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Flotten der Welt => Bundesmarine / Volksmarine / Deutsche Marine => Thema gestartet von: Albatros am 02 Juni 2013, 17:43:35

Titel: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: Albatros am 02 Juni 2013, 17:43:35
Ein Großteil der Schiffe der Volksmarine waren ja für die U-Jagt bestimmt.
Nun ist ja gerade in Flachwassergebieten wie  in der Ostsee ( z.B. den vorgelagerten Küstengewässern der ehemaligen DDR ) eine Ortung nicht ganz so einfach.
Nachhall von Meeresboden und Oberfläche, Vermischung von Süß und Salzwasser, hohes Störrauschen, Verkehrslärm usw. stellen hohe Anforderungen an die Wasserschallortungsanlagen, egal ob sie nun Passiv oder Aktiv genutzt werden.

Wie gut konnten die vorhandenen Geräte auf den Schiffen der Volksmarine diesen Anforderungen gerecht werden?

Insbesondere bei der Peilung (Richtung) der Objekte, Abstandsbestimmung, Messung der Geschwindigkeit, Klassifizierung und Identifizierung eines Objektes?

Und das alles bei den Booten der Bundesmarine die ohnehin als schwer ortbar galten.
Die U-Boote wären sicher die einzigen Schiffe/Boote der Bundesmarine gewesen die man östlich von Bornholm im Ernstfall hätte antreffen können.

Ist ein schwieriges Thema, dass glaube ich immer der erhöhten Geheimhaltung unterliegt.
Da wir ja aber nun hier im Forum  nicht wenige ehemalige Angehörige der Volksmarine haben, habe ich vielleicht Glück und es kann jemand etwas dazu aussagen........ :O/Y
Aber auch über jede andere Antwort würde ich mich freuen.

:MG:

Manfred

Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: 2M3 am 03 Juni 2013, 20:31:42
Sonar, bei der VM  Hydroakustik genannt, war für den Außenstehenden ein Buch mit sieben Siegeln. Die entsprechenden Betriebsräume waren VS, genau wie Funk- und zum Teil Funkmess- und Funkmesswaffenleiträume. Da müsste schon ein Fachmann ran.

Auf MSR-lang wurde m. W. U-Bootsuche mit einem Zieldarstellungs-U-Boot nicht geübt. Allerdings waren die Jungs gelegentlich im Kabinett üben. Unsere Anlage MSG-69 war auf die Suche von Minen am Ankertau und bedingt am Grund optimiert. Der Öffnungswinkel nach vorn lag fest bei nur 60 Grad also kein Panorama möglich. Gelegentlich haben wir bei der U-Bootbegleitung aufgetaucht auf VP mal gepingt, damit auf dem 205/206er keiner einschläft :MZ:

Bis Höhe Arkona sind U-Boote meist aufgetaucht gefahren, westlich davon war das Wasser mit 20 bis 30 meist nicht tief genug um einem tiefgehenden Frachter vertikal auszuweichen.

Herbst 79 oder Frühjahr 80 sind wir mit der 315 Hettstedt mal als Führungsschiff für die UAW-Kräfte der VM gefahren. Chef an Bord war der Brigadechef der 1. Sicherungsbrigade FK U.

Teilgenommen haben die damals ziemlich neuen KSS Rostock und Berlin, sowie ca. 10 U-Jäger Hai. Letztere waren zu dem Zeitpunkt schon ziemlich anfällig und so nach 5 Tagen waren derer nur noch 2 oder 3 im Verband, der Rest mit vermindertem EKZ (Einsatzklarzustand) schon nach Hause. Zieldarstellung machte ein polnisches U-Boot, auf den ein Offizier von unserem Brigadestab aufstieg. Wie man nach Rückkehr des Verbindungsoffiziers aus Gesprächen auf der Brücke mitbekam, wurde das poln. U-Boot mehrmals "vernichtet", selber bekommte man ja über Wasser nichts mit.

Ich selber habe eine Unterwasserverfolgung eines 206er nur einmal mit erlebt. Wir übernahmen dieses im Sommer 81 auf Funkbefehl von einem uns damals vom Typ her unbekannten sowj. U-Jäger (Pauk-Klasse). Sobald dieser außer Reichweite war, tauchte das 206er ab und unsere Hydros versuchten ihn im Sonar zu behalten. Nach so 15-20 Minuten war es weg. Wie üblich unter uns durchgetaucht und bis wir wenden konnten verschwunden. Dieses Manöver kann man natürlich nur in Friedenszeiten fahren. Da mit Ausnahme der RS-Boote jede VM-Einheit auch Wasserbomben mitführen konnte, im V-Fall nicht empfehlenswert.

