Informationen zum Schnellboot S99

Begonnen von Knapp, 17 Mai 2004, 23:13:19

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kalli

Zu S99 habe ich mittlerweile über deren Verbleib in der sowjetischen Marine 4 Beiträge im russischen Forum. Ich werde die Infos dann zusammengefasst posten. Macht viel Arbeit weil ich mich ja auch nicht so gut mit der  Sprache auskenne.

kalli

Das Nachkriegsschicksal von S 99

TK 1010 : bis 07.02.1946  - S 99

05.11.1945 : S 99 wurde in das Verzeichnis der Kriegsflotte der UdSSR aufgenommen.

04.01.1946 : Übernahme des Schnellbootes durch eine sowjetische Mannschaft.

07.02.1946 : Aufnahme in den Bestand der Baltischen Kriegsflotte.

15.02.1946 : Eingang in den Bestand der 4. Seekriegsflotte.

28.02.1948 : Herausnahme aus dem Kampfbestand der Flotte, Konservierung,
,,Versetzung" in den Reserve – Bestand.

12.01.1949 : Zuschreibung zur Unterklasse der großen Torpedokutter.

25.09.1950 : Ausschluss aus dem Bestand der Kriegsflotte und Übergabe an
das staatliche Abbruch- und Verwertungsunternehmen OFI.


Ich hoffe, dass ich soweit alles verstanden habe, was Hai Chi im russischen
Forum auf meine Frage antwortete. Weitere Informationen zum Thema sind in
Arbeit. Habt bitte noch etwas Geduld.

Übrigens nutzte die Bundesmarine noch die ehemaligen S 116 und S 130.
Sie wurden 1965 abgebrochen. 2 Dieselmotoren wurden Exponate im
Technischen Museum München. Sie fielen leider 1983 einem Brand zum
Opfer. Es scheint so, dass es von diesem Schnellboot Typ keine ,,Überreste"
mehr gibt.

kalli

Jetzt habe ich die Übersetzung zum Verbleib der deutschen Schnellboote nach 1945 fertig. Lest bitte selbst :

Das Schicksal der Boote nach dem Krieg ( von M.E. Morosov )

Das Nachkriegsleben der Schnellboote dauerte nicht sehr lange. Sie wurden ungefähr gleichmässig aufgeteilt unter die Siegermächte. Die überwiegende Mehrheit von den 32 Schnellbooten, die Großbritannien erhalten hatte, wurde verschrottet oder in der Nordsee innerhalb von zwei Jahren nach dem Krieg versenkt. Die berechnenden Amerikaner gaben 26 ihrer Boote zum Verkauf frei und konnten daraus sogar noch einen Vorteil ziehen, indem sie sie ihren Flotten in Norwegen und Dänemark zuteilten. Die Schnellboote, die die UdSSR im Rahmen der Reparationen erhalten hatte (29 Einheiten) befanden sich nur sehr kurze Zeit in den Einheiten der Seekriegsflotte – es machte sich das Fehlen von Ersatzteilen bemerkbar und auch die Schiffskörper waren sehr verschlissen.; 12 von ihnen kamen zum KBF (Kommando der baltischen Flotte), wo sie bis zum Februar 1948 in Dienst waren. Die restlichen kamen in den Norden, wo 8 Boote ausgesondert wurden, nachdem sie weniger als ein Jahr im Dienst waren. Das Leben der übrigen Boote konnte bis zum Juni 1952 verlängert werden, indem Teile von den ausgesonderten Schnellbooten verwendet wurden.
Die ökonomischen Dänen zogen die Verwendung ihrer Trophäen bis zum Jahr 1966 hin. Einen Teil der Boote hatten sie von Norwegen gekauft, insgesamt waren davon in der dänischen Flotte 19 Einheiten.
In der Flotte der BRD verblieben lediglich 2 Schnellboote – die ehemaligen S-116 und S-130. Sie wurden als Versuchsschiffe genutzt und gegen 1965 zur Verschrottung freigegeben.
Nicht ein einziges deutsches Torpedoboot aus der Zeit des zweiten Weltkrieges hat bis in unsere Tage überlebt. Die einzigen Exponate, die mit den Schnellbooten in Verbindung gebracht werden können, waren unsere Diesel MW-501, die von den S-116 kopiert worden sind, die sich im Technischen Museum in München befanden. Aber auch sie fanden ihr Ende während eines Brandes im April 1983.

kalli

Als Ergänzung muss ich noch folgendes anfügen :
Hai Chi schrieb mir zum Artikel von Morosov noch folgendes äußerst interessantes Detail :

Übrigens: M. E. Morosov hat sich in seiner Arbeit über die Schnellboote geirrt, wenn er schreibt:

,,Bis in unsere Tage hat kein einziges deutsches Torpedoboot aus der Zeit des 2. Weltkrieges überlebt. Die einzigen Exponate, die mit den Schnellbooten in Verbindung gebracht werden können, waren die zwei Diesel MW-501, die von den S-116 kopiert worden sind, die sich im technischen Museum in München befanden. Aber sie wurden während eines Brandes im April 1983 vernichtet."

In Wirklichkeit hat das S-130 bis in unsere Tage überlebt. Es wurde in der BRD als Versuchsschiff bis 1991 genutzt. Von da ab befindet es sich in Privatbesitz (ab Januar 2003 in England) und unlängst wurde es bei einer Auktion von E-Bay verkauft.

Scheer

Zum Thema S 99  habe ich bei Whitley noch folgendes gefunden:

Anfang 44: Erwähnung von S 99 bei der 4. S-Flottille in Rotterdam (Flottillenchef KK Fimmen). Später verlegte diese Flottille nach Boulogne und Le Havre. Hierbei wird S 99 aber nicht mehr erwähnt.

Ende September: 2. Schulflottille in Windau (Flottillenchef KptL. Klose). Einsätze am Eingang des finnischen Meerbusens, im Rigaischen Meerbusen und rund um die baltischen Inseln. Zeitweilig Gefechte gegen sowj. Landungsstreitkräfte.

Scheer

Betreff S-130:
Hier ein schöner Link:
http://www.prinzeugen.com/S130.htm
Dort wird ein Gerücht erwähnt, nach dem noch ein weiteres S-Boot existieren soll.
Der gleiche Autor hat auch eine Seite über S 97:
http://www.prinzeugen.com/S97.htm
Und noch ein schöner Link zu einer Seite des gleichen Autors:
http://www.prinzeugen.com/USNSchnell.htm

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