Wasserbomben auf Dickschiffen?

Begonnen von genkideskan, 16 April 2011, 14:50:56

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genkideskan


Führten die grossen Einheiten der Kriegsmarine auch Wasserbomben und Werfer dafür?
Oder handelt es sich um die Täuschkörper  Granateneinschlag?

Rheinmetall

Guten Morgen !

WaBo-Werfer auf Dickschiffen machen keinen Sinn !
Sie sind zu langsam, schwerfällig und haben einen zu großen Wendekreis, um getauchten Booten auf den Zahn fühlen zu können.

Daher waren Sloops, Korvetten, Fregatten und Zerstörer mit diesen ausgerüstet.

Gruß,
          Rheinmetall
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

redfort

Zitat von: Rheinmetall am 17 April 2011, 00:03:35
Guten Morgen !

WaBo-Werfer auf Dickschiffen machen keinen Sinn !
Sie sind zu langsam, schwerfällig und haben einen zu großen Wendekreis, um getauchten Booten auf den Zahn fühlen zu können.

Daher waren Sloops, Korvetten, Fregatten und Zerstörer mit diesen ausgerüstet.

Gruß,
          Rheinmetall

Moin,
was nicht heißen soll das z.B. Bismarck , Prinz Eugen, Admiral Hipper usw. trotzdem Wasserbomben an Bord hatten in sogenannten Ablaufgestellen..

Gruss
Axel
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Teddy Suhren

Hai

Es tut aber mächtig knallen tun...und viel Wasser wird da auch bewegt.
Es gab schon hier und in Nachbarforen lange Diskussionen warum die Wabo Lagerschalen am Heck der Bismarck (oder PE - weiß ich jetzt nicht genau) nach dem Gefecht in der Dänemarckstraße leer waren während vorher eindeutig Wasserbomben da waren. Ganz so einfach ist das deshalb m.E. nicht und ich weiß nicht ob es damals ein eindeutiges Ergebnis der Diskussion gab.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

genkideskan


Meinen Recherchen nach handelt es sich nicht um Wasserbomben. Eher um Täuschkörper.
Bestehend aus zwei zylindrischen zusammengebolzten Büchsen. Eine gefüllt mit Sprengstoff
oder einem Pyrotechnischem Satz, die andere leer, als Auftriebskörper. Der Sicherheitsstropp
reisst beim Wurf den Vorstecker heraus und die Übertragungsladung wird unter Federdruck
im Mittelrohr über die Sprengkapsel geschoben. Gezündet wird nicht mit einem einstellbaren
hydrobarischen Zünder oder Uhrwerk, sondern mit wahlweise 4 Brennzündern unterschiedlicher
Brenndauer. Hier mal eine Zeichnung.



Zum Wurf wurde nun der Sicherungsstropp eingehakt und die Kappe eines Brennzünders
mit entsprechender Brennzeit abgeschraubt und abgezogen. Dann wurde der Täuschkörper
geworfen bzw. abgerollt. Der Sicherungsstropp machte nun das ganze scharf und der TK
schwamm achteraus. Nach Ablauf der Brenndauer wurde die Ladung gezündet.


TK an Bord von S - Booten und beim Verladen. Beachtenswert die Aufhängung ausserhalb der Mitte





Kommander

Bei der Indienststellung der Tirpitz waren auf dem Hinterschiff je drei Wasserbombenwerfer montiert.(Aussage eines früheren Arbeitskollegen der diese Werfer selbst mit aufgebaut hat auf KMW Wilhelmhafen). Diese wurden aber nach kurzer Zeit wieder demontiert.

Gruß
Kommander

Herr Nilsson

Auf BS und PG waren es eindeutig Wasserbomben der Sorte WBD.
Gruß Marc

genkideskan

Was ist BS und PG? Auch wenn Anglizismen und Abkürzungen als tres chiqué gelten, muss es denn sein?

Gibt es zu den WBDs Bilder oder Dokumente?

t-geronimo

Schlachtschiff Bismarck, Schwerer Kreuzer Prinz Eugen.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Trimmer

Also wie mir bekannt ist hatte die "Prinz Eugen " 2 Ablauframpen für Wasserbomben am Heck aber bei der "Bismarck " ist es mir nicht bekannt

Gruß - Trimmer-Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

genkideskan

Ahhh ja - die Abk. für Titanic ist dann Ii oder wie :-).

Wenn wir nun mal in die U Jagdvorschriften schauen, gibt es da genaue Anweisungen welche Wasserbomben wann zum Einsatz kamen. WBD nur auf schnellen Einheiten wie Zerstörern und S Booten. Die grosse Sprengladung gefährdete die werfenden Schiffe und war für mittlere und grosse Tiefen. Für den Wasserbombenwerfer waren grosse Ladungen für den 60m Wurf vorgesehen. Man musste von den eigenen Bomben möglichst weit "wechkommen".
Diese Probleme mit beschädigter Bordwand und gerissenen Maschinenfundamenten sind schön im Buch "U Bootjagd im Mittelmeer" nachzulesen. Also WBD in Ablauframpen auf Dickschiffen halte ich für eher unwahrscheinlich.

t-geronimo

Glaub mir, wenn Marc (Herr Nilsson) schreibt, dass sie drauf waren, dann waren sie drauf. ;)

Hier Fotos von denen an Bord von Prinz Eugen (die letzten drei Bilder):
--/>/> http://www.bismarck-class.dk/bismarck/gallery/gallbismdenmarkstrait.html
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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redfort

Zitat von: genkideskan am 17 April 2011, 18:09:25
...... Also WBD in Ablauframpen auf Dickschiffen halte ich für eher unwahrscheinlich.

Moin,
unwahrscheinlich sollte dies sein, aber gemäß Schiffsbuch der Tirpitz lese da was anderes !!:

Gruss
Axel

Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

redfort

Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

genkideskan


Aha die Sache kommt ins Rollen. Ja die Bilder kenne ich. Ich zweifle ja auch nur an WBD - ich würde auf WBF tippen.
Die hatten nur die halbe Ladung und waren für Abrollgerüste. Vielleicht tauchen ja noch Unterlagen auf.

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