Anfänger macht "sehr schwierig" = dumm

Begonnen von Leutnant Werner, 14 März 2006, 22:35:26

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Leutnant Werner

Hallo Jungs,

ich dachte, Modellbau sei eine Sache, die ich als Junge sehr genossen habe. Modellbau habe etwas Meditatives, da könne man trefflich abschalten. Also bestellte ich mir zwei Modelle: HMS AJAX (Airfix 1:700) und SMS BEOWULF (Karton, 1:250, HMV).
AJAX war eine Herzenssache - die hatte ich als Zehnjähriger schon mal zusammengeklebt. Die Teile waren aber derart schlecht gegossen, dass schon das Zusammenbauen wenig Spaß machte, und beim Kolorieren hatte ich dann ebenfalls Anfängerprobleme (Abkleben usw).

Nach AJAX fing ich vor einigen Monaten mit dem BEOWULF an. Zu dem Modell habe ich als Pre-Dreadnought-addict eine sehr hohe Affinität, allein es mangelt am Künstlerischen. Obwohl Karton ein ungleich standfesteres und besser zu verarbeitendes Material ist, als man gemeinhin vermuten könnte, hat mich das von HMV entworfene Modell schon mehrmals meine sämtlichen Nerven gekostet. Ich habe es jetzt zu etwa 60 % fertiggestellt, nachdem ich die Arbeiten aus Frust mehrere Wochen habe ruhen lassen.

Ich möchte es nun fertig stellen, obwohl das Modell sehr große Schwächen in der Ausführung offenbart, insbesondere im Bereich der Brücke und der Geschütztürme sowie bei den Oberdeckaufbauten.

Ich werde es zunächst nach Plan beenden, und dann versuchen, mit Spachtelmasse und Farben einige der Fehler auszuräumen.

Das ist keine Kinderkacke: Ich habe heute acht Poller auf dem Modell aufgebracht, von denen keiner höher als 2 mm ist und die ich mit den Fingern geformt habe. Ich will ja nicht jammern, aber HMV hat mit "sehr schwierig" recht gehabt.

Gebt mal Tipps:
1. Für die Aufbauten Oberdeck: Ich brauche gelbe Farbe. Welche Humbrol-Farbe ist "kaiserlich" genug?
2. Ich brauche Spachtelmasse, die sich auch in kleinsten Mengen gut verarbeiten lässt und nicht so schnell anzieht! Tipps?
3. Einer der drei Panzertürme lässt sich nicht horizontal drehen. Wie kann ich diesen Fehler korrigieren?

Gruß
Lt.

Blane

Hallo Lt. Werner,

Die gelbe Farbe von dem "Auslandsanstrich"?
Schöne Grüsse
Christian

Spee

@Leutnant Werner,

gehe mal zu Kartonbau.de, da sitzen die Spezialisten für deine "Beowulf". Da wir dir geholfen.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

VoBo

Hallo Leutnant Werner,

ich habe bei meinem Schiff, dessen Namen ich hier nicht nennen will, auch spachteln müssen. Ich habe dazu Molto Schnellspachtel (gibt's in Tuben im Baumarkt) verwendet. Alternativ kannst Du auch Spachtel für Plastik-Modelle benutzen - es sollte beides funktionieren.

Viel Spass mit Deiner Beowulf

Volker
And like some Pirate-Sailor
we crossed the Spanish Main(Procol Harum)

Torpedo

Ich kann nur den Dulux-Spachtel aus dem Baumarkt empfehlen, den verwende ich schon lange. Er zieht relativ schnell an, ist gut zu schleifen und im halbfesten Zustand zu schneiden.

