Schiffstransporte von KZ Stutthof Häftlingen

Begonnen von longwood, 11 Januar 2011, 18:08:41

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longwood

Hallo Joern,

vielen Dank für den Hinweis.

Gruß aus Kronshagen bei Kiel

Hans-Hermann H.

PS: Gibt es in Strausberg noch die Fähre über den Strausberger See mit elektrischer Oberleitung?

joern

Hallo Hans-Hermann,
ja die Fähre gibt es noch ,siehe hier
Aber wir kommen vom Thema ab. Zumindest hat es auch mit Schifffahrt im weitesten Sinn zu tun.
Grüße Joern

bettika61

#17
Zitat von: longwood am 17 Januar 2011, 08:52:45
Ich zitiere (auszugsweise und sinngemäß):
"In der Nacht zum 29. April 1945 lief der Kahn "Ruth" in Richtung Hela aus, von wo aus er sich nach einigen Stunden Aufenthalt auf die Weiterfahrt begab.
Ohne in irgendeinem Hafen Halt zu machen, lief die "Ruth" am 4. Mai in Flensburg ein. Hier wurde angeordnet, die Stutthof-Häftlinge auf das Dampfschiff "Rheinfels" zu bringen, auf dem sie mit Häftlingen aus anderen Lagern bis zum 10. Mai blieben" 
Hallo Hans Herman,
Prof. Paul hat die Ereignisse in Flensburg bei Kriegsende in zahlreichen Veröffentlichungen thematisiert, http://politische-bildung-sh.de/wp-content/uploads/Hintergrund_Ausstellung_Flensburg_01.11._01_RZ_WEB.pdf
"3. Mai.
In den Morgenstunden erreicht Hitler- Nachfolger Dönitz mit seinem Gefolge die Marineanlagen in Mürwik....
Gegen Mittag endet in Mürwik, nur wenige Meter von Dönitz' Amtssitz entfernt, die Fahrt des Lastkahns Ruth. Von mehr als 1 000 eingeschifften Häftlingen des KZ Stutthof bei Danzig haben nur 630 die Fahrt überlebt. Die Leichen von 26 Häftlingen werden notdürftig am Strand von Fahrensodde bestattet, nachdem man die anderen zuvor der Ostsee übergeben hat. Es treiben in diesen Tagen zahlreiche Leichen im Wasser....

Freitag, der 4. Mai:
Um 9.30 Uhr erreicht ein weiterer Transport aus dem KZ Neuengamme den Bahnhof. Aus den Viehwaggons brüllen die Häftlinge nach Wasser...
Der im Hafen liegende Kraft durch- Freude-Dampfer Rheinfels wird als Unterbringungslager requiriert.
Auf dem Schiff drängen sich schließlich 1 600 Gefangene und 100 Männer SS-Wachpersonal...

Donnerstag, der 10. Mai:
Um 12.15 Uhr verlässt das Motorschiff ,,Homberg" mit 1 350 ausländischen KZ-Häftlingen an Bord den Hafen in Richtung Malmö.



Ein anderer Lastkahn mit Häftlingen aus Stutthof landete am 5.Mai 1945 in Klintholm Havn auf Moen
http://www.esys.org/rev_info/Daenemark/Klintholm.html

Grüsse von der Flensburger Förde
Beate

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

longwood

Hallo Beate,

vielen Dank für Deinen umfangreichen und hochinteressanten Beitrag - leider kann ich erst heute reagieren, da ich einige Tage ortsabwesend war.

Der Grund, dass ich längere Zeit im Forum nicht "mitgemischt" habe, ist zum einem der,  dass ich mich im Sommer überwiegend in meiner "Bude" an der Eckernförder Bucht aufhalte und zu anderen, dass mein (ur-) alter PC (zwar keine 100 Jahre alt - aber auch nicht viel jünger) seinen Geist aufgegeben hat und ich mir jetzt einen neuen gekauft habe.

Ich beabsichtige, demnächst eine Ergänzung zu meinem Beitrag "Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten Marinefährprahmes" und einen neuen Beitrag "Explosionsunglück auf einem Marinefährprahm im Hafen von Kappeln" zu schreiben.

