherweise in den russischen Medien berichtet wurde.

Die sieben noch in der 31. Rotbanner-Division der Nord Flotte vorhandenen raketentragenden strategischen Unterwasserschiffe des Projektes 667БДРМ (NATO Code DELTA IV-SSBN), sind außer der K-407 NOVOMOSKOVSK ab 1996 mit der neuen Rakete SINEVA ausgerüstet worden. Als 1. Boot wurde K-84 YEKATERINBURG der Modernisierung unterzogen und als letztes Boot soll K-407 NOVOMOSKOVSK bis 2012 wieder der Seekriegsflotte zulaufen. Ziell ist die Verlängerung des Kampfwertes bis zu 15 Jahre. Mit der SINEVA und der Weiterentwicklung LINER will man eine weitere Vervollkommnung erreichten. Besonders mit der Rakete LINER sollen die DELTA IV noch viele Jahre (bis ca. 2030!) dem Kampfbestand der Flotte erhalten bleiben, bis die komplette Umrüstung auf die neuesten U-Boote Projekt 955 gelungen ist.
,,Die SINEVA-Rakete (Rakete RSM 54) hat eine viel größere Reichweite als die Vorgängerrakete R-29-M (über 11.000 Kilometer gegenüber 8.300 Kilometer) und eine bessere Trefferquote. Zudem ist ihr System in der Lage, eine Raketenabwehr zu überwinden. In der Basisvariante hat die Rakete vier Gefechtsköpfe mit einer Sprengleistung von je 100 Kilotonnen. Zudem können diese Raketen mit den neuen nuklearen Gefechtsköpfen im speziellen Miniformat ausgestattet werden (bis einigen Dutzend Tonnen TNT). Dadurch kann man sie für präzise Vernichtung besonders wichtiger Ziele benutzen." Übersetzung nach http://www.de.rian.ru/opinion/20101215/257897161.html vom 15.12.2010. Die Rakete RSM-54 SINEVA hat den NATO Code SS-N-23-SKIFF.

Der strategische atomare Unterwasserkreuzer K-84 YEKATERINBURG (Projekt 667БДРМ-DELTA IV) hat am 20. Mai den erfolgreichen ersten Start der interkontinentalen ballistischen Rakete nach dem Programm LINER in Unterwasserlage in der Barentssee vollzogen. Die Rakete traf zielgenau im Übungsplatz Kura (im Russischen Poligon genannt-Schießplatz) auf der Halbinsel Kamtschatka ein. top top top
Wie das staatliche Raketenzentrum ,,Makejew" (GRZ) mitteilt, werden die Tests der Raketen erfolgreich nach zwei Gruppen - "ARBALET" und "LINER" - durchgeführt. Ab 2011 wurden nach Abschluss der Konstruktionsarbeiten und ersten Modellversuchen mit den Flugtests der Rakete LINER begonnen. Laut Angaben des GRZ ,,Makejew" baucht die Rakete nicht den Vergleich mit anderen modernen strategischen U-Boot-Raketen zu scheuen. Lediglich die TRIDENT-2 der US-Navy sei derzeit hinsichtlich der Sprengköpfe noch besser.

Die Rakete LINER hat eine größere Reichweite als ähnliche Raketen. Sie kann sechs bis zwölf Gefechtsköpfe geringer Leistung oder vier Gefechtsköpfe mittlerer Leistung tragen, während die BULAVA nur maximal sechs Gefechtsköpfe geringer Leistung trägt. Außerdem kann die LINER auch eine gemischte Waffenzuladung aus Gefechtsköpfen unterschiedlicher Leistung tragen.
Soviel oder so wenig zur neuen strategisch-ballistischen U-Boot-Rakete LINER. :-P :-P :-P

