Matrosen leisten Widerstand

Begonnen von Arche, 09 Januar 2011, 16:11:05

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Arche

Hallo zusammen!

Ich war die Woche im Museum für Kommunikation (Berlin). Sehr interssant war die Ausstellung zur Entstehung und Nutzung von Gerüchten. Es werden auch die Klassiker aus dem 3.Reich vorgestellt. Hier wimmelte es ja von Legenden und Verschwörungstheorien. Mir ist dazu noch mal ein Ausschnitt aus der Zeitung "Soldat am Mittelmeer" eingefallen. Die Möglichkeiten, die Soldaten zur Beendigung des Krieges zu bringen, waren ja begrenzt. Die Verteilung der Zeitungen waren sicherlich eine Möglichkeit. Ich habe auch die Biographien der Leute gelesen, die dort sicherlich unter Einsatz ihres Lebens, eingesetzt haben. Gerne hätte ich gewusst, wie es zu den Inhalten gekommen ist. Es muß ja immer eine Information am Anfang stehen.
Hier mal ein Ausschnitt aus der o.g. Zeitung vom März 1944.
Matrosen leisten Widerstand
Auf dem U-Boot 7 kam es im Hafen von St. Naizaire zu einer Protest-Aktion. Die Matrosen forderten Urlaub und verweigerten die Ausfahrt. (Anmerkung: Diese Aussage gibt es in vielen Varianten und wurde gerne auch von Autoren übernommen).
Die Mannschaft eines Hilfskreuzers in Cuxhaven weigerte sich ohne genügendes geleit in See zu stechen. Es kam zu schweren Zusammenstössen, in deren Verlauf 11 Hitler-Offiziere erschossen wurden. Erst nach Heranziehung von Verstärkungen wurde die Mannschaft überwältigt. Der Wortführer der Matrosen, Kamerad Warnecke erlitt in den Kämpfen den Heldentod für das Freie Deutschland.

Welche Information ist wahr oder hat es diese Vorgänge in ähnlicher Form gegeben?
Kamen Informationen von den Engländern, Amerikanern oder Australiern? Hier gab es einen Gefangenen mit dem Namen Warnecke auf dem Hilfskreuzer Komoran. War der Hilfskreuzer mal in Cuxhaven? (z.B.)

Man konnte in der Ausstellung sehr gut nachvollziehen, wie solche Informationen aufgebaut werden und wie schwierig es ist, sich dem zu entziehen.

Ohne die edlen Ziele, den Krieg zu beenden, hier abzuwerten, welche der Informationen, die in dem Abschnitt verbreitet wurden, könnten eine reale Wiedergabe entsprechen?
Weiß da jemand etwas?

Gruß
Heinz-Jürgen


Trimmer

Hallo Heinz-Jürgen nach meinen Unterlagen war U-7 nach 6 Feindfahrten ab 1940  immer bis zum Untergang in Pillau - Schulboot. Also doch wohl nix mit St. Naizaire. Wir hatten ja das ganze schon mal unter Meuterei in der KM. - Da auch nix.

Gruß - Trimmer - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Teddy Suhren

Hai

Ums mal ehrlich aus meiner Sicht zu sagen sind das Typische DDR- Kommunisten Propaganda Wortphrasen um sich irgendwelche Brotkrumen des antifaschistischen Widerstandes zurechtzubacken.
In Buchenwald steht in einer Ecke von Fundamentresten eines Gebäudes auch irgendwas von einer Keimzelle des antifaschistischen Wiederstandes...
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

t-geronimo

Kormoran war meines Wissens nach nie in Cuxhaven. Umbau in Hamburg, dann Ausbildung in der Ostsee und anschließend Auslaufen durch die Dänemark-Str. in den Atlantik.
Wenn hier überhaupt mit "Hilfskreuzer" ein echter HSK gemeint ist würde wohl eher einer von denen in Frage kommen, die durch den Ärmelkanal gelaufen sind, denn nur dort würde ein starkes Geleit Sinn machen.

