Räumboote Ausland

Begonnen von Zerstörerfahrer, 21 Januar 2006, 17:32:31

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Zerstörerfahrer

Danke Peter für die umfassenden Infos.

Ich brauch unbedingt Gröner, Band 2.

Zerstörerfahrer

Ich hätte da noch eine Frage.
Es gab da auch RA251 (ex-VAS306) , was für Typen sind das ehemals gewesen ? Und wie sah die dt. Bewaffnung aus ?

Schon mal im vorraus Danke für eure mühe.

Scheer

Mensch nochmal, ich merk gerde wieder, das ich mal dringend an meiner eigenen Website weitermachen müsste. Da bin ich mitten in den Räumbooten stehen geblieben.
Mhhh, und die FuMos warten auch auf ein Update.
Egal, erst mach ich am Archiv weiter !

Peter K.

Servus ZERSTÖRERFAHRER!

RA 251, ex VAS 306

VAS steht für "vendette antisommergibili", also italienische Ujagdfahrzeuge, die in mehreren Bauserien hergestellt wurden.

RA 251, ex VAS 306, gehörte zur dritten und letzten Bauserie (VAS 301-312), von der offenbar 36 Fahrzeuge geplant waren.

Das Boot lief am 28.01.1943 bei Ansaldo-Cant. Cerusa in Geua-Voltri vom Stapel und wurde am 17.08.1943 als VAS 306 für die italienische Marine in Dienst gestellt. Bereits am 09.09.1943 (Waffenstillstand Italiens) wurde es in Genua von deutschen Truppen erbeutet und schon am 13.10.1943 als RA 251 für die 6. Räumbootsflottille in Dienst gestellt.
Am 01.01.1944 wurde es unter der Führung von Lt.z.S. Dahl von der 22. U-Jagdflottille übernommen. Nach einigen Einsätzen erfolgte ab 28.01.1944 der Einbau der beiden Torpedo-Aufwurfvorrichtungen für 45 cm Torpedos in Genua. Am 08.02.1944 übernahm die Besatzung von RA 253 das Boot. Nach weiteren Sicherungs- und Geleiteinsätzen, auch für TA 29 während des Probefahrten am 02.03.1944 vor Genua, beteiligte sich RA 251 auch an der erfolglosen Suche nach Überlebenden von TA 26 und TA 30 am 16. und 17.06.1944. Am 21.06.1944 nahm es im Quadrat CJ1395 irrtümlich ein deutsches Schnellboot unter Beschuß und suchte danach nach Überlebenden von TA 25. Es folgen weitere Geleit-, Sicherungs- und Aufklärungsmissionen.
Nach der alliierten Landung in Südfrankreich am 15.08.1944 griffen RA 251, RA 255 und RA 259 am frühen Morgen des 21.08.1944 aus einer Lauerstellung vor den Lerino-Inseln heraus erfolglos zwei Zerstörer an. Deren Gegenangriff brachte um 01.47 Uhr RA 255 auf Position 44°20 N, 08°30 E zum Sinken. Gegen 05.00 Uhr mußte sich RA 259 nach Trefferwirkung nahe Kap Antibes auf Strand setzen und wurde um 06.00 Uhr durch einen Volltreffer vollkommen zerstört. RA 251 konnte zunächst - ebenfalls beschädigt - entkommen, wurde aber im Golf von Juan von mehreren Gegnerschiffen blockiert. Da das Gebiet von Antibes jedoch am 22.08.1944 von deutschen Truppen geräumt wurde, mußte das Boot um 22.20 Uhr auf Position 43°34 N, 07° 04 E selbst versenkt werden.

Querspant-Stahlbau mit Spiegelheck
75 ts/92 t/94,5 ts
34,10 x 5,0 x 1,4/2,1 m, Seitenhöhe 2,8 m
3 Benzinmotore auf 3 Wellen, 19 kn
400 sm / 19 kn, 1.000 sm / 13 kn bei 8 t Benzin
einsatzfähig bis etwa Beaufort 5
26 Mann Besatzung

1 x 3,7 L/54 Breda-Flak, 3 x 2 cm Flak, 2 TA 45 cm, 6 Wabos
RA 251 hatte möglicherweise nur 3 x 2 cm Flak und die Torpedos, sowie die Wasserbomben!

Diese Boote waren in deutschen Diensten wenig geschätzt - nicht beheizbar, keine Kochmöglichkeit, Maschinen nach spätestens 2.000 Betriebsstunden sehr störanfällig, hoher Brennstoffverbrauch (max. 10 kn vertretbar), keine MES-Anlage

Quelle:
Gröner, Kriegsschiffe, Band 2
Manfred Krellenberg, U-Boot-Jagd im Mittelmeer

Grüße
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

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Zerstörerfahrer

Hallo Peter

danke für deine Mühe mit mir. Das war sehr informativ.

Da ich den Gröner, Band 2 noch nicht habe, kannst du mir noch sagen , was für Boote RA54 (ex-R204 (I) ex-RH4) und RA203 waren ?

Peter K.

RA 54, ex RH 4, ex R 204

Bauwerft: De Vries-Lentsch, Amsterdam
Baunummer: 1607
51,3 t
22,00/23,04 x 4,358/4,50 x 1,10/1,30 m, Seitenhöhe 2,36 m
2 Kromhout 8zyl. Diesel mit Brevo-Wendegetriebe
2 Wellen, 1.250/1.350 PSe, 10,0/11,0 kn, 6 t Öl

geplante niederländische Bewaffnung: 1 x 4 cm Flak achtern, 1 MG
deutsche Bewaffnung: 1 x 3,7 cm Flak, 3 x 2 cm Flak

Querspant-Stahlbau, VIII Abteilungen, ca. 80 % Doppelboden
niederländisches Minenräumboot Mv IV
Schwesterboote: RA 51, ex Mv I, RA 52, ex Mv II, RA 53, ex Mv III, RA 55, ex Mv XI, RA 56, ex Mv XII

Die Boote wurden als sehr handliche Fahrzeuge bezeichnet, die hervorragend manövrierten und drehten!

Alle Boote - mit Ausnahme der vorher verloren gegangenen RA 53 und RA 55 - verlegten im April 1942 per Überlandtransport ins Schwarze Meer!

Das Boot stellte am 20.10.1940 als RH 4 in Dienst, hieß ab 16.11.1940 R 204, ab 04.12.1941 RA 54, ab April 1944 G3184 und ab August 1944 SM 224. Das weitere Schicksal des Bootes ist unbekannt.

Grüße
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

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Zerstörerfahrer

Danke Peter,

was bedeutet die Abkürzung SM und welche Boote gab es noch von dieser Klasse? Ich kann da nur RA 54 finden.

Peter K.

RA 203

Dieses Boot entstand nach Entwürfen für eine Motoryacht und nach Ideen von KKpt. H. Bartels 1940 OHNE Auftrag der Kriegsmarine!!!

Bauwerft Ottensens Skibybyggeri, Sagvaag
35/80 t
23,96/26,38 x 4,50 x 1,40 m
15 kn, 2x 2 cm Flak, 10 Wabos, 18-21 Mann Besatzung

Stapellauf 1943
Indienststellung 15.10.1943 für 5. K.S.V.
Dienst bei GM/SA
vor November 1947 aufgrund unbekannter Ursache zerstört

sehr ähnlich waren die Boote RA 201, RA 202 und RA 204

Grüße
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

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Peter K.

Die Schwesterboot von RA 54 sind oben angeführt!
Weitere 6 Schwesterboote ( Mv V - Mv X) wurden als Baunummer 3431 - 3435 an Abeking & Rasmussen vergeben, aber nicht gebaut. Die Aufträge wurden am 31.07.1940 von der deutschen Kriegsmarine übernommen und in die Räumboote R97-101 umgewandelt.

SM hat in diesem Fall nix mit Erotik im weitesten Sinn zu tun, ;-) sondern bedeutet einfach "Schwarzes Meer"! SM224 war also die taktische Nummer 24 der 2. Küstenschutzflottille Schwarzes Meer.

Grüße aus Österreich
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

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Zerstörerfahrer

Ich kann mich gar nicht oft genug bedanken bei dir.
Aber :
Zitat von: Peter K.5. K.S.V.
Was heisst das ?

Peter K.

Gern geschehen ...

K.S.V. = Küstensicherungsverband

Der 5. K.S.V. wurde im Mai 1944 in Bergen aufgestellt und übernahm den nördlichen Abschnitt des früheren "K.S.V. norwegische Westküste".

Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

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Zerstörerfahrer

Ich merke gerade mal wieder, dasß ich nivt viel weiss, über die ganzen Abkürzungeb usw..
Aber mit eurer Hilfe wird sich das wohl ändern.


Grüsse von der Insel Rügen
Rene

Zerstörerfahrer

Wenn's nicht stört, mach ich einfach mal weiter. ( der Gröner ist nun endlich da  :D !)


[align=center]RA 10 ex MTB 314 ex PT 56[/align]

Zerstörerfahrer

[align=center]RA 11 ex MGB 508 ex Master Standford[/align]

Zerstörerfahrer

[align=center]RA 51 - RA 56 ex Mv I - Mv IV , Mv XI - Mv XII[/align]

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