Viehtransporter (Livestock Carriers)

[Captain Hans]

Viehtransporter (Livestock Carriers)

Möchte hier noch einen Schiffstyp vorstellen über den fast gar nicht gesprochen oder berichtet wird.

In den 50er bis 80er Jahre waren dies furchbare Schiffe, denn der Tod fuhr auf ihnen mit.
Tausende von Tieren wurden zusammengepfercht transportiert und sie starben auf See

zu Tausenden. Tierschützer griffen immer mehr ein und so entstanden internationale Richtlinien für den Massentiertransport und sehr spezielle Schiffe.
Die größten dieser Schiffe konnten 60- 80000 Schafe oder bis zu 20 000 Rinder transportieren. (Planungen gingen bis zu 130 000 Schafe)
Auf den damaligen offenen Tierdecks waren die Tiere  dem Wind und Wetter ausgesetzt und oft 3 Wochen an Bord.
Die Schiffe fuhren durch mehere Klimazonen und viele Tiere verendeten elendlich.
Die Todesquote lag damals bei 3 – 5 % aller Tiere und die Gülle floß meistens direkt ins Meer. (Was mit den toten Tieren damals geschah ist mir nicht bekannt und ich glaube, ich möchte es auch gar nicht wissen)
Diese Quote liegt heute auf modernen Viehtransportern weit unter 1 %.
Die Schiffe stanken 3 Meilen gegen Wind und man suchte händeringend Mannschaften, indem man Viehtransporterzuschläge anbot .

Die Meyer Werft entwickelte einen der ersten riesigen Viehtransporter (60 000 Schafe) mit automatischen Fütterungs- und Entmistungsanlagen.

Es wurden viele RoRo Fähren und Containerschiffe zu diesen Viehtransportern umgebaut. Es gibt auch kombinierte Transporter für Schafe und Rinder gleichzeitig.

Die Vorschriften über diesen Transport wurden laufed verschärft und so sind heutige Viehtransporter speziell entwickelte Schiffe. Hier werden Raumbedarf, Belüftung Fütterung , Entsorgung, medizinische Versorgung und Schutz der Tiere vorgeschrieben.
Aber, wie immer, werden diese Vorschriften oft gebrochen.

Die meisten Transporte finden zwischen Australien und den arabischen Ländern statt.
Aber auch Brasilien,Argentinien, Dänemark, USA, und Kanada sind große Exporteure
von Lebendvieh.

Eine der größten Reedereien dieser Schiffe ist SIBA Reederei (Australien)

Heutige Bestrebungen und Entwicklungen gehen dahin, diese Schiffe immer schneller zu machen und nun sind sogar Hochgeschwindigkeits Trimarane im Gespräch.
Dies soll lange zeiten der Tiere an bord verhindern.
Man stelle sich nur schweren Seegang vor und was dann die Tiere im obersten Deck auszuhalten haben.

Anschliessend eine Reihe von Bildern dieser Schiffe und des Transports der Tiere.

Der momentan größte der Welt





umgebautes Containerschiff

High Speed Viehtransporter



Neubauten in Planung


Neue Ideen und Designs für Viehtransporter

http://www.hydrolance.net/LivestockTransport.htm

Laden der Schafe


Verladung von tausenden von Schafen



ein verletztes Schaf wird getötet



Anlieferung Rinder



eingepferchte Schafe



eingepferchte Rinder



zum Abschluß noch 2 erklärende links

Hier ein  Wiki – link mit einer guten Beschreibung
http://en.wikipedia.org/wiki/Livestock_carrier

Spezielle Tiertransporte (Pferde, Wildtiere usw) hier ein Beispiel.

http://www.livestockexporters-usa.com/gallery.html

Bin froh, daß ich keinen solchen Transporter je fahren mußte.

Viele Grüße

Hans

[Albertus]

Hallo Hans,

danke für diesen Einblick.
Solche Bilder sollten viel häufiger erscheinen, damit die Konsumenten erfahren, was das erworbene Fleischstück auf ihrem Teller schon alles hinter sich hat.

Grüße von der Waterkant
Jane

[Peter K.]

... sehr interessant vom Schiffstyp, dafür herzlichen Dank!
... aber schrecklich anzusehen für einen Tierfreund wie mich!

Bin froh, daß ich keinen solchen Transporter je fahren mußte.

... das kann ich sehr gut verstehen!

[Captain Hans]

es ist schon manchmal kurios - ein junger hübscher weiblicher Kapitän kommandiert den
größten Viehtransporter.
Ich hoffe, daß wenigsten sie etwas auf die Tiere achtet.


http://www.newsletterscience.com/marex/readmore.cgi?issue_id=294&article_id=3105&l=%3C

[Hastei]

hallo Kapt.Hans,

da erinnere ich an die berühmte Sturm-Fahrt der Bulgaria 1899. 109 Pferte an Bord, elendig
verreckt und dann von der Mannschaft in mühevoller Arbeit über Bord geworfen. Die Mannschaft hat was mitgemacht !
Gruß Hastei