Handelsschiffsverkäufe an die UdSSR 1940/41

Begonnen von TD, 20 März 2011, 00:39:30

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TD

Hallo   zusammen,

habe heute gelesen das im deutsch / sowjetischen Handelsabkommen 1940
der UdSSR 15 (!)  Handelsschiffe geliefert werden sollten.

Diese hohe Anzahl habe ich bisher noch nie gelesen.

Neben  den beiden Neubauten PERY und OSSAG II habe ich hier
noch die PALATIA gefunden.

Vielmehr werden sicher nicht mehr vor Ausbruch des Krieges am 22.6.1941
an die UdSSR abgeliefert worden sein, sicher aber einige Schiffe mehr.


Ein schönes Restwochenende


Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

kgvm

Auf jeden Fall ist noch die "Cairo" ex "Memel" zu erwähnen.
Meines Wissens wurden darüber hinaus einige Schiffe der baltischen Staaten für eine Übergabe an Russland vorgesehen, aber letztendlich nicht mehr übernommen, beispielsweise die "Taat". Auch diese könnte man mitzählen.
Ansonsten stellt sich die Frage, ob in den 15 Schiffen eventuell noch Neubauten von Spezialschiffen wie beispielsweise die Baggerschuten der Deutschen Werft mitgezählt wurden

Darius

Hallo zusammen,

daneben gab es ja noch die sog. Russen-Fischdampfer. Die Anzahl war ja auch nicht so gering. Oder wurden diese schon vor dem Abkommen beauftragt?

:MG:

Darius

TD

Hallo Klaus Günther,

die Übergabe ( Rückgabe in den Akten ) der baltischen Prisenschiffe lief gesonder auf eine andere Bahn.

Bis auf drei oder fünf Sonderfälle ( bereits als Sperrbrecher umgebaut, baltendeutsche Schiffsbeitzer usw.) waren diese Schiffe formal im Februar 1941 schon der UdSSR zugesprochen worden, nur wollten die Russen diese teils uralten Dampfer erst nach den notwendigen Reparaturen übernehmen.
Die Deutschen wollte die Schiff im Ist-Zustand in Memel oder Stettin übergeben, spgar die Seeberufsgenossenschaft wollte keine Rückgabereise nach einen baltischen Hafen übernehmen.

Die Neubauaufträge ( Fischdampfer, Bagger, Schwimmkräne, Werkstattschiffe, Kohleverladeschiffe, Bergungsschiffe ) waren sowj. Neubauaufträge welche
von der Maschinoimport einerseits und Ferrostall ( Otto Wulf) anderseits  erst in Deutschland und dann in Holland ebenfalls extra abgewickelt wurden.

Recht vielen Dank aber für die Angaben zu MEMEL.

Gruß


Theo
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TD

Hallo Martin,


diese Aufträge waren wirklich schon teils 1939 teils 1940 vergeben worden.
Auch in anderen Ländern wurden zu diesen Zeitpunkt schon Schiffe direkt von der UdSSR bestellt.

Gruß

Theo
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TD


habe noch eine Nachinfo gefunden:

1940   6 Schiffe im Wert von 9.000.000. RM
1941   5 Schiffe im Wert von 5.000.000  RM


als geliefert gemeldet.


Also 11 Schiffe von welchen wir 4 Schiffe bisher kennen.

Seltsam da so eine Anzahl und  Massnahme unbekannt blieben.


Es gab ja noch den dänischen Kabelleger KABEL welcher an die UdSSR verkauft wurde, aber da extra gemeldet wurde
mit deutscher Genehmigung dürfte  es sich um einen Dampfer handeln der frei zwischen Dänemark und Russland bereit vor April 1940
verkauft wurde.

Es soll (?) ja ein Buch geben über alle Einzelheiten des deutsch./. sowj. Wirtschaftsabkommens, aber ...

Gruß
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Peter K.

... möglicherweise meinst du folgendes:

Heinrich SCHWENDEMANN,
Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion von 1939 bis 1941
Alternative zu Hitlers Ostprogramm?
ISBN 3-05-002382-1

... dort wird zumindest auch
Zitat
1940   6 Seeschiffe im Wert von 9.000.000. RM
1941   5 Seeschiffe im Wert von 5.000.000  RM
genannt!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

TD

Danke Peter,

also hat sich "Stalins Beutezug"  wohl die Zahlen geliehen.

Schade,Schade.

Aber vielleicht tut sich ja noch einmal etwas ?

Gruß

Theo
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kgvm

Laut Miramar Ship Index wurde die "Kabel" im August1940 verkauft.
Wüßte auch nicht, warum vor April 1940 ein Verkauf zwischen den beiden neutralen Ländern Dänemark und Sowjetunion einer deutschen Genehmigung bedurft hätte  :?

TD

Hallo Klaus- Günther,


hast Recht, ich habe mich auch etwas unklar ausgedrückt.

Der Kauf muß wohl vor April 1940 unterzeichnet worden sein.

Ich habe nur gesehen das die ,,Auslieferung bzw. Übergabe" kurz vor Ausbruch des Krieges

UdSSR ./. Deutschland 1941 war und noch versucht wurde bei den Vorbereitungen des deutschen Überfalles auf die UdSSR den Kabelleger abzufangen.

Es gab sogar vor Jahren Listen welche KABEL als ,,Reprise" führten..


Gruß


Theo
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Peter K.

SCHWENDEMANN nennt folgende Quelle:

Statistisches Reichsamt, Der Außenhandel Deutschlands - Monatliche SOndernachweise, 1939-1944
abgedruckt in: Gerhard EICHLER, Die deutsch-sowjetischen Wirtschaftbeziehungen vom August 1939 bis zum faschistischen Überfall im Juni 1941, Dissertation Halle 1965, Seite 291-294
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

TD

Hallo Peter,

herzlichen Dank.

Ich habe das Buch eben gleich bestellt.

Bei positiven Inhalt gebe ich hie Meldung

Gruß


Theo
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TD

Nun habe ich mir einige Bücher zum Thema ausgeliehen.

Leider auch nichts Genaues, eher neue Fragen.



1941

5 Seeschiffe  für 4,962 000 RM

1940

1 Tanker ca 12 000 t
MS MEMEL
MS PHOENICA
D  NÜRNBERG

1940

UdSSR       6 Seeschiffe   8,971.000 RM
Norwegen   2 Seeschiffe   8.050.000 RM
Argentinien 2 Seeschiffe   1.350.000 RM


Welche Schiffe ginen wohl im Krieg nach Norwegen und Argentinien ??

Bis dann

Theo

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kgvm

Und welcher Dampfer "Nürnberg" ging 1940 an die Sowjetunion? Der gleichnamige NDL-Dampfer ging ja schon 1932 an die Sowjets??
Eine verkaufte "Phoenicia" ist mir auch nicht bekannt, die ging doch erst nach dem Krieg als Beute an die UdSSR!(Verwechslung mit "Palatia" vermutlich)

TD

Hallo KG,


Es ist ja ein Elend.

Staatsverträge, Dotorarbeiten usw. und dann kommen Namen die nicht zutreffen können.

Da ja sogar die Schwimmkrankäufe unter Kriegsschiffe geführt werden ist bei diesen Zahlen und Preisangaben irgendetwas faul.


Gruß

Theo
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