4. Artillerieträgerflottille August 1944. Peipussee / Stützpunkt Dorpat

Begonnen von alo, 01 Januar 2010, 21:30:20

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Zerstörerfahrer

Moin alo,

V-Boote waren immer relativ schnell zu transportieren und mußten am Einsatzort nicht erst wieder zusammengebaut werden, konnten also nach einer Probefahrt und Ausrüstung sofort in den Einsatz gehen.
Ihre Aufgaben auf dem See waren Aufklärung (Streifenfahrten), Vorpostendienst, Transportfahrten zu den einzelnen Stützpunkten, Kurierfahrten, Geleitfahrten für die wenigen Dampfer und Leichter, auf Heeresanforderung Übersetzverkehr von Truppen. Die Liste ist also lang.

Zu den MAL's siehe Datenbank, die fehlenden waren nämlich schon vorher alle versenkt oder auf Strand gesetzt.

Grüße
René

alo

Hallo Rene,
gibt es Beschreibungen zu diesen Booten?
Konnte nichts finden, oder handelt es sich nicht um einen bestimmten Bootstyp?

Gruß

alo


Alo

Zerstörerfahrer

Nein, kein bestimmter Bootstyp. Darunter kann sich alles befinden, vom Polizei- oder Behördenboot bis zur Jacht oder Barkasse. Hauptsache klein genug, um mit der Bahn transportiert zu werden. Ein ganzen Haufen der Wannsee-Boote kam sogar zum Einsatz in der Ägäis. Eine Einzelbootsbestimmung konnte hier jedoch noch nicht erfolgen, wird's wohl auf Grund der Aktenlage auch nicht.

Grüße
René

alo

@ René

merci!
Deshalb konnte ich nichts finden.

Es kann also sein, das mein Onkel zur Besatzung eines solchen Bootes gehörte?
Gab es auch Maschinengefreite, die Ihren Dienst an Land verrichteten? Zum Beispiel in einer Instandsetzungsgruppe oder ähnlichem?


Gruß alo
Alo

Zerstörerfahrer

Moin alo,

es gab in Dorpat eine Werft, auf der die Boote repariert wurden, aber ich hab keine Ahnung, ob dort auch Flottillenangehörige regulär stationiert waren. Im Übrigen wurden die Hafenanlagen und die Werft schon am 25.08. gesprengt und die bootlosen Besatzungen der Flottille im Erdkampf eingesetzt, dabei wurde am 26.08. der Flottille-Ingenieur verwundet.

Er kann natürlich auch auf einem der V-Boote gewesen sein, aber ohne konkrete Hinweise bewegen wir uns hier im Reich der Spekulationen.

Grüße
René

alo

Guten morgen René!
Habe gestern das KTB der 4. MAFt im Verzeihnis des Bundesarchivs gefunden. Ich werde versuchen mir das kopieren zu lassen.
Eine Truppenbewgungskarte der Russischen Armee zur Dorpatoffensive liegt mir zwischenzeitlich auch vor.
Andrus hat sich leider noch nicht gemeldet.

Ich werde berichten.

alo
Alo

alo

Ich habe heute mit einem freundlichen Mitarbeiter der WASt gesprochen.

Dort werde ich die konkrete Auskunft zur Feldpostnummer und zum militärischen Werdegang / Dienststellenverlauf meines Onkels erhalten.

Ich werde berichten.

Zwischenzeitlich habe ich eine interessante Truppenbewegungskarte der russischen Armee genau zu den Kämpfen um Dorpat gefunden (siehe Anhang) diese stammt aus folgendem Wikipedia Eintrag: http://en.wikipedia.org/wiki/Tartu_Offensive
Jetzt müßte man nur noch russisch können ....


Gruß
alo

Nachtrag
Folgende Übersetzung der Kartenüberschrift und Kartenlegende liegt zwischenzeitlich von "Ulla" und "witchy woman" vor:
Kartenüberschrift:
Angriffsoperation (Offensive) Tartu,
darunter: 10. August bis 6. September 1944


Legende:
1. Zeile: (Ausgangs-) Frontlinie am 09. August
2. Zeile: Schlagrichtung Sowjetische Truppen
3. Zeile: Stellung/Lage der sowjetischen Truppen am 13. August
4. Zeile: Gegenstoß/Gegenangriff der faschistischen deutschen Truppen
5. Zeile: Frontlinie am 6. September
6. Zeile: Abwehr-/Verteidigungsabschnitt bzw. -linie der faschistischen deutschen Truppen "Marienburg" "Walga" (Valga)
Alo

Zerstörerfahrer

Hallo Alo,

da der Großvater meiner Frau bei der 207. Sicherungsdivision war, die von 1941 bis 1944 am Peipussee stationiert war und eine Kampfgruppe dieser Division Dorpat (Tartu) verteidigte, hatte ich mich schon mal um Unterlagen dieser Division bemüht. Jedoch enden deren Akten Anfang 1944 und sind daher für den Schlußkampf nicht wirklich hilfreich. Willst wirklich näheres über die Landkämpfe in der Gegend erfahren, mußt du Heeresakten durchsuchen. Hier z.B. Heeresgruppe Nord, 18. Armee, XXVIII. Armeekorps und evtl alle Divisionen, die in diesem Bereich eingesetzt waren. Aus dem Kriegstagebuch der 4. AT-Flottille wirst du nicht mehr erfahren, als du schon weißt.

Grüße
René

Ka-Le

Zitat von: alo am 10 Januar 2010, 20:10:46
Mir liegen zwischenzeitlich die beiden Seiten der Vermisstenbildliste des DRK zur 4. Artillerieträgerflottille vor.

Daraus ergibt sich folgende Auffälligkeit:
Im KTB-Eintrag vom 29.08.1944 wird von 48 Vermissten berichtet,
Die DRK Vermisstenbildliste enthält "nur" 29 Vermisste für die gesamte Einheit nach Ende des Krieges.

Welche Umstände können dazu geführt haben?
1. Es sind nicht alle Vermissten auf der DRK Vermisstenbildliste gelistet worden
2. Es wurden zum Zeitpunkt des KTB Eintrag vermisste aufgefunden, entweder als versprengte Einheiten oder Gefallene, deren verbleib bekannt geworden ist.

Es gilt also zu prüfen ob es dazu Meldungen oder Vermerke gibt.
Kommt man da vielleicht über den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.  weiter ?

Gruß
alo


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