Allerdings wurde mir auch von einem Fall auf der 312 Eisleben berichtet, bei dem über einen längeren Zeitraum der Kontakt zu einem BM-U-Boot mit gleicher Taktik gehalten werden konnte. Nach dem Durchtauchen schnelles Drehen und pingen, teilweise volle Kraft zurück usw. Die beiden Hydros wurden dafür ausgezeichnet.

Die 12 Hai wurden beginnend ab 1981 durch die 16 wesentlich moderner ausgestatteten Schiffe der Parchim-Klasse abgelöst. Diese hatte zusätzlich ein absenkbares Sonar, um auch in tieferen Salz- und Wärmeschichten genaue Werte zu ermitteln. Allerdings konnte dieses nur im Stand genutzt werden. Die U-Jäger handelten in UAW-Schiffsschlaggruppen (USSG) zu 3-4 Schiffen. Das 4. Schiff war Reserve und fuhr "Riemenrunden" um seine Motoren freizubrennen. flop

Gruss 2M3

Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: Albatros am 03 Juni 2013, 21:09:28
Zitat von: 2M3 am 03 Juni 2013, 20:31:42
Sonar, bei der VM  Hydroakustik genannt, war für den Außenstehenden ein Buch mit sieben Siegeln. Die entsprechenden Betriebsräume waren VS, genau wie Funk- und zum Teil Funkmess- und Funkmesswaffenleiträume. Da müsste schon ein Fachmann ran.

Auf MSR-lang wurde m. W. U-Bootsuche mit einem Zieldarstellungs-U-Boot nicht geübt. Allerdings waren die Jungs gelegentlich im Kabinett üben. Unsere Anlage MSG-69 war auf die Suche von Minen am Ankertau und bedingt am Grund optimiert. Der Öffnungswinkel nach vorn lag fest bei nur 60 Grad also kein Panorama möglich. Gelegentlich haben wir bei der U-Bootbegleitung aufgetaucht auf VP mal gepingt, damit auf dem 205/206er keiner einschläft :MZ:

Bis Höhe Arkona sind U-Boote meist aufgetaucht gefahren, westlich davon war das Wasser mit 20 bis 30 meist nicht tief genug um einem tiefgehenden Frachter vertikal auszuweichen.

Herbst 79 oder Frühjahr 80 sind wir mit der 315 Hettstedt mal als Führungsschiff für die UAW-Kräfte der VM gefahren. Chef an Bord war der Brigadechef der 1. Sicherungsbrigade FK U.

Teilgenommen haben die damals ziemlich neuen KSS Rostock und Berlin, sowie ca. 10 U-Jäger Hai. Letztere waren zu dem Zeitpunkt schon ziemlich anfällig und so nach 5 Tagen waren derer nur noch 2 oder 3 im Verband, der Rest mit vermindertem EKZ (Einsatzklarzustand) schon nach Hause. Zieldarstellung machte ein polnisches U-Boot, auf den ein Offizier von unserem Brigadestab aufstieg. Wie man nach Rückkehr des Verbindungsoffiziers aus Gesprächen auf der Brücke mitbekam, wurde das poln. U-Boot mehrmals "vernichtet", selber bekommte man ja über Wasser nichts mit.

Ich selber habe eine Unterwasserverfolgung eines 206er nur einmal mit erlebt. Wir übernahmen dieses im Sommer 81 auf Funkbefehl von einem uns damals vom Typ her unbekannten sowj. U-Jäger (Pauk-Klasse). Sobald dieser außer Reichweite war, tauchte das 206er ab und unsere Hydros versuchten ihn im Sonar zu behalten. Nach so 15-20 Minuten war es weg. Wie üblich unter uns durchgetaucht und bis wir wenden konnten verschwunden. Dieses Manöver kann man natürlich nur in Friedenszeiten fahren. Da mit Ausnahme der RS-Boote jede VM-Einheit auch Wasserbomben mitführen konnte, im V-Fall nicht empfehlenswert.

