19.02.1944 U-386 wird durch Wasserbomben der HMS Spey versenkt

Begonnen von Albatros, 19 Februar 2010, 19:19:39

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Albatros

U-386 war auf seiner dritten Feindfahrt als sie am 19.02.44 von HMS Spey mit 10 Wasserbomben angegriffen wurden.
Durch den Angriff vielen die E-Motoren von U-386 aus, Wassereinbruch und Feuer im Boot war ausgebrochen.
Der Kommandant befahl alles anzublasen und so stieg das Boot steil aufgerichtet durch die Wasseroberfläche.
Sofort wurde das Boot von der HMS Sprey mit allem was ihr an Artillerie zur Verfügung stand angegriffen. Trotzdem versuchte die Besatzung von U-386 ihre Geschütze zu besetzen, Der L.I. wurde nach Feuerlöschern rufend gehört, er brachte die Diesel zum laufen und das Boot nahm wieder fahrt auf.
Das Boot erhielt aber immer mehr Artillerietreffer und begann schnell zu sinken,es gelang noch 18 Mann darunter der Kommandant ( 24 Jahre ) das Boot zu verlassen. Kurz nachdem es die Wasseroberfläche verlassen hatte ereignete sich eine starke Unterwasserexplosion. Die Überlebenden hielten es für Möglich das diese Explosion durch die zerstörten und ausgelaufenen Batterien ( Chlor Gas )hervor gerufen wurde.
33 Mann der Besatzung darunter Der L.I. ( 23 Jahre alt ) versanken mit dem Boot.

24 der Kommandant 23 der L.I. ..... ich war im Alter von 22-24 beim ,,Bund" ...... ich kenne/kannte niemanden dem ich solch eine Aufgabe in dem Alter zu trauen würde. 

Sicher fehlte beiden die Erfahrung die man halt nicht durch Theorie ersetzen kann sondern nur durch längere Praxiserfahrung erreicht aber sie waren in dem Alter bereit Verantwortung zu übernehmen und man hielt sie dafür befähigt.

U-386

http://uboat.net/boats/u386.htm

HMS Spey (K 246)

http://uboat.net/allies/warships/ship/91.html

Die Wrackposition, 48°51'0'' N   022°44'0'' W bei Google Earth 4200 m Tief

Quelle, http://www.uboatarchive.net/Uboatlist.htm

Gruß, :MG:

Manfred






Albatros

#1
Der Kommandant von U-386 Oberleutnant zur See Fritz Albrecht wurde am 10.10.1947 aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen.

Eine Frage hätte ich mal zur Dauer der Kriegsgefangenschaft soweit diese bei den westlichen Alliierten statt fand.

Wonach richtete sich denn die Dauer sofern kein Kriegsverbrechen dem Betreffenden vorgeworfen wurde.

Viele kamen doch schon kurz nach dem Kriege wieder Frei und wurden oft sogar bei den Siegermächten eingesetzt.

Spielte der Dienstrang, die Verwendung eine Rolle, oder was war entscheiden für die Dauer der Gefangenschaft.

Vielleicht ist ja jemanden etwas hierzu bekannt,

Gruß, :MG:

Manfred

Schorsch

Hallo Manfred,

es lassen sich eigentlich kaum handfeste Kriterien zur Dauer des Verbleibs in der Kriegsgefangenschaft festlegen. Zu oft spielten unvorhersehbare Einflüsse eine Rolle, die zur sofortigen Entlassung oder zu langjähriger Gefangenschaft führten.

Mehrere, mehr oder minder repräsentative Beschreibungen von Einzelschicksalen findest Du u.a. in T. P. Mulligan: ,,Die Männer der deutschen U-Bootwaffe 1939 – 1945", Motorbuch Verlag, S. 248 ff (die meiner Meinung nach besten Schilderungen), in M. Wiggins: ,,Davongekommen", Mittler oder auch in J. Vause: ,,Die Wölfe, Deutsche U-Boot-Kommandanten im 2. Weltkrieg", Motorbuch Verlag.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

ufo

@Manfred!
Die Angelsachsen gingen ihren Umgang mit den Gefangenen nahezu genauso 'wissenschaftlich' an wie schon den Krieg gegen die. Gefangene wurden in (ich schlag jetzt nicht extra nach) ich glaube vier Gruppen eingeteilt: unbelastet, Mitlaeufer, Nazis, Hundertfufzichprozentige. Die Einteilung lief teils nach Vorkriegswissen, Teils nach den Vernehmungsprotokollen nach der Gefangennahme, teils nach dem Verhalten im Lager. Je nach Einteilung behielt man die laenger oder kuerzer im Lager. U-Bootskommandanten landeten meist per se in den letzten beiden Katekorien. Entsprechend lange waren dann manche zu Gast bei den Briten.

Die Idee hinter dem Schema war zweierlei. Zum einen hofften die Westallierten, dass sie die Gefangenen mit ,vorgelebter Demokratie' entnazifizieren koennten. Ich kenne aus allerlei Crewbuechern Aussagen wonach das auch durchaus geklappt hat. Zum zweiten wollten sie die Hundertfufziger aus der direkten Konsolidierungsphase in Deutschland heraushalten.

Das Grundschema ist dann in Realita von hundert Zufaellen ueberlagert worden: Gesundheitszustand. Manchmal wollten die Allierten auch einfach ein Lager aufloesen und hatten keinen Bock einige Gefangene extra umzutopfen. Guenstlingswirtschaft hat es ebenso gegeben wie Rache. Manchmal hat man auch einfach besonders nuetzliche Gefangene laenger behalten. Jemand, der fuer die Moral im Gesammtlager sehr gut war hat manchmal dafuer laenger gesessen. Die Franzosen haben immer mal Kontingente haben wollen und dann von den Amerikanern auch bekommen. Aber – wie gesagt – das waren die (allerlei) Ausnahmen in dem an sich schon geregelten Schema.

Bei Soldaten, die ueberhaupt erst in Deutschland kassiert wurden spielte dann eigentlich nur mehr der Zufall eine Rolle. Manch einer fand sich wenige Wochen spaeter vertrauensvoll am Ruder eines Minensuchers, andere verendeten klaeglich in den Rheinwiesen. Da waren die Angelsachsen schlicht und ergreifend ueberfordert damit das zu organisieren.

Die Russen haben wesentlich mehr nach ,Nutzen' der Gefangenen entschieden und einfach nach dem Prinzip je kraenker desto eher nach Haus entlassen. Die haben aber auch sehr vorsaetzlich Offiziere zurueckgehalten, weil sie (zu Recht) vermuteten, dass die Westallierten die eventuell fuer Verhoere ueber die optimale Kriegfuehrung gegen die Soviertunion und vielleicht sogar fuer die Aufstellung einer Westeuropaarmee haben wollten.

Bei den Franzosen scheint das ein buntes Konglomerat gewesen zu sein. Die mussten ihre Fremdenlegion auffuellen, weil ihnen Indochina entglit. Dafuer mussten sie Gefangene in Dienst pressen. Auch brauchten sie in manchen Bereichen billige Arbeitskraefte. Politische Gesinnung scheint kaum eine Rolle gespielt zu haben.   

Ufo

Albatros

Hallo Schorsch & Jens,

danke Euch für die interessanten Erklärungen, das muss ja dann für die betroffenen zum Teil wenig befriedigend gewesen sein, wenn die Dauer der Gefangenschaft ein Lotteriespiel war.

Gruß, :MG:

Manfred

Albatros

In dem Buch der U-Boot-Krieg 39-45 Deutsche U-Boot-Verluste werden durch den Kommandanten von U-386 die letzten Geschehnisse beschrieben.

Er schreibt auch das die Spey wie er später erfuhr das neue Asdic 147B besaß, dies ermöglichte die Tiefe in der sich das Boot befand genau festzustellen.
Daher war die Wirkung der Wasserbomben sofort verheerend und zwang das Boot zum auftauchen.

Das Boot wurde nach dem auftauchen ja sofort mit aller Artillerie die der Spey zur Verfügung stand bekämpft.

Ein englischer Offizier erzählte dem Kommandanten von U-386 später dies geschah aus Angst vor den neuen deutschen akustischen Torpedos,die das Boot nach ihrer Ansicht noch in jeder Lage hätten schießen können.

Meine Frage hatten die Deutschen Torpedos die aus jeder Lage zum Ziel verschossen werden konnten?

Gruß, :MG:

Manfred

MS

Zitat von: Albatros am 23 Februar 2010, 18:58:07

Ein englischer Offizier erzählte dem Kommandanten von U-386 später dies geschah aus Angst vor den neuen deutschen akustischen Torpedos,die das Boot nach ihrer Ansicht noch in jeder Lage hätten schießen können.

Meine Frage hatten die Deutschen Torpedos die aus jeder Lage zum Ziel verschossen werden konnten?



LUT

Zaunkönig


Gruss
:MG:

Albatros

#7
genau  :MV:

dann bestanden die Befürchtungen der Besatzung der Spey ja zu recht.

Gruß, :MG:

Manfred

Impressum & Datenschutzerklärung