Besegelung, Takelung von Groß oder Frachtseglern.

Begonnen von Albatros, 10 Juli 2010, 17:09:24

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Albatros


Beim suchen zu Ferenc`s  Balder die sich ja dann als Barkentine/Schonerbark herausstellte, machte sich in mir die Frage breit wodurch die großen Unterschiede in der Besegelung/Takelung begründet sind.

Bei Groß oder Frachtseglern gab/gibt es ja die unterschiedlichsten Takelungen, z.B. Vollschiffe, Schoner, Schonerbark/Barkentine, Brigg usw. mit den unterschiedlichsten Anzahlen an Masten, es gab ja Schiffe mit bis zu sieben Masten.

Ist es Ansichtssache oder von der Größe abhängig, vom Fahrtgebiet, spielen Kosten die Entscheidende Rolle oder was ist es was einen Reeder einen Kapitän veranlasste dies oder jenes Rigg für sein Schiff zu wählen.Also warum nehme ich z.B. einen Fünfmast-Schoner statt eine Bark oder ein Vollschiff mit gleicher Anzahl von Masten.

Ich fürchte das könnte mal wieder eine Frage sein auf die ich keine Antwort erhalte...... :O/Y

:MG:

Manfred

Karsten

Hallo Manfred,

meines Wissens war das eine Frage des Personaleinsatzes - die Besatzungsstärke (und damit die Betriebskosten!) hingen von der gewählten Takelung ab. Frag' mich jetzt aber nicht nach Belegen, Quellen oder Details, denn ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe.

Viele Grüße,

Karsten
Viele Grüße,

Karsten

Albatros

Hallo Karsten, ja ein Fünf-Mast-Schoner kam mit ca. 20 Mann aus hingegen ein Fünf-Mast-Vollschiff brauchte ca.50 Mann. Personalkosten können aber nicht das Kriterium schlechthin gewesen sein,

sonst wären alle zum annähernd gleichen Ergebnis gekommen man hätte immer das Rigg gewählt das den wenigsten Personaleinsatz benötigt.......

Also Schoner wären dann die erste Wahl gewesen zumal sie auch nicht gerade langsam waren/sind und sie konnten/können dazu auch noch sehr hoch am Wind segeln.

Also muss da noch mehr sein......... :MV:


:MG:

Manfred

Peter K.

Grundsätzlich ist meiner Meinung nach zwischen Schrat- und Rahsegeln zu unterscheiden!
Erstere sind einfacher zu bedienen bzw. benötigen weniger Personal, um sie zu bedienen, und haben den Vorteil, dass mit ihnen höher am Wind gefahren werden kann. Letztere sind zwar personalintensiver in der Bedienung, aber vorteilhafter bei achterlichen und raumen Winden.

Das Rigg bzw. die Wahl zwischen Schrat- und Rahsegeln ist in erster Linie abhängig vom Fahrgebiet - sind lange Reisen auf offener See bei raumen Winden vorgesehen, sind Rahsegel sicher die erste Wahl, sind eher kürzere Schläge in Küstennähe geplant, die auch öfter Kreuzkurse verlangen, wird man zum Schratsegel greifen. Die Anzahl der Masten würde ich in Abhängigkeit zur Schiffslänge sehen, um die einzelnen Segel nicht zu gross und damit unhandlich werden zu lassen.

Daneben gibt es natürlich noch die unterschiedlichsten Zwischentypen, um die Vorteile der beiden Grundtypen zu vereinen. So wird eine normale Dreimast-Bark immer manövrierfähiger sein, als ein Dreimast-Vollschiff. Sie wird aber langsamer auf raumen Kurs sein und dafür etwas höher am Wind segeln können.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Albatros

Hallo Peter,

das wird es sein, also das Fahrtgebiet ist das Hauptkriterium, da passt die Balder als Barkentine oder Schonerbark dann gut ins Fahrtgebiet Ostsee.

Sie hatte einen Mast den vorderen mit Rahsegel und die anderen beiden mit Schratsegel also einer dieser Zwischentypen.

Hat mit den Antworten ja doch besser geklappt als ich befürchtet habe........ :O/Y

:MG:

Manfred

Impressum & Datenschutzerklärung