Maschinenkanonen auf U Booten

Begonnen von genkideskan, 22 April 2011, 17:16:54

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

genkideskan

Bei der Verwendung von Maschinenkanonen der Luftwaffe auf U Booten hat man sofort eine Menge Probleme.
Die von der Luftwaffe verwendeten Kanonen waren zumeist Bordkanonen - 151/15 und 151/20.
Diese wurden durch grössere Kaliber ersetzt und waren überzählig. Ein Grossteil ging als Flak an
das Heer - zumeist in eigens entwickelten Lafetten a 3 Waffen. Problem war die elektrische Zündung
der Munition und die fehlenden Zieleinrichtungen. Flugzeuge zielten über ein zentrales Reflexvisier
und feuerten die Bordwaffen über das Bordnetz elektrisch ab. Keine Schlagbolzen, nur feder-
gelagerte Kontakte. Es gab auch einige wenige MG 151/15 mit normaler Schlagbolzenzündung, welche auf
kleinen Einheiten eingesetzt wurde. Der Aufwand war relativ gross, da Lafetten und Zieleinrichtungen
erst gebaut werden mussten. Wieviele überhaupt an die Marine geliefert wurde, wäre noch zu prüfen.
Bordwaffen waren relativ filigran und pflegeintensiv ( Nach jedem Flug) und vertrugen sich sicherlich
nicht gut mit den rauen Bedingunegn auf See bzw. unter Wasser. Sie waren zu gross um sie in den
Turm zu schaffen.

Das 13mm MG 131 wurde von der Luftwaffe dringend selbst als Abwehrbewaffnung in Bombern usw.
benötigt und meines Wissens nicht abgegeben. Auch hier das Problem der elektrischen Abfeuerung.

Traditionsgemäss wurden brauchbare Beutewaffen immer an die Marine abgegeben, da die Munitions-
versorgung wesentlich zentraler und einfacher war. Man denke an die 4cm Bofors Maschinenkanonen,
die in Belgien, Polen usw. in grossen Mengen erbeutet wurden. Diese gingen geschlossen an die Marine.
Weiterhin das 15mm Besa MG aus Tschechien und das 2cm Madsen MG.

Ob nun die italienischen Waffen zur Verfügung gestellt wurden, oder als Beute zur Marine kamen,
kann ich nicht sagen. DWM Lübeck fertigte Munition für dei 13,2mm Waffen der Marine. Es ist möglich,
das die bekannten 13,2mm Waffen auf dt. U Booten in Italien schon für U Boote gebaut wurden. Es sind Doppellafetten mit wasserdichten Behältern. Ideal. Platz war ja auf den Türmen das nächste Problem.

F.B.

#1
Hallo,

Die Breda-MGs dürften abgeben worden sein. Sie wurden von Herbst 1942 bis Herbst 1943 genutzt. Da Italien erst im Herbst 1943 kapituliert hat, schließe ich Beutewaffen aus.

Edit: Das MG 151 wurde auf M-Booten, LS-Booten und Mäxchen-Booten in Einzel- und Drillingslafetten eingesetzt. Probeweise auch auf U 553. Wobei diese auf dem U-Boot wie die Breda-MGs Zwillingslafetten waren und in wasserdichten Kastenlafetten versenkt wurden.

MfG

Frank





F.B.

Hallo,

das MG 131 wurde zumindestens an das Heer abgeben. Also schließe ich einen Einsatz auch bei der Marine nicht aus.

MfG

Frank

Schorsch

#3
Hallo Frank,

Zitatdas MG 131 wurde zumindestens an das Heer abgeben. Also schließe ich einen Einsatz auch bei der Marine nicht aus.
...in den Merkbüchern für die Munition der Kriegsmarine sind zwar Angaben für die Munition der MG 151 und auch für die 13,2 mm-Patronen der Hotchkiss- und die der 13,2 mm-FN-MGs zu finden, aber nichts zur Munition des MG 131. Damit sinkt m.M.n. die Wahrscheinlichkeit, dass das MG 131 regulär zur Bewaffnung von Einheiten der Kriegsmarine gehörte.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

F.B.

Zitat von: genkideskan am 22 April 2011, 17:16:54
Bei der Verwendung von Maschinenkanonen der Luftwaffe auf U Booten hat man sofort eine Menge Probleme.
Die von der Luftwaffe verwendeten Kanonen waren zumeist Bordkanonen - 151/15 und 151/20.
Diese wurden durch grössere Kaliber ersetzt und waren überzählig. Ein Grossteil ging als Flak an
das Heer - zumeist in eigens entwickelten Lafetten a 3 Waffen. Problem war die elektrische Zündung
der Munition und die fehlenden Zieleinrichtungen. Flugzeuge zielten über ein zentrales Reflexvisier
und feuerten die Bordwaffen über das Bordnetz elektrisch ab. Keine Schlagbolzen, nur feder-
gelagerte Kontakte. Es gab auch einige wenige MG 151/15 mit normaler Schlagbolzenzündung, welche auf
kleinen Einheiten eingesetzt wurde. Der Aufwand war relativ gross, da Lafetten und Zieleinrichtungen
erst gebaut werden mussten. Wieviele überhaupt an die Marine geliefert wurde, wäre noch zu prüfen.
Bordwaffen waren relativ filigran und pflegeintensiv ( Nach jedem Flug) und vertrugen sich sicherlich
nicht gut mit den rauen Bedingunegn auf See bzw. unter Wasser. Sie waren zu gross um sie in den
Turm zu schaffen.

Das 13mm MG 131 wurde von der Luftwaffe dringend selbst als Abwehrbewaffnung in Bombern usw.
benötigt und meines Wissens nicht abgegeben. Auch hier das Problem der elektrischen Abfeuerung.

Traditionsgemäss wurden brauchbare Beutewaffen immer an die Marine abgegeben, da die Munitions-
versorgung wesentlich zentraler und einfacher war. Man denke an die 4cm Bofors Maschinenkanonen,
die in Belgien, Polen usw. in grossen Mengen erbeutet wurden. Diese gingen geschlossen an die Marine.
Weiterhin das 15mm Besa MG aus Tschechien und das 2cm Madsen MG.

Ob nun die italienischen Waffen zur Verfügung gestellt wurden, oder als Beute zur Marine kamen,
kann ich nicht sagen. DWM Lübeck fertigte Munition für dei 13,2mm Waffen der Marine. Es ist möglich,
das die bekannten 13,2mm Waffen auf dt. U Booten in Italien schon für U Boote gebaut wurden. Es sind Doppellafetten mit wasserdichten Behältern. Ideal. Platz war ja auf den Türmen das nächste Problem.

Hallo,

laut meinen Quellen gab es für das MG 151 zwei Schlösser. Eins für elek.Zündung und eins mit Schlagbolzen. Diese konnten einfach getauscht werden.

MfG

Frank

genkideskan


Ich muss mich da berichtigen. Ich habe zumindest eine Marinevorschrift zum 13mm Zünder. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Nutzung durch die Marine erheblich.

13mm Zünder 1531 und 1532
MDv 190 6A 8c  von 1943

Gerade habe ich auch ein Bild gefunden mit einem 2cm MG FF - wenn man anfängt zu suchen.

Impressum & Datenschutzerklärung