Aber ich selber habe noch nie davon gehört, daß eine HSK-Mannschaft sich geweigert hat auszulaufen.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

AND1

alles ziemlich sespekt kannst du mal eine Quelle nennen ?
Es gab ein Hilfskreuzer der vor Cuxhaven Steubenhöft tagelang lag, das einzig Ereignis war, das er sich losgerissen hatte und ein Manschsaftsmitglied dachte die würden ohne ihn abfahren.
Hatten sich im Hinterland mit Fleisch eingedeckt.
Eine Hilfskreuzerbesatzung traf sich jedes Jahr in Cuxhaven.

Arche

Hallo!

ich wollte hier keine Emotionen wecken, sondern es ging mir darum, wer solche Informationen entwickelt.
Die Zeitung "soldat im Mittelmeer" wurde zwischen 1943 und 1944 im Mittelmeerraum an Soldaten verteilt und zwar in der Regel von Franzosen. Es gab auch desertierte Soldaten, die dort mitgemacht haben. Die Zeitung habe ich im Bundesarchiv gelesen.
Mir ging es einfach gesagt darum, hat man diese Informationen frei erfunden oder wurden sie "entwickelt".
Das U-7 nicht stimmen kann, ist schon klar, aber das eine erschöpfte U-Bootbesatzung sich weigerte, noch mal herauszufahren, wird ja von etlichen Autoren einfach so übernommen, obwohl es keine Quelle gibt.
Das Bootsbesatzungen nach Einsätzen nicht mehr in der Lage waren herauszufahren und in Kur gefahren sind, ist aber eine Tatsache.
Das auf dem Hilfskreuzer Komoran ein Soldat Warnecke hiess und in Australien in KG kam, ist auch eine Tatsache, und das beim Untergang eventuell 11 Offiziere gefallen sind, könnte auch stimmen. Ich weiß es aber nicht.

Im Museum wurde gezeigt, wie mit solchen Informationen, bestimmte Nachrichten gemacht und man als Empfänger dieser Nachrichten, eigentlich keine Möglichkeiten hat, diesen zu entkommen. Ähnlich werden die Erfinder der o.g. "Nachrichten" gearbeitet haben. Nur wer könnte dies gewesen sein. Der englische Geheimdienst?

Heinz-Jürgen

Glasisch

#6
Hallo,

meiner Meinung nach, so werden Legenden geboren aus denen dann Verleumdungen resultieren, nur wem nützt das alles?  Wen soll das ansprechen?

Eine gute Frage.

Gruß
Micha

hier gibt es etwas: http://leninist.biz/en/1975/ISSR389/Austria.

Es scheint, daß österreichische, rotorientierte Spanienkämpfer dahinter stecken?

The Austrian emigre Communists and participants in the fighting in Spain took an active part in the French Resistance and showed no less heroism there than in armed guerrilla warfare. They brought out pamphlets and newspapers for the Austrians serving in the Wehrmacht and distributed them in the German garrisons of Paris, Bordeaux, Nancy, Lille and other cities. The antifascist newspapers "Soldat im Westen and Soldat im Mittelmeer", which were aimed at the men in the German army, were also published by the Austrians. The first of them was founded by the Austrian international brigader Viktor Milliner (Hans Zipper), who was later murdered by the nazis in the Grossrosseln concentration camp. Austrian women, including nurses who had taken part in the fighting in Spain, helped to distribute illegal publications and arms for the guerrillas.
,,Ruhe in den Telefonen. Denkt daran, daß auch in England auf jeden Mann eine Mutter wartet!" KzS Helmuth Brinkmann Kommandant der ,,Prinz Eugen"  in der Dänemarkstrasse am  24. Mai 1941, nachdem die ,,Hood" kurz davor explodiert worden war.

Arche

Hallo Micha!

Danke für den Hinweis. Sind ja 10 Seiten. Brauch etwas Zeit.

Heinz-Jürgen

Trimmer

Hallo Jörg - machtst Du es Dir da nicht etwas zu einfach. Zweifellos gab es Zellen des Widerstands der sich durch alle Bereiche des Lebens zog. Beispiele wie "Die Rote Kapelle " mit Schulze,Boysen, Harnack  stehen dafür aber auch deutsche Soldaten die in der französischen  Resistance waren. Das man solche Leute dann je nach System in die eine odere andere Ecke stellte - nun jedes System braucht seine Helden.

