Aufnahmekapazität nordafrikanischer Häfen im 2WK

Begonnen von Huszar, 29 Januar 2006, 10:26:15

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Huszar

Hallo Leute,

Brauche Eure Hilfe bezüglich des o.e. Problems.

Wie groß war die Aufnahmekapazität der folgenden Häfen:
Tripoli, Benghasi, Bardia, Tobruk und Alexandria?

Mich würde vor allem 1942 interessieren.

Vielen Dank!

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Mario

Genaue Zahlen habe ich natürlich nicht, aber mir ist bekannt, daß lediglich die großen Häfen in Tripolis und Alexandria einigermaßen ausreichende Kapazitäten besaßen.
Die anderen Häfen in der Cyrenaika konnten nur begrenzt genutzt werden, zumal sie aufgrund des aktuellen Kriegsgeschehen wiederholt zerstört, oder blockiert worden sind. Genau aus diesem Grunde konnten beide Kriegsparteien ihre Vormärsche nach Libyen bzw.  das Nildelta nicht fortsetzen, weil große Teile des zur Verfügung stehenden Treibstoffes schon für den Transport des Nachschubs benötigt wurde.

Huszar

Danke, so viel weiss ich auch. Mich würden die genauen (oder zumindest die die ca) Werte interessieren.

Für Benghasi hab ich einen Wert von 2-3.000 Tonnen/Tag für Mitte 1942 gefunden.


mfg

alex
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1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

kalli


Huszar

Danke für den Tipp, leider Fehlanzeige...


mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Peter K.

Für etwa Juni 1942 habe ich folgende, tägliche Löschleistungen gefunden:

Tripolis 4.000 t
Benghasi 2.000 t
Tobruk 500-800 t

Grüße
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Huszar

Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Peter K.

Grüße aus Österreich
Peter K.

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Thomas

Hallo,

für Frühjahr 1941 war die begrenzte Löschkapazität (4000 to, ganz überschlägig ein Schiff pro Tag) der Grund für die lange Übersetzzeit der DAK-Anfänge (5. leichte Division). Diese wurde bis Ende März in 15 Transportstaffeln übergesetzt, um eine Ballung in den Häfen zu verhindern, also 3-4 Schiffe alle 2-3 Tage. Diese liefen i.w. störungsfrei mit Unterbtrechungen durch die britischen Seeaktivitäten. Es folgte dann die 15. PD im ähnlichen Verfahren. Also alles sehr mühsam.
Da dann von Tripolis aus nicht genug Transportraum zu Lande (Kraftwagenkolonnen) vorhanden war, wurden Kleinstschiffe die Küste entlang geschickt.
Genauso begrenzt war wohl auch die Ladekapazität in Neapel, so dass es zeitweise zum Eisenbahn-Rückstau kam.

Grüße
Thomas

Ralf

Off topic: @Peter: Du bist für mich der Nachschlagegott!!! Wo bitte hast Du diese Werte her? Irre!!!

Ich verneige mich in Ehrfurcht!
Gruß
Ralf
___________________________________________
,,Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!"
Gorch Fock

Peter K.

@ THOMAS
Ohne jetzt auf die Schnelle meine Behauptung mit dataillierten Zahlen belegen zu können, glaube ich doch, daß NICHT die Hafenkapazität Neapels eine Beschränkung der Transportleistung verursachte, sondern das limiterte Eisenbahnnetz Italiens selbst!

@ RALF
Vielen Dank für dein Kompliment, aber wenn ich mir etwas Zeit für Recherchen "stehlen" kann, findet sich in meinem bescheidenen Fundus doch einiges an Material!
In diesem konkreten Fall ging´s etwas schneller, weil ich mir vor Jahren im Zuge von Recherchen zum Unternehmen "Sonnenblume" die selbe Frage wie Alex gestellt hatte! ;-)

Grüße aus Österreich
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

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Thomas

Hallo,

ich meinte, so etwas aus den Einträgen im März41 des SKL-KTB gelesen zu haben. Müßte ich nochmal suchen. Dabei ging es um die Verladekapazitäten und einen entsprechenden Rückstau der Fahrpläne für die 15. PD. Der Hafen war ja wohl sicher noch mit weiteren Aufgaben belastet, vielleicht war das der Grund. Daneben hat sicher die Taktung der Transportstaffeln wegen der Sicherung und den Löschkapazitäten in Tripolis eine Rolle gespielt, das mußte aufeinander abgestimmt sein. Es gab auch - aus der Erinnerung - eine Anfrage der SKL an die Italiener zur Steigerung der Leistungen in Neapel.

Grüße
Thomas

Peter K.

Hallo THOMAS!

Nach einer schnellen Durchsicht des KTB SKL vom März 1941 kann ich deine Äußerung, daß ein Transportrückstau aufgrund der Kapazitäten von Neapel eingetreten sei, NICHT bestätigen!
Zu diesem Zeitpunkt war die Überführung der 15. PzDiv auch erst ab etwa 5. April geplant und die deutschen Seetransporte liefen - mit geringen Verlusten - relativ planmäßig!

Grüße
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

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Thomas

Hallo,

erstmal vielen Dank für die Info.
Grüße
Thomas
EDIT: Zur Löschkapazität von Tripolis im März 1941 eine kleine Korrektur: Sie betrug 400 to täglich, KTB der SKL, 14.3.1941.

Peter K.

#14
Ich habe da gerade neue Zahlen gefunden:

Monatliche Kapazität im Frieden:
Tripolis - 45.000 t
Benghasi - 27.000 t
Tobruk - 20.000 t
Im Krieg wurden dann zwei- bis dreimal höhere Leistungen erzielt!

Im Monatsdurchschnitt wurden von Mitte Juli bis Mitte September 1942 gelöscht/verladen:
Tripolis:
35.669 t aus Italien gelöscht
19.015 t für die Küstenschiffahrt nach Osten verladen
Benghasi:
60.500 t aus Italien gelöscht
13.980 t für die Küstenschiffahrt nach Osten verladen
11.090 t von der Küstenschiffahrt vom Westen kommend gelöscht
Tobruk:
47.071 t aus Italien gelöscht
10.071 t für die Küstenschiffahrt nach Osten verladen
17.655 t von der Küstenschiffahrt vom Westen kommend gelöscht
Marsa Matruh:
1.927 t aus Italien gelöscht
10.030 t von der Küstenschiffahrt vom Westen kommend gelöscht
Grüße aus Österreich
Peter K.

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