Ronny bei der Bundesmarine...

Begonnen von RonnyM, 26 Juli 2010, 15:39:07

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Albatros

Hast Du den Ford Consul Capri noch zufällig in der Garage stehen ? Der dürfte Heute weit mehr kosten als damals

wäre ein echt seltenes Liebhaberstück!

:MG:

Manfred

Big A

Dann ist die Station heute aber aufgegeben, in Hörnum ist - wie auf der ganzen Insel - kein Militär mehr, selbst meine heißgeliebte MVS wurde aufgelöst, die Schuke selbst wird ein Internat, das O-Heim samt Strandhäusern ist noch nicht verkauft.

*korinthenkackermodusan*
Hörnumortsausgang bis LORAN-Station sind 5 km, weiß ich, weil ich immer den Syltlauf mitmache und da ist dann die Markierung
*korinthenkackermodusaus*

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

RonnyM

#17
@Manfred
Schön wär`s, aber die Salzluft hat so renitend am Blech geknabbert, dass selbst unsere Kraftfahrer mit Polyester-Spachtel kaum gegenan kamen. Er ging dann nach Dänemark. :roll:
Mein Käfer landete beim Schlachter in Westerland :-(

@Axel
Ich hatte nach über 40 Jahre ein Treffen der Ehemaligen in Hörnum im Okt. 2009 organisiert. Der LORAN-Sender arbeitet noch! Und unser Schirrmeister von damals ist heute Bürgermeister von Hörnum. Solche Karrieren schafft nicht jeder!!! :-D

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Big A

Stimmt. LORAN arbeitet noch, nur nicht mehr von der US Coast Guard geleitet, die Station wurde mW. Anfang der 90er Jahre an Deutschland übergeben. Die USCG hatte bis dahin immer einen Lieutenant als Dienststellenleiter dort, den letzten habe ich noch kennen gelernt.

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

RonnyM

Nachdem ich mich gut eingelebt hatte, hörte ich von den Raketenversuche, welche im Sommerhalbjahr fortgesetzt werden. So lernte ich den LmVH (Leiter militärische Versuche Hörnum) kennen. FKpt Beichle war ein wirklich großartiger Organisator. Nach und nach klinkte ich mich aus den Dienstablauf aus und "schleimte" mich beim LmVH ein :-D. Die Versuche wurden von der VFW-Fokker und der Genaral Dinamics durchgeführt. Kurz vor Hörnum, wo jetzt der letzte große Parkplatz ist, war oben auf der Düne (Bunker Hill genannt) Container aufgestellt, die mit dem Lastenhubschrauber der Amis (7 to Tragkraft - wo nur die Kanzel zu sehen war - herbeigeschafft. die ganze Flotte bestand aus den 3 S-Booten, ich glaube Nerz (mit Kuppel), Ozelot und Frettchen. Den oblligatorischen Versorger (1967 Tanker Alfred/Ziviler, danach Versorger Y 831 (Name verg.). Als Schlepper für`s Zielschiff fungierte die FÖHR Y 821, und das Zielschiff war ein alter M 35 Bock, der mit Kork "ausgestopft" war, damit er nich gleich sank.

Da natürlich die andere Feldpostnummer nicht schlief (schickten Trawler mit einer ausgeprägten Antennenlandschaft in die Deutsche Bucht) unterstützten uns die Lw vom LTG 61 und 63 mit ihren NORAs. Die scheuchten wir durch die Bucht und entsprechend legten wir die Sektoren fest, das die Russen nicht an unsere Telemetrie-Daten kamen.
F.f.
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

RonnyM

Natürlich war es für unsere Jungs ein Highlight mit der Nora mitzufliegen. Aber mein pers. Highlight war es einmal mit der T 33 (Doppelsitzer) von VFW-Fokker mitzufliegen. Die T 33 fungierte als Rakete und war vollgestopft mit Geräten. Als Testpilot fungierte der Herr Obermaier, den ich an einem Abend an der Hausbar meiner Schwiegereltern kennen und schätzen durfte. Leider ist er später bei einem Absturz mit einer VFW 614 ums Leben gekommen.

Noch eine Story zum Zielschiff. 1996 hatte sich der M-Bock losgerissen und ist auf der Insel Fanö gestrandet. FK Beichle in seinem Element. Der Dampfer lag hoch und trocken. Er ließ eine Rinne baggern, bestellte einen Bergepanzer mit 5m-Turm, der die Trosse zum Schlepper brachte. Der M-Bock kam frei! :-)

Mein Dienst begann um 07:00 mit der Lagebesprechung. Mein Käpt`n verabschiedete sich regelmäßig an Bord mit den Worten. "Sie machen dass schon"! Es ging oft bis 20 bis 21:00 Uhr. Ab 22:00 Uhr half ich meiner Frau in der Bar. War aber ne`tolle Zeit :-D
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

RonnyM

...mit Bilder hatter nicht geschluckt...

Hier u. a. ein "Trefferbild...