Allerdings wurde mir auch von einem Fall auf der 312 Eisleben berichtet, bei dem über einen längeren Zeitraum der Kontakt zu einem BM-U-Boot mit gleicher Taktik gehalten werden konnte. Nach dem Durchtauchen schnelles Drehen und pingen, teilweise volle Kraft zurück usw. Die beiden Hydros wurden dafür ausgezeichnet.

Die 12 Hai wurden beginnend ab 1981 durch die 16 wesentlich moderner ausgestatteten Schiffe der Parchim-Klasse abgelöst. Diese hatte zusätzlich ein absenkbares Sonar, um auch in tieferen Salz- und Wärmeschichten genaue Werte zu ermitteln. Allerdings konnte dieses nur im Stand genutzt werden. Die U-Jäger handelten in UAW-Schiffsschlaggruppen (USSG) zu 3-4 Schiffen. Das 4. Schiff war Reserve und fuhr "Riemenrunden" um seine Motoren freizubrennen. flop

Gruss 2M3

Hallo 2M3,

sehr interessante Schilderung..... top
mal sehen was noch so kommt.

:MG:

Manfred
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: olpe am 21 Juni 2013, 20:51:23
Hallo,
das thread-Thema ist interessant - die U-Bootjagd gehörte zu den wichtigen Bestandteilen der VM-Aktivitäten. Hier eine kurze Auflistung der in der VM gebräuchlichen hydroakustischen Anlagen:
[tabular type=2]
[row]
[head]Anlagenname[/head][head]NATO-Code[/head][head]Trägerschiff[/head][head]Zweck[/head]
[/row]

[row][data]__________________________[/data]
        [data]___________________[/data]
        [data]________________________[/data]
        [data] _________________________[/data]
[/row]

[row]
[data]MG-11 TAMIR-10/11[/data]
[data]Stag Horn[/data]
[data]MLR HABICHT, KRAKE[/data]
[data]U-Bootsuche[/data]
[/row]

[row]
[data]MG-11 TAMIR-11[/data]
[data]Stag Hoof[/data]
[data]U-Jäger 201M[/data]
[data]U-Bootsuche[/data]
[/row]

[row]
[data]KLA-58[/data]
[data]... ? ...[/data]
[data]U-Jäger HAI 12.4[/data]
[data]U-Bootsuche[/data]
[/row]

[row]
[data]KLA-58M[/data]
[data]... ? ...[/data]
[data]Minensucher 89.1[/data]
[data]Minensuche[/data]
[/row]

[row]
[data]MG-69 LAN'[/data]
[data]... ? ...[/data]
[data]Minensucher 89.2[/data]
[data]Minensuche[/data]
[/row]

[row]
[data]PEGAS-2[/data]
[data]... ? ...[/data]
[data]KSS Projekt 50[/data]
[data]U-Bootsuche[/data]
[/row]

[row]
[data]MG-322T ARGUN'-T[/data]
[data]Bull Horn[/data]
[data]KSS Projekt 1159[/data]
[data]U-Bootsuche[/data]
[/row]

[row]
[data]MG-409K[/data]
[data]... ? ...[/data]
[data]KSS Projekt 1159[/data]
[data]Sonarbojenempfänger[/data]
[/row]

[row]
[data]MG-322TU ARGUN'-TU[/data]
[data]Bull Horn[/data]
[data]UAW-Schiff Projekt 133.1[/data]
[data]U-Bootsuche[/data]
[/row]

[row]
[data]MG-329M ROS'-K, SHEKSNA[/data]
[data]Foal Tail, Lamb Tail[/data]
[data]UAW-Schiff Projekt 133.1[/data]
[data]U-Bootsuche, dipping sonar[/data]
[/row]

[row]
[data]MG-329M ROS'-K, SHEKSNA[/data]
[data]Foal Tail, Lamb Tail[/data]
[data]UAW-Hubschrauber MI-14PL[/data]
[data]U-Bootsuche, dipping sonar[/data]
[/row]

[row]
[data]MG-16 SVIYAGA[/data]
[data]... ? ...[/data]
[data]UAW-Schiff Projekt 133.1[/data]
[data]Unterwassertelefonie[/data]
[/row]

[/tabular]

