"Neuschwabenland" für die "H"?

Begonnen von Spee, 13 Januar 2006, 00:59:26

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Lutscha

Ja, aber das hätte nicht unbedingt die Luftwaffe daran gehindert, besseres zu erhalten.
Das ist ja barer Unsinn, wenn das stimmen würde, hätten SIE ja recht!

Typisch deutsche Argumentationsweise.

Spee

Hatte sie doch. Der Führerbefehl war unbedeutend.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

ufo

Zitat von: SpeeWahnsinn :shock:

das sind Gedankenspiele aus dem Jahre 1938. Da hat keine "Iowa" usw. etwas zu suchen. Wenn, dann eine "Lion".

Wenn ich mir das so durchlese, wow, da unten muß ja ein Traffic gewesen sein? Manhattan, rushhour! Ich dachte immer, da unten könnte man sich in Ruhe in die Landschaft stellen, alten, zweimal gefilterten Kaffee und den letzte Gyrosfurz vom Vorabend aus der im Schritt verstärkte Torpedomixerhose rauslassen, ohne das irgendjemand mir ein "Sau!!" entgegen wirft. War wohl nicht so.
Wie sah das den dann im Nordatlantik aus? Mußten die Deutschen ihren Überwasserkrieg im Atlantik vielleicht nicht wegen der Versenkung der "Bismarck" einstellen, sondern ab 1941 auf die "subway" ausweichen, weil oben schon alles voll war?
Warum dann etliche U-Boote auf ihren Turns nie ein Schiff gesehen haben kann ich mir nun aber nicht mehr erklären.
Wie gesagt, daß ist ein mögliches Szenario. Schön im Februar/März da unten 1 Troßschiff und ein Werkstattschiff für den Notfall abstellen. Ist im Nordatlantik gerade eine feine Zeit zum Durchbrechen. Bischen im Nordatlantik stänkern, dann mal nach unten abtauchen, irgendwann wieder auftauchen. Wenn mal einer einen Bugtreffer bekommt, nagut, muß man nicht nach Brest, was alle vermuten. Nee, gehen wir mal 2 Wochen "whale-watching", zur Entspannung. Da die beiden dort abgestellten Schiffe schon genug Bier und Sauerkraut aus Dosen verbraucht haben, ist auch genug Blech zum flicken da. Ich finde die Idee immer noch besser, als sowas vor Staten Island oder Freetown zu erledigen.

@Thomas

Oh, nun – verzeih, dass wir Deine und Raeders Basis benörgelt haben. 8)

Ich werde meinen HMS Thunderer man noch zwei Monate Erprobung fahren lassen. Aber dann geht's rund! :twisted:
Nee – ma' im Ernst – ich denke die Frage welches Schiff da ist und welches nicht, ist sehr zweitrangig. Ich glaube Alex' Liste war ganz gut und so grade noch am Rande des wirtschaftlich machbaren für die meisten der Kontrahenten.

Aber ganz unabhängig davon welches Schiff sich nun mit welchen Schiff balgen wird – Es wird für die Kriegsmarine immer der Kampf der Mittelmacht gegen die Grossmacht sein.

Und da genau setzt eben meinen Kritik an der "Basis Neuschwabenland" an. In dem Moment wo man einen Fixpunkt auf dem Globus einrichtet – und sei es auch nur mit einem Sack voll Trosschiffe, ist man dran. Sowas wie "Basis Nord" geht eben nur unter den behütenden Flügelchen einer sehr dicken und furchterregenden Henne.
Natürlich kann man in der Antarktis ma' für Tage oder maximal wenige Wochen Trosschiffe stationiert haben. Aber das ist in der Davis Street oder im Südindik nicht anders. Das kann nie was Permanentes werden.

Dass Raeder und Genossen das zu Zeiten anderes gesehen haben, überrascht nicht unbedingt. Die haben auch einen Flugzeugträger gebaut, bis er fast fertig war und dann in klugen Denkschriften kund getan, dass das mit Flugzeugträgern ja man so eine fragwürdifge Sache sei und man ma' besser erst mit den Trägern testet, die die Briten und die Franzosen dann als Reparationsleistungen abtreten müssen.
So einen Hang zum Realitätsverlust findes man da immer mal.

Ich hatte ja in Länge und Breite dargestellt wie ich mit den Seekrieg mit Z-Plan Einheiten nach Raeders Konzept vorstelle. Ich denke da haben Basen im Sinne fester Einrichtungen oder Stationierungsorte für mehr als wenige Wochen keinen Platz drin.
Die RN hat einfach mehr aufzubieten. Wenn man Glück hat fängt sich ein zu lange stationäres Trosschiff einen Torpedo ein, wenn es dumm läuft hat das Submarine noch Treibstoff genug, um zu waren bis das Schlachtschiff zum Beölen anläuft.      

Tja – lange Rede kurzer Sinn. Ich glaube "Basis Neuschwabenland" ist nicht machbar. Toller Platz fuer kurze Zeit aber eben immer nur sehr voruebergehend.

