Die Schnellsten der Ostsee

Begonnen von crolick, 10 August 2009, 22:57:05

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weers

Ja und?

Nur Filme einstellen, ohne eine eigene Meinung zu vertreten ist wohl etwas dürftig....

Gruß,
Arnold

Leviathan

Wen juckt die Meinung, wenn es um altes Filmmaterial geht?  flop

Danke für die Links, ich kannte die Filme noch nicht.

Viele Grüße
Matthias

rosenow

Tolles Propagandamarerial,  top
Fragen:
1 Sind die Sitzhüpfer- Szenen gestellt oder werden sie tatsächlich so durchgeschüttelt?
Sieht doch etwas eigenartig aus.
2 Was für Torpedos könnten das sein, die in Teil 3 rücklings verloren gehen?   :wink:
Gruß Michael

Und hier noch ein Einblick für Interessierte:
http://www.galepp.com/lts/setup/frameset-lts.htm
http://www.ktsboote.de/index.htm

mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

ufo

Danke – die Filme kannte ich auch noch nicht.
Etwas auserhalb meines Bereiches daher gleich zwei Fragen dazu:

Die Technik mit dem ueber Heck abwerfen zum Vorausschuss von Torpedos ist ja drollig. Hat es da nicht riesen Probleme mit dem Einsteuern des Torpedos in der unruhigen Hecksee des Schnellbootes gegeben? War das Verfahren insgesammt ein Erfolg?
Und ist das eine Kopie eine sovietischen Torpedoschussverfahrens oder ist das eine Rein Deutsche Erfindung so gewissermassen in den Fussstapfen des K-Amtes; warum nur kompliziert, wenn es auch irrsinnig verworren und unvorstellbar kompliziert geht ...

Ist der sinkende Dampfer 'echt'? Hat die Volksmarine regelmaessig neudeutsch 'Sinkex' in der Ostsee veranstaltet oder begnuegte man sich meist mit Tockenschwimmen?

Danke!
Ufo

t-geronimo

Mein kleiner Beitrag dazu:

Die kleinen Schnellboote der HSK mußten auch den über-Heck-Schuß beherrschen, da die TR konstruktionsbedingt nach achtern lagen.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

rosenow

Hallo Ufo, am Ende des dritten Teils erhältst du eventuell eine Antwort auf deine Frage.  :/DK:
Gruß Michael

Hat dieses Verfahren über Heckabwurf Nachtteile gegenüber andere Verfahrensweisen?
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Snuffy

Hallo zusammen, das waren ja sehr schnelle Boote, gibt es da auch Technische Daten im netz, zb: Die Motoren-Anlagen !!! Mfg: Willi. :MG:

rosenow

Hallo Snuffy, in meinen oberen Links sind einige Daten, vielleicht sind sie für dich interessant.  :/DK:
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Big A

ZitatSind die Sitzhüpfer- Szenen gestellt oder werden sie tatsächlich so durchgeschüttelt?

Nicht umsonst erkennt man die S-Boot-Fahrer an den kurzen Hälsen und den langen Säcken :-P

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

ufo

Zitat von: rosenow am 11 August 2009, 12:07:40
...
Hat dieses Verfahren über Heckabwurf Nachtteile gegenüber andere Verfahrensweisen?

Das weiss ich eben nicht genau. Es erscheint mir aber zumindest eine relativ instabile Art Torpedos zu lancieren.

Ich hatte bei den leichten Schnellbooten der Kriegsmarine immer angenommen die wuerden achteraus nach Achtern schiessen also ihr Ziel beim Ablaufen anvisieren. Das mag aber ganz falsch sein. Vielleicht ist die Schusstechnik der LS der Kriegsmarine tatsaechlich die Quelle dieser Entwicklung fuer die Volksmarine?

Vielleicht haben aber auch die Russen dabei Pate gestanden? Gibt es Russische Boote mit der Schusstechnik?


Der Grund warum ich denke, dass hier die Fehlschussquote hoeher sein mag ist folgender:

Lanciert ein Boot einen Torpedo ueber den Bug voraus, dann geht der Torpedo mit einer Eigengeschwindigkeit schneller als das mitlaufende Wasser in sein nasses Element und beschleunigt dann. Der Torpedo ist nie gleich schnell wie das ihn umgebende Wasser. Ich denke dieser Geschwindigkeitsueberschuss erlaubt eine sehr stabile Laufbahn und damit besseres Zielen.