Der Leser sollte zum Schluss beachten, dass die russische Seekriegsflotte mit den DELTA IV Booten nur noch über die einzigen einsatzklaren strategischen Unterwasser-Raketenträger verfügt.  flop flop flop

olpe

Hallo,
Dank an @hillus für die ausführliche Darstellung zur neuen ballistischen u-bootgestützten Interkoninentalrakete "LINER" (gesprochen: LAINER, «Лайнер»).
Es ist schon beachtlich, dass die russische Marine nunmehr zwei neue strategische Raketensysteme einführt: einerseits die Feststoffrakete BULAVA, andererseits die flüssigkeitsgetriebene "LINER". Es scheint, dass in der vergangenen Zeit in Moskau peu-á-peu eine Neuausrichtung in punkto Ausstattung der Marine mit strategischen Offensivwaffen stattgefunden hat. Von der 'preisgünstigen' Lösung in Form der BULAVA (nach dem BARK-Dilemma Ende der neunziger Jahre d.v.Jh.) und damit der Favorisierung des Feststoffantriebes, der Nutzung von Technologien aus dem Landraketenbau (TOPOL', TOPOL'-M), des Umschwenkens auf ein anderes Konstruktionsbüro (Teplotekhnika in Moskau) scheint man nun abgerückt zu sein. Mit der "LINER" kommt nun wieder der think-tank der Marineraketenentwicklung, das Konstruktionsbüro Makeev in Miass zum Zuge ... des weiteren der bewährte Flüssigkeitsantrieb ... und eine bewährte Basis vorheriger Raketenentwicklungen: die "SINEVA" bzw. deren Vorgänger.
Ein teuer "Spass", den sich die Russische Föderation da leistet. Man hat wohl die Reissleine gezogen ... BULAVA fliegt nicht zuverlässig ... die neuen SSBN "YURIY DOLGORUKIY" ff. sind noch nicht einsatzbereit ... die TYPHOONS ohne Raketen ... Letztlich werden nun die alten Kampfeisen 667BDRM - die DELTA-IV - wieder zur tragenden Säule der russischen strategischen Triade ... wie @hillus schrieb, bis 2030!
Grüsse
OLPE

olpe

... ergänzend:
ein Bild von der Beladung eines Projektes 667BDRM DEL'FIN (NATO: SSBN der DELTA-IV-Klasse) mit einer Rakete R-29RM SHTIL' bzw. R-29RMU SINEVA im Nordflottenstützpunkt Gadzhievo, Saida-Guba (Saida-Bay), Bukhta Yagel'naya (Yagel'naya-Bucht):
Raketenbeladung
Grüsse
OLPE

Urs Heßling

moin,

danke für gute Info und Kommentare  top :MG:

Zitat von: olpe am 21 August 2011, 21:21:48
... bis 2030!
wenn denn Rumpf und Antrieb so lange durchhalten ...  :|

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

hillus

Ein Gruß zum Nachmittag,

ein Dank an Olpe für seine Ergänzung. Schon ganz gut, wenn man Lücken lässt, in die dann hineingestoßen werden kann. Nachdem ich die Zeilen über die neue ballistische Rakete "LINER" abgeschickt hatte, sprach ich später mit Olpe und er war auch gerade dabei, die Ergänzungen zu formulieren.  :MG:
Auch Urs Hessling Danke für Deinen Kommentar. Es freut mich, dass nicht nur die etablierten "Russen" gut mitlesen. top
Natürlich sollten die Boote durchhalten, aber man hat ja schon andere U-Boote "kaputtgekriegt". Letztlich ist auch die Dauer der Gefechtspatrouillen der strategischen U-Schiffe der Seekriegsflotte auf ungefähr einen Monat geschrumpft. Warum?? Das wäre wieder eine Diskussion wert!  :MS:
Zum Schluss noch zum Foto von Dir Olaf. Der abgebildete DELTA IV sollte nach meinen Fotounterlagen K-114 TULA sein! (Aber bitte nicht festnageln!!!)  :?

Hillus

olpe

Zitat von: Urs Hessling am 22 August 2011, 14:36:41
Zitat von: olpe am 21 August 2011, 21:21:48
... bis 2030!
wenn denn Rumpf und Antrieb so lange durchhalten ...  :|
Hallo,
*Scherzmodus ein* ...
... kann so ein Korpus rosten ?... :O/Y :-D
K-407 "NOVOMOSKOVSK" im Dock der Werft "Zvezdochka" (NATO: Navy Yard YAGRY-Island)

*Scherzmodus aus* ...