Ciao,
Ufo

kalli

Fazit für mich ( auch mit aller Ernsthaftigkeit der Diskussionsverfolgung ) :
Neuschwabenland = Neuschwanstein = Illusion

harold

Oh was für Stuss und mythenseeliges Geraune !
Welche Kreuzungen aus ufo-Gläubigkeit (nein nicht unsrer aus Rhu!) und protofaschistoidem Gethöse !

- Gebt mal ,,Neuschwabenland" in irgendeine beliebige Suchmaschine... und euch geht´s genauso – verschärfte Ergebnisse bekommt man noch bei der Zusatz-Eingabe ,,Hohlerde".

Immerhin, ich war auf der Suche nach Fakten (Eisgrenzen, Walfang, Expeditionsaktivitäten) und bin dadurch auf einige nette Quellen gestoßen.

Eine, die recht viel Aufschluss gibt über die Expeditions-Frequenz und die Befahrenheit der Region in den Dreißigerjahren: www.south-pole.com/ ; da finden sich recht interessante Details.

Oh ja, und auch Antiquariate gibt´s, die
Ritscher, A., 1942: Wissenschaftliche und fliegerische Ergebnisse der Deutschen antarktischen Expedition 1938/39. - Hrsg. im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Amelang & Koehler, Leipzig, Bd. I - Textteil, 304 S.
sowie die beiden kartographischen Nachfolgebände anbieten ... für insgesamt 1400 Euro.
Ist mir a bissl zu teuer, das.
Aber die gute alte Nationalbilbliothek in Wien hat ein Exemplar davon in ihren Beständen, und desgleichen die geographische Abteilung des Völkerkundemuseums (deren Vorstand pikanterweise Schicklgruber heißt).
So ich Zeit, Muße und Gelegenheit finde, werd ich mich mal gemütlich in einen dieser Lesesäle setzen und anschließend eine kleine Review darüber verfassen, was
a) die bekannten Expeditionsergebnisse –so publiziert- waren,
b) die Ergänzungsbände aus 1954 zu sagen haben; ergo : der Status der Kenntnisse, 1939.

Mein Meyer-Weltatlas von 1936 gibt für die betreffenden Gebiete erfrischenderweise nur die Packeisgrenzen von 1820, 1831 und 1843 an ... und sehr exakt die Routen von Bellinghausen (1820), Biscoe (1830/31) sowie Ross (1843).
Achja, Cook´s Südroute (1773) ist auch noch eingezeichnet.

Südlich vom 70ten Breitengrad ist in dér Gegend jedenfalls Mitte der Dreißiger terra incognita.

Gut – jemand interessiert an Fakten, bevor wir in Mutmaßungen und Hypothesen, Runde 2, gehen?

Lesen, Jungs, lesen... it´s a lifelong job.

Ciao,
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

DHEO

Hallo, melde mich aus meinem Urlaub zurück...

Ist ja gleich eine sehr interessante Diskussion hier *g*

Sind die Briten plötzlich verblödet? :lol:

Nein, sie hatten ein hervorragendes Spionagesystem, das darf man bei aller Diskussion über Flotten und Schiffe nicht vergessen. Ein permanenter Stützpunkt in der Antarktis wäre schon allein auf Grund des ständigen Schiffverkehrs gaaaanz schnell entdeckt worden, HSK hin, H-Klasse her. Und gerade dort hätte es keine britischen Lions bedurft, sondern einfach nur U-Boote. An der Packeisgrenze ist es sehr sehr laut, da kann ich mich als U-Boot Kommandant sehr gut verstecken, indem ich sozusagen im Lärm der trampelden elefantenherde untegehe. Wen ich den Versorger entdeckt habe, warte ich nur noch auf eine H, leg einen Fächer, versenke den Versorger und fahr nach Hause.

Grüße

Dirk

Spee

@Harold,

du wirst doch hoffentlich nicht den ganzen Schei.. über Hohlerde, Reichsflugscheibe, Aldebaraner etc. gegeben haben? Dann mußt du heute morgen ziemlich angesoffen auf Arbeit gegangen sein, für den Mist braucht man viel Alkohol zum verdauen.

Trotzdem, ich bleibe dabei, so einfach wäre eine temporäre Basis da unten nicht zu finden. Die deutschen HSK haben 1940/41 wochenlang auf britischen Handelsrouten operiert, die hätten bei dem Grundtenor hier nach 2 Tagen versenkt sein müssen. Soll aber welche gegeben haben, die gar länger als eine Woche unterwegs gewesen sind. Wie reichlich dort unten jemand unterwegs war, sieht man unter "Bouvet-Insel" oder "Bouvet-Island".
Wenn du da mal genauer ein Auge drauf werfen könntest, wäre interessant.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

ufo

Zitat von: Spee

...