Lanciert ein Boot nach achtern uebers Heck laeuft der Torpedo offensichtlich gegen die mitlaufende Hecksee das Bootes. Das frist mehr Energie als ein Vorausschuss, weil der Torpedo nicht die Eigenfahrt des Bootes dazu bekommt aber abgesehen von einer verkuerzten Laufstrecke geht der Torpedo auch immer schneller als das umgebende Wasser. Die aufgewuehlte Hecksee mit ihren Lufteinschluessen mag aber problematisch sein gerade fuer die Tiefenregulierung des Torpedos?

Wenn aber wie hier ein Torpedo ueber Heck voraus lanciert wird dann plumpst der Aal in die mitlaufende Hecksee des Bootes und bremst ab erstmal heftig ab. Dann beschleunigt der Torpedo in dem extrem verwirbelten Wasser um ihn herum. Ich denke die Phase, wo der Torpedo in der aufgewuehlten Hecksee des Schnellbootes kaum Fahrtueberschuss gegenueber der mitlaufenden See hat, sollte eine extrem instabile Schwimmlage mit sich bringen, die hohe Anforderungen an das Einsteuern der Torpedos auf Kurs und Tiefe mit sich bringt.

Ich waere neugierig wie die das im Detail gemacht haben. Ob die Torpedos wie bei Flugzeugabwuerfen erstmal auf groessere Tiefe gegangen sind und dann auf Kurs und Angriffstiefe? Ob der Steuermechanismus eine relativ lange Totzeit gehabt hat in der aufgewuehlten Hecksee und erst anlief, wenn die groebsten Stoerungen abgeklungen waren? 

Fragen ueber Fragen ...  :-D
Ufo

t-geronimo

ZitatIch hatte bei den leichten Schnellbooten der Kriegsmarine immer angenommen die wuerden achteraus nach Achtern schiessen also ihr Ziel beim Ablaufen anvisieren.

Das tun sie auch bzw. taten.
Da hatte ich Dich falsch verstanden (und mir die Filmszene gar nicht angesehen...)  :|
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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Peter K.

ZitatNicht umsonst erkennt man die S-Boot-Fahrer an den kurzen Hälsen und den langen Säcken

... sagen Segler aber auch von Motorbootfahrern, die womöglich noch eine Gehirnzelle am Bug herumschippern!  :-D
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

MichiK

Nur mal kurz:
- Das Abwurfverfahren wurde schon von den Britischen CMBsBritischen CMBs des 1. WK angewandt
- Die Sowjets kannten das Verfahren auch (die G5 KlasseG-5 Klasse war eine direkte Weiterentwicklung der Britischen CMBs)
- Die Torpedos beanspruchen einen enormen Anteil an Raum und Gewicht von diesen winzigen Booten. Ich könnte mir vorstellen, daß z.B. wegen Trimmung und/oder der Raumaufteilung keine andere Aufstellung der TR als am Heck möglich war.
- Der Torpedoschuß über Heck nach vorne erfolgt noch im Anlaufen auf das Ziel, während der Schuß über das Heck nach achtern entweder ein Wenden des KTS-Bootes oder ein vorheriges Passieren des Ziels erfordert. Beides nicht gerade optimal für ein taktisches Konzept, daß auf Schnelligkeit und Überraschung beruht

Michi
ROMANES EVNT DOMVS!

kalli

Echlepp, Jablonsky, Minow und Röseberg schreiben im Buch ,,Volksmarine der DDR" dazu auf Seite 187 unter anderem:

,,Mit der Entwicklung Leichter Torpedo-Schnellboote schufen sich die Seestreitkräfte eine eigenständige Gattung im Bestand der Stoßkräfte, zusätzlich zu den aus der UdSSR importierten Torpedo-und Raketenschnellbooten.... Bei allen Projekten erfolgte der Torpedoausstoß nach achtern, aber mit dem Gefechtskopf nach vorn. Diese Ausstoßvariante gewähleistete eine größere Gradlaufsicherheit der Torpedos. Sie war bereits in anderen Flotten getestet worden, aber die LTS-Boote der Seestreitkräfte der DDR waren die ersten und weltweit einzigen Boote mit diesem Torpedoausstoß, die bis zur Serienreife geführt und im Flottendienst eingesetzt wurden... Alle drei Projekte erreichten dabei ( Erprobungen sind gemeint ) nicht die geforderte Geschwindigkeit von 50 kn...
Die VM erhielt bis 1966 30 Aluminiumboote des Projektes 63.3 und 21 Holzboote Projekt 68.2....
Ab See 4 konnten sie kaum benutzt werden... Die Besatzungen waren hohen physischen Belastungen ausgesetzt... Begrenzter Kampfwert dadurch...
Ab 1973 begann die planmäßige Außerdienststellung beider Bootstypen."

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