Kriegshafen auf Rügen

Begonnen von Zerstörerfahrer, 11 März 2006, 15:57:15

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Zerstörerfahrer

#15
Also , nachdem , wie erwartet die Online-Bestellung nichts gebracht hat , hab ich da mal angerufen. Und siehe da 2 Tage später hatte ich das Ding in der Hand. Nun zum wesentlichen...



Der Rügenhafen - ein Projekt in drei Anläufen.
1. Akt : die Planungen Preussens

harold

Ei, das fängt ja interessant an.
Danke einstweilen!

Sollte da eventuell irgendein Museum oder Archiv in Stralsund dazu sein?

Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Zerstörerfahrer

@ Harold,

ob das Marinemuseum auf dem Dänholm was dazu hat, weiss ich nicht. Ich war noch gar nicht dort--> Asche auf mein Haupt.

Aber laut Quellenliste der Broschüre, müsste was dazu bei  Eduard Rössler " die Geschichte des U-Bootbaus Band 1 und Band 2 "  stehen.
Und auch im Marinforum Heft 12 / 1992 Seite 437 - 438.

Morgen gehts dann weiter mit dem 2. Teil.

Zerstörerfahrer

#18
2. Akt : der U-Boot Hafen

harold

Sag mal, bist du aus der Bodden-Gegend?

So Ende Mai etwa bin ich mit einigen marineinterssierten Freunden in Stralsund...  wie wär´s dann mit m Treff?
Über deine Recherchen möcht ich gern mehr erfahren und sehen!

Mach mal PN - alle Details dann privat.

Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Taucher

@Zerstörerfahrer,

vielen Dank für diesen sehr interessanten Bericht !

Wenn ich das so lese, muss ich zugeben, das da zwei Herzen in meiner Brust schlagen, zum einen wäre für uns Marineinteressierte so ein U-Bootbunker Monster von mehr als einem Kilometer Länge natürlich höchst interessant, andererseits würde dieser Kaventsmann die schöne Insel doch arg entstellen.
Viele Grüße vom Alpenrand
Leo

Zerstörerfahrer

#21
Ein kurzes Zwischenspiel.

Reiner

@Zerstörerfahrer

Ich muß Dir hier mal ein großes Lob für Deine interessanten Beiträge aussprechen. Du bist eine echte Bereicherung hier im Forum.
Mach weiter so. :!:

Gruß
Reiner

Zerstörerfahrer

#23
Auf Nachfrage von Harold habe ich meine alten Sicherheitskopien mal rausgekramt und wieder eingestellt. Die Karten mit meiner selbstgeschriebenen Legende muss ich vorläufig aber schuldig bleiben, da sie zusammen mit meiner Buchsammlung schon in Kartons verpackt und umgezogen sind. Ich werd sie bei Gelegenheit nachreichen.


Der Rügenhafen - ein Projekt in drei Anläufen.


