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Modellbau => Bauprojekte => Bauberichte inklusiv Feedback => Thema gestartet von: Dergl am 31 August 2015, 17:26:00

Titel: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 31 August 2015, 17:26:00
Hallo Forum,

schon lange spiele ich mit dem Gedanken, ein V-Boot in 1:40 zu bauen.
Wegen der doppelt gekrümmten Geometrie in der Kajüten-Oberseite wurde es immer wieder verschoben. Auch ist der Rumpf ja immer so eine Sache.
Bis ich darauf kam, die sowieso in meinen Projekten erstellten 3D-Geometrien für einen 3D-Druck zu verwenden. "Warum nicht eher" frage ich mich mittlerweile. Denn sooo einfach!

Also habe ich ein CAD-Modell des V-Bootes erstellt. Hier seht Ihr das Ergebnis und die Erkenntnisse von 8 Stunden Recherche und 25 Stunden Konstruktion am CAD.

Konstruktion
Hier muss man von der althergebrachten Vorgehensweise im Modellbau komplett abweichen.
Bisher war die Konstruktion so ausgelegt, daß man in einzelnen, einfachen Geometrieelementen dachte, die auch herzustellen sind. Nun muss in einem CAD-Modell alles drin sein, inklusive der Details. Das spätere Einfügen von Geometrie ist nicht einfach. Speziell wenn komplexe Bauteile erstellt werden, kommt man nicht mehr an alle Stellen heran. Beispielsweise wird der Rumpf nun komplett mit allen Spanten erstellt, inkl. der Durchbrüche für Kabel. Auch muss man den späteren Montageprozeß komplett durchdenken. Dies bedeutet, daß man die komplette Konstruktion der Bauteile im Detail vornehmen muss, inklusive der benachbarten Bauteile, welche "manuell" erstellt werden. Also am besten das CAD-Modell so detailliert wie möglich erstellen, mit allen Bauteilen und auch Kabeln.

Erstellung der 3D-Druck-Datei
Ich habe mich für den Standard der STL-Datei entschieden. Es gibt auch andere Formate, die von 3D-Druckern akzeptiert werden.
Bei der Ableitung eines 3D-Volumentmodells in das STL-Format werden viele kleine Dreiecke erstellt und über die Geometrie gelegt. Je mehr Dreiecke ein STL-Modell enthält, je genauer ist es. Andererseits sind maximal-Werte der Dateigrößen zu beachten, welche die 3D-Drucker annehmen, z.B. 30MB. Da die Druck-Genauigkeit bei ca. 0,2mm liegt, ist eine Kombination der Einstellungen zu ermitteln, wenn die STL geschrieben wird. Auch werden nicht alle 3D-Geometrien bei der ST_Ableitung akzeptiert. Kleine Kanten, unsaubere Radien oder eine unpassende 3D-Modellgenauigkeit führen zum Abbruch.

Vorteil von 3D-Druck
Es liegt auf der Hand, daß man nun Geometrien und Details erstellen kann, an die man vorher nicht dachte. Seien es viele kleine Details, die man aus "Faulheit" weggelassen hat. Oder auch Rumpfgeometrien, die nicht aus Gründen der Herstellbarkeit so aussehen, wie sie sollten.

Nachteil von 3D-Druck
Die Kosten sind erheblich: für mein V-Boot würden alleine die 3 wichtigsten Teile ca. 340€ kosten (Trinckle): der Rumpf bei ca. 270€, das Kajütdach 57€ und der Steuerstand 17€. Plus die restlichen Materialien und die Technik. Das bringt solch ein kleines Modell schnell auf 500€ Materialkosten!
Das komplette Modell muss durchdacht werden. Deutlich mehr als vorher.
Nicht zu unterschätzen ist auch der Aufwand zur Erstellung der 3D-Geometrie. Nun ja - gilt nicht für mich, weil mir dies Spaß macht, ich alle meine Modelle sowieso in 3D konstruiere, ich recht schnell bin und Zugriff auf ein professionelles System habe. Andere werden hier eine gewisse Herausforderung haben.