Zitat von: hillus am 22 August 2011, 15:35:04
Der abgebildete DELTA IV sollte nach meinen Fotounterlagen K-114 TULA sein! (Aber bitte nicht festnageln!!!)  :?
... diesen Ansatz nehme ich gern in meine Sammlung auf ... und ... *Scherzmodus ein* ... verstaue meinen Werkzeugkoffer wieder im Keller ... *Scherzmodus aus* ... :-D
Grüsse
OLPE

hillus

Hallo zum Abend,

es war ein interessanter Artikel über den Bau der neuen U-Boote der YASEN Klasse (Projekt 885) zu finden. Ich möchte Euch diesen Artikel nicht vorenthalten.

In Russland werden zehn Atom-U-Boote Typ "YASEN" gebaut!
Das Staatsprogramm der Ausrüstung der Seekriegsflotte Russlands 2011-2020 Jahre sieht den
Bau zehn atomarer U-Boote des Projektes die 885 "YASEN" vor, teilt ITAR-TASS mit dem
Hinweis auf die Quelle in der Militär-industriellen Kommission bei der russischen Regierung
mit.
Dabei werden die U-Boote mit den Flügel-Überschallraketen "ONYX", Raketentorpedos und
den herkömmlichen Torpedos ausgerüstet.
Früher war es geplant, dass die russische Kriegsmarine 30 Atom-U-Boote des Projektes
"YASEN" bekommen wird, jedoch war nachher wegen des Mangels der Finanzierung der
Umfang des Kaufes der Unterwasserschiffe bis auf sechs Einheiten verringert worden. Es
wird erwartet, dass das erste U-Boot des Projektes 885 - "SEVERODVINSK" - der
Seekriegsflotte bis Ende 2011 übergeben wird. Dieses U-Schiff war 1993 auf Kiel gelegt
worden. Bei "SEVMASH" wird z. Zt. der Bau des zweiten U-Schiffes des Projektes
"YASEN, als "KAZAN" 2009 auf Kiel gelegt, gebaut. Dieses U-Boot wird nach dem
geänderten Projekt "YASEN-M" fertiggestellt.
Die Bootslänge der U-Boote des Projektes "YASEN" ist 119 Meter, die Wasserverdrängung
13800 Tonnen. Die Autonomie des Atom-U-Bootes ist auf hundert Tage konstruiert. Die U-Boote
des Projektes 885 können eine Geschwindigkeit bis zu 31 Knoten unter Wasser entwickeln und sie
werden mit zehn Torpedoapparaten des Kalibers 650 und 533 Millimeter, sowie 24
Startrampen für Raketen " Schiff-Schiff" und "Schiff-Boden" ausgestattet sein. Zur
Nomenklatur der Ausrüstungen der U-Boote werden Flügelraketen ONYX, die eine
Gefechtseinsatzweite von ca. 100 Kilometer haben, gehören.

Der Kommentar:
Um die Ausführung des Staatsprogramms zur Ausrüstung der Flotte von 2011-2020 Jahre im
Teil des Baus der Atom-U-Boote des Projektes die 885 "YASEN" zu gewährleisten, wäre es
erforderlich, jährlich mindestens ein Schiff zu bauen, was in der jetzigen Situation wenig
wahrscheinlich sein wird. Mit höchster Wahrscheinlichkeit kann man behaupten, dass die
Seekriegsflotte die versprochene Zahl von Atom-U-Booten des angegebenen Projektes bis
zum Ende 2020 nicht bekommen wird.

Nebensächlichkeiten habe ich weggelaseen.

Hillus

Baunummer 509

Hallo Hillus,

interessanter Artikel, vielen Dank fürs Einstellen.  top

Kurze Frage, vielleicht weißt Du ja etwas darüber: Sind die Boote des Projekts 885 "YASEN" als Ersatz für die Oscar's gedacht? Oder eher für die Charlie Klasse?
Und wie könnte die Einsatzdoktrin dieses Bootstyps ausreichen? Um Carrier Task Forces anzugreifen dürfte doch die Schalgkraft fehlen, oder?

Oder ähnlich den amerikanischen Los Angeles Flight II Booten als Jagd U Boot mit Lenkwaffenkapazität?


Du siehst mich verwirrt  :-D

Gruß

Sebastian

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