Der ODENWALD Vorfall

Begonnen von Ulrich Rudofsky, 08 September 2009, 18:15:21

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Ulrich Rudofsky

 Auf der Suche nach 2. WK Kriegsschiffen die im Notfall oder zum Sparen von Öl Segel benutzten, fand ich heraus, daß der Zerstörer USS SOMER Hilfssegel setzen mußte.   Leider habe ich noch kein Bild davon gefunden.   http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,10262.0.html   

Die Geschichte der ODENWALD:  Knapp bevor die USA in den 2.WK "eintrat", wurde der Sperrbrecher ODENWALD von dem Leichten Kreuzer  USS OMAHA und  dem Zerstörer USS SOMERS gerettet......,d.h.  gestellt und  gekapert.  Es war das letzte Schiff für das die US Navy Prisengeld bezahlt bekam.  Der gerichtliche Zuspruch in 1947 für das Prisenkommando waren $3000 pro Mann. Das war damals der Preis von einem Einfamilienhaus! (heute ca.  $28 000, aber ein kleines Einfamilienhaus ist jetzt ca. $150 000+ ).  Die anderen Mannschaften bekamen 2 Monate extra Sold mit den üblichen Unterhaltsspesen.   

Die Geschichte der ODENWALD ist auch mit Helmut Ruge, dem Funker der Graf Spee verwickelt, ein für mich unbekannter und interessanter Beitrag zur ODENWALD Saga.   

   
http://en.wikipedia.org/wiki/USS_Omaha_(CL-4)
http://www.history.navy.mil/photos/sh-usn/usnsh-o/cl4.htm
http://www.uboatarchive.net/Odenwald.htm 
Ulrich Rudofsky

Götz von Berlichingen

Zitat von: Ulrich Rudofsky am 08 September 2009, 18:15:21
Die Geschichte der ODENWALD:  Knapp bevor die USA in den 2.WK "eintrat", wurde der Sperrbrecher ODENWALD von dem Leichten Kreuzer  USS OMAHA und  dem Zerstörer USS SOMERS gerettet......,d.h.  gestellt und  gekapert.
http://www.history.navy.mil/photos/sh-usn/usnsh-o/cl4.htm
http://www.uboatarchive.net/Odenwald.htm 

Eine der zahlreichen Neutralitätsverletzungen der USA vor der Kriegserklärung am 11.12.1941, man denke nur an die Columbus-Affäre Mitte Dezember 1939.

Die Odenwald war als Blockadebrecher (nicht Sperrbrecher) mit Gummi beladen und als amerikanische Willmoto getarnt.

Ulrich Rudofsky

Zitatder zahlreichen Neutralitätsverletzungen der USA

Neutralität war damals wie heute eine schöne Fantasie.  In Realität glaubte niemand daran und jeder nutzte die Quasi- Neutralität aus soviel er konnte, z.B. Schweden, Schweiz oder Deutschland-Polen-Russland  usw.  Zweifellos war die USA schon lange vor ihrer Kriegserklärung total mit England verbündet and alle wussten das genau. Es gab damals wie heute kaum ein Geheimnis.  Aber overte Kriegsverbrechen unter dem Tarnmantel von Neutralität gab es von hieraus Wenige.   
Ulrich Rudofsky

AndreasB

#3
Zitat von: Götz von Berlichingen am 08 September 2009, 18:51:03
Zitat von: Ulrich Rudofsky am 08 September 2009, 18:15:21
Die Geschichte der ODENWALD:  Knapp bevor die USA in den 2.WK "eintrat", wurde der Sperrbrecher ODENWALD von dem Leichten Kreuzer  USS OMAHA und  dem Zerstörer USS SOMERS gerettet......,d.h.  gestellt und  gekapert.
http://www.history.navy.mil/photos/sh-usn/usnsh-o/cl4.htm
http://www.uboatarchive.net/Odenwald.htm 

Eine der zahlreichen Neutralitätsverletzungen der USA vor der Kriegserklärung am 11.12.1941, man denke nur an die Columbus-Affäre Mitte Dezember 1939.