Material
Zur Verifikation habe ich ein Segment des Rumpfes erstellt und die gleiche Datei im STL-Format bei 2 Anbietern mit vergleichbarem Material drucken lassen.
Zusammenfassed ist das Material beider Hersteller sehr ähnlich. Die Web-Seiten sind ebenfalls einfach anzuwenden.
Mir gefällt Trinckle etwas besser, auch wenn die Teile dort teurer sind. Speziell bei Einbauten ist die Lage der Toleranzen wichtig, weil ansonsten im CAD-Modell grundsätzlich z.B. bei Bohrungen mit dem unteren Abmaß konstruiert werden müsste. Also statt eines Bohrungsdurchmessers von 12mm die Bohrung im CAD mit 12,2mm zu erstellen wäre. Das ist Mehrarbeit und eine potentielle Fehlerquelle. Auch ist der Werkstoff von Trinckle ca. 20% leichter und etwas feinporiger in der Oberfläche.

Bestellung
Sowohl Trinckle als auch Shapeways haben sehr einfach verständliche Web-Seiten. Man lädt eine Datei hoch, wie bei einem Fotoalbum. Danach wird das Material ausgewählt und weitere Einstellungen festgelegt, wie die Einheit [mm] oder der Maßstab. Mir gefällt Trinckle etwas besser, weil es hier eine konstruktive Prüfung abhängig vom ausgewählten Material gibt. Beispielsweise werden zu dünne Wanddicken angezeigt oder zu kleine Bohrungen.

Fazit
Ich werde 3D-Drucken definitiv verwenden, allerdings nur für spezielle Bauteile. Der Rest wird aus Kostengründen manuell erstellt.
Für mein V-Boot werde ich aber zunächst noch ein paar Mal Konstruktionspausen einlegen. Nur so schaue ich das CAD-Modell immer wieder mit "neuen Augen" an, um an alles zu denken. Der Druckauftrag von 340€ ist schließlich nicht rückgängig zu machen.
Ich werde das Modell also irgendwann bauen. Mal sehen... zuerst noch das Kommandantenboot ... vielleicht dann ein Schwimmdock ... und dann das V-Boot.

Grüße
Detlef



Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Karsten am 31 August 2015, 17:57:49
Beeindruckend, Deine Herangehensweise!
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 21 November 2015, 13:46:16
Hallo Forum,

die Teile aus dem 3D Drucker sind da!  :-D

Meine kleine Sorge während der Konstruktion in CAD war unbegründet, das ich am Rumpf evtl. die Flächenübergänge nicht so genau beachtet hatte. Es sieht alles gut aus, und fühlt sich auch so an (fühlen deshalb, weil nicht-krümmungsstetige Übergänge sich eher erfühlen lassen als daß man sie sehen kann).

Die Maßhaltigkeit ist perfekt: ich habe den Motor zum Test eingesetzt. "klick" und sitzt.

Die Oberflächen sind wie erwartet. An den neuralgischen Stellen muss ich schleifen, um die Schrittstufen des 3D-Druckers auszugleichen.
Bei den Fotos mit sehr starker Vergrößerung kann man das gut erkennen.

Bisher bin ich sehr zufrieden, auch wenn das Gesamtpaket der drei Teile zusammen fast 360€ gekostet hat.

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Baunummer 509 am 22 November 2015, 16:22:43
Hi Detlef,

wow, das ist eine Stange Geld, auch wenn man bedenkt dass die Oberflächen noch einiges an Aufmerksamkeit bedürfen. Da lohnt es sich fast über einen eigenen 3D Drucker nachzudenken (oder zB. eine Stepcraft - Fräse mit einem 3D Druckkopf auszustatten)
Hast Du mal versucht ein direkt ausgedrucktes Teil zu lackieren? Das Ergebnis könnte interessant sein.

Wie immer finde ich Deine Herangehensweise ziemlich beeindrucken. Toll mit anzusehen was Du wieder so treibst  :-)

Wie lang ist der Rumpf eigentlich?

