Versenkungen mit Rammstoß, U-Boot als Rammbock

Begonnen von rosenow, 21 November 2009, 16:42:24

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rosenow

Ich danke allen hier schreibenden Mitglieder für die guten Beiträge, die vom Anliegen über Musiktext bis hin zur Ansichtsache alles beinhalten und ganz besonders Schorsch, der mir in einer mail sehr aufschlussreiche Zeilen und Bilder gesendet hat.
Das Thema könnte sehr breit gefächert diskutiert werden, vom eigentlichen Vorhaben bis hin zur Ausführung.
Wobei Ritterlichkeit, Gesinnung, Charakter, Verantwortung usw. über die einzelnen Fälle bestimmen.

Kptlt. Lüdden und das Buch über U-188 sehe ich nun mit anderen Augen.
Im Fall der 7 versenkten kleinen Holzfrachtsegler hat er sich in meinen Augen nicht Ritterlich verhalten.

Gruß Michael
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

AndreasB

Zitat von: Urs Hessling am 30 November 2009, 00:46:12
Hallo, Andreas

Zitat von: AndreasB am 29 November 2009, 10:48:03
Ahem... Man sollte das nicht beschoenigen. Es ging dabei nicht um die aufgeschwommenen Rettungsmittel, sondern darum die ueberlebenden Besatzungsmitglieder umzubringen. Weshalb Eck auch die dubiose 'Ehre' hatte der einzige U-Bootkommandant zu sein der fuer Kriegsverbrechen verurteilt und hingerichtet wurde

zum Thema beschönigen:
Anthony Miers, der sich als Kommandant HMSub Torbay wohl desselben Verbrechens schuldig machte, wurde später mit der höchsten britischen Orden, dem Viktoriakreuz, ausgezeichnet, noch später zum Konteradmiral befördert und seine Orden werden im Imperial War Museum gezeigt. Ist das nicht auch (eine andere Art von) "Beschönigen" ?

Gruß, Urs

Also hat er, oder hat er nicht? Bei Eck sind wir uns zumindest sicher. Ich habe nie etwas von der Torbaygeschichte gehoert und waere fuer weitere Informationen dankbar.

Was das allerdings mit dem Beitrag den ich kritisierte zu tun hat erschliesst sich mir nicht.

Alles Gute

Andreas

AndreasB

Zitat von: Teddy Suhren am 29 November 2009, 11:43:50
Hai

Wo ist denn was beschönigt?
[wiki]Eck-Prozess[/wiki]

Back to Topic.

Wenn man sagt das Eck die aufgeschwommenen Rettungsmittel vernichten wollte ohne die (gewollte oder ungewollte) Ermordung der Schiffbruechigen zu erwaehnen, dann ist das m.E. beschoenigen.

Alles Gute

Andreas

Schorsch

Hallo Andreas,

als ich den entsprechenden Bertrag erstellt habe, ging es mir nicht um eine Diskussion, ob Heinz-Wilhelm Eck ein Kriegsverbechen begangen hat oder nicht, sondern lediglich um den Fakt, dass er durch Rammversuche mit seinem Boot Rettungsmittel zerstören wollte. Dass gewisse, fast schon reflexhafte Reiz-Reaktions-Ketten in Bezug auf den Namen Eck existieren, war mir durchaus bewusst, deshalb auch meine damaligen, einleitenden Worte. Nicht ohne Bedacht habe ich deshalb versucht, eine "neutrale" Schilderung des Vorfalles zu formulieren. (Es mag auch sein, dass die Lektüre des Aufsatzes von Dwight R. Messimer über den Fall Eck in T. P. Savas: "Lautlose Jäger", Ullstein Maritim, 2008 mit der Schilderung der Prozessumstände mich zu einer vorsichtigen Wortwahl animierten. Kennst Du diesen Aufsatz?)

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch

'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

AndreasB

Lieber Schorsch

Ich kann mir keine neutrale Darstellung vorstellen welche die Folgen von Ecks Vorgehen fuer die Schiffbruechigen der Peleus ausblendet.

Du magst das als reflexhaft ansehen, ich sehe das als Bemuehen um eine vollstaendige Darstellung des Vorfalls an. Unabhaengig davon sollte es aber nicht ueberraschend sein das der Fall Eck zu Reaktionen fuehrt, da er ein einzigartiger, und nicht gerade ehrenhafter Fall in der Geschichte der deutschen U-Boote im 2. WK war.

Alles Gute

Andreas

Schorsch

Hallo Andreas,

augenscheinlich ist es mir noch nicht gelungen, meine Intension herauszuarbeiten, die mich den Fall Eck erwähnen ließen. Es ging mir um den Fakt der Rammung, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Jeder marinehistorisch Interessierte, und als solche verstehe ich die Mitglieder dieses Forums, wird dann ohnehin wissen, welcher Rattenschwanz an Interpretationsmöglichkeiten sich an dieses Faktum anschließt.

Aber den nun noch erhobenen Anspruch, die Vorgänge dann auch noch vollständig darstellen zu müssen, kann ich nicht erfüllen und sehe dieses auch nicht als meine Aufgabe an. Weder bin ich ein ausgebildeter Jurist, noch stehen mir die dazu erforderlichen Informationen zu Verfügung, als dass ich mich hier auf eine fundierte Diskussion einlassen könnte, ob Eck nun ein Kriegsverbrechen im Sinne der Definition begangen hat oder nicht. Das aber, was mir zur Verfügung steht, lässt mich in der Interpretation und in der Wortwahl bei der Beschreibung des Vorfalls schlussendlich vorsichtig sein.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Zerstörerfahrer

Zitat von: AndreasB am 17 April 2010, 08:11:17
Ich habe nie etwas von der Torbaygeschichte gehoert und waere fuer weitere Informationen dankbar.

Zur ersten Information siehe Wiki: Wiki-Torbay, Kapital " Krieg gegen Kaiks "

Ansonsten mal das hier besorgen: http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,5160.msg68276.html#msg68276

t-geronimo

Zitat von: AndreasB am 17 April 2010, 08:11:17
...Ich habe nie etwas von der Torbaygeschichte gehoert und waere fuer weitere Informationen dankbar...

Hallo Andreas!

Eine kurze Kurzfassung findest Du hier:
--/>/> http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/kriegsrecht/schiffbruechige.htm#410709

In weiterer Literatur, z.B. Peter Padfield, "Der U-Boot-Krieg 1939-45", (das einzige Werk, das mir persönlich zum U-Boot-Krieg vorliegt), ist dieser Vorfall weitaus ausführlicher beschrieben.


Edit: Da war einer schneller.  :-D
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Urs Heßling

Zitat von: AndreasB am 17 April 2010, 08:11:17
Also hat er, oder hat er nicht? Bei Eck sind wir uns zumindest sicher. Ich habe nie etwas von der Torbaygeschichte gehoert und waere fuer weitere Informationen dankbar.

Er hat. siehe die von t-g zitierte Stelle

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

AndreasB

Danke fuer die Info on HMS Torbay!

Alles Gute

Andreas

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