Hallo,
bekannt ist die "Operation Cäsar" , der Transport von Biber auf U Booten.
Ähnliche Versuche hat es 1945 mit U 997 und Ein-Mann Torpedos "Marder" gegeben.
Dazu wurden Halterungen für 4 Marder an U 997 befestigt und erprobt. Die Erprobung war erfolgreich.
Zu einem Einsatz ist es Mangels Angriffsziel nicht gekommen.
Gibt es Informationen von U 997, die diese Versuche dokumentieren?
Eine genauere Datierung, in welchem Zeitraum 1945, liegt mir nicht vor.
Hallo Beate,
Kein Dokument, aber ein Hinweis auf den Zeitraum:
http://www.ubootarchiv.de/ubootwiki/index.php/U_997
ZitatDie Fahrt: U 997, unter Oberleutnant zur See Hans Lehmann, war 15 Tage, 4 Stunden und 33 Minuten auf See. Am 25.02.1945 wurde in Lödingen Meldung gemacht, am 26.02.1945 in Kilbotn 4 Halterungen für Marder-Kleinst-U-Boote angebracht. Am 07.03.1945 erfolgten Erprobungen mit den Mader die abgebrochen wurden. Anschließend operierte das Boot im Nordmeer und an der Kola Küste. Es gehörte zur U-Boot-Gruppe Hagen. Der Rückmarsch erfolgte über Kilbotn nach Narvik. 1 Mann wurde auf dieser Fahrt über Bord gespült und ertrank. Schiffe konnten auf dieser Unternehmung nicht versenkt oder beschädigt werden.
:MG:
Darius
Hallo Darius,
danke :MG:
da hatte ich wohl nicht alle U Boot Seiten durchsucht :MZ:
Aus dem KTB U 997.
Der angegebene Sonderbericht ist leider als Anlage nicht enthalten, zumindest in meiner Version.
Hallo Thorsten,
danke für den schnellen Zugriff auf Dein beeindruckendes Archiv :MG:
Die Idee mit den Mardern hatte man offenbar schon früher, nachdem im September 1944 ein Angriff in der Kola-Bucht mit einem U Boot an den Netz-Sperren gescheitert war.
Laut Paterson "Waffen der Verzweiflung" soll es 2 Angriffe mit U Booten gegeben haben,
sind die Boote bekannt?
Edit. ein Angriff habe ich bei duikboot gefunden :MG: U 315 20.9.44
Duikboot sagt:
20.09.1944 scheitert U 315 beim Versuch, die Archangelsk (ex HMS Royal Sovereign) zu versenken, an den Netzsperren.
Für den 08.01.1945 sind dort U 295, U 318 und U 716 verzeichnet, die mit je zwei Bibern den gleichen Sonderauftrag haben, allerdings scheinbar nur per Funk.
Laut KTBs (von U 318 gibt es für diese Zeit keines, jedenfalls nicht bei NARA) kam es aber nie dazu.
Hallo Thorsten,
super :MG:
das "Unternehmen Cäsar" wurde durchgeführt https://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_C%C3%A4sar
nur kam es durch die Schäden an den Bibern nicht zum Einsatz.
Wäre aber sowieso erfolglos geblieben weil die ARCHANGELSK nicht mehr in der Kola-Bucht war.
Sehr schön das KTB U 716 mit der "Sondererprobung K-verband Flenderwerft".
Ich vermute das Foto mit den Bibern ist von U 716, könnte man das von den anderen Booten unterscheiden?
Hallo Beate,
das abgebildete "Biber-Boot" zeigt U 1271 bei Erprobungen in der Ostsee im Frühjahr/Sommer 1944. Hat also keinen Bezug zu den vorher diskutierten Fronteinsätzen.
Beste Grüße
Axel
Hallo Axel,
danke für die Klarstellung :MG: und die neue Information.
Das Foto steht bei Fock "Marinekleinkampfmittel" (Bild 88) unter "...klar zum Einsatz gegen Murmansk/Archangelsk (Archiv Bunte +)"
und dürfte darunter in allen Büchern/Internetseiten kursieren :-D
Gibts es über die Erprobung mehr Informationen oder hatte man nur das Foto als Beleg?
Bei Fock gibt es ( Bild 89) ein weiteres Foto mit 4! Bibern und damit vermutlich
2 U Booten, und gleichem Untertitel.
Hast Du zu diesem Foto auch Informationen?
Hallo,
im Zusammenhang mit der Planung des Unternehmens Cäsar spielen Aussage von russischen Gefangenen über die Situation in der Kola-Bucht eine Rolle.
Nur woher die Gefangenen kamen, ist strittig.