Viele Grüße - und eine besinnliche Vorweihnachtszeit

Hans-Hermann H. alias longwood

bettika61

Zitat von: longwood am 02 Dezember 2012, 18:13:02
Ich beabsichtige, demnächst eine Ergänzung zu meinem Beitrag "Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten Marinefährprahmes" und einen neuen Beitrag "Explosionsunglück auf einem Marinefährprahm im Hafen von Kappeln" zu schreiben.
Viele Grüße - und eine besinnliche Vorweihnachtszeit
Hans-Hermann H. alias longwood

Hallo Hans-Hermann,
Deinen Beitrag über den Marinefährprahm Bookniseck habe ich mit Interesse gelesen  :TU:) ,
auf das Thema Explosionsunglück  Kappeln bin ich gespannt, da ist immerhin der MFP bekannt  :wink:

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

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bettika61

#20
Hallo,
nähere Informationen über die Evakuierung der Stutthof-Häflinge auf dem Seewege enthält das Buch
"Wilhelm Lange: Cap Arcona. Dokumentation. Das tragische Ende einiger Konzentrationslager-Evakuierungstransporte im Raum der Stadt Neustadt in Holstein am 3. Mai 1945, erstellt im Auftrag des Magistrats der Stadt Neustadt in Holstein,(Ausgabe 1988)" (S.31)

Er verwendet dabei u.a. als Quelle das bereits  --/>/>http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,13909.15.html
von @longwood genannte Buch
"Elzbieta Grot – eine Dokumentation unter dem (ins Deutsche übersetzten) Titel ,,Die Evakuierung auf dem Seeweg der Stutthof-Häftlinge"

Danach kamen am 28.4.1945 die Häftlinge von Hela auf 4 Lastkähne "Wolfgang" ,"Vaterland",
"Anne-Marie T 527" und eine namentlich nicht bekannte Schute(Nr.4) .
Gezogen wurden die Binnenschiffe  von je einem Schlepper mit den Namen "Bussard", "Adler" und 2 weiteren unbekannten Zugschiffen.
Nach zitierten Akten des Ordnungsamtes Neustadt/H. liegt ein Bericht über die beiden Schlepper "Adler" und "Bussard" vor, aus dem hervorgeht, daß beide zum Wasserstraßenamt Pillau gehörten und je eine Schute in die Bucht von Neustadt zogen.

Kurz vor der Katastrophe in der Neustädter Bucht wurden nach heutigem Stand über 200 Stutthof-Häftlinge von den 2 gestrandeten Schuten von SS,SD und wohl auch Marineangehörigen in Neustadt an Land ermordet.

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

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bettika61

Zitat von: bettika61 am 28 November 2012, 18:32:55
Ein anderer Lastkahn mit Häftlingen aus Stutthof landete am 5.Mai 1945 in Klintholm Havn auf Moen
http://www.esys.org/rev_info/Daenemark/Klintholm.html

das könnte hiernach  --/>/>http://regionales.t-online.de/schueler-recherchieren-haeftlings-odyssee-auf-der-ostsee/id_60692270/index
die "Barke Breslau" gewesen sein:

"In den Kriegswirren war schließlich eines der Boote, die Barke "Breslau" mit etwa 600 Menschen an Bord, auf einer Sandbank vor der Greifswalder Oie gestrandet und später in den Hafen Lauterbach geschleppt worden...Später setzte der Transport mit Hunderten an Bord verbliebenen Häftlingen nach Dänemark über, wo die Inhaftierten schließlich befreit und medizinisch versorgt wurden. Insgesamt überlebten etwa 100 Häftlinge den Transport nicht."

Der Weg  passt  zu der  Karte  S 18  --/>/>http://stutthof.org/projekty/50lat/FreeVersion/informator.html

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

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bettika61

Zitat von: bettika61 am 13 Mai 2013, 15:11:43
Die Eisbrecher Pregel und Ostpreussen wurden bis zum 23.4.1945 für den Abtransport von Flüchtlingen eingesetzt .
Die "Ostpreussen" wurde  für die Flucht von Gauleiter Koch mit Gefolge verwendet.
27.4.1945 ab Hela Richtung Rügen
das passt zur Liste von Flensburg 7.5.1945 #26  http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,14852.15.html
die @delmenhorst  :MG: zur Verfügung gestellt hat
Neben der"Ostpreussen" ist auch die  "Pregel"  dort  verzeichnet.
....damit ist nur die Flucht mit dem Eisbrecher Ostpreussen belegt, der Weg der "Pregel" nach Flensburg bleibt offen