Die gelbe Farbe hat mit dem Auslandsanstrich nichts zu tun, es dürfte sich um das schwarz-gelb des Heimatanstriches handeln.
Die Farbe ist ein sattes Sonnengelb, was es von Revell oder ähnlichen Anbietern zu kaufen gibt.
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

"Man muss seine Geschichte kennen, um nicht die gleichen Fehler zu wiederholen"

Restaurierungsbericht des SEELÖWE, 20er Jollenkreuzer Baujahr 1943
http://facebook.com/r167seeloewe

Blane

Deshalb steht da nach Auslandsanstrich ja auch ein ?  :wink:
Schöne Grüsse
Christian

Torpedo

War ja auch nicht "belehrend" gemeint. Genaueres findet man im Gröner "Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945" und auch auf dieser Seite etwas zu den Farbtönen in RAL, bzw. Revell:

http://www.mz-modellbau.net/core/service/farbton/kam.html

Vielleicht hilft es Dir weiter...
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

"Man muss seine Geschichte kennen, um nicht die gleichen Fehler zu wiederholen"

Restaurierungsbericht des SEELÖWE, 20er Jollenkreuzer Baujahr 1943
http://facebook.com/r167seeloewe

Mario

@ Leutnant Werner
Wo sind denn die Bilder von Deinem Schiff ???  *lechz, lechz* :D

Laß blos die Finger vom Revell-Spachtel. Immer, wenn ich da was rausdrücken will, kommt zuerst jede Menge Flüssigkeit. Das Zeug kauf ich nie wieder.

Leutnant Werner

Bilder gibts noch nicht, Mario. Erst baue ich zuende, und dann schöne ich noch ein bisschen...
Die Farbe, die ich suche, ist eigelb.

Ganz so furchtbar sieht der Panzer mittlerweile nicht mehr aus. Ich habe in den letzten Tagen 20 Stunden reingesteckt. Dennoch werde ich um ein paar Schönheitsoperationen nicht herumkommen und werde wohl auch den Fockmast noch einmal auswechseln.

Gruß
LT.

Torpedo

LT,
viel interessanter sind doch die Fehler, die man macht und korrigiert, die Erfahrungen und wie das Projekt langsam wächst. Bilder vom fertigen Modell sind meistens viel langweiliger.

Überleg es Dir noch mal und erfreu uns mit den Teilschritten. Aufgaben und Schwierigkeiten, an denen Du gewachsen bist und die Du gelöst hast. Das ist viel interessanter!
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

"Man muss seine Geschichte kennen, um nicht die gleichen Fehler zu wiederholen"

Restaurierungsbericht des SEELÖWE, 20er Jollenkreuzer Baujahr 1943
http://facebook.com/r167seeloewe

Leutnant Werner

Jo Uli,

ich verstehe, worauf Du hinaus willst, und hätte wohl auch schon das eine oder andere Bild eingestellt (wenn´s ginge). Ich habe in den letzten zwei Wochen recht viel am Modell gearbeitet und auch meine individuellen Fähigkeiten beim Zusammenbauen verbessert. Man kann durchaus sehen, dass, je länger man sich durchquält, umso besser die Ergebnisse werden. Beowulf ist insoweit wie eine Schule für mich.

Gerade habe ich die acht 88mm-Geschütze zusammen- und eingebaut. So ein Geschütz ist 14 mm lang und je 8 mm breit und hoch und besteht aus 16 Teilen. Die gerieten mir natürlich nicht alle gleichartig gut, diese Stücke, aber wenn Du mit Teilen von einem Durchmesser von 1 mm wie bei den Handrädern für die Höhen- und Seitenrichtung hantierst, dann bist Du schon ein wenig stolz, wenn Du es "irgendwie" hingekriegt hast.

Beowulf sieht mittlerweile im Gesamteindruck relativ gut aus. Woher weiß ich das. Es gibt keinen Bauplan, sondern nur eine detaillierte Beschreibung, sowie zur Orientierung ein Deckblatt, auf dem eine große und vier Detailaufnahmen des zusammengebauten Schiffs als Vorbild dargestellt sind.

Ich habe mich gefragt, wie sich diese beiden Schiffe (meines und das auf den Fotos) unterscheiden. Klar: Beim Vorbild sind Klebe- und Schneidekanten nachkoloriert, jedenfalls wenigstens die. Wenn ich meine Anfängerfehler ausbügele und entsprechend koloriere, werde ich ein zufriedenstellendes Modell haben.

Gruß
Ekkehard

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