Gruß Sebastian
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 22 November 2015, 17:50:19
Hallo Sebastian,

in meinen Tests hatte ich schon diverse Oberflächenbehandlungen ausprobiert.
Ich werde schleifen, dann grundieren in weiß, wieder schleifen, nochmal grundieren (diesmal grau) und dann anstreichen mit Pinsel. Müsste reichen.

Die Abmessungen der dre 3D Teile sind L/B/H [mm]:
- Rumpf 280 x 100 x 50
- Kabinendach 143 x 84 x 25
- Steuerstand Dach 63 x 42 x 19

Grüße

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Redfive am 22 November 2015, 20:03:44
Interessant Detlef, von welchem Anbieter hast du dir die Teile jetzt drucken lassen,Shapeways oder Trinckle?

Ich selbst hab die besten Erfahrungen beim nachschleifen mit Naßschleifpapier und ein paar tropfen Wasser gemacht, damit lässt sich das Material recht gut nachbearbeiten.

Ansonsten Repeckt  top für die Idee und die genaue vorarbeit, hab selbst schon ein paar teile in Inventor erstellt und gedruckt und weiß das man da schnell mal eine Kleinigkeit übersehen kann.  :-P

Gruß
Sven  :MG:



Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 23 November 2015, 09:33:52
Hallo Sven,

ich habe die Teile von Trinkle.
danke für den Tipp mit dem nass-schleifen.

Grüße
Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 29 November 2015, 13:59:26
Hallo Forum,

heute habe ich mit der Oberflächenbearbeitung des Rumpfes angefangen.
Da das aber noch keine Bilder abwirft, hier die inzwischen erstellte Zeichnung des Rumpfes.
Wer Details sehen möchte, kann sich die 6 Seiten der pdf ansehen.

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 08 Dezember 2015, 12:56:00
Hallo Forum,

die ersten Teile sind erstellt und im Rumpf eingebaut, z.B. die Flurplatten.
Vorher habe ich die Technik eingesetzt. Ich komme bei Bedarf immer noch durch die Aussparungen in der Bodenplatte, muss mich aber nicht schon beim Bau einschränken.

Als Batterie habe ich 6x 1,2V Micro Akkus verwendet und selbst verlötet. Diese Akkus sind nur 3/4 so lang wie normal. Das spart Platz und Gewicht.

Auch habe ich die Rumpfschale geschliffen, mit Grundierung gesprüht und noch einmal geschliffen. Aktuell sind bereits die Scheuerleisten dran. Später kommt noch die graue Grundierung, ein weiterer Schliff und die letzte Schicht grau drauf. Das müsste dann einigermaßen glatt werden.
Ich habe lange hin&her überlegt, wie ich hier vorgehen will: einerseits müssen die Scheuerleisten aufgeklebt werden, ohne daß zu viel Farbe drauf ist. Es soll ja halten. Andererseits sollen kleine Lücken zwischen Rumpf und Scheuerleisten durch die Farbe aufgefüllt werden. Dazu kommt aber auch noch, daß ich nach Anbringen der Scheuerleisten nicht mehr so gut schleifen kann.

Testweise habe ich das Kabinendach aufgesetzt. Das Deck ist ja selbst gemacht und hat einen Decksprung. Passt alles perfekt.

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 13 Dezember 2015, 10:13:18
Hallo Forum,

die graue Grundierung ist auf dem Rumpf aufgesprüht. Sieht schon ganz passabel aus. Ich lasse das nun 1 Tag trocknen und werde noch einmal schleifen. Auch habe ich die Sitzbänke gebaut und die Motorabdeckung.

Kleine Statistik: zusammen ca. 56 Stunden
-   8 Std. Recherche
- 27,5 Std. Konstruktion
-   4 Std. Anpassungen für 3D-Druck
-   2 Std. Zeichnungen
- 14,5 Std. Bauzeit

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Redfive am 13 Dezember 2015, 11:50:07
Feine Sache Detlef, mir gefällt´s jetzt schon.
Werd weiter schauen, bis es fertig ist. ;)


Gruß
Sven  :MG:
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 15 Dezember 2015, 10:55:00
Hallo Forum,

hier ein paar Bilder der Stellprobe mit den Hauptkomponenten in grauer Grundierung:
- Rumpf
- Kajütdach
- Wände Steuerstand
- Rückwand Kajüte

Die Oberflächenbehandlung der Kajüte war gar nicht so aufwändig: nach kaum 1 Stunde war alles glatt und die raue Oberfläche kaum noch erkennbar. Nur bei den dünnen Geometrien rund um die Fenster konnte ich nicht gut schleifen.