1. Akt : die Planungen Preussens


Da Rügen Mitte des 19. Jahrhunderts keinen Hafen besass, spielte sie , trotz ihrer strategischen Lage , keine Rolle in irgendeiner Flottenplanung. Der industrielle Fortschritt, sollte dies aber bald ändern. Im Zusammenhang mit dem Aufbau der Bundesflotte unter Admiral Brommy wurde erwogen , auch auf Rügen einen Flottenstützpunkt zu errichten, allerdings wurde die Bundesflotte 1852 schon wieder aus Finanznot aufgelöst.
Zur gleichen Zeit , erkannte aber der preussische Admiral Prinz Adelbert die strategische Bedeutung Rügens. Er hatte erkannt, das es nicht nur um den Schutz der preussischen Küste gehen würde, sondern um die Verteidigung des ganzen norddeutschen Seegebietes. Dies erforderte ein starke Flotte, mit geeigneten Basen, auch in der Ostsee, denn der Hauptfeind zur See war ja bekanntlich Dänemark.
Zur gleichen Zeit erwarb Preussen das Gebiet um Wilhelmshaven und begann dort einen Kriegshafen zu errichten. Für die Ostsee standen Rügen, Swinemünde und die Danziger Bucht zur Disskussion. Ein Gutachten vom Geheimen Oberbaurat Dr. Hagen von 1953 gab den Ausschlag für Rügen.
Das Gutachten sah vor , einen Durchstich durch die Schabe bei Breege zu machen und einen Kriegs- und Handelhafen zu errichten.
Vorrteil dieser Lösung im grossen Jasmunder Bodden, war der Schutz des Hafens durch die Halbinsel Wittow vor den starken Weststürmen in der schlechten Jahreszeit. Zur Versorgung der ganzen Basis war eine Eisenbahnverbindung nach Berlin geplant.
Aus Transportgründen und um beim Bau der Eisenbahn zu sparen, verlegte man 1855 , in den Planungen , den Hafen vor die Banzelvitzer Berge, mit Eisenbahnendpunkt Gross Banzelvitz.
Geplant waren dort drei Hafenbecken, Schiffbau- und Schiffsausrüstungseinrichtungen, sowie Werkstätten und Wohnungen für das erforderliche Personal. Forts und Kaseren sollten der landseitigen Sicherung des Hafens dienen. Ab 1864 war auch der Bau von Kriegsschiffen auf der Werft vorgesehen.
Den Durchstisch bei Breege , sollten angesetzte Steinmolen, mit einem Kilometer Länge seeseitig vor Versandung schützen und der Hafen dann über eine Schleuse erreichbar sein. Für die Bauvorbereitungen, gab man den Schlepper " Greif " in Auftrag, jedoch ist nicht klar, ob das Schiff jemals gebaut wurde.
Im preussischen Landtag wurde immer wieder um die Finanzierung des Vorhaben diskutiert, denn die war alles andere als gesichert. Diese Debatten erübrigten sich, als Schleswig/Holstein nach dem Dänisch-Preussischen Krieg an Preussen fiel und Östereich der Stationierung preussischer Kriegsschiffe in Kiel zustimmte. Da Kiel mit seinen vorhandenen Hafenanlagen die kostengünstigere Alternative zu Rügen war, legte man das Projekt zu den Akten, bis das 3. Reich sie wieder hervorkramte.




2. Akt : der U-Boot Hafen


Der Plan des Rügenhafens, wurde erst wieder von Dönitz als, Führer der U-Boote , wieder aufgegriffen. Da man immer mehr Polen als zukünftigen Feind ansah, um so mehr begann die strategische Ausrichtung nach Osten. Im Falle eines Krieges musste Ostpreussen über See versorgt werden und die notwendige Zufuhr mit schwedischem Erz sichergestellt werden.
Rügen war seit 1936 über den Rügendamm mit dem Festland verbunden und daher mit jedem Verkehrsmittel erreichbar.
Die strategischen Überlegungen der Marineleitung sahen vor den Bantzelvitzer Bergen einen Kriegshafen für U-Boote und kleinere Sicherungsfahrzeuge vor. Die Projektierungen dafür begannen 1937 unter der Leitung des Marineoberbaudirektors Linde.
Als wissenschaftlicher Obergutachter fungierte Professor Wasmund, vom Institut für Meeresgeologie in Kiel.
Die Arbeiten begannen 1938 mit umfangreichen Baggerarbeiten im Jasmunder Bodden. Als Bauhafen wurde Polchow ausersehen und nördlich des zukünftigen Durchstiches bei Glowe errichtete man eine stählerne Anlegebrücke für U-Boote ( 1946/47 wieder abgerissen ). Auch mit dem Molenbau wurde zur gleichen Zeit begonnen. Ebenso sollte eine Bahnlinie von Lietzow bis nach Glowe entstehen. Die umfangreichen Erdarbeiten für den Bahndamm sind heute noch gut erkennbar. Das Gleis sollte südlich Glowe beginnen und dann über den Mittelsee bei Spyker und dann über Polchow Bis nach Lietzow reichen ( nur für Einheimische interessant ).
Mit welchem Tempo das Projekt vorangetrieben wurde, zeigt die zukünftige U-Flottillenverteilung für 1939.
Dem B.d.U. waren 2 Führer der U-Boote ( F.d.U. ) unterstellt :
1. F.d.U. Nord ( Nordsee ) mit Sitz in Wilhelmshafen
2. F.d.U. Ost ( Ostsee ) mit Sitz in Kiel, später Rügenhafen.