KTB SKl Teil C schreibt von
Zitat15.9. durch 21 Rfl. vernichteten russ. Bootes S 13 Typ D 3
Welche Boote von Deutscher und russischer Seite könnten gemeint sein
Zitat von: bettika61 am 25 Februar 2017, 23:32:53
Die Idee mit den Mardern hatte man offenbar schon früher, nachdem im September 1944 ein Angriff in der Kola-Bucht mit einem U Boot an den Netz-Sperren gescheitert war.
Laut Paterson "Waffen der Verzweiflung" soll es 2 Angriffe mit U Booten gegeben haben,
sind die Boote bekannt?
Edit. ein Angriff habe ich bei duikboot gefunden :MG: U 315 20.9.44
Chronik des Seekrieges :MG:
Zitat14.9.– 10.10.1944
Nordmeer
Versuch des Schnorchel-U-Bootes U 315 (Oblt.z.S. Zoller), in den Kolafjord einzudringen und das Schlachtschiff Arkhangelsk (ex-HMS Royal Sovereign) anzugreifen, scheitert an Netzsperren im inneren Kolafjord. Ein zweiter Versuch vom 28.9.–10.10. mit dem Schnorchel-U-Boot U 313 (Kptlt. Schweiger) scheitert ebenfalls.
Der Einsatz u 313 könntelt duikboot am 4.10.44 gewesen sein
ZitatSonderauftrag in AC88-89 codenaam:'Gruppe Fuchs',observatie scheepsverkeer Kola-baai
Edit. http://www.ubootarchiv.de/ubootwiki/index.php/U_313
ZitatDas Nichtdurchgeführtwerden der Aufgabe (Eindringen in den Fjord und Angriff auf dortiges Schlachtschiff) liegt in Überwachung begründet
Zitat von: bettika61 am 26 Februar 2017, 17:39:51
Welche Boote von Deutscher und russischer Seite könnten gemeint sein
Gefechtsbericht 21. Räumflottille:
:MG:
Die amerikanischen U-Boote waren vier britische U-Boote:
Sunfish, sowjetisch В-1 (W-1)
Unbroken (P-42), sowjetisch В-2 (W-2)
Unison (P-43), sowjetisch В-3 (W-3)
Ursula (N-59), sowjetisch В-4, (W-4)
Beim erwähnten Typ D3 –Boot dürfte es sich um ТК-13 gehandelt haben.
Hallo Beate,
mir ist kein Erprobungsbericht o.ä. zu den Versuchen mit U 1271 bekannt.
Das andere von Dir erwähnte Bild bei Fock (S. 89) kenne ich nicht und besitze die Quelle auch nicht. Kann dazu also nichts sagen.
Beste Grüße
Axel
Zitat von: Axel Niestle am 26 Februar 2017, 11:53:35
das abgebildete "Biber-Boot" zeigt U 1271 bei Erprobungen in der Ostsee im Frühjahr/Sommer 1944. Hat also keinen Bezug zu den vorher diskutierten Fronteinsätzen.
A very interesting photo. It's obvious from the exersice (übung) torpedoes, that this was not an operational mission.
Zitat von: bettika61 am 26 Februar 2017, 16:12:50
Bei Fock gibt es ( Bild 89) ein weiteres Foto mit 4! Bibern und damit vermutlich
2 U Booten, und gleichem Untertitel.
Hast Du zu diesem Foto auch Informationen?
This photo is even more intersting. Has anyone seen it in a high resolution to determine if the Bibers have "gefecht" or "übung" torpedoes?
Hi Natter,
I try to get a copie from Museum Flensburg Navy School.
They have
copies from the photos in Focks book.
He was teacher in the Navy school.
Zitat von: bettika61 am 05 März 2017, 23:54:58I try to get a copie from Museum Flensburg Navy School.
They have copies from the photos in Focks book.
He was teacher in the Navy school.
top
Hallo,
anzumerken wäre noch, dass einem aus dem Jahr 2000 datierenden Bericht des eh. ObStrm Siegfried Wibrow zufolge offenbar auch auf U 278 Versuche mit dem Transport von "Mardern" (?) durchgeführt worden sein sollen. Diese Versuche dürften im März/Anfang April 1945 im Raum Narvik-Kilbotn erfolgt sein.
Frdl. Grüße,
Andreas Hoffmann
Hallo Andreas,
danke für diese Information, :MG:
Für den Zeitraum ist mir nur bekannt:
Zitat.Am 11.04.1945 erfolgte in Kilbotn die Ausrüstung. Anschließend operierte das Boot in der Kola Mündung, dem Inner Fjord, bei der Bäreninsel, in der Barentssee und vor dem Nordkap. Es sollte eine norwegische Sondereinheit absetzen ..http://www.ubootarchiv.de/ubootwiki/index.php/U_278
Gibt es über die "norwegische Sondereinheit" und ihr Auftrag mehr Informationen?