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Arche

Hallo!

der hier erwähnte Hans Heisel (*1922) war als Funkmaat bei mehreren Nachrichtenabteilungen und hatte so sicherlich die Möglichkeiten Nachrichten weiterzugeben. Diese sollten dann für die Agitation in den Zeitungen genutzt werden. Heisel wurde erst im November 1944 als vermisst gemeldet. D.h. ja, er hat über ein Jahr als Funkmaat Kontakt zu der Resistance gehabt.
Meine Anfangsfrage steht natürlich immer noch im Raum. Gibt es immer einen Funken Wahrheit in diesen Nachrichten oder war alles erfunden.

-Ausstellung "Deutsche in der Résistance" (3)
Das C. A. L. P. O.

m Herbst 1943 bildete sich in Frankreich das Komitee "Freies Deutschland" für den Westen (C.A.L.P.O. - Comité Allemagne libre pour l'ouest). Es setzte sich aus Vertretern unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Positionen zusammen.
Das Komitee entwickelte sich zum politisch-organisatorischen Zentrum für die Deutschen in Frankreich, in Belgien und Luxemburg. Mit der Bewegung "Freies Deutschland" entstand eine selbstständige deutsche Widerstandsorganisation in Frankreich, die aufs Engste mit den verschiedenen Verbänden und Organisationen der französischen Résistance gegen das faschistische Völkermorden auftrat.
Präsident des C.A.L.P.O. war Otto Niebergall (KPD), als Vizepräsidenten fungierten: Karl Hoppe (SPD), Dr. Wilhelm Leo (SPD), Wilhelm Tesch (DVP), Prof. Dr. Heinrich W. Friedemann (Zentrumspartei), F. Kümmel (Zentrumspartei), P. Klein (Gewerkschafter), Feldwebel Arno Müller (DNVP), Obermaat Hans Heisel (KPD).
Nach Archivberichten hatten deutsche Hitlergegner in Frankreich mit Hilfe von Widerstandskämpfern anderer Nationalitäten bis Herbst 1944 über fünf Millionen Flugblätter hergestellt und verbreitet. Ein Flugzeug der französischen Armee hafte über 100.000 Flugblätter des C.A.L.PO. an der Atlantikfront über den deutschen Stellungen abgeworfen.

Flugblätter und Zeitungen des Komitees "Freies Deutschland"In den Flugblättern (und Zeitungen des Komitees "Freies Deutschland" für den Westen wurden die Offiziere und Soldaten aufgefordert, an den Kriegsverbrechen in Frankreich nicht teilzunehmen, Gruppen von antifaschistischen Soldaten, Unteroffizieren und Offizieren in den Einheiten zu bilden, sobald wie möglich Kontakt mit Vertretern der Résistance aufzunehmen, zu desertieren und sich den Reihen des bewaffneten französischen Widerstandes anzuschließen.

Die antifaschistische Arbeit des C.A.L.P.O. vergrößerte die Anzahl der Hitlergegner und führte zur Bildung von Wehrmachtsgruppen der Bewegung "Freies Deutschland". Die illegal tätigen Gruppen entwickelten vielfältige Aktivitäten. Sie reichten von Verbindungen zur französischen oder deutschen Widerstandsbewegung, der Verteilung von antifaschistischen Druckerzeugnissen, über Sabotageakte sowie Waffen- und Materialbeschaffung für die Résistance.

So existierte im faschistischen Marinestab in Paris eine aktive Wehrmachtsgruppe mit Hans Heisel, Kurt Hälker und Artur Eberhardt. Weitere Wehrmachtsgruppen bestanden u.a. in Belfort, Bordeaux, Lilie, Lyon, Marseille, Montpellier, Montauban, Tarbes, Toulouse, auf dem Flugplatz Villacoublay, in den Hospitälern Clichy und de la Pitié, in einer Wehrmachtskompanie in Paris, in einem zentralen Ersatzteillager sowie im Wehrmachtsrüstungsstab. Es gab ca. einhundert Wehrmachtsgruppen und Einzelverbindungen zu Soldaten, denen etwa 600 bis 800 Soldaten und Offiziere angehörten. All diese Gruppen waren sich einig, einen Beitrag zum Sturz der Hitlerdiktatur und zur Beendigung des Krieges leisten zu wollen.