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 20 Dezember 2015, 11:00:52
Hallo Forum,

das Kabinendach ist fertig, auch mit den Fensterscheiben drin. In den (teilweise stark vergrößerten) Fotos kann man sehen, daß ich die Oberfläche noch ganz gut hinbekommen habe, auch wenn ich nicht zuviel schliefen wollte.

Die Kabinenrückwand hat Türen, die man öffnen kann. Zwar musste ich deshalb die Scharniere etwas groß machen, aber kleiner als 2x2mm mit einer 1mm Bohrung für den Stift geht es kaum. Auch die Schiebetüren des Fahrstandes kann man öffnen. Ich musste mich mal wieder etwas bremsen,um nicht zu viele Details darzustellen, die man später eh nicht mehr sieht. Es ist ja nach wie vor ein Fahrmodell.

Die Innenwände sind in ocker gestrichen, so wie im Original. Auch habe ich die Sitzkissen in dunkelblau dargestellt. Um den Kunstleder-Charakter zu bekommen habe ich einen Glanzlack verwendet.

Aktuelle Bauzeit ca. 29 Stunden, plus ca. 41 Stunden für Recherche, Konstruktion, Zeichnungen.
Das wird wohl mein erstes Modell, das mehr Vorbereitung und Planung braucht, als für den Bau.

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 24 Dezember 2015, 11:35:56
Hallo Forum,

der Rumpf ist nun gestrichen und lackiert. Es fehlen nur die Halteleinen am Heck und die Poller.
Auf den Bildern kann man sehen, daß die Oberfläche gut ist, obwohl ich nicht perfekt geschliffen hatte. Die Farb- und Lackschichten haben die letzten Riefen verdeckt.

Auch habe ich die Welle und das Ruder eingebaut: Grund genug für einen ersten Trimmtest im Waschbecken.

Das Boot liegt perfekt balanciert in der Wasserlinie (alles ohne ein Gramm Ballast), und hat noch einen halben Millimeter für das zusätzliche Gewicht der Figuren. Ich konnte nur mal kurz Antrieb und Ruderwirkung prüfen: die Geschwindigkeit scheint etwas zu schnell und das Heck saugt sich dabei herunter.

Vielleicht baue ich auch noch eine Persenning. Aber da diese nicht in meiner Konstruktion und Kalkulation enthalten war, muss ich erst sehen, wie sich das zusätzliche Gewicht der Messingstäbe auswirkt. Vielleicht lasse ich die Persenning dann auf dem See einfach weg, weil ich ja eh an die Motorabdeckung heran muss, um ein- und auszuschalten.

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Urs Heßling am 24 Dezember 2015, 14:46:08
moin,
top top :MG:

Gruß, Urs
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: thommy_l am 25 Dezember 2015, 14:04:17
Hallo Detlef,

als vor ein paar Monaten dieser Thread startete, dachte ich mir --- na ja, ein V-Boot, was solls---
Mittlerweile bewundere ich deine detailierte Arbeit. Einfach Klasse!

Mit einer ganz tiefen Verbeugung
Thommy
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 25 Dezember 2015, 14:46:37
Hallo Thommy,

danke.
Tatsächlich hatte ich auch sowas gedacht wie "... mal schnell zwischendurch ein kleines Modell...". Aber irgendwie finde ich bei diesem Modell nur schwer das Maß, wo die Details aufhören sollten.

Aktuelle Bauzeit ist 42,5h (ohne Recherche und Konstruktion). Immerhin ist der Rumpf nun wirklich fertig, mit den Niedergängen, Pollern und Halteleinen. Speziell die Niedergänge haben mich doppelte Zeit gekostet. Die erste Version war schon fertig und eingebaut, als ich feststellte, daß sich die Türen der Kajüte sich nicht mehr öffnen ließen. Also die Türen verkleinert, die Stiegen noch einmal rausgebrochen, die Klebestellen am Rumpf beigeschliffen und neu gestrichen und dann schmalere, steilere Stiegen gebaut. Da sieht man mal wieder, daß man auch Kleinigkeiten im CAD vorher modellieren sollte  :roll:

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 26 Dezember 2015, 16:20:25
Hallo Forum,

ich konnte es nicht lassen und habe dann doch noch ein paar Gramm und fast 5 Stunden investiert, um eine Beleuchtung einzubauen.
Es gibt 2 Stromkreise mit LED´s für
- Positionsleuchten Bb und Stb
- Armaturen im Steuerstand

Zuerst habe ich eine Testschaltung erstellt um zu sehen, ob die Bordspannung ausreicht.
Dann habe ich einen Schaltkasten im hinteren Bereich des Steuerstandes gebaut, in dem die Widerstände untergebraucht sind und die Buchse für die zwei Kontakte. Die Buchse ist eine Futaba-Buchse von einem alten Servo. Auf dem Deck ist der entsprechende Stecker festgeklebt. Wird die Kajüte aufgesteckt, kommt der Kontakt zustande. War eine ziemliche Kniffelei, bis das passte - ist aber seeehr elegant gelöst  :-D  .

Jetzt geht es weiter mit der Haube des Steuerstandes.

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 30 Dezember 2015, 16:17:59
Hallo Forum,

der Steuerstand ist fertig. Hier ein paar Bilder während des Baus.

Zuerst hatte ich viel mehr Details geplant, z.B. Gashebel und eine weitere Schalttafel. Aber dann habe ich bei einer Stellprobe die Teile weggelassen, weil man eh kaum noch was durch die Fenster sieht.

Obwohl ich den Mast klappbar gebaut habe, wurde er später in aufgerichteter Position festgeklebt. Da das Modell eh ziemlich klein ist, braucht es keinen umklappbaren Mast für den Transport. So spare ich mir die Kniffelei am See, den Mast zu arretieren und die Wanten zu setzen.

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 30 Dezember 2015, 16:23:54
Hallo Forum,

hier die Fotos der Stellprobe.

Zur Einschätzung der Modellgröße zuerst ein Bild meiner Werft: das kleine graue Dings auf dem Tisch ist das V-Boot.  :-o
Bei den Fotos hier im Baubericht kann man oft nicht erkennen, daß es oft starke Vergrößerungen sind.

Es fehlt noch die Persenning, ein paar Flaggenleinen, die Passagiere, die Heckflagge und die Rettingsinseln.

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Urs Heßling am 30 Dezember 2015, 17:58:13
moin, Detlef,
große Anerkennung top :MG: sieht toll aus :TU:)

Gruß, Urs
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Redfive am 30 Dezember 2015, 21:42:16
Moin Detlef, ist genial geworden.  top top top

Wo hat man mal die Gelegenheit das gute Stück in voller Pracht zu sehen? 


Gruß
Sven  :MG:
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 31 Dezember 2015, 08:40:23
Hallo Sven,

ich denke, daß ich beim Ansegeln in Mönchengladbach dieses Mal nicht fehlen darf: die anderen Jungens aus dem Verein wollen sicherlich meine drei neuen Modelle von EVERSAND, Kommandantenboot und V-Boot sehen.

Grüße
Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: RonnyM am 31 Dezember 2015, 10:44:34
Moin Detlef,

ich bewundere deine Geduld und Ausdauer. top

Grüße Ronny

PS Was für ein Teppichboden hast du in der Kajüte geplant :? :? :?
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 31 Dezember 2015, 12:18:04
Hi Ronny,

nee - keinen Teppichboden in der Kajüte. Das mit der Maßstabsgenauigkeit kann man auch übertreiben  :-D
Ich habe den Boden einfach Mittelgrau gestrichen.

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 31 Dezember 2015, 17:35:14
Hallo Forum,

heute habe ich dann doch noch die Persenning angefangen. Die Konstruktion besteht aus 1mm Messingdraht, verlötet.
wichtig dabei das Grundgestell, bei mir aus 4mm Sperrholz. Das ergibt durch seine Dicke auch eine gute Halterung zum einstecken der einzelnen Bügel vor den Löten.

Darüber dann Einpackpapier von Schwarzbrot. Das bekommt man beim Bäcker wenn man höflich fragt.
Das Papier hat mehrere Vorteile: im fertigen Zustand ist es etwas wellig, aber nicht allzu knitterig. Auch kann man in der Bauphase durch den Alu-Anteil leicht formen. Für die Falzungen am Umschlag habe ich das Alu abgezogen, so daß nur Papier umgeschlagen wird. Außerdem ist das Papier sehr dünn, fasert nicht und quillt nicht auf, z.B. beim streichen.

Für das Gestell der Persenning und den Überzug habe ich bisher ca. 4,5 Stunden gebraucht.

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 01 Januar 2016, 14:04:26
Hallo Forum,

die Persenning ist fertig. Damit die Oberfläche dem realen Kunststoff-Überzug ähnlich wird, habe ich die Persenning mit einem seidenmatten Klarlack überzogen.

Auch sind fast alle Figuren drauf. Es fehlen noch 1-2 Mannschaften, aber die sind noch in der Post.
Die Rettungsinseln sind ebenfalls in der Lieferung.

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: RonnyM am 01 Januar 2016, 16:56:31
...deinem Bäcker gebührt ein großer Dank. top

Alleine deine Idee mit dem Papier: Unbezahlbar. :MG: Täuschend echt. top

Grüße Ronny
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: RonnyM am 05 Januar 2016, 18:33:37
Moin Detlef,

in den Weiten des WWW gefunden. Kiel in den 60gern.

Hau wech
Ronny
Titel: Re: V-Boot in 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: Dergl am 07 Februar 2016, 13:45:53
Hallo Ronny,

danke für das Foto. Ich wusste gar nicht, daß die Boote auch schon in den 60ern im Dienst waren.

Anbei nun endlich die Bilder des fertiges Bootes.
Es hat etwas gedauert, weil die Lieferung der Rettungsinseln 5 Wochen dauerte. Ich hatte zuerst Rettungsinseln von Robbe bestellt, die laut Internet-Lieferant "auf Lager" waren. Nach Bezahlung brauchte der Laden mehrere eMails von mir und 4 Wochen um festzustellen, daß die Ware weder vorrätig noch lieferbar war. Nun ja - die ersatzweise gelieferten Inseln eines französischen Herstellers sind sogar besser, weil keine klobigen Füße angegossen sind. So konnte ich selbst die Halterungen bauen.

Ein paar Daten aus dem Bauprotokoll:
- gebaut an 38 Tagen zwischen dem 15.08.2015 und 07.02.2016
- zusammen 107 Stunden Bauzeit
   dabei 42,5 h für Recherche, 3D Konstruktion, 2D Zeichnungsableitung und Fertigungsvorbereiting des 3D-Drucks
   und 74,6 h für das eigentliche bauen (jeweils ca. 23h für Rumpf und Kajüte)

Ich freue mich schon auf´s anfahren in Mönchengladbach: dieses Mal muss ich wirklich hin, weil ich seit vorletztem Jahr vier neue Modelle habe (EVERSAND mit Freifallrettungsboot, Kommandantenboot und V-Boot.

Detlef
Titel: Re: V-Boot im 1:40 (mit 3D-Druck)
Beitrag von: ship-lover am 07 Februar 2016, 14:52:20
Zitat von: RonnyM am 05 Januar 2016, 18:33:37
Moin Detlef,

in den Weiten des WWW gefunden. Kiel in den 60gern.

Hau wech
Ronny

Moin,

60iger kann nicht sein, da bei einigen Booten die bereits über die Vebeg verkauft wurden, 1986 bzw. 1987 als Baujahr angegeben war.

Grüße
ship-lover