Drei von vier dem F.d.U. Ost unterstellten U-Bootsflottillen sollten im noch nicht existierenden Rügenhafen stationiert werden.
Nämlich die 1. U.-Flottille mit U 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21( alles Typ II B Boote ) und die Tender " Donau ", " Memel " und wahrscheinlich noch das Fangboot " T 23 ".
Die 3. U.-Flottille mit U 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24 ( alles Typ II B Boote ), sowie die Tender " Weichsel ", " Mosel " und das alte T-Boot " T 156 " .
Und die 7. U.-Flottille mit U 45, 46, 47, 48, 49, 51, 52, 53 ( alles Typ VII B Boote ) , dem Beischiff " I " ( ? ) und das T-Boot " T 157 ".
Jedoch, bevor diese Struktur umgesetzt werden konnte, trat am 17.05.1939 der Z-Plan in Kraft. Dieser sah für Rügenhafen folgende Stationierungen vor :
1. U.Flottille mit 9 Booten des Typ's II B, die
9. U.-Flottille mit 9 Booten des Typ's VII B und VII C, die
13. U.-Flottille mit 9 Booten des Typ's IX B, die
15. U.-Flottille mit 9 Booten des Typ's VII C und die
17. U.-Flottille mit 9 Booten des Typ's II D.
Allein an dieser Aufzählung kann man ersehen, welche Grösse der Rügenhafen annehmen sollte.
Die Luftsicherung dieses grossen Objektes, sollten die beiden Seefliegerhorste in Parow, bei Stralsund und auf dem Bug, bei Dranske übernehmen . Zusätzlich sollte noch ein Fliegerhorst bei Gager , auf der Halbinsel Mönchgut entstehen. Damit hoffte man die Luftsicherheit über Rügen garantieren zu können.
Seeseitig sollten Küstenartilleriestellungen bei Kap Arkona und bei Dornbusch auf der Insel Hiddensee den Schutz gewährleisten.

Mit dem Nichtangriffspakt mit Russland, der Kriegserklärung Englands und der Niederwerfung Polens, verlor der Rügenhafen schlagartig seine Bedeutung. Alle Schulflottillen verlegten in die Danziger Bucht und alle frontverwendungsfähigen Boote nach Norwegen oder später nach Frankreich.
Da die Arbeiter und das Material woanders dringend gebraucht wurden, stellte man Anfang 1940 alle Bauarbeiten ein.

Erst 1944 erinnerte man sich wieder des Projektes, diesmal aber nicht als Hafen, sondern als Neubau und Reparaturwerft für U-Boote. Als Gegenmittel zur Luftüberlegenheit der Alliierten wurde die Verbunkerung der Produktionsstätten gesehen. Dazu sollten allein in der Ostsse 5 U-Boot-Bunker entstehen :
Kiel mit 11 Liegeplätzen Typ XXI und 5 Liegeplätzen Typ XXIII,
Gotenhafen mit 24 Liegeplätzen Typ XXI,
Swinemünde mit 24 Liegeplätzen Typ XXI,
Bornholm ( Stollenbau ) mit 12 Liegeplätzen Typ XXI und
Rügen mit 36 Liegeplätzen Typ XXI.

Auf Rügen sollte also der grösste der U-Boot-Bunker entstehen. Als Vergleich, der U-Boot-Bunker " Valentin " bei Farge an der Weser sollte 14 Liegeplätze für Boote des Typ's XXI haben und ist ca. 450m lang und 100m breit. Die Kapazität des Rügenbunkers sollte 2,6 mal so gross sein !!!
Zum Glück verhinderte der weitere Kriegsverlauf jede Bauaktivität in Bezug auf den Hafen und den Bunker.




Ein kurzes Zwischenspiel.


Um die in der sowj. Besatzungszone und später in der DDR , propagandierte Friedenspolitik zu beweisen, wurde 1947 der stählernde U-Boot-Anleger zurückgebaut.
Die Landeszeitung, Ausgabe Stralsund, schrieb am 23.12.1947 :

ZitatKurz vor dem Kriege begann man auf Rügen einen Hafen für die Kriegsmarine auszubauen, und der Grosse Jasmunder Bodden war als basis für dieses grosse Bauprojekt vorgesehen. Umfangreiche Erdarbeiten, Ausschachtungen, baggerungen und bauten wurden durchgeführt - und bei Ausbruch des Krieges eingestellt. Bei Glowe wurde im Zuge der Arbeiten ein Stahlbrücke für Torpedo- und U-Boote erbaut. Im Oktober hatte nun der Norddeutsche Taucherbetrieb Gmbh, Lübeck, Zweigstelle Stralsund, von dem Landesstrassen-bauamt den Auftrag erhalten, die Stahlbrücke bis auf einen teilvon 100m Länge und 2m breite zu beseitigen, der als verladebrücke des Wasserstrassenamtes Stralsund für das verladen von Felssteinen zum Buhnenbau u.a. stehen bleibt.
Das Unternehmen hat in verhältnismässig kurzer Zeit die Auftragsarbeiten in einer Weise erledigt, dass Taucher in Unterwasserarbeit mit Schneidbrennern die Stahlträger direkt über dem Meeresboden abgeschnitten haben. Die Arbeiten wurden bei einer Wassertiefe von zwei bis elf Meter durchgeführt. Die Arbeiten sind jetzt beendet. Die Träger werden einer friedlichen Bestimmung zugeführt, werden sie doch zukünftig als Material bei Brückenbauten Verwendung finden.