Die Befreiungsschlacht um Paris begann Mitte August 1944. Auch deutsche Antifaschisten waren daran beteiligt. Otto Niebergall stand in direktem Kontakt zur militärischen Führung des Aufstandes und leitete den Einsatz der C.A.L.P.O.-Kämpfer. Einige, wie Hans Heisel und Peter Menden, kämpften mit der Waffe in der Hand und halfen hinter den Barrikaden, faschistische Angriffe abzuwehren. Andere gingen wie Peter Gingold mit weißen Fahnen zu den deutschen Truppenverbänden und forderten sie zur Kapitulation auf. Sehr wichtig war, die Besatzungstruppen von Sprengungen in der Stadt abzubringen. Uber den Pariser Sender richtete Harald Hauser den Appell der Résistance, den Krieg zu beenden. Am 25. August 1944 war Paris befreit.

Das C.A.L.P.O. nach der BefreiungDas C.A.L.P.O. und seine Militärkommission führten nach der Befreiung von Paris mit hochrangigen Vertretern der Streitkräfte der Antihitlerkoalition Verhandlungen, um Beiträge deutscher Antifaschisten für den Kampf gegen Hitler von Frankreich aus im Rahmen der alliierten militärischen Formationen anzubieten und Unterstützung dafür zu erhalten.

Verhandlungen von Beauftragten des C.A.L.P.O. mit Vertretern des Stabes von General Eisenhower führten dazu, dass u.a. ab Februar/März 1945 etwa 35 deutsche Antifaschisten, darunter ehemalige Spanienkämpfer, deutsche Kämpfer in der französischen Résistance, zum Absprung über Deutschland in einem US-Camp, unter Kontrolle des 0SS (Office of Strategic Service), militärisch vorbereitet wurden.

Als Aufgabe war gestellt, in Deutschland antifaschistische Gruppen zu unterstützen, gegebenenfalls verbrecherische Aktionen der Naziführung und der SS in der Endphase des Krieges zu verhindern. Durch verschiedene Umstände, darunter den Kriegsverlauf selbst, wurde der Einsatz überflüssig.

Dieser Aspekt antifaschistischen Wirkens wurde von allen Seiten in den 50 Nachkriegsjahren vor der Öffentlichkeit verborgen gehalten. So hat diese Ausstellung das Privileg, erstmals öffentlich darüber zu berichten. Hinter dem substantiell nichts sagenden Dokument verbirgt sich das vorgenannte Geschehen. Der in der Notice Genannte trug zu dieser Zeit den Decknamen Hugo Erb.

Wie die Rote Armee an der Ostfront hatten auch die alliierten Armeen an der Westfront einen sich aus der Kriegführung ergebenden Bedarf, unmittelbar hinter den Frontlinien und tief im Hinterland des Gegners militärisch und nachrichtentechnisch ausgebildete Leute einzusetzen, am besten Deutsche, wegen der Sprachkenntnisse und des Wissens um die Mentalität des Feindes.

Wo aber fanden die Alliierten solche Deutsche, als sie auf Deutschland vorstießen? Die Antwort gab ihnen die Führung der französischen Widerstandsbewegung. Innerhalb der Résistance kämpften deutsche Antifaschisten, die bereit waren, auch im Hinterland der faschistischen Truppen zu wirken, um mitzuhelfen, das Naziregime zu beseitigen.

Die Aktivität der deutschen antifaschistischen Widerstandskämpfer im besetzten Frankreich war sehr gefährlich. Viele dieser freiwilligen Kämpfer für die Freiheit haben ihr Leben verloren: Gefallen in den Kämpfen, von der Gestapo verhaftet und schon während der Folter getötet, in die Konzentrationslager deportiert und dort vernichtet, von faschistischen Militärgerichten in Frankreich oder in Deutschland zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Die Ausstellung zeigt eine Liste mit den Namen von 127 Frauen und Männern, die ihre Beteiligung an der Résistance nicht überlebt haben. Diese Liste ist nicht vollständig. Weil die Informationsquellen ungenügend sind, fehlen die Namen zahlreicher Wehrmachtsangehöriger ohne direkten Kontakt zur C.A.L.P.O., die von Kriegsgerichten wegen Zersetzung der Wehrkraft, Fahnenflucht, Kontakten zur französischen Résistance oder Beteiligung am versuchten Staatsstreich am 20. Juli 1944 zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden.

