Identifizierung Zeit, Ort und Schiff

Begonnen von kalli, 02 Dezember 2014, 20:07:27

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kalli

Wer kann zur Identifizierung des Fotos (Zeit, Ort, Schiff) aus dem Tsushima-Forum beitragen?
Vermutet werden folgende vage Angaben:
Schwarzes Meer oder Asowsches Meer, 1942-1944

http://i68.fastpic.ru/big/2014/1201/29/509e7f3615b6e707a58f8d122e231a29.jpg

Darius

#1
Hallo kalli,

hinten rechts Donau-Motorzugschiff "Theben". 1942 umgebaut zum seegehenden Schiff, als solches 06.02.1943 i.D., 25.06.1944 re, 04.1945 beschädigt sowj. Beute, rep. als "Dvina".

:MG:

Darius

P.S.: Kannst Du bitte den Link auf den Beitrag bei den Russischsprachigen einstellen?

kgvm


Teddy Suhren

Hai

Wenn die 342 stimmt, dann ist das ein MFP der mit der Klappe zum Steg liegt.
Lt. Gröner Typ A - ich weis nicht ob das stimmt.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

kalli

Vielen Dank für die Antworten. :MG: Danke besonders auch Reinhard für die PM. Ich habe die Erkenntnisse ins russische Nachbarforum weiter gegeben.

Darius

ZitatP.S.: Kannst Du bitte den Link auf den Beitrag bei den Russischsprachigen einstellen?

Ich hab´s gefunden.

Jetzt müsste man noch in den KTBs blättern, wann "Theben" und "F 342" gemeinsam in einem Hafen waren.

:MG:

Darius

kalli

#6
Zitat von: Darius am 03 Dezember 2014, 21:54:54
ZitatP.S.: Kannst Du bitte den Link auf den Beitrag bei den Russischsprachigen einstellen?

Ich hab´s gefunden.

Jetzt müsste man noch in den KTBs blättern, wann "Theben" und "F 342" gemeinsam in einem Hafen waren.

:MG:

Darius

Ja, weil als Hafen Taman angezweifelt wird.

Im folgenden Link ist die weitere Diskussion verfolgbar (mit Deutscher Heereskarte)
http://tsushima.su/forums/viewtopic.php?pid=893874#p893874

redfort

Zitat von: kalli am 03 Dezember 2014, 22:02:43
Im folgenden Link ist die weitere Diskussion verfolgbar (mit Deutscher Heereskarte)
http://tsushima.su/forums/viewtopic.php?pid=893874#p893874

Na nicht ganz, ist eine Luftgeograhiekarte der Luftwaffe auf Grundlage einer Heereskarte.
Diese Karte ist ein Beispiel dafür, wie Karten des Heeres durch Aufdrucken des Luftwaffen-Meldenetzes ( rote Linien )  zur Fliegerkarte gemacht wurden.
:MG:
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Teddy Suhren

Verwunderlich - warum steht die Nummer da?!
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Darius

Zitat von: kalli am 03 Dezember 2014, 22:02:43
Ja, weil als Hafen Taman angezweifelt wird.

Dann evtl. Kertsch  :-)

:MG:

Darius

SchlPr11

Hallo,
auf Bitte aus dem TSUSHIMA-Forum und von anderer Seite folgend, möchte ich einige Gedanken zum Foto aus meiner Sammlung "MFP F 342 Verwundete ladend mit MS THEBEN" hier einfügen:

