Erkennungsmarke Nordsee

Begonnen von ronson, 20 April 2010, 20:54:40

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ronson

Ahoi,

ich bin neu hier und hab gleich mal eine Frage:

Ich besitze eine vermutliche Erkennungsmarke aus Messingblech.

Aufschrift:

Nordsee
3 Mat A A
1.Comp
184

Könnt ihr mir sagen von wann die Marke ist und kann man sonst noch etwas eruiren??

Gruss Ronson  :MG:

Trimmer

Hallo Ronson - ich denke :3. Matrosen Ausbildungs Abteilung  1. Companie  184 = Name

Nach schreibweise "Companie " vermutlich um 1900
Willkommen im Forum   :MG:

Trimmer - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Big A

Hat Dein Nickname etwas mit Fliegerleitung zu tun???

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

kaimarex

Hallo,
Ich halte die Buchstaben Mat A A als Abkürzung für Matrosen Artillerie Abteilung.
Um 1900 gab es 4 davon, die erste an der Ostsee, Nr 2 - 4 an der Nordsee. Jede Abteilung bestand aus 3 Kompanien.
Hier also 3. Mat Art Abt, davon die 1. Kompanie.
Wo die 3. Abteilung stand, müßte man nachschauen. Meinem Bauchgefühl nach müsste 3. Abt  in Geestemünde sein.
Ein deutscher Generalstabsoffizier 1910 nach Gesprächen mit brit.Generalen, deren Angst vor Aufständen in Indien und Ägypten und der Gefahr der Invasion" Man erwartet also von Deutschland dasselbe Verhalten, daß man von England erwarten müßte."

Der preußische Militärgeist hat eine schwache Stelle: die Neigung zur Schablone

MS


Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13, Leipzig 1908, S. 440

Matrosenartillerieabteilungen, deutsche Marineteile in Friedrichsort (1. Matrosenartillerieabteilung), Wilhelmshaven (II), Lehe (III.) und Kuxhaven (IV.) zur Bedienung der Küstenartillerie, der Minensperren und Torpedobatterien. Ein Detachement der Matrosenartillerieabteilung steht in Tsingtau. Die Mannschaften werden aus der Landbevölkerung eingestellt und heißen Matrosenartilleristen und Obermatrosenartilleristen, die Unteroffiziere heißen Artilleristenmaate; die Offiziere der M. sind Seeoffiziere, jede Abteilung wird von einem Korvettenkapitän befehligt. Uniform der Mannschaften wie die der Matrosen. Die M. sind der Inspektion der Marineartillerie unterstellt.


Gruss
:MG:

ronson

Vielen Dank für eure Antworten.

Die Marke wurde in der Nähe von Lehe gefunden.

An die Daten des Matrosen wird man nicht mehr rankommen über die Stammrollennummer?

Gruss Ronson

Brandenburger


           Hallo zusammen !!!

Wurden die Ekm der Marine zu dieser Zeit nicht auch um den Hals getragen ? 

                            MfG Andreas  :ML:

Meine Website !!!!

http://sturmboot-kommando.de/

kgvm

Ob man über Stammrollennummer oder dergleichen an den Namen kommt, hängt davon ab, ob die Marke nur einmalig vergeben wurde oder bei einem Wechsel in der Companie an den Nachfolger weitergegeben wurde. Die relativ niedrige Nummer lässt mich eher letzteres vermuten, die Marke wurde also beispielsweise im Jahre 1900 vom Matrosenartilleristen Smidt, im Jahre 1902 vom Matrosenartilleristen Hein und im Jahre 1904 vom Matrosenartilleristen Fock getragen.
Welcher die Marke nun verloren hat, wird sich kaum feststellen lassen, falls nicht zufällig irgendwo die Rechnung auftaucht, mit der von ihm Kostenersatz gefordert wurde  :-D

Trimmer

Hallo kgvm - normalerweise wurde die EKM immer nur einmalig vergeben. Ich kenne das jetzt zwar nur beim 2.WK aber denke es war immer so. War ja zum Erkennen einer Person direkt. Würde sonst doch immer zu Fragen führen ( Ist es nun Müller, Krause,Schmied )
Noch mal was zu der Abkürzung A A - soweit mir bekannt ist wurde damals schon die Abkürzung A für Ausbildung benutzt. Bei Artillerie Art.

Gruß - Trimmer - Achim
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( von Karl Hagenbeck)

MS

Zitat von: Trimmer am 22 April 2010, 10:37:53

Noch mal was zu der Abkürzung A A - soweit mir bekannt ist wurde damals schon die Abkürzung A für Ausbildung benutzt.