Der angefangene Kanaldurchstich verfiel und wurde sogar, wo es notwendig war, teilweise wieder zugeschüttet. Auch für den angefangenen Bahndamm von Glowe nach Lietzow gab es keinen Bedarf mehr. Durch die Kriegseinwirkungen und die Demontagen durch die Russen, hätte sowieso kein Material für diese " unwichtige " Nebenstrecke zur Verfügung gestanden.
Kein Mensch hätte zu diesem Zeitpunkt gedacht,dass der Rügenhafen noch mal Ziel von Bauarbeiten werden sollte.
Doch die politische Situation und der beginnende Kalte Krieg liessen ihn noch einmal wie Phönix aus der Asche empor steigen.




3. Akt : der Flottenstützpunkt


Aufgrund der politischen Lage Ende der Vieziger Jahre, wurde 1950 in der DDR die Seepolizei gebildet, die später in Volkspolizei-See , dann Seestreitkräfte und schliesslich in Volksmarine umbenannt wurde. Laut dem " Zeuthener Protokoll " von 1952 waren für die Volkspolizei-See 139 Kriegsschiffe ( darunter 14 U-Boote ) geplant, zählt man die benötigten Hilfsschiffe, wie Schulschiffe, Schlepper, Eisbrecher, Versorgungsschiffe usw. hinzu, kommt mal laut dem Protokoll auf 314 Fahrzeuge.
Die strategische Aufgabe der bewaffneten Seestreitkräfte der DDR, war im Zuge ihrer Bündnisverpflichtung, die Abriegelung der östl. Ostsee, um dem Gegner ein Eindringen in selbige zu erschweren. Im Ernstfall sollten sich die Streitkräfte in der Mecklenburger Bucht entfalten und mit den geplanten Netzlegern eine Netzsperre zw. der DDR und Dänemark errichten, um feindl. U-Booten ein Eindringen zu verwehren.
Da für diese geplante Flotte keine ausreichenden Häfen zur Verfügung standen und Rügen am günstigsten lag, wurde wieder an einem Rügenhafen geplant.
Rügen bot sich insofern an, das die Tromper Wieck als Aussenreede genutzt werden konnte, der Grosse Jasmunder Bodden als Innenreede, die spärliche Besiedlung der Insel und die vorhandenen Freiflächen für die Bauten an Land.
Der Hafen von Sassnitz erwies sich für die Anforderungen als zu klein und so wurden im Jasmunder Bodden ein U-Boot-Bunker, eine Reparaturwerft, zwei Neubauwerften, ein Handelhafen und ein Fischereihafen geplant. Der Zugang zum Bodden sollte durch einen Durchstich bei Glowe, etwas weiter östlich von dem der Kriegsmarine, erfolgen.
In den Karten sieht man auch einen 2. Kanal mit Vorhafen bei Prora, der die Ostsee mit dem Kleinen Jasmunder Bodden verbindet, sowie einen Kanal, der den Grossen und den Kleinen Jasmunder Bodden verbindet. Da es dazu keine Dokumentationen gibt, denke ich das somit ein zweiter Zugang zum Flottenstützpunkt geschaffen werden sollte. Weiterhin lassen sich in den Plänen , mehrere Vorhaben von grösseren Städten ermitteln, die aber zum Glück nie durchgesetzt wurden.
In Sassnitz wurde in den alten Kriegsmarinekasernen bis 1953 eine U-Boot-Schule eingerichtet.
Abgeschirmt werden sollte das ganze von Küstenartilleriestellungen bei Lohme, Kap Arkona und Dornbusch auf Hiddensee.
An der Südspitze des Bugs entstand ein Hafen für kleine Seestreitkräfte, der bis zum Mauerfall auch noch existierte.
Der Beginn der Bauarbeiten erfolgt im Juli 1952 mit der Sperrung der Strasse zwischen Ruschvitz und Juliusruh, für das " Sonderbauvorhaben Glowe ". An den Zufahrten entstehen Kontollposten der Volkspolizei und als man später sogar 3500 - 5000 Häftlinge für den Bau einsetzt, auch Kontrollposten auf dem Rügendamm und bei Lietzow.
Im Oktober 1952 werden die Bewohner des gesperrten Gebietes innerhalb von 3 Tagen " umgesiedelt ". Später wird sogar die Räumung des Ortes Glowe gefordert, was vorläufig aufgund fehlenden Wohnraumes nicht durchgeführt wird. 172 Familien müssen dann doch später den Ort verlassen.
Die Bauarbeiten am Durchstich werden von dem VEB Bauunion Nord ausgeführt, die schweren Arbeiten , aber von den oben erwähnten Häftlingen.
Da man von beiden Seiten beim Kanalbau vorging, erhoffte man wohl schnelle Resultate.
Nach den Ereignissen des 17.Juni 1953 wurden die Bauarbeiten abgebrochen , jedoch sind heute noch Einzelheiten des Baues erkennbar. So sind die Sagarder Umgehungsstrasse, das Umspannwerk in Vorwerk mit einer 15KV - Leitung bis Bergen, der Schutzhafen am Königshörn und der Kanalanfang bei Weddeort ein Ergebnis der Planungen und des angefangenen Baues vom Projekt Rügenhafen.
Am 15.07.1953 wurden die Strassensperren aufgehoben und die Auflösung der Baustelle am 15.08.1953 beendet. Die ehemaligen Bewohner kehrten daraufhin in ihrer Häuser zurück.
Wer jetzt denkt, Rügenhafen würde in der Versenkung verschwinden, der irrt.
In den Köpfen einiger Verantwortlicher sollte er noch lange rumspuken.