Soweit hierzu ... Die älteren Anlagen waren auch noch auf kleineren Schiffen/Booten eingebaut ... Wechseln von Anlagentypen nach Modernisierungen der Schiffsklassen sind vorgekommen ...
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: Albatros am 23 Juni 2013, 11:19:26
Klasse das es doch noch weiter geht hier im Thema...... :TU:)
Nun wissen wir dank Olpe welche Anlagen auf den Schiffen waren, ich weiß ja das es schwierig ist etwas zu den Leistungsdaten der Geräte zu erfahren aber vielleicht haben ja Jochen, der erste oder Kaschube noch etwas in der Hinterhand....... :MZ:

:MG:

Manfred
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: hillus am 23 Juni 2013, 12:18:57
Hallo Manfred,

danke für Dein Vertrauen, aber für dieses Specialthema bin ich neublau. Alles was bis 1966 passierte, ist noch einigermaßen im Kopf, aber danach legten sich meine Forschungen fast ausschließlich auf die U-Boote.

Schönen Sonntag!

Jochen :MG:
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: der erste am 23 Juni 2013, 17:03:19
Nee, mein Thema ist das auch nicht.
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: olpe am 30 Juni 2013, 16:20:06
Hallo,
hier noch einige Gedanken zu den hydroakustischen Anlagen und deren Wirksamkeit, wobei ich auch die Anlage MGK-335MS PLATINA auf den russischen Kleinen U-Bootabwehrschiffen vom Projekt 133.1M (NATO: PARCHIM-II-Klasse) mit einschließen würde .. diese Schiffe sind vor Übergabe durch Personal der Bauwerft (Peene-Werft Wolgast), Spezialisten des Herstellerwerkes und durch Abnahmestellen/Bauaufsicht nach Prüfprogramm getestet sowie während der Technischen Erprobung des ersten Serienschiffes im Tiefwasserbereich vor Baltiysk (Pillau) gefahren worden.

Die Hydrometeorologie in der westlichen Ostesee ist recht schwierig, Salzwassereinbrüche aus der Sund- und Beltzone sowie Temperaturlinsen erlauben kaum eine homogene Durchmischung des Wassers. Die Folge: unterschiedliche Dichten mit einem nicht unerheblichem vertikalem Gradienten der Änderung von Temperatur und Salzgehalt ... Das führt zu unterschiedlichen Unterwasserschallgeschwindigkeiten und damit der Ablenkung des Schalls an horizontalen Sprungschichten. Sich bildende Schattenzonen bzw. ein hoher Anteil von Störungen und Reverberation beeinträchtigen die Unterwasserortung.

Am effektivsten arbeiteten die Anlagen, die einen relativ kurzen und eher leistungsgeminderten Impuls (Ping) in das Wasser senden konnten sowie diejenigen, die den Schwinger auch vertikal nach unten bewegen konnten (KLA-58). Die MG-322T/TU (auf PARCHIM-I) sowie die MGK-335MS (auf PARCHIM-II) besaßen die Möglichkeit einer Leistungsreduzierung bzw. des Sendens eines Nahbereichsimpules, allerdings nicht einer nachhaltigen vertikalen Bewegung der Sendeantennen. In den eher flachen Gewässerbereichen war die Anwendung kurzer Impulse ergebnisfördernder ... Starke Impulse führten in der Regel zu doch deutlich wirksameren Störeinflüssen. In tieferen Gewässern änderte sich dieses aber: die Ortungsergebnisse waren – in Abhänigkeit der Hydrometeorologie – deutlich besser.

Die passive Geräuschpeilung der Unterkielanlagen sowie später der absenkbaren Anlagen stellte für die Ortung eine gute Ergänzung dar, bei der vielbefahrenen Ostsee aber nicht immer mit der erwarteten Effektivität.

Aus heutiger Sicht kann man schon sagen, dass die damalige U-Bootsflotte der BM durchaus Chancen hatte, sich durch die UAW-Kräfte der WP-Staaten hindurchzuarbeiten ...

Unten noch einige Bilder (Q: Slg. OLPE).
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: smutje505 am 30 Juni 2013, 17:08:34
Hallo Olaf man sieht du stehst noch voll im "Stoff" :TU:) :TU:) :TU:) :=D>
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: RonnyM am 30 Juni 2013, 19:23:51
Wenn ich Olpes Bericht so lese, kommen gleich wieder Erinnerungen hoch. 8-)

Es war 1964 vor Norwegen auf der Höhe von Bodoe. Die OPZ war voll besetzt, d. h. Radar, Ari und Sonar waren voll "in Action". Wir machten ca 5 Knoten Fahrt - sogenannte Verschnaufpause. Plötzlich rief der FMO (Wachgänger auf der Brücke) "U-Boot an BB querab" Es tauchte ein - hillus würde sagen Projekt 613 - Boot der Whiskey-Klasse, keine KL entfernt neben der LÜBECK auf. Sofort wurden die obligatorischen Kameras auf die Brücke beordert.