Trotzdem, ich bleibe dabei, so einfach wäre eine temporäre Basis da unten nicht zu finden. Die deutschen HSK haben 1940/41 wochenlang auf britischen Handelsrouten operiert, ...


Hm. Ich fuerchte in genau den paar Zeilen steht der massgebliche Unterschied schon drin. Die HSK sind rumgefahren. Die haben da nicht vor Anker gelegen und auf Beute gewartet.
Die Gretchenfrage haengt dann letztendlich daran wie temporaer Dein 'temporaer' den sein soll.  :)  
Mal paar Tage Anker werfen um in Ruhe zu schlafen - logisch. Aber sowas im Stile von 'Basis Nord' mit vier, funf Dampfern ueber Monate ... no way!

Ciao,
Ufo

Spee

@ufo,

geht ja auch witterungsmäßig nicht auf. Im antarktischen Winter hast du eine Packeisgrenze jenseits von Gut und Böse. Die Temperaturen werden ihr übriges tun. Was ich meine ist ein temporärer Aufenthalt, so ca. 3 Monate, +/-, nicht die Errichtung von Norfolk II/ Virginia, ähh Noischwoabaländle.
Vergleiche mal bitte die Gegebenheiten. "Bismarck" lief Ende Mai zum letzmöglichen guten Zeitpunkt für einen Durchbruch aus. Februar/März klingt wohl besser. Gerade im März ist vor Neuschwabenland Sommer, kein Packeis vor der Tür, sondern Küste, so mit richtig Felsen usw. Ein paar Arado's oder "Holzschuhe" als Aufklärer rumschwirren lassen, an der Küste ein kleines Depot, Troßschiff in der Bucht, keine gute Idee?
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

ufo

Ich finde zum Beispiel im Rheinübungsszenario gewinnst Du nicht echt was gegenüber der erprobten Hochseeversorgung. Eine 'SS Duquesa' ist halt beweglich. Die kannst Du Dir zu jedem beliebigen Rendevous bestellen, wenn es Dich nach Frühstückseiern gelüstet. Das erlaubt abzuwägen ob der Versorger oder der Raider eher Treibstoff zum verheitzen übrig hat. Das erlaubt schnell auf gegenrische Task Forces zu reagieren und die eigene Versorgung entsprechend zu verlegen.

Eine Basis nagelt einen eher fest. Wenn da nun gerade eine gegnerische Task Force in der Gegend herumlungert, kann der Käptn vom Raider nur warten und besorgt auf die Tankuhr gucken. Wenn seine Tankstelle und sein Munitionslager beweglich sind, kann er sich einfach siebenhundert Meilen weiter westlich treffen. Ich sehe grad' im Rheinübungskontext eher keinen Vorteil von einer festen Basis.


Wenn Du in die Gegend patout mehr Versorger hinbekommen willst, bliebe als Möglichkeit selbst den Walfang als Tarnung zu nutzen.  

Bei Tønnessen, Johnsen, "The History of Modern Whaling" heisst es dass allein in der Saison 1938 / 39 sieben Deutsche Walfangflotten in der Antarktis unterwegs waren. Das sind sieben Fangfabrikschiffe mit ihren Fangbooten. Und es war damals schon üblich Tanker da runter zu schicken, die auf der Hintour Treibstoff brachten und auf der Rücktour Walöl mitnahmen.

Es wäre wohl ein leichtes gewesen zum Auftakt einer Saison vor Kriegsbeginn da Tanker, Werkstattschiffe (alias Walkochereien) und sogar U-Jäger (das wurde aus den meisten Deutschen Fangbooten sowieso) runterzuschicken. Dann hast Du da wenn der Krieg wie in Realita pünktlich zum Beginn der Fangsaison ausbricht schon ganz stattlich Hilfsstreitkräfte versammelt. Selbst wenn das Timing nicht ganz genau gelingt bleibt die Möglichkeit die Dampfer in Chile oder Argentinien aufzulegen und zu warten.

Aber auch dazu muss der Krieg geplant ausbrechen und nicht so als Diplomatische Hopplahopp Aktion wie er das in Wirklichkeit tat!

Ufo

Spee

@ufo,

na, die Bücher zum Thema: "Wie provoziere ich einen Krieg und laß den anderen anfangen" bzw. "Was ist Diplomatie?" haben die Deutschen 1933 wohl auch verbrannt. Stümperhafter ging's nimmer, speziell ab Herrn Rippenbruch   ...   Rübenstock  ... ? Naja, die Leistungen des Herrn waren so unterirdisch, da muß man den Namen nicht erwähnen. Der Brief Trothas an Raeder zu dem Thema spricht Bände (guckst du im Güth).

Beweglich bliebt der Tanker/ das Troßschiff ja. Kann mal schnell auslaufen und dann wieder, husch, husch in Körbchen. Die Chance, da unten gefunden zu werden, solange die "Basis" nicht bekannt ist, sehe ich gleich zu der, irgendwo vor Tristan da Cunha einem Tramp zu begegnen.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

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