Die Abkürzung A für Ausbildung ist mir für die damalige Zeit noch nicht begegnet...

Die Ausbildung für die Marine erfolgte in Matrosen- und Werftdivisionen.

Laut weiter oben genannter Quelle von 1908

Matrosendivisionen, deutsche Marineteile in Kiel (1.) und in Wilhelmshaven (11.) zur Versorgung der Flotte mit seemännischem Personal. Jede Matrosendivision ist in 2 Abteilungen geteilt, jede Abteilung zu 3 Kompanien; außerdem hat jede 2. Abteilung eine Signalkompanie und die 1. Matrosendivision noch eine Vermessungskompanie zur Ausbildung dieses Spezialpersonals. Die eingestellten Rekruten werden im Infanteriedienst, Bootsdienst und Geschützexerzieren ausgebildet. Divisionskommandeur ist ein Kapitän zur See, Offiziere sind Seeoffiziere. Von Deckoffizieren gehören zu den M. die Bootsleute, Feuerwerker, Steuerleute, Signalmeister und Vermessungssteuerleute sowie die entsprechenden Maate (s. Maat), außerdem auch Wachtmeister, Botteliere, Exerzierunteroffiziere und Hoboisten.

Werftdivisionen, deutsche Marineteile in Kiel (I.) und in Wilhelmshaven (II.) zur Versorgung der Flotte mit Maschinen- und Handwerkerpersonal. Jede Werftdivision ist in 5 Kompanien geteilt: die 1. Kompanie besteht aus der Maschinistensektion und der Zahlmeistersektion, die 2. und 3. Kompanie stellt Heizer ein, die 4. Kompanie Materialienverwalter-, Sanitäts-, Büchsenmacher- und Bäckerpersonal nebst einer Schreibersektion, die 5. Kompanie stellt Zimmerleute, Segelmacher, Maler, Böttcher, Schuhmacher und Schneider ein. Die Rekruten werden im Infanteriedienst und dann in ihrem Spezialdienst ausgebildet. Divisionskommandeur ist ein Kapitän zur See, Offiziere sind Seeoffiziere und Marineingenieure. Von Deckoffizieren gehören zu den W. die dem eingestellten Personal entsprechenden (Maschinisten, Zahlmeisteraspiranten etc.).


Gruss
:MG:

Trimmer

MS - nach langen betrachten habe ich aber sogar Zweifel das es überhaupt eine EKM ist. In der Anlage mal eine EKM der kaiserlichen Marine.

Gruß - Trimmer - Achim
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( von Karl Hagenbeck)

Teddy Suhren

Hai

Vielleicht keine Personenmarke sondern ne Erkennungsmarke für irgendeinen Ausrüstungsgegenstand.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Brandenburger


               Hallo zusammen !!!

Deshalb fragte ich auch , ob bei der Marine zu dieser Zeit die Ekm nicht auch um
den Hals getragen wurde .

Normalerweise hätte sonst mindestens ein Loch in der Marke sein müssen . Es gab im 1. WK und
davor auch Marken die aus einem Stück bestanden , ohne die Bruchstelle .

Ich vermute hier eher ein Wäsche- oder Waffenmarke . 

                                       MfG Andreas
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MS

Zitat von: Trimmer am 22 April 2010, 12:58:02
MS - nach langen betrachten habe ich aber sogar Zweifel das es überhaupt eine EKM ist. In der Anlage mal eine EKM der kaiserlichen Marine.

Gruß - Trimmer - Achim

Achim, ich bezweifele das die von Dir eingestellte Marke aus der Zeit der Kaiserlichen Marine stammt. Das sieht mir eher nach Reichsmarine oder frühe Kriegsmarine Marke aus.


Gruss
:MG:

Trimmer

MS - weil mich das Thema wirklich interessiert hatte ich mal gegoogelt und da wird diese Marke neben Dokumenten der kaiserlichen Marine angeboten - alles unter kaiserlicher Marine. :MV:
Zur Trageweise der EKM : 1. waren aus Blech auf bloßem Leibe an einer Schnur zu tragen
                                      2. bei Marineteilen an Land um den Hals - auf See an der rechten Seite

Löcher vermisse ich auch an dem Fundstück. Einführung der EKM 1881 - Krieg gegen Frankreich.

Gruß - Trimmer- Achim - wir werden den Fall schon noch klären  :MG:

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( von Karl Hagenbeck)

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