Die Odenwald war als Blockadebrecher (nicht Sperrbrecher) mit Gummi beladen und als amerikanische Willmoto getarnt.

Worin genau lag die Neutralitaetsverletzung?

http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,765398-1,00.html

Alles Gute

Andreas

TD

Die ODENWALD fuhr nicht nur unter falscher Flagge und Namen, es  war zudem die US- Flagge.

So hatte jedes Kriegsschiff der Welt die Pflicht Flaggenmißbrauch zu unterbinden, bei der Landesflagge wurde es dann
natürlich noch eine Stufe kritischer.

So konnte auf jeden Fall OMAHA die ODENWALD erst einmal als Prise aufbringen, wenn es stimmt das sich die ODENWALD
auch noch selbst versenken wollte erst recht.
Bei den US- Gesetzen  gab es ja immer noch so alte Paragraphen  wie Sklavenhandel verdächtig, Spionageverdacht usw. welche pro
forma aus der Tasche gezogen werden konnte.

Den Fall als Prise zu behandeln war normal nicht möglich da die USA sich mit Deutschland nicht im Krieg befand..
Wenn aber ODENWLD erst in einen US- Hafen eingebracht wurde und dort noch als deutsches Schiff lag konnte es natürlich bei Kriegsausbruch  im Dezember 1941 als Prise erklärt werden und rechtmäßig als Prise eingezogen werden.

Der späte Gerichtstermin 1947 läßt aber auch vermuten daß die USA lange Zeit  das Thema vor sich her geschoben hat.

Gruß

Theo




0070.) ms  ODENWALD    RDJBDIEB
                       Hamburger Werft AG, HamburgT  (18)
9.1./1.4.1923 Deutsche Werft AG, HamburgF  (8)
5098/3007  14442/8519  8687
121,7816,538,3511,37 m
2 Mot. Gleichdruck 4Te 6x630/960    2320  2 Schrauben
A E G, Berlin                                          53  (Pas.I=10)
(23.3.1923) "Odenwald" H. A. P. A. G., Hamburg (DEU). 30.3.1935
"Assuan". 2.10.1938 "Odenwald". 15.9.1939 an Yokohama (Reise Kobe - Hamburg) und aufgelegt. 18.3.1940 Hamburger Reederei GmbH. 21.8.1941 ab Yokohama mit Kurs Frankreich unter Tarnung amerikanisch MS "Willmoto", 6.11. vor San Juan/Puerto Rico durch den amerikanischen Kreuzer "Omaha" aufgebracht und ab 7.11. bei der KM als sogenanntes "Tabu" Schiff gestrichen. "Blenheim" US Maritime Commission, New Orleans (USA). 1944 US ArmeeErsatzteilschiff, 1946 Rückgabe. Januar 1948 abgebrochen.



Odenwald (1923) 5098 BRT; 121,80 x 16,50 x 8,40 m; 10 kn; M/S Odenwald, Hapag, Hamburg; 1935 Assuan;
1938 Odenwald; MSD; 6.11.41 Selbstversenkung vor San Juan de Puerto Rico durch USS "Omaha" verhindert, nach San Juan eingebracht; 194. USN Blenheim; 1948 br.
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Ulrich Rudofsky

#5
Man kann kaum glauben was man in Internet alles finden kann.  Hier sind zwei Dokumente vom Fall Odenwald (die ich heute noch lesen muss  :roll:

http://www.uboatarchive.net/OdenwaldINT.htm

http://www.uboatarchive.net/OdenwaldTGReport.htm 
http://www.uboatarchive.net/OdenwaldG-2Report.htm
http://www.uboatarchive.net/OdenwaldFBILetter.htm
Ulrich Rudofsky

Thomas

Zitat von: TD am 08 September 2009, 23:15:04
Die ODENWALD fuhr nicht nur unter falscher Flagge und Namen, es  war zudem die US- Flagge.
So hatte jedes Kriegsschiff der Welt die Pflicht Flaggenmißbrauch zu unterbinden, bei der Landesflagge wurde es dann
natürlich noch eine Stufe kritischer.