Hallo,
eine mögliche Erklärung wie die Pregel nach Flensburg kam, ergibt sich aus den Quellen zu Räumung  des KZ Stutthof.
Zitat,,Die Räumung des KZ-Stutthof...
,,Gemeinsames Zwischenziel des Transportzuges sowie einer aus mehreren hundert Häftlingen bestehenden Marschkolonne war die Weichselmündung bei Mikoczewo (Nickelswalde). Von hier erfolgte die Einschiffung auf zwei Lastschuten, von denen eine der Wehrmacht vorbehalten war, deren andere aber, "Ruth" benannt, für den Häftlingstransport bereitstand und vom Schlepper ,,Pregel" nach der Halbinsel Hela und sodann über die Ostsee Kurs West geschleppt werden sollte. Die Einschiffung der Häftlinge erfolgte in der Nacht vom 28. auf den 29. April, zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens."
Quelle:
Ulf Lüers :  "Die Toten über Bord geworfen  " KZ-Häftlings-Transporte nach Flensburg April/Mai 1945
In  ,,Verführt. Verfolgt. Verschleppt : Aspekte nationalsozialistischer Herrschaft in Flensburg 1933 - 1945  http://www.stadtgeschichte-flensburg.de/Materialien/buch6.html

In den im  Aufsatz zitierten Erinnerungen überlebender Häftlinge wird der  Schlepper ,,Pregel" bei der Fahrt der ,,Ruth" bis zu Strandung in Flensburg am 3.5.1945 nicht mehr erwähnt.Brauchte der ,,Lastkahn"  Ruth einen Schlepper oder war sie allein fahrfähig?
,,Gegen Mittag Land in.Nord und Süd. Nach vielem Raten und Fragen die Lösung: Marineschule Mürwik, also Flensburger Förde (. .. ) Am Nachmittag setzen wir hinter der Badeanstalt an den Strand."(Basler: Tagebuch, S. 25 ff., PROL, FO l 060/J 840)

Es deutet einiges daraufhin, daß es sich beim Schlepper der "Ruth" http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,13721.msg205518.html#msg205518 um den Eisbrecher Pregel handelte.

Grüsse
Beate

Grüße
Beate

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bettika61

Hallo,
bei den Recherchen zu den "Evakuierungstransporten" des KZ Stutthof taucht auch ein "Schlepper Danzig" auf . Der Schleppzug der von  Lauterbach schließlich in Klintholm /Moen landete, http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,13721.msg208489.html#msg208489
wurde vom Schlepper Danzig gezogen:
ZitatEin weiteres Binnenschiff strandete-mit 500 Häftlingen auf einer Untiefe in der Nähe der Insel Greifswalder Oie und drohte auseinanderzubrechen[19]
Da spätestens um 3.30 Uhr Stralsund zu passieren war, blieb keine Zeit, die bisher mißglückten Freischleppversuche fortzusetzen. Die notwendige Hilfe für die KL-Menschenfracht sollte von der Marinestation Greifswalder Oie ausgehen. Obermaat KLUGE - Kommandant der Marinestation auf der Insel – befahl Oberleutnant MAYER, daß die 30 Begleitpersonen und die Häftlinge auf die Munitionskähne überzusetzen seien, um sie dann nach Lauterbach auf Rügen zu transportieren.
Bei diesem Manöver blieben die hilflosen und kranken Zwangsevakuierten an Bord zurück [20]
Zwei KL-Gefangene ertranken bei der Umladeaktion,
In den Mittagsstunden des 30. April 1945 fuhr ein munitionsbeladener Oderkahn ab und erreichte mit den restlichen Häftlingen - 473 an der Zahl -Lauterbach auf Rügen. Dort entkamen der SS-Bewachung ca. 120 der Zwangsevakuierten. Die Bewohner halfen den Betroffenen und den Flüchtigen...
Von Lauterbach aus wurden die übrigen Häftlinge erneut auf einen Munitionskahn eingeschifft, um vermutlich Richtung Flensburg auszulaufen. Diesen Kahn zog der Schlepper »DANZIG«, und ein weiteres Kriegsschiff fuhr Sicherung.
Wenig später traten Lecks am Schiffsrumpf auf, die ein Weiterschleppen zu gefährlich erscheinen ließen, so daß Oberleutnant PAULO (Schlepper»DANZIG«), in Absprache mit dem Kommandanten des Kriegsschiffs, Klintholm anlief und 345 KL-Gefangene an Land setzte. Schlepper und Kriegsschiff
drehten ab.
Quelle: Wilhelm Lange: Cap Arcona
[19 ]Der Schiffsführer des Kahnes »ANNE-MARIE T 527« war E. MÜLLER
[20] Der Kahn ging wenig später mit den Menschen unter.
Bleibt die Frage ob es noch einen namensgleichen Schlepper gab
und welches "Kriegsschiff" am 1.5.1945 Lauterbach verließ und nach Klintholm fuhr?