Das Foto wurde in der Tat auf der Seebrücke von Taman aufgenommen.
Vom Hafenbahnhof Taman der Heeresfeldbahn am Kuban wurde über eine Rechtskurve ein Gleis auf die Brücke gelegt. Dort fuhr der Lazarettzug auf und die Verwundeten gelangten auf dem MFP, der über Bug festgemacht hat. Außen nach See hin die THEBEN längseits der Brücke.
Alle anderen "Häfen" in der Tamanbucht, wie Primorskiy oder Ssennja habe ich inzwischen ausgeschlossen.
Bei google earth kann man problemlos die gesamte Küste der Tamanbucht aktuell ansehen. Es gibt dort verschiedene Seebrücken noch immer und insbesondere der "Hafen" Taman zeigt heute fast seine zeitgenössische Struktur. Der Plattformanleger ist vorhanden, den man auf dem Foto hier mit den Siebelfähren auch sieht. Auf der Bude (Stationsgebäude der Heeresfeldbahn ?) steht an der Stirnseite TAMAN HAFEN. Dort wo der Donauschlepp liegt, hatte die THEBEN festgemacht.
Im sehr schönen Buch von Alfred B. Gottwaldt HEERESFELDBAHNEN, Transpress spezial, Stuttgart 1998 - ISBN 3-613-70818-3 gibt es ab Seite 332 einen Abschnitt "Feldbahnen im Kuban-Brückenkopf am Schwarzen Meer von April bis Oktober 1943" eindrucksvolle Schilderung und zusätzliche (auch maritimen) Fotos.
Von Zeitzeugen aufgenommen und aus dem Bundesarchiv, können sie aus bekannten Gründen hier nicht gezeigt werden. Besonders interessant für uns sind drei Ansichten:
- Ansicht mit Fuß der Seebrücke, die Gleiskurve wird gerade gebaut, am sieht die Schwellen des Unterbaus. Der Anleger im Hintergrund mit Siebelfähren und MFP existiert nicht mehr, man kann aber der Küstenlinie dorthin folgen
- Hafenbahnhof mit Blick zu den Anlegern, am Steg liegen wieder zwei Donauschlepps, deren Ruderhäuser man erkennen kann, am zweiten Anleger scheinbar ein Kümo. Rechts das längliche Gebäude mit den beiden Schornsteinen meine ich auf dem Satellitenbild auch noch zu sehen. Mit dem braunen Dach, das Haus zur Küstenlinie hin. Also heute noch existent und damit das Terrain verfolgbar.
(Achtung: Foto im Buch falsch mit Bahnbetriebswerk Traktowyi beschriftet)
- dann hat sich der Fotograf gedreht und in die Gegenrichtung den Hafenbahnhof fotografiert
Man kann alles auf dem Satellitenbild gut einordnen. Bei Durchsicht des Kuban an Hand der Streckenkarte (auch aus Gottwaldt und damit nicht zu veröffentlichen) findet man noch gute Teile der alten Trassen. Heute teilweise von der SZD mit einem Breitspurnetz belegt. Bis hinüber nach Ilitch und über die Halbinsel zum Fährhafen nach Kertsch. Dort endete damals die Seilbahn und die Feldbahn übernahm den Weitertransport ins Kubangebiet.

Ich denke der direkte Verwundetentransport von Taman nach Kertsch macht Sinn.

Viel Spass bei weiterer Recherche in den Fotosammlungen - REINHARD

TD

Hallo Reinhard,

recht vielen Dank für diese ausführliche und überzeugende Darstellung deiner Gedanken zum Foto.
Man ist ja ganz verwundert dass auch heute noch deutlich Spuren der damaligen Hafenbauten zu  sehen ist.

Der Umfang dieser Hafenbauten incl. Bahnstrecken legt auch Zeugnis davon ab wie stark damals die "nichtkämpfenden Verbände" wie Organisation Todt, Ostbahn, Technisches Hilfswerk u. a.  hier weit entfernt von der Heimat tätig wurden.

Natürlich darf nicht vergessen werden wie viele Opfer unter den sowj. Kriegsgefangenen und heran gezogene weibliche und männliche Landesbewohner bei diesen Großbauten entstanden sind.
Mit Dr. Meyer habe ich ja schon viele Jahre eine Arbeit über die Schiffe und Boote der OT und Transportflotte Speer in Arbeit.
Aus Dresden, von den märkischen Seen sowie aus dem damaligen deutschen Binnenland wurden für diese Arbeiten viele Schiffe, oftmals sogar Ausflugsschiffe ( als Schleppfahrzeuge und Transportschiffe !) über die Donau in diese so weit entfernten Häfen und Gebiete gebracht.

Es wäre schön wenn öfter solche mit vielen Hintergrundfakten belegten Beiträge bei uns im Forum Eingang finden würden.

Vielen Dank ( und öfter so !)


Theo

...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

bettika61

Lieber Reinhard,
danke für die schlüssige Erläuterung und Beschreibung, die auch Ortsunkundigen wie mir das Wiederfinden  ermöglicht .
Neben GE biete auch Panoramio gute Vergleichsmöglichkeiten.
http://www.panoramio.com/photo/75101266
http://www.panoramio.com/photo/75101247

ZitatRechts das längliche Gebäude mit den beiden Schornsteinen meine ich auf dem Satellitenbild auch noch zu sehen. Mit dem braunen Dach, das Haus zur Küstenlinie hin. Also heute noch existent und damit das Terrain verfolgbar.
Könnte dies sein .

Schönen 2.Advent
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

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