So konnte auf jeden Fall OMAHA die ODENWALD erst einmal als Prise aufbringen, wenn es stimmt das sich die ODENWALD
auch noch selbst versenken wollte erst recht.
Bei den US- Gesetzen  gab es ja immer noch so alte Paragraphen  wie Sklavenhandel verdächtig, Spionageverdacht usw. welche pro
forma aus der Tasche gezogen werden konnte.

Das hier bringt vielleicht weiteren Aufschluss:
"Odenwald was taken to Puerto Rico. An admiralty court ruled that since the ship was illegally claiming American registration, there was sufficient grounds for confiscation. A legal case was started claiming that the crews of the two American ships had salvage rights because Odenwald's crew attempting to scuttle the ship was the equivalent of abandoning her."

Kurzum: die begonnene Selbstversenkung (bei Annäherung der beiden US-Schiffe) bedeutet die Aufgabe des Schiffes. Diese wären somit berechtigt gewesen, einzuschleppen. Außerdem führte die falsche Flagge bereits zur berechtigten Durchsuchung durch US-Schiffe, anschließend wegen der eingeleiteten Versenkung zur Konfiszierung.
http://en.wikipedia.org/wiki/USS_Omaha_(CL-4)#Rescue_of_Odenwald

TD

So muß es sein, nicht aufgeben, Steinchen für Steinchen zusammen fügen.

Frage hier im Kries.

Welche Prisenhöfe hatte die USA nach 1941 für feindliche und neutrale Schiffe ??



Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Mali

Guten Tag zusammen,
ich bin auf der Suche nach Beiträgen und Fotos über die Odenwald, Frachtschiff der Hapag Lioyd, 1939 von den Amerikanern vor Japan aufgebracht. Mein Vater war damals an Bord und wurde in ein Internierungslager in die USA gebracht. Erst nach Texas (leider keine weitere Info) und dann nach Noth Dakota, Fort Lincoln. Leider ist mein Vater schon verstorben und hat auch nie etwas erzählt aus dieser Zeit. Nun schreibe ich an einer Familien-Chronik und bin über jeden Hinweis sehr dankbar. Die Fotos über die Odenwald im Netz lassen sich leider nicht verwenden. Kürzlich fand ich sogar ein Foto im Netz über eine Sportgruppe im Lager, auf dem mein Vater abgebildet ist. Vielleicht hat auch jemand Infos über das o.g. Internierungslager und möchte sie mit mir teilen. Ich würde mich freuen!
Mit freundlichen Grüßen
Uwe

Maurice Laarman

Uwe, dieses hast du auch schon gesehen? http://www.uboatarchive.net/OdenwaldINT.htm
http://www.uboatarchive.net/Odenwald.htm

Hier in Forum findet man noch einige Beiträge über Odenwald.

Herzliche Gruss,

Maurice

Trimmer

Hallo Uwe "Mali " von meiner Seite noch zwei Bilder der "Odenwald "

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

smutje505

Hallo Achim du hast auch immer die passenten Bilder parat top

HJH

Hallo liebe Freunde,
die beiden ODENWALD-Fotos zeigen aber die 1951 bei Howaldt in Hamburg gebaute ODENWALD.
Gruß Hans

Bugsierstefan

Hallo Forengemeinde,

da war Hans schon schneller, aber genau so ist es lieber Achim, diese Odenwald Bilder zeigen den Nachkriegsbau!

Viele Grüße, Stefan

Trimmer

Danke für Eure Richtigstellung - leider habe ich nur die Bilder und keine genauen Angaben.

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

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