der letzte Akt : Die Planungen als Hauptflottenbasis.


Trotz der Einstellung der Arbeiten am Rügenhafen im Juni 1953 planten Verantwortliche der Volkspolizei-See weiterhin an diesem Hafen. Der Chef der Verwaltung der VP-See Vizeadmiral Waldemar Verner legte am 08.06.1955 einen " Plan für den Aufbau der Seestreitkräfte der DDR für das Jahr 1956 - 1960 auf der Grundlage der Ergebnisse des Aufbaus bis 1955 " vor.
Unter dem Punkt B 2 d findet man " Der Bau der Hauptflottenbasis Rügen bis 1960 zur Nutzung zu mindestens 70 % fertigzustellen ".
Da die Karten zu diesem Plan anscheinend nicht mehr existieren, bleiben die Grösse und Dimension der Basis im Dunkeln.
Laut dem Buch " Volksmarine der DDR " war für 1960 ein Bestand von 263 Kampf-, Hilfs- und Schulschiffen vorgesehen. Alle diese Einheiten konnten nicht in den bestehenden Häfen untergebracht werden. Dies lässt schon die Grösse des " Marinehafenprojektes Jasmunder Bodden " ( nach " Volksmarine der DDR " ) erahnen.
Warum nach 1953 niemals wieder mit Bauarbeiten begonnen wurde und wie lange noch die Planungen für Rügenhafen liefen, ist mir nicht bekannt.

harold

4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Thor

#25
Hallo!

Ich hab' mir annodazumal eine Sicherungskopie des Fotos gemacht und stell's mal rein; hoffe nur das Rene nichts copyright-mäßiges mit mir vor hat. :roll:

Gruß
David

"Wooden ships with iron men beat iron ships with wooden men" - Zusammenfassung der Seeschlacht von Lissa (1866)

Spee

Servus David,

nicht Rene, aber der Autor/Verleger des Buches könnten das tun. Nicht gegen Rene oder dich, sondern gegen unseren Admin und deshalb habe ich das Bild deaktiviert. Ich hoffe, du verstehst das.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Thor

"Wooden ships with iron men beat iron ships with wooden men" - Zusammenfassung der Seeschlacht von Lissa (1866)

Spee

Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Zerstörerfahrer

Moin Moin,

eigentlich handelt es sich um 3 Karten ( Preuss. Marine, Kriegsmarine, Volksmarine ), die von mir handschriftlich in roter Schrift mit einer Legende versehen wurden. Copyright-Probleme sehe ich da nicht. Wenn ich umgezogen bin und alle Kartons ausgepackt habe, lass ich Harold ein Scan zukommen.

Bis dann.

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