Allerdings hatten die Sonarmixer bis Ende der Reise kein Fuß mehr an Deck bekommen. Klar, nicht nachvollziehbar was die gepingt haben. :?

Jedenfalls waren dort andere Verhältnisse als in der Ostsee... :O/S

Grüße Ronny
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: Albatros am 01 Juli 2013, 13:44:42
Zitat von: olpe am 30 Juni 2013, 16:20:06
Hallo,
hier noch einige Gedanken zu den hydroakustischen Anlagen und deren Wirksamkeit, wobei ich auch die Anlage MGK-335MS PLATINA auf den russischen Kleinen U-Bootabwehrschiffen vom Projekt 133.1M (NATO: PARCHIM-II-Klasse) mit einschließen würde .. diese Schiffe sind vor Übergabe durch Personal der Bauwerft (Peene-Werft Wolgast), Spezialisten des Herstellerwerkes und durch Abnahmestellen/Bauaufsicht nach Prüfprogramm getestet sowie während der Technischen Erprobung des ersten Serienschiffes im Tiefwasserbereich vor Baltiysk (Pillau) gefahren worden.

Die Hydrometeorologie in der westlichen Ostesee ist recht schwierig, Salzwassereinbrüche aus der Sund- und Beltzone sowie Temperaturlinsen erlauben kaum eine homogene Durchmischung des Wassers. Die Folge: unterschiedliche Dichten mit einem nicht unerheblichem vertikalem Gradienten der Änderung von Temperatur und Salzgehalt ... Das führt zu unterschiedlichen Unterwasserschallgeschwindigkeiten und damit der Ablenkung des Schalls an horizontalen Sprungschichten. Sich bildende Schattenzonen bzw. ein hoher Anteil von Störungen und Reverberation beeinträchtigen die Unterwasserortung.

Am effektivsten arbeiteten die Anlagen, die einen relativ kurzen und eher leistungsgeminderten Impuls (Ping) in das Wasser senden konnten sowie diejenigen, die den Schwinger auch vertikal nach unten bewegen konnten (KLA-58). Die MG-322T/TU (auf PARCHIM-I) sowie die MGK-335MS (auf PARCHIM-II) besaßen die Möglichkeit einer Leistungsreduzierung bzw. des Sendens eines Nahbereichsimpules, allerdings nicht einer nachhaltigen vertikalen Bewegung der Sendeantennen. In den eher flachen Gewässerbereichen war die Anwendung kurzer Impulse ergebnisfördernder ... Starke Impulse führten in der Regel zu doch deutlich wirksameren Störeinflüssen. In tieferen Gewässern änderte sich dieses aber: die Ortungsergebnisse waren – in Abhänigkeit der Hydrometeorologie – deutlich besser.

Die passive Geräuschpeilung der Unterkielanlagen sowie später der absenkbaren Anlagen stellte für die Ortung eine gute Ergänzung dar, bei der vielbefahrenen Ostsee aber nicht immer mit der erwarteten Effektivität.

Aus heutiger Sicht kann man schon sagen, dass die damalige U-Bootsflotte der BM durchaus Chancen hatte, sich durch die UAW-Kräfte der WP-Staaten hindurchzuarbeiten ...

Unten noch einige Bilder (Q: Slg. OLPE).

  • Bedienpult der MG-322T auf einem sowjetischen Schiff. Zu sehen ist der Schirm für die Koordinatenpräzisierung, dahinter der 360°-Ortungsschirm
  • Ausfahreinrichung der Sonarantenne MG-329M (dipping sonar)
  • Sonarantenne der MG-329M noch im Sicherungskorb
  • Sonarantenne der MG-329M kommt frei
  • Sonarantenne der MG-329M schwimmt auf, die Stabilisatoren schwenken aus
Grüsse
OLPE

Hallo Olaf , danke Dir für die interessanten Infos.... top

:MG:

Manfred
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: 2M3 am 29 November 2013, 16:24:38
Passt in dieses Thema wohl ganz gut rein.
Kleiner Lehrfilm über die "Arbeitsabläufe" bei der U-Jagd auf einem Projekt 133.1 "Parchim" der VM

--> da lang (http://www.deutsche-marine.net/store/uaw_schiffe.wmv)

Gruss Frank
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: RonnyM am 29 November 2013, 17:21:17
Moin Frank,

das kleine 140 MB-Filmchen ist ja sehr interessant. Was mich nur wundert, dass die ganze Übung in deutsch abgelaufen ist. Ich dachte im WP ist russisch die "Umgangssprache" :?

War das ein poln. oder russ. U-Boot :?

Grüße Ronny
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: der erste am 29 November 2013, 17:35:37
Das ist ein sowjetisches U-Boot gewesen. Der Kommandant ist AK (Crew) 75, der GA IV und der GA III Kmdr., Kalle und Dietmar, sind meine und Olpes Crew. Wir waren gemeinsam in Baku (Kalle und Olpe waren auf einer Kammer, 5,5 Jahre lang).
Kommandosprache war schon russisch, aber nicht innerhalb des Schiffes.
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: Urs Heßling am 29 November 2013, 18:13:02
moin,

Zitat von: der erste am 29 November 2013, 17:35:37
Wir waren gemeinsam in Baku (Kalle und Olpe waren auf einer Kammer, 5,5 Jahre lang).
Könntet Ihr, bitte, in einem eigenen Thread einmal mehr (ausführlich) dazu etwas erzählen ?

Gruß, Urs
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: Albatros am 01 Dezember 2013, 15:36:18
Zitat von: 2M3 am 29 November 2013, 16:24:38
Passt in dieses Thema wohl ganz gut rein.
Kleiner Lehrfilm über die "Arbeitsabläufe" bei der U-Jagd auf einem Projekt 133.1 "Parchim" der VM

--> da lang (http://www.deutsche-marine.net/store/uaw_schiffe.wmv)

Gruss Frank

Hallo Frank,

interessanter Film , die Parchims wurden ja so ab 1981 in der Volksmarine in Dienst gestellt, also ungefähr zur selben Zeit wie die Klasse 122 (Bremen Klasse) bei der Bundesmarine.
Schön an dem Film ist auch das man mal etwas mehr von der Technik sieht, wie Eddy mal schrieb ,,bewährte Technik" .
Im ersten Drittel des Films sind Besatzungsmitglieder in Schutzanzügen zu sehen, ABC-Schutz?
Aber die Besatzungen in den weiteren Gefechtsabschnitten tragen nicht einmal Schutzkleidung gegen Hitze und Feuer ( Kopfschutz und Handschuhe ), wurde das eventuell später noch bei der Volksmarine eingeführt?

:MG:

Manfred
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: der erste am 01 Dezember 2013, 17:15:37
Die orangenen sind die Kampfanzüge See. Hat jeder an Bord gehabt. Diente zum einen als Schutzanzug  vor MVM, zum anderen als Überlebensanzug, eine Schwimmweste war eingearbeitet.
Trageweise war unterschiedlich. Bei Gefahr des Einsatzes von MVM wurde er generell für Personal an Oberdeck befohlen. Wenn die Schiffe über ein Drucksystem verfügten musste er eigentlich im inneren nicht getragen werden. Auf den 205er und 206er Booten wurde er dann auch im inneren getragen. Bei schwierigen Wetterlagen, An- und Ablegen konnte/wurde er ebenfalls befohlen. Auf den Schnellbooten wurde aber kein Stahlhelm getragen. Die von Dir genannten Schutzmasken und Handschuhe gab es bei uns nicht.
In diesem Zusammenhang mal eine Frage: Wie war das mit dem Personal an Oberdeck  wenn die FuM Anlagen abstrahlten, gab es da spezielle Anzüge für das entsprechende Personal?
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: Urs Heßling am 01 Dezember 2013, 17:21:20
moin,

Zitat von: der erste am 01 Dezember 2013, 17:15:37
Bei Gefahr des Einsatzes von MVM ...
= Massenvernichtungsmittel (fürchterliches Wort  :BangHead:  :sonstige_154:) = ABC ?

Gruß, Urs
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: der erste am 01 Dezember 2013, 18:19:46
Der Sinn ist aber der gleiche.
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: Trimmer am 01 Dezember 2013, 18:20:41
Urs - ich war zwar bei den Bodentruppen aber genau wie Du schreibst - ABC - Schutz.

Sah dann so aus

Gruß - Achim - Trimmer
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: Urs Heßling am 01 Dezember 2013, 19:09:14
moin, Holger,

Zitat von: der erste am 01 Dezember 2013, 18:19:46
Der Sinn ist aber der gleiche.
Ja.
"MVM" ist sogar "ehrlicher", da wird die (bittere) Wahrheit wenigstens "ausgesprochen" (wenn auch verkürzt)

Gruß, Urs
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: 2M3 am 01 Dezember 2013, 20:27:31
ZitatIn diesem Zusammenhang mal eine Frage: Wie war das mit dem Personal an Oberdeck  wenn die FuM Anlagen abstrahlten, gab es da spezielle Anzüge für das entsprechende Personal?
Moin, Holger,
Ich denke mal nicht. Auf den 133ern gab es auf Grund der Nähe zur Waffenleitantenne MR-103 ,,Bars" (NATO-Codename: Muff Cob) der 57mm AK-725 zum Schutz der Strelagasten vor HF-Strahlung extra Absorberschirme.

--> auf dem Bild rechts oben zu sehen (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:KSS_Wismar_101.jpg?uselang=de)

ZitatIm ersten Drittel des Films sind Besatzungsmitglieder in Schutzanzügen zu sehen, ABC-Schutz?
Aber die Besatzungen in den weiteren Gefechtsabschnitten tragen nicht einmal Schutzkleidung gegen Hitze und Feuer ( Kopfschutz und Handschuhe ), wurde das eventuell später noch bei der Volksmarine eingeführt?
Hallo, Manfred,
Ergänzend dazu, der Kampfanzug See bestand aus einem zumindest kurzzeitig feuerfestem Gewebe, welches außen zusätzlich wetterfest und zwecks Schutz gegen MVM beschichtet war. An der Flottenschule durften wir mit KA See ausstaffierten Puppen, welche mit Napalm in Brand gesetzte wurden, mit Planen und Sand ablöschen. Die Anzüge waren danach zwar angesengt aber ansonsten in der Struktur noch ganz passabel. In der Jacke des KA See waren innen Auftriebskörber eingenäht, bei korrekt geschlossenem Rettungskragen sollte selbst ein Ohnmächtiger mit dem Kopf über Wasser bleiben. Am zugehörigen Rettungsgurt mit Nierenschutz befand sich ein kurzer Gurt mit Karabinerhaken, um sich gegebenenfalls im Wasser treibend mit anderen Kameraden zusammen zu haken. Vervollständigt wurde der Anzug durch Gummistiefel.

Die unterschiedliche Anzugsordnung im Film ist sicherlich so nicht real sondern der "künstlerischen Freiheit"  :roll: der Filmemacher geschuldet. Bei U-Boot-Alarm während einer Übung am hellen Tage kam bestimmt keiner aus der Koje gekrochen  :wink:.

Gruss, Frank
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: 2M3 am 01 Dezember 2013, 20:45:32
Von der Homepage des Ex-Kmdt. eines UAW-Schiffes der Parchim-Klasse:

ZitatKam es bei der U-Boot-Suche mit hydroakustischen Anlagen zu einem Kontakt, d.h., der Hydroakustiker erkannte, das da in einer bestimmten Peilung und einer bestimmten Entfernung irgendetwas war, ging es im nächsten Schritt darum, festzustellen, ob es sich dabei um ein U-Boot handelte. Dieser Schritt wurde Kontaktklassifizierung genannt.
An ihm waren beteiligt:
•   Kommandant
•   Hydroakustiker
•   GA-I-Kommandeur
•   GA-III-Kommandeur
•   Personal der Auswertezentrale
•   Personal an der UAW-Waffenleit-Anlage
Dabei ging es darum, anhand von Klassifizierungsmerkmalen festzustellen, ob es sich um einen
•   zuverlässigen Kontakt
•   zweifelhaften Kontakt
•   oder um einen Fehlkontakt
handelte.
Kam man zu der Einschätzung "Zuverlässiger Kontakt", wurde der Kontakt gehalten, die Begleitung aufgenommen, wobei je nach taktischer Lage ein günstiger Begleitsektor eingenommen wurde. Ein günstiger Begleitsektor war der Bereich 60° - 90° Schiffsseitenpeilung backbord oder steuerbord vom U-Boot aus gesehen (60°-90° qK) und ein Abstand von 0,7 mal der hydroakustischen Reichweite (0,7 W).
Für die Einschätzung "Zuverlässiger Kontakt" musste das U-Boot oder Teile des U-Bootes (z.B. Sehrohr) optisch ausgemacht werden bzw. folgende Merkmale erfüllt sein:
•   Unterschied zwischen Echo- und Reverberationston
•   Klangcharakter des Echotones
•   Zielausdehnung
•   Peilungsveränderung
•   Recorderaufzeichnungen
•   Charakter und Größße des Peilungs- und Entfernungsunterschiedes
Fehlten eins oder mehrere dieser Klassifikationsmerkmale, handelte es sich um einen "Zweifelhaften Kontakt". Je nach taktischer Lage wurde entweder weiter versucht zu klassifizieren oder der Kontakt fallengelassen.
Gab es keine weiteren Merkmale bzw. schlossen sich welche aus, kam man zur Einschätzung "Fehlkontakt" und der Kontakt wurde fallengelassen.
Einen typischen Fehlkontakt gab es bei fast jeder U-Jagd-Ausbildung im Seegebiet südlich Bornholm in der Gegend um die Koordinaten (). Hier ist mal eine ausgediente WM-66 (für Nichteingeweihte: DDR-Waschmaschine mit Wellradantrieb) in einer Nacht- und Nebelaktion über Bord gegangen. Die Ursache für das Überbordgehen konnte nie eindeutig geklärt werden ;-). Das eingeleitete "Mann-ü-Bord-Manöver" führte leider zu keiner Rettung, und wahrscheinlich aus Rache, weil wir sie nicht gerettet hatten, meldete sich das olle Ding jedesmal wieder als "Fehlkontakt".

--> da lang (http://www.kss233.de/marine/schiff/ga4.php)

Gruss, Frank
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: der erste am 02 Dezember 2013, 10:25:22
Zitat von: 2M3 am 01 Dezember 2013, 20:27:31
ZitatIn diesem Zusammenhang mal eine Frage: Wie war das mit dem Personal an Oberdeck  wenn die FuM Anlagen abstrahlten, gab es da spezielle Anzüge für das entsprechende Personal?
Moin, Holger,
Ich denke mal nicht. Auf den 133ern gab es auf Grund der Nähe zur Waffenleitantenne MR-103 ,,Bars" (NATO-Codename: Muff Cob) der 57mm AK-725 zum Schutz der Strelagasten vor HF-Strahlung extra Absorberschirme.

--> auf dem Bild rechts oben zu sehen (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:KSS_Wismar_101.jpg?uselang=de)


Ich habe deshalb gefragt, weil mit Einführung der Prj.1241 auch Schutzanzüge gegen FuM Strahlung mitgeliefert wurden. Sie bestanden aus einem grünen Stoff, in den Metallfäden eingewebt waren. Es wurde streng darauf geachtet, das, wenn die FuMWL-Anlage MR-123 geschaltet war, das Personal auf dem Signaldeck (Arigast, Signäler, Fla-Rak Gast) diese Anzüge auch anzog.
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: Mario am 02 Dezember 2013, 14:41:12
ZitatEs wurde streng darauf geachtet, das, wenn die FuMWL-Anlage MR-123 geschaltet
war, das Personal auf dem Signaldeck (Arigast, Signäler, Fla-Rak Gast) diese
Anzüge auch anzog.
Dezember 1988 war ich als Gast an Bord einer "Parchim". Die meiste Zeit hielt ich mich auf dem Peildeck auf, (oder in der Koje  ;)  ) aber ich hatte nur meine normale Dienstkleidung und an den Bordkameraden fiel mir nix Besonderes auf.
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: Albatros am 07 Dezember 2013, 09:21:56
Zitat von: 2M3 am 01 Dezember 2013, 20:27:31

Bei U-Boot-Alarm während einer Übung am hellen Tage kam bestimmt keiner aus der Koje gekrochen  :wink:.

Gruss, Frank

Moin Frank,

davon ist bei mir nichts zu sehen, der Film hat aber auch ein abruptes Ende mitten in einer Szene, oder gibt es da noch einen zweiten Teil?

:MG:

Manfred
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: olpe am 07 Dezember 2013, 10:40:45
Zitat von: Albatros am 07 Dezember 2013, 09:21:56
Zitat von: 2M3 am 01 Dezember 2013, 20:27:31

Bei U-Boot-Alarm während einer