Quelle:http://drafd.org/?Austellung_Resistance_3


Trimmer

Heinz-Jürgen, es hat auch bestimmt keiner hier daran gezweifelt das sowohl EINZELNE  Angehörige der Marine als auch des Heeres in der Resistance waren. Aber es waren ebend nur sehr Wenige. Wenn Du mal in den Büchern nachliest so wirst Du feststellen das sogar das Attentat auf Adolf vom 20.Juni 44 die wenigsten Soldaten an der Front interessiert hat. Siehe meine Empfehlung des Buches "Mit Hurra gegen die Wand ". Nach wie vor glaubten viele noch an den "Endsieg", an die "Wunderwaffe" und was sonst noch. Eine geschlossene Meuterei von ganzen Einheiten hat es nicht gegeben. Klar - ein Funken Wahrheit steckt in den Berichten aber es war kein "Feuer "

Gruß - Trimmer - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Urs Heßling

hi,

hier im Forum wurden die Vorgänge auf "M 612" im Mai 1945 bereits ausführlich besprochen.

in demselben Monat, mir entfallen, gab es noch http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Waffen/Z5.htm  (nach unten scrollen)

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Trimmer

Hallo Urs - war das Widerstand oder einfach nur "Schnauze voll " bei Z5 "Paul Jacobi "
Wenn ich das Datum sehe denke ich mehr an das Zweite. Selbst die "eifrigsten" Soldaten sahen doch da das der Krieg verloren war und das Motto " Rette sich wer kann " an erster Stelle stand.

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Arche

Hallo Achim!

Du hast Recht. Bei "Paul Jacobi" wollten die Soldaten nicht mit dem Schiff rausfahren. So hab ich es in den Gerichtsakten gelesen.

Eigentlich wollte ich die Widerstandsdiskussion nicht noch mal aktivieren, sondern es ging mir ja mehr um die Propaganda und in wieweit man dort mit tatsächlichen Informationen umgeht. Also wenn ich den Artikel aus der Zeitung "Soldat am Mittelmeer" mir noch einmal vornehme. Ich nehme mal eine Nachricht (lasse mal ein paar Daten weg).
Mehrere U-Bootfahrer eines U-Bootes mit der Nummer7.. werden wegen Hehlerei und Diebstahl festgenommen. Alle Soldaten sind geständig. Zweite Meldung: U-Boot .... ist von der Feindfahrt zurück. Die Hälfte der Besatzung ist nicht mehr einsatzfähig (Krankheit, Verwundung, Erschöpfung). Boot kann nicht zum geplanten Zeitpunkt hinausfahren.
Im Museum habe ich jetzt gelernt, dass aus diesen Meldungen z.B. folgende Aussage gestrickt wird.

Auf dem U-Boot 7 kam es im Hafen von St. Naizaire zu einer Protest-Aktion. Die Matrosen forderten Urlaub und verweigerten die Ausfahrt.

Die Aussage erfüllt jetzt einen bestimmten Zweck, der aber wie wir meinen zu wissen, keinen großen Erfolg hatte. Es gab nur wenige Soldaten, die die Waffen fallen liesen und zum Widerstand übergelaufen sind.

Meine Ausgangsfrage war jetzt. Hat jemand eine sachlich richtige Aussage, die zu dem Artikel am Anfang des Themas passt. Gab es einen Hilfskreuzer, der mal in Cuxhaven währen des Krieges war? Den Soldaten Warnecke gab es laut Besatzungsliste auf den Hilfskreuzer "Komoran". U-7 ist sicherlich reine Phantasie. Aber den Vorfall auf dem 7.. gab es tatsächlich.

Sicherlich war mein Eindruck von der Ausstellung sehr stark und wird das Gefühl nicht los, dass auch heute es täglich passiert. Wahrscheinlich muß man sich die Ausstellung selbst anschauen. Sie ist noch bis Ende Feb. im Museum für Komunikation in der Leipziger Strasse in Berlin. Gleich um die Ecke vom Ministerium für Finanzen.

Heinz-Jürgen



Maurice Laarman

Man sollte man etwas lesen über Black Propaganda und Sefton Delmer, einfach eingeben mit Google.

Daraus wird klar das solche Gerüchte einfach erfunden wurden um die Feind zu schaden. Es braucht nicht wahr zu sein um ein wenig effektiv zu sein.

Gruss,

Maurice

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