(Komme mir vor wie bei e-bay, 3-2-1 jetzt klappts)
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

RonnyM

Nach den Treffer habe ich dann mit Schlepper FÖHR angelegt und eine "Begutachtung" durchgeführt. War beeindruckend. Das Geschoß ging durch wie Butter und hat den Herd in der Kombüse zweigeteilt. Aber Dank Kork schwamm er weiter.
F.f.
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

brueckenhein

Klasse Story Ronny!!!! Aus Dir hätte ein Admirool werden können aber Du wolltest ja nicht!!! :MLL: :MG:
Seefahrer sind wie Kletten, sie halten alles zusammen

RonnyM

...tja, lieber Heinz-Werner, du hättest mir damals mehr Connection zukommen lassen sollen... :O/Y
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

RonnyM

Ich hatte mal wieder an einem Sonntag Wache und gegen Mittag die SAR W`land anrief (zu meiner Zeit waren die Piloten Stabs- u. Oberstabsbootleute). "Wir müssen nach Helgoland und es herrscht Seenebel. Kannst du uns leiten"?
War ja selbstverständlich. Kanal ausgemacht und los gings. Zum Glück hatten wir "Überreichweiten" d. h. Bei dieser Lage hatten wir volles Bild auf 120 sm. Und hier speziell sogar schön die Düne von Helgoland drauf. Da damals die Sikorsky nur auf Sicht fliegen konnten - kein Radar an Bord - führte ich die Kameraden direkt zur Düne. Beim Landen riss der Funkkontakt und über Telefon wurde mir dann der Weiterflug gemeldet. Als sie hoch genug waren, wurde der Kontakt wieder "Five by Five". Ich leitete sie in Richtung Eider-Control und in Landnähe hatten sie wieder Bodensicht. Den Zeitungsartikel hatte ich mir ausgeschnitten :-) (Anlage)

F.f.
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

RonnyM

Um gleich mal bei den Hubis zu bleiben. Zur SAR-Routine gehörte auch über Winter den morgenlichen und nachmittäglichen Rundflug über die Nordfriesischen Inseln. Mitten im kalten Februar bekam ich den Befehl, auf dem SK RUHRSTAHL eine Sprechfunkbelehrung durchzuführen. Wegen Eisgang konnten sie sowieso nicht auslaufen.
Mein Weg wäre: Um 06:00 Uhr von W´ld. mit dem Zug nach Niebüll, anschl. mit dem Zug nach Dagebüll,dann mit der Fähre über Föhr nach Wittdün auf Amrum. Was machte die alte Frau Meyer? Sie schloß sich mit den SAR Männern kurz und der Fall war geritzt. Mein Dienstellenleiter (orig. alte Berliner Schauze) erblickte mich morgens bei der Musterung ganz erstaunt. Sollten Sie nicht usw... "Doch doch, Herr Stabsbootsmann, mein Hubschrauber kommt gleich"! Der fühlte sich natürlich auf den Arm genommen. Augenblick später dröhnte es und ich meldete: OMt Meyer meldet sich zur Sprechfunkbel. ab"!
Neben dem Tower landete der Hubi und setzte mich am Hafen beim SK ab. Bis heute Nachmittag... und weg waren sie.
Mit dem Vormann Mathiesen habe ich dann eine intensive Belehrung mit gaaanz viel Rum durchgeführt :-D Die Jungs vom SK waren dann behilflich, dass ich in den Hubi kam :O/Y
F.f.
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

RonnyM

Der alte Tower in Hörnum hat auch noch nen Döntjes parat. Der T. sollte abgerissen werden. Die Anbauten waren auch kein Problem. Aber der Turm... :cry: Eine Pioniertruppe von den Feldgrauen sollte sprengen. Der junge Olt. kam uns besuchen und wies uns an, die Antennen mit der schmalen Seite zum T. ausrichten und alle Fenster öffnen. Sein Schnack: "Den pusten wir weg"! Es war soweit. Ein Knall, eine riesige Rauchwolke und als sie weg war, stand der T. in voller Schönheit da :-D. Die Woche war um und die nächste Einheit durfte ran. Um es kurz zu machen: The same procedure... Pause, die nächste Einheit brachte gleich 2 Bergepanzer mit!
Der Turm "stand" nämlich in ummauerten hochkannt gestellten Stahlträger - eben tausendjährig! War also nix mehr mit Knallbumm. Die schweißten die Träger "in Häppchen" und die Panzer zogen sie auseinander.

Auf alle Fälle ein schönes Übungsprojekt.

F.f.
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

t-geronimo

Zitat von: RonnyM am 28 Juli 2010, 17:27:26
...eine intensive Belehrung mit gaaanz viel Rum durchgeführt :-D Die Jungs vom SK waren dann behilflich, dass ich in den Hubi kam :O/Y

Das kann ich mir richtig bildlich vorstellen...  :ROFL:
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Big A

Zu den SAR-Hubis hab' ich auch einen: Zu meiner Zeit waren W'land noch Sea King stationiert, die Besatzungen wechselten wöchentlich, glaube ich. Jedenfalls flogen die neuen Besatzungen immer mal wieder einen Pattern um die Insel, um sich mit den Gegebenheiten vertraut zu machen. Sehr zum Ärger der Touris...
Jedenfalls, eines Tages mussten die wieder los, einen Surfer aus der Lister Rinne zwischen List und Romö zu ziehen, der war ins WAsser gefallen und abgetrieben, denn dort herrschen regelmäßig ein paar Knoten Gezeitenstrom.
Also, Helo los, Surfer abgewinscht, da sagt der doch, sie sollen sein Brett auch bergen, sonst würde er sie verklagen.
Reaktion der Besatzung ist nicht überliefert  :-D

Auch kamen regelmäßig Tornados zur MFlgLG in W'land, Anflug eigentlich über See und dann aud die 15. Eines Tages aber flogen die Jettis über die Gegenrichtung an, direkt über Keitum und gingen ziemlich tief in Nachbrennerbetrieb....
Massig Beschwerden und eine für eine gewisse Zeit gegroundete Besatzung

Shit happens...
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Impressum & Datenschutzerklärung