Was geschah mit Besatzungen Internierter oder Beschlagnahmter Handelsschiffe.

Begonnen von Albatros, 29 August 2009, 18:21:47

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Albatros

Beim lesen des Schicksals der Pomona der Laeisz Reederei, sie wurde am 20.09.39 in London liegend beschlagnahmt, hat sich mir die Frage gestellt, was mag mit den Besatzungen solcher Schiffe in aller Regel geschehen sein, Internierungslager bis zum Ende des Krieges oder wie z.B. im Falle Russlands gleich nach Sibirien?

Was sah/sieht das Internationale Recht  für solche Fälle vor ?

Was geschah generell mit Zivilisten des Gegners nach Kriegsausbruch die sich noch im Gegnerischen Land befanden ?

Gruß, :MG:

Manfred

OWZ

 Hallo Albatros,

in Bezug auf Deine letzte Frage fällt mir gleich die besonders gründliche Verfahrensweise der USA gegenüber der japanischen bzw. japanischstämmigen Zivilbevölkerung in ihrem Land wieder ein - ein Sachverhalt, der mir bis vor Kurzem gänzlich unbekannt war ...

http://de.wikipedia.org/wiki/Internierung_japanischst%C3%A4mmiger_Amerikaner

Gruß

OWZ


AndreasB

Das eine hat mit dem anderen aber nix zu tun. Die internierten Japaner waren amerikanische Staatsbürger.

Alles Gute

Andreas

Q

Soweit ich weiss wurden nach Kriegsausbruch ALLE Deutschen in Internierungslager gesteckt. Gleich ob es sich um gefluechtete Juden oder Kommunisten handelte. Weiter habe ich in Errinerung das diese Internierung auf Churchills Anordnung statt fand, um zu verhindern das im britischen Reich eine "fuenfte Kolonne" entsteht oder spionage betrieben werden konnte. Da liegt es nah, das auch deutsche Handelsmatrosen insolche Lager interniert wurden.

Don´t Panic
Quand tu veux construire un bateau, ne commence pas par rassembler du bois,
couper des planches et distribuer du travail,
mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex


OWZ

 Hallo AndreasB,

ZitatDie internierten Japaner waren amerikanische Staatsbürger.



... von den ca. 120.000 internierten "Japanern" waren 43.000 nicht amerikanische Staatsbürger !  (vgl. z.B. http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/105781.html)

Gruß

OWZ

AndreasB

Danke für die Korrektur.  Wieviele waren denn Besatzungen von Handelsschiffen.  :-D

Alles Gute

Andreas

Trimmer

Hallo - bekannt ist doch das Schicksal der "Columbus"-deutsches Passagierschiff. Nach dem keine Möglichkeit mehr bestand  1939 von den USA nach Deutschland durch zubrechen von der eigenen Mannschaft in Brand gesetzt/gesunken  Mannschaft dann bis Kriegsende in den USA interniert. War mal im Fernsehen-Interessant war, daß laut Zeitzeugen, die Mannschaft mit Kriegsbeginn Wehrmachtsangehörige wurden.
Interessant wäre die Frage ob überhaupt Matrosen der Handelsmarine bzw. Schiffe mit Kriegsbeginn 1941 gegen Sowjetunion in sowj. Hände fiehlen - Mir ist da nichts bekannt.

Gruß-Trimmer-Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

AndreasB

M.W. wurden kurz vor dem 22.6.41 alle deutschen Handelsschiffe dazu aufgefordert sowj. Haefen zu verlassen, um genau das zu vermeiden.

Alles Gute

Andreas

TD

Hallo,

am 22.6.1941 war der Dampfer Claus Rickmers 1924 gebaut  5165 BRT mit einer Ladung Sojabohnen in Windau
in sowj. Hände gefallen. Die Russen versenkten das Schiff am 27. 6. bzw. setzten es auf Grund.
Am 5.7.1941 kam das Schiff dann wieder in deutsche Hände bei Besetzung des Hafens und wurde am 14.11.1941 gehoben.
Obwohl ein großer Teil der Sojabohnen im Juli gleich von deutschen Soldaten geborgen wurde reichte der Rest
( aufquellen !!) aus um Reparaturen bis zum 25.9.1942  in Hamburg zu verursachen.

Claus Rickmers war das einzigste deutsche Schiff welches am 22.6.1942 in einen sowj. Hafen lag !

Zur Besatzung wurden in den Akten keine Angaben gemacht.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Holger

Zu Andreas:

Die Reeder/Kapitäne wurden eben in aller Regel nicht vorher informiert, wenn die Wehrmacht einen Angriff auf das betreffende Land plante - aus Geheimhaltungsgründen. Sonst hätten noch viele Schiffe zurückgeführt werden können. Dazu gibt es im Forum schon einen Thread.

AndreasB

Zitat von: Holger am 30 August 2009, 20:25:58
Zu Andreas:

Die Reeder/Kapitäne wurden eben in aller Regel nicht vorher informiert, wenn die Wehrmacht einen Angriff auf das betreffende Land plante - aus Geheimhaltungsgründen. Sonst hätten noch viele Schiffe zurückgeführt werden können. Dazu gibt es im Forum schon einen Thread.

M.W. wurden aber im Falle Barbarossa die Schiffe informiert. Die Tatsache das nur ein Schiff in die Haende der Sowjets fiel bestaetigt das m.E.  Ich wuerde Dir gerne die Quelle geben, aber ich habe das vor langer Zeit gelesen, und kann mich daran nicht mehr erinnern. Ich habe in ein paar meiner Buecher geguckt, kann es aber nicht finden.

Alles Gute

Andreas

TD

Ich habe auch nicht das genaue Datum zur Hand, aber alle deutsch und deutsch gesteuerten Schiffe wurden wohl 10 Tage vorher schon umgeleitet,angehalten sowie teilweise nach Finnland beordert.
Sowj. Schiffe wurden ab dieser Zeit mit fingierten Gründen in deutschen Häfen festgehalten, Papiere nach Berlin geschickt, kein Geleitschutz vorhanden usw.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Q

Es wurden auch nur kurz als Beispiel bis zum 22.06.1941 ALLE Werftarbeiter von dem Hipperklassen CA Luetzow abgezogen.

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St.Ex

Trimmer

Hallo Theo -  und nun meine Frage. Was geschah mit der Besatzung der "Claus Rickmers" ? Wurden die auch interniert ? Ich kenne es auch nur von Schiffen in anderen Häfen.

Gruß-der Trimmer - Achim
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( von Karl Hagenbeck)

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