Tauchgranaten und Raketentauchgranaten

Begonnen von genkideskan, 19 Januar 2011, 21:03:42

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genkideskan

Ich möchte hier mal einen thread zum Theme Tauchgranaten eröffnen. Die Kriegsmarine erprobte und setzte sogenannte Tauchgranaten ein. Diese waren gegen U Boote gedacht und mit speziellen Zündern ausgerüstet.
Diese wurden voreingestellt und brachten die Munition in einer bestimmten Tiefe zur Detonation. Gute Idee
wurde auch umgesetzt aber man findet heutzutage kaum Infos. Gab es lt. Unterlagen in 10,5cm, 12,7cm und 15cm
Kalibern für die normalen Rohrwaffen.
Hat da jemand vielleicht was. Bereindruckend ist auch die 38cm Raketentauchgranate. Granate und Abschussgerät wurden 1943/44 erprobt und in verschiedenen Ausführungen im heutigen Tschechien gebaut. Abschussgeräte standen in Norwegen und Dänemark, da die Schussweiten nicht überzeugten. Die 12 Geräte wurden dann zur Abwehr von Landungsversuchen aufgestellt. Diese Waffe hat NICHTS mit dem STURMTIGER zu tun. Diese weitverbreitete Meinung ist FALSCH. :MV:

Q

Aha Interessant, und welche 38 cm wurde dann im Sturmtiger verbaut? War doch eine Marinewaffe oder nicht?

Don´t Panic
Quand tu veux construire un bateau, ne commence pas par rassembler du bois,
couper des planches et distribuer du travail,
mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex

Woelfchen

#2
Navweaps schreibt das die 38cm Marinerakteten zur U-Boot-Abwerhr gebaut wurden. Dort haben sie sich nicht bewährt, wurden aber letztenlich für den Königstiger Sturmtiger verwendet.

-> 38 cm Raketenwerfer 61 L/5.4

Grüße
Johannes


Edit:
Man sollte nicht zuviel Gleichzeitig machen, sonst kann man noch nicht mal Raubtiere auseinader halten.  :wink:

Q

Fuer den Königstieger bestimmt nicht.
Zitat von: Woelfchen am 20 Januar 2011, 14:41:24
...
wurden aber letztenlich für den Königstiger verwendet.
...

Wohl aber fuer den Sturmtiger.

War wohl nur ein verschreiber!

Dennoch bitte ich hier um Aufklaerung, woher nun diese 38 cm Kurzrohrwaffe im Sturmtiger kam, wenn nicht fuer den Zweck der wie du meinst genkideskan, eine weitverbreitete Falschmeinung ist. Fuer eine Meinung ist dieser Umstand aber bedeutend zu oft in wissenschaftlichen Veroeffentlichungen publiziert worden.

Ich bitte daher um Aufklaerung dieses Sachverhaltes.

Don´t Panic
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St.Ex

Kuk

Zitat von: Q am 20 Januar 2011, 16:05:03
Fuer den Königstieger bestimmt nicht.
Zitat von: Woelfchen am 20 Januar 2011, 14:41:24
...
wurden aber letztenlich für den Königstiger verwendet.
...

Wohl aber fuer den Sturmtiger.

War wohl nur ein verschreiber!

Dennoch bitte ich hier um Aufklaerung, woher nun diese 38 cm Kurzrohrwaffe im Sturmtiger kam, wenn nicht fuer den Zweck der wie du meinst genkideskan, eine weitverbreitete Falschmeinung ist. Fuer eine Meinung ist dieser Umstand aber bedeutend zu oft in wissenschaftlichen Veroeffentlichungen publiziert worden.

Ich bitte daher um Aufklaerung dieses Sachverhaltes.

Don´t Panic


Hallo

Der Sturm Tiger  ist eine Weiterentwicklung.
Basis die 38 cm R Tg  (  Raketen Tauchgranate )
Abschuß aus einem Rohr das auf eine ortsfeste Drehscheibe montiert war
Die kam von Reinmetall für die Marine ( Schussweite   3000 m )( Sturm Tiger  5000 m )
Kurz gesagt die Marine war mit dem Festen Einbau ( Bunker ) nicht zufrieden und wollte das
Ding auf ein Panzer stellen. Das wollte das Heer nicht
Heer Griff die Idee auf  zur Bekämpfung befestigter Stellungen  mit einem Aufschlagzünder.

Schönen Gruß von der Ostsee

kuk


Q

Jut dankeschoen.

Wurde die Reichweitenerhoehung durch groessere Treibsaetze verwirklicht?

Oder andere Treibmittel?

Wenn ersteres, muesste ja das komplette Geschuetzrohr umkontstruiert werden.

Don´t Panic
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St.Ex

Kuk

Zitat von: Q am 21 Januar 2011, 01:40:34
Jut dankeschoen.

Wurde die Reichweitenerhoehung durch groessere Treibsaetze verwirklicht?

Oder andere Treibmittel?

Wenn ersteres, muesste ja das komplette Geschuetzrohr umkontstruiert werden.

Don´t Panic

Hallo

Das ganze Geschütz ist neu nur die Granaten haben einen anderen Zünder

Schönen Gruß von der Ostsee

kuk


Q

Deine Antwort verwundert mich!

