Volksmarine-Meine Dienstzeit

Begonnen von smutje505, 15 Mai 2011, 18:25:00

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smutje505

Hier berichte ich euch über meine Dienszeit bei der Volksmarine von 1964-1967.Am 3.Oktober 1964 wurde ich in Halle/Saale (Haus der Gewerkschaften-heute Kultur und Kongresszentrum) zur NVA/VM eingezogen.Von hier ging es per Deutsche Reichsbahn über Cottbus,Frankfurt/O nach Wolgast(8Std.).Die Grundausbildung Rückwärtige Dienste war bis mitte Dezember,danach erster Urlaub(4 Tage)und dann nach Kühlungsborn.Bilder 2,3,4+5 sind von der Vereidigung.
Teil 2 folgt

smutje505

Bild 2 im Hintergrund der U-Jäger Hai V-81(streng Geheim in dieser Zeit)

Trimmer

Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

brueckenhein

Mehr mehr mehr. Wie sich die Bilder gleichen! :MLL: :MG:
Seefahrer sind wie Kletten, sie halten alles zusammen

olpe

Zitat von: smutje505 am 15 Mai 2011, 18:36:04
Bild 2 im Hintergrund der U-Jäger Hai V-81(streng Geheim in dieser Zeit)
Hallo,
schöne Bilder  top. Hier ein link zu weiteren Bildern des V-Schiffes HAI
http://www.berndluedicke.de/Volksmarine/Schiffstypen/U-Jager/body_u-jager.html
und ... so sieht der Bereich heute aus ... der Südhafen Wolgast ...
http://static.panoramio.com/photos/original/38111614.jpg
Grüsse
OLPE

smutje505

Hallo Olpe den link der U-Jäger kenne ich und über den Südhafen Wolgast bis zum" heutigen Objekt" in Wolgast komme ich noch,habe etwas Geduld.

smutje505

#6
So noch einige Episoden zur Grundausbildung,die sehr hart war für uns junge Menschen waren.Es waren 4 Züge bei den Rückwärtigen Diensten(1 Zug=3 Gruppen -1 Gruppe=10 Mann)In den 6 Wochen Grundausb. Fast alles im Laufschritt,Arme anwinkeln,sogar zur Esseneinahme-wenn keine Ruhe war-auf raus wieder rein da war das Essen schon halbkalt.Und dann der "Maskenball" immer andere Anzugsordnung beim Alarm(Bordpäckchen weis,Bordpäckchen blau,2 Geige usw.)hattest du vergessen den Spint abzuschließen lagen deine Sachen auf den Boden.Nach 4 Wochen erster Landgang,natürlich in Gruppe nicht allein.Grundausbildung war zu Ende-wir hatten als bester Zug abgeschnitten-Sonderlandgang nach Ahlbeck-vom Objekt durch Wolgast über die Brücke zum Bahnhof.Zu dieser Zeit fuhren die Züge noch nicht über die Brücke.Im Zug habe ich mein Portemonai verloren,in den falschen Hosenschlitz gesteckt-Pech(40 MDN weg). Ps.Die Güterzüge wurden mit der Eisenbahnfähre Stralsund übergesetzt.Die Gaststätte Zum Anker war für VM Angehörige verboten.

t-geronimo

Da wir für die Erlebnisberichte eine eigene Rubrik haben, verschiebe ich das Thema mal dorthin. ;)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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smutje505


Hastei

hallo smutje505,

sowas lese und gucke ich gerne ! In der Ausbildung mit Schreien und Maskenball waren wir uns sehr ähnlich. Könnt ich so unterschreiben.

Gruß Hastei

brueckenhein

Ich kann das auch unterschreiben^^
Seefahrer sind wie Kletten, sie halten alles zusammen

smutje505

Heute weiter mit meiner Dienstzeit..Im Objekt Wolgast Grundausbildung abgeschlossen nun ging´s nach Kühlungborn(West).Dort,wo wir später erfuhren,auch die Kampfschwimmer der VM stationiert waren.Wir als Schnippis hatten aber kaum Kontakt.In dieser 2monatigen Ausbildung wurden die artverwandten Berufe(Fleischer,Bäcker,Konditor usw.)zum Koch für die Flotte ausgebildet.Wir waren 3 Berufsköche(aber ohne Berufserfahrung-ausgelernt und gleich zur Fahne)für uns war aber die Ausbildung wie Urlaub.
Auch aus Kühlungsborn 2 Episoden:Ausbildung an der Feldküche(Gulaschkanone) wir alle hatten keine Ahnung wie man so ein Ding behandelt-Uffz.waren erst 1/2 Jahr dabei und unser Chef der Kaleu nicht anwesend.Wir heizten wie die Weltmeister die Fe/Kü an bis sie sich schüttelte,die Uffz. riefen nur Deckung.Durch das indirekte beheizen ,es war nicht genug Glycerin im Innenmantel drin,kahm dieses zustande.Es lief noch glimpflich ab.Anschließend Rüffel vom Chef ohne Anweisung gehandelt zu haben.

smutje505

Erster Landgang in Kühlungsborn..ab zu "Störtebecker"..vorher im HO den seemännischen Stern gekauft und unseren Merkurstab mit roter Tinte gefärbt danach auf den Kullani und die 1 Geige auf den linken Ärmel genäht.Wir wußten das dieses nicht gestattet ist,hat uns aber gefallen.So gegen 23.00Uhr Streife in der Gaststätte und wie es so will unser Chef  mit 1Uffz.+1OMtr. geht von Tisch zu Tisch kontrolliert die Ausgangskarten.Kommt an unseren Tisch setzt sich und gibt uns eine Rasierklinge-geht bitte auf die Toilette und trennt den roten Merkurstab ab.Sonst kein Wort mehr und geht.Wir fanden diese Geste sehr fair und am anderen Tag wurde auch kein Wort mehr von seiner Seite darüber gesprochen.(Rückwärtige Dienste gibt es nicht in rot)

Big A

Hatte das "rot" denn eine besondere Bedeutung??


Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Elektroheizer

Wollte ich auch fragen. Aber ein sehr faires Verhalten, sowas zeichnet einen wirklich guten Offizier aus.
Ich habe das Grauen gesehn

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