GU im Sommer 39 im Atlantik

Begonnen von harold, 22 Januar 2006, 19:39:29

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t-geronimo

Zum Thema hauptsächlich Übungsmunition:
Eine Erklärung könnte sein, daß im Atlantik sehr viele Schießübungen für das Artillerie-Versuchskommando (AVKS) durchgeführt wurden.
Warum das ganze im Atlantik?
Weil dort besser auf weite Entfernungen geschossen werden konnte als in Nord- und Ostsee (Friedenszeit, viele Fischerei- und Segelboote!).
Außerdem sollten natürlich auch die See-Eigenschaften des Schiffes getestet werden, da die atlantische Dünung doch eine andere ist als die in der Nordsee.
Das alles laut Wolfgang Kähler "Schlachtschiff GU".

Aber natürlich wird nicht nur Übungsmunition an Bord gewesen sein, denn Schießübungen müssen schließlich auch mal mit scharfer Muni durchgeführt werden.
Das wäre ja, als wenn die Feuerwehr ohne Wasser losfährt.

Aber kann es evtl. sein, das man damals wirklich so exzessive Schießübungen durchgeführt hat, das die wirklich fast alles verballert hatten und Altmark auch nix mehr an Nachschub dabei hatte und der Verband deshalb nach Hause mußte?
Oder hat man zu der Zeit (Juni/Juli) wirklich noch nicht an einen Kriegsfall geglaubt/gedacht?
Oder wollte man GU mit ihrer beschränkten Reichweite nicht allein rumschippern lassen?
Das sind leider Fragen, auf die ich auch keine Antworten parat habe.
Außer vielleicht, das man damals schlicht und einfach einen Fehler gemacht hat (wo Menschen arbeiten, können Fehler nie ausgeschlossen werden...).
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

DHEO

das ist natürlich auch eine Erklärung:
wenn man so exzessiv Ari-Übungen abgehalten hatte, selbst mit Übungs-Mun, so wäre es doch rein therotisch von nöten gewesen, die Rohre neu zu beseelen...

Ich würde als Kapitän nur ungern auf einem Schlachtschiff sitzen, welches ungenau schießt. Wenn man von max. 300 Schuß / Rohr ausgeht und ich habe schon 100 Schuß weg, dann wäre mir flau im magen. Zudem müssten die Maschinenanlagen überholt werden, und und und.

Grüße

Dirk

Huszar

Hallo,

Das Argument, dass die "Home Fleet" mit GN und SH aufgebaut werden sollte, ist mM ein gutes.
Bedenkt mal, was Dtl zu diesem Zeitpunkt an schweren Einhaiten hatte:
1, die drei Panzerschiffe, von denen Scheer eingentlich in die Weft sollte
2, SH (ebenfalls in der Werft!) und GN
3, Hipper und die 6 leichten Kreuzer.

habe ich jetzt zwei Panzerschiffe und die GN im Atlantik, bleiben für die heimische Kernflotte nur ein werftreifes Panzerschiff, ein Schlachtschiff in der Werft, und 7 Kreuzer.

Das andere Argument, die GN hätte eine Werftliegezeit nötig gehabt, könnte auch stimmen, leider habe ich keine Infos dazu, ob sie wirklich eine WErftliegezeit absolvierte. (wäre eigentlich durchaus logisch)


mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Peter K.

@ HAROLD

Na, das is ja ein Ding !!!

Die dritte Aufnahme ist also tatsächlich in St. Cruz entstanden!!!

Ich war zwar auch schon dort, aber ich habe das Bild damals ohne Zeit-und Ortsangaben von PETERGRASPEE erhalten und da mir nicht bekannt war, daß GNEISENAU auch noch in einem anderen Hafen außer Las Palmas lag, habe ich nach zeitlicher Einordnung das Foto als in Las Palmas liegend eingeordnet!

::: seeehr interessante Sache!!!

LG
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Wilfried

Moin, moin zusammen!

Hatte mir heute mittag noch einmal den Band "Tanker und Versorger" zur Hand genommen, um einmal zu prüfen, wie es denn um die schwimmende Versorgung Ende 1939 im Atlantik bestellt war, wenn man denn GU im Atlantik belassen hätte. Außer der Altmark war es eher mau. Also, zu diesem Zeitpunkt ein deutsches Schlachtschiff in die Weiten des Atlantiks zurückziehen und dann bei Bedarf als Raider operieren zu lassen, kannste vergessen. Da hätte man schon die KapVerden okkupieren und entsprechende Docks mit Infrastruktur einrichten müssen.

Mit einem lieben Gruß
der Wilfried
... Tradition pflegen, bedeutet nicht, Asche aufzubewahren sondern Glut am Glühen zu halten ...
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harold

Servus Peter!
Tja, ich müsste jetzt rumgoogeln, ob ich eine seeseitige Ansicht von Sta.Cruz finde - damals, zwischen Tenerife und Hierro hab ich keine Fotos gemacht, sondern Ölbilder gemalt... ;)

Aber der Barranco ist eine ziemlich eindeutige Marke, und auch die wesentlich niedrigere Formation Richtung Laguna passt (sind nur knappe 230 Höhenmeter);
die Baumgruppe am Ufer links könnte die Placa de la presidencia sein, das Säulendings halb dahinter die Africa-Dingsbums-Kirche (Name vergessen);
knapp außerhalb des rechten Bildrandes wären dann große weiße Gebäude direkt am Ufer, Insel-Cabildo und Hauptpost, soviel ich mich erinnere (ist aa scho 6 Jahre her...).
Wenns eine weitere Aufnahme aus dieser Sequenz gäbe, die zum Vorschein kommt ...
...was sagt denn deine topographische Erinnerung so dazu?
Gibts Fotos von Bord eures Bootes Richtung Ufer?

Sta.Cruz war damals (wie heute) nicht nur Verwaltungshauptstadt der Islas Canarias, sondern auch der Sitz des Miltär- und Marinekommandos - insofern macht ein Besuch dort schon Sinn.
Und dann ist da ja noch das Bild im Muséo...

(BTW, in El Hierro hab ich ein Dönkes von einem britischen und einem deutschen U-Boot gehört, die sich, nicht weit ab von Land, im ersten Weltkrieg ein Artillerie- und Torpedo-Duell geliefert haben sollen...
...an der Südspitze, nahe der Bahia de Naos.)

Wäre ja nett, wenn wir hier zu einer Aufklärung kämen ... !

Ciao,
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Peter K.

@ WILFRIED
Na ja, außer ALTMARK wären da noch DITHMARSCHEN und vermutlich WESTERLAND gewesen - auch SAMLAND müßte verfügbar gewesen sein, obwohl Kpt.z.S. Wennecker als Kommandant der DEUTSCHLAND mit diesem (Prototypen-) Troßschiff während der Sudetenkrise aufgrund dessen niedriger Geschwindigkeit nicht sehr glücklich war!

@HAROLD
Tja, mein Besuch ist noch länger her als deiner und da ich damals noch mehr "Landratte" war, bin ich nur mit meiner Ex-Freundin von Playa de las Americas die Westküste zu den Los Gigantes hochgesegelt und wieder retour! Also leider keine Aufnahmen von der Seeseite von St. Cruz ....

LG
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Peter K.

SO, nach einem ausgezeichneten Abendessen mit drei Mädels ;-) hab´ ich mich noch schnell mit Google Earth gespielt und eine Seeansicht von St. Cruz gebastelt .... ist ja vielleicht ganz brauchbar!

LG
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

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