In einer Quelle aus Lauterbach http://www.amazon.de/Lauterbach-%C3%A4ltestes-Seebad-Hafenort-Bootsbautradition/dp/3000365095
wird von am 1.5.1945 aus dem Hafen flüchtenden "Kriegsschiffen und Schnellbooten" berichtet .

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

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Rudergänger

#24
Hallo Beate,

Über die Situation in der Region Rügen gibt es ja leider nur spärliche und verstreute Informationen in der Literatur.
Zur Lage im Bereich Lauterbach April Mai 1945 gibt Hans Georg Prager in seinem Buch Dampfeisbrecher Stettin ab Seite 224 ein recht anschauliches Bild.

Weitere Informationen in der mir zur Verfügung stehenden Literatur habe ich noch folgendes gefunden:

W. Müller /R. Kramer Gesunken und Verschollen-Menschen und Schiffsschicksale Ostsee 1945
hier u.a. auch eine Wrackkarte von Rügen auf Seite 232. In der dazugehörigen Liste sind die im Greifswalder Bodden eingetragenen Wracks aber leider namenlos.
Vielleicht hat Reinhard in der Zwischenzeit über die Wracks neue Erkenntnisse
Auch in seinen Folgeband schreibt W. Müller einiges über die Lage  im Raum Rügen.

Weitere Literatur:
E. Murawski Kampf um Pommern
G. D. Schneider Plattbugkreuzer

Heute habe ich mir das (Letzte!) Buch von Heinz Schön
Pommern auf der Flucht-1945 Rettung über die Ostsee aus den Pommernhäfen bestellt.
Vielleicht gibt es dort noch etwas Neues.
Ansonsten ist die Quellenlage wohl insgesamt sehr dürftig und es werden vielfach immer die gleichen Fakten aufgeführt. Über die Häftlingstransporte habe ich nichts gefunden.

Die Ereignisse im Raum Rügen interessieren mich sehr, schon weil meine leider viel zu früh verstorbene Mutter aus Stettin stammt und auch als Flüchtling, aber auf den Landweg, nach Rügen kam.
Zum Schluß noch vielen Dank für Deine immer sehr interessanten und gut recherchierten Beiträge.

Gruß

Harald

bettika61

Zitat von: TD am 12 Juni 2007, 22:28:48
Hallo Andi,

es ist der Schlepper Danzig aus Danzig.
0087.) bm    DANZIG    YMBR DBHM DCKN DACQ
   22.12 /14.2.1938 F. Schichau GmbH Abt. Schiffswerft zu Danzig  (1420) 243/64  688/181  -
   ¬35,40 7,54 3,78 4,25 m
   2 Mot. HD 2Te 6x290/500    2150  (320)    2 Schrauben
   Werft                                        16
   "Danzig" Bugsier , Reederei  & Bergungs GmbH, Danzig (Dg). 1939 (DEU). 1940 Kriegsmarine/Untern. ,,Seelöwe" B...S (August 1940). 15.3.1941 Rückgabe. 1942 Eisbrecher/Küstenbefehlsh. Ostsee (5.2.1942) und 22.6.1942 Rückgabe. 194. Heimathafen Kiel mit Einsatz beim Schlepperkontor Kiel als ,,F 2739". 1946 zur GMSA und 1947 Rückgabe. Februar 1950 Heimathafen Hamburg. 1974 "Mayflower VII" Cia. de Navegacion Mayflower SA, Panama (PAN). 1980 "Princess I" Denver Equipment & Trading Co. Ltd. SA, Panama. 1982 "Princess II" Sea Dragon Maritime Ltd. SA, Panama.
Hallo,
als Ergänzung die Angaben bei Martin Schmidtke. "Rettungsaktion Ostsee 1944/45":
"22.1.1945 von Swinemünde zum Abschlepp- und Rettungseinsatz nach Pillau ausgelaufen
Häuftige Pendelfahrten mit Flüchtlingen nach Gotenhafen durchgeführt
4.1945 von Pillau Flüchtlinge nach Schleswig-Holstein evakuiert
"

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

#26
Zitat von: Rudergänger am 30 September 2013, 22:44:31
Hallo Beate,
im Anhang 2 Fotos von einen Gedenkstein in Lauterbach.
Gruß
Harald
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php?topic=13909.msg227866;topicseen#new

Hallo Harald,
weil es besser hierher passt meine Antwort:
Bauarbeiter entdeckten im naheliegenden Bahndamm 1947 die Leichen von 12 ehemaligen Stutthof Häftlingen. Am 2.7.1978 wurde der Gedenkstein vor dem Badehaus Goor  in Anwesenheit zweier ehemaliger Stutthof Häftlinge eingeweiht. Der Satz "Menschen ich hatte Euch lieb .Seid wachsam " ist von  Julius Fučík einem in Plötzensee ermordeten Journalisten
http://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Fu%C4%8D%C3%ADk_%28Autor%29
Am 30.4.1945 durften die halb verhungerten KZ-Häftlinge von 2 Schleppkähnen an Land gehen bewacht von Aufsehern .Sie sollten mit Fischabfällen am Bahndamm  abgespeist werden . Die Bäckersfrau Puchert half  Ihnen trotzdem mit Broten . Es kam zu Tumulten, die SS-Wachen schossen.  Es gab Tote unter den Häftlingen, einige konnten fliehen.

Quellen: Andrè Farin "Lauterbach",   Martin Kaul "Ostseküste 1933-1945"

Edit: Begraben sind die Opfer auf dem Friedhof in Bergen, http://de.wikipedia.org/wiki/Bergen_auf_R%C3%BCgen  auf Nachfrage konnte man mich dort nur auf das Grabmal für die "Opfer des Faschismus" verweisen.

Was noch unklar ist: ein " Seeleichter mit KZ-Häftlingen " liegt am 5.Mai noch vor Anker in Sassnitz, angeblich schon "wochenlang" (Brustat-Naval "Unternehmen Rettung").
Ob er zu den Schiffen in Lauterbach gehörte und sein Verbleib ist nicht bekannt. 

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

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alo41

Zitat von: bettika61 am 28 November 2012, 18:32:55

Donnerstag, der 10. Mai:
Um 12.15 Uhr verlässt das Motorschiff ,,Homberg" mit 1 350 ausländischen KZ-Häftlingen an Bord den Hafen in Richtung Malmö.[/i]


Hi Beate,

Some press photos from when Homberg reached Malmö (my old home town).

Link 1: http://www.ne.se/rep/n%C3%A4r-f%C3%B6rintelsens-%C3%B6verlevare-kom-till-sverige?popArticles=true
Link 2: http://bilderisyd.se/index.php/1945/00392632

/Alo
Antworte im deutsch, bitte

TD

Bei dieser Gelegenheit:

Steht vielleicht fest welche Schiffe vor Kriegsende mit KZ-Angehörigen nach Schweden ausgelaufen sind ?
Man kennt ja die Fotos mit den hundert weiß gemalten Omnibusse, aber zu den Schiffen habe ich bisher nichts erfahren können !


Danke

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

bettika61

Hallo Theo,
im letzten Jahr ist darüber ein Dokumentarfilm gesendet worden.

http://www.eikon-film.de/produktionen/details/hafen-der-hoffnung-schweden-und-die-holocaust-opfer.html
Der Regisseur schreibt von alten Passagierlisten.
Grüsse
Beate

Grüße
Beate

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