Das Geschuetz wurde komplett neu Entwickelt. Dies verstehe ich. Ich lese aber aus deinem Beitrag, das an der Granate nur der Zuender veraendert wurde. Habe ich das jetzt richtig verstanden?

Wenn dem so ist, wie kann ich mir dann die hoehere Vo erklaeren, die ja entwickelt werden musste, um die 5000 m (statt der 3000 meter der 38cm R Tg) Reichweite zu erreichen?

Don´t Panic
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St.Ex

Peter K.

#8
Marine:

38 cm Raketen-Tauchgranate RTg 1,5
Raketengranate zur Bekämpfung von getauchten Ubooten und kleinen Hilfskriegsschiffen bis 1.350 m Entfernung
Konstruktionsverantwortung: AWa
Entwurf: Rheinmetall-Borsig
Geschwindigkeit: 115 m/s
Gesamtgewicht: 305 kg
Sprengladung: 165 kg
hydrostatischer Tiefenzünder bis 120 m Wassertiefe
Drallstabilisierung
Raketenantrieb, Brennzeit 3 s, Abreißzünder

38 cm Raketen-Tauchgranate RTg 3
Raketengranate zur Bekämpfung von getauchten Ubooten und kleinen Hilfskriegsschiffen bis 1.350 3.000 m Entfernung
Konstruktionsverantwortung: AWa
Entwurf: Rheinmetall-Borsig
Geschwindigkeit: 180 m/s
Gesamtgewicht: 296 kg
Sprengladung: 150 kg
hydrostatischer Tiefenzünder bis 120 m Wassertiefe
Drallstabilisierung
Raketenantrieb

Heer:

38 cm Raketen-Sprenggranate RspGr RW 61
Raketengranate für den 38 cm Sturm-Mörser RW 61 mit Aufschlagzündung zur Bekämpfung von Panzerwerken, Hohlladungsgranate, Betondurchschlag 2,5 m
Konstruktionsverantwortung: OKH Wa Prüf
Entwurf: Rheinmetall-Borsig
Geschwindigkeit: 250 + 50 = 300 m/s
Gesamtgewicht: 345 kg
Sprengladung: 135 kg
Treibladung: 40 kg Diglykol
Geschoßboden mit Düsenkranz und Anfeuerungszünder
Drallstabilisierung, Brennzeit 4 s
Streuung 4 - 5 % der Schußweite
Aufschlagzündung mit oder ohne Verzögerung einstellbar

Quelle: Unterlüss-Bericht 1948

Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Q

Super Danke Peter.

So hat der Frederoeffner wohl vollkommen recht. Das die beiden Systeme nicht die selben sind. Selbst wenn das Heer hier eine Marinewaffe weiter entwickelt hat.

Don´t Panic
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St.Ex

olpe

Hallo,
unten zwei Impressionen von meinem Besuch im Panzermusum Munster. Hier mögen die Spezis kommentieren ... Leider ist die Aufschrift nicht in Gänze zu erkennen ...
(Bilder: Olaf Pestow, 2005, Munster)
Grüsse
OLPE

Q

#11
Schöne Aufnahmen. Dank dir Olaf.

Vielleicht ist ja jemand in naechster Zeit wieder n diesem Museum und koennte die mittlere Skizze auf dem Bord ueber der Granate abfotografieren?

Danke schonmal im vorraus.

Don´t Panic

Edit1: Peter kann das hinkommen?

Die RTg 1,5 hat laut deinen Angaben mit 115 m/s und 3 s Brennzeit eine Reichweite von 1350 m;
die RTg 3                                     mit 180 m/s und 3 s Brennzeit genau die selben     1350 m Reichweite?
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mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex

Peter K.

... natürlich NICHT, JAN! Danke für deine Aufmerksamkeit, mein Fehler - mann sollte halt nicht zwei Sachen gleichzeitig machen ...

Angaben sind jetzt korrigiert!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

genkideskan

Von den Raketen Abschussgeräten haben immerhin 3 überlebt. Die Geräte unterscheiden sich in einigen Details.
Es handelt sich um Hinterlader mit einem Verschluss. Deutlich sieht man die Gasbohrungen.

Zwei stehen in Norwegen in Tromsö und Kriegsmuseum Oslo und ein Gerät ist im Zeughausmuseum Kopenhagen.


Kopenhagen




Ein Gerät was in Dänemark aufgestellt war- eventuell das welches sich heute im Zeughaus befindet ?!




Tromsö






Oslo



.

Peter K.

Zitat... und koennte die mittlere Skizze auf dem Bord ueber der Granate abfotografieren?

Diese Skizze ist auch in der "Waffen-Revue" Nr. 35, Seite 5522, veröffentlicht worden. Sie zeigt die 38 cm Raketen-Sprenggranate (R.Sprgr.) 4581, die vermutlich mit der bereits genannten 38 cm Raketen-Sprenggranate RspGr RW 61 des Unterlüss-Berichte ident ist. Daneben gab es aber auch noch eine 38 cm Raketen-Hohlladungsgranate (R.Hl.Gr.) 4592.
Ich habe diese Thematik vor sieben oder acht Jahren mit Prof. Minin und anderen Mitgliedern der damaligen Techspec-Gruppe diskutiert, kann meine Unterlagen dazu aber leider nicht mehr finden! Vielleicht hat ja ULRICH als weiteres ehemaliges Mitliged noch etwas dazu ...
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

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