Hallo,
auch wenn nicht klar ist ob "Sondereinheit" im zusammenhang mit den Mardererprobungen steht,
aus dem KTB SKL 7.4.1945
Zitat"U 278" und "711" sollen in den nächsten Tagen zum Absetzen von Frontaufklärungstrupps im Polarbereich (Raum Kirkenes und Hammerfest) auslaufen. ...
Hallo Beate,
die von Dir zuletzt erwähnten Einsätze hatten mit den "Marder"-Erprobungen von U 997 und mutmaßlich U 278 nichts zu tun.
Es handelte sich hierbei vielmehr um die sog. Operation "Nordwind", die das Absetzen von Frontaufklärungstrupps im Raum Kirkenes (Varangerfjord bzw. Tanafjord) zum Gegenstand hatte. M.W. waren die besagten Frontaufklärungstrupps zu diesem Zeitpunkt Einheiten der militärischen Abteilung des RSHA, die von der örtlichen norwegischen Leitstelle in Oslo gesteuert wurden. Die Trupps bestanden aus norwegischen und finnischen SS-Angehörigen.
Die beteiligten U-Boote fungierten lediglich als Transportmittel.
Der auf U 711 eingeschiffte Trupp (6 Leute) wurde in Seglodden/Persfjord nordwestlich von Vardö an Land gesetzt, der genaue Absetzpunkt des auf U 278 befindliche Trupps (angeblich nur 2 Leute) ist mir nicht bekannt, soll aber im südlichen Bereich des Tanafjords gelegen haben. Die erfolgte Durchführung beider Aufgaben wurde von den U-Booten am 18.04.45 (U 711) bzw. 19.04.45 (U 278) gemeldet. Die Angehörigen des von U 711 ausgesetzten Trupps sind namentlich bekannt.
Es mutet noch heutzutage grotesk an, für welche fragwürdigen militärischen Aktionen kurz vor Toresschluss noch operative Ressourcen der Kriegsmarine bzw. U-Bootwaffe in Anspruch genommen worden sind.
Frdl. Grüße,
Andreas Hoffmann
Hallo Andreas,
auch wenn es nicht zur Fragestellung gehörte, interessantes Thema :MG:
Zitat von: Natter am 05 März 2017, 21:00:39
Zitat von: bettika61 am 26 Februar 2017, 16:12:50
Bei Fock gibt es ( Bild 89) ein weiteres Foto mit 4! Bibern und damit vermutlich
2 U Booten, und gleichem Untertitel.
Hast Du zu diesem Foto auch Informationen?
This photo is even more intersting. Has anyone seen it in a high resolution to determine if the Bibers have "gefecht" or "übung" torpedoes?
Hallo,
dank an das WGAZ für die Bereitstellung des Fotos :MG:
jetzt m.E. erkennbar es war nur ein U-Boot mit 4 Bibern . Kann jemand den U-Boot -Typ erkennen?
Ich vermute , das das Foto ebenfalls bei einer Erprobungsfahrt aufgenommen wurde.
Beim Unternehmen "Cäsar" sollen die U-Boote jeweils 2 Biber transportiert haben.
ZitatAm 5. Januar 1945 begann der Einsatz. Drei U-Boote vom Typ VII C der 13. U-Flottille
liefen aus Harstadt aus. U 295, Kommandant Kapitänleutnant Wieboldt; U 318, Kommandant
Oberleutnant Will; U 716, Oberleutnant Thimme, hatten je zwei »Biber« im Huckepackverfahren
an Bord.
aus Blocksdorf "Das Kommando der Kleinkampfverbände.."
Hallo Beate,
das ist auch U 1271 in der Ostsee.
Beste Grüße
Axel
Hallo Axel,
danke für die Klärung. :MG:
Es stellt sich die Frage, ob bei der Erprobung die späteren Schädenan den Bibern beim "Unternehmen Cäsar" durch die Vibration der Dieselmotoren der U-Boote nicht aufgetreten ist.
Lt. Paterson in "Waffen der Verzweiflung" kam
die Forderung an die SKL nach dem Einsatz der Biber vom FdU Nordmeer Reinhard Suhren .Die Kommandanten der U-Boote meldeten später als
Ursache des Abbruches "durch den Sturm [sic] verursachte Schäden".
Gibt es dazu Primärquellen, die das belegen könnten?
Paterson gibt C.Rumpf "Les Castors Dans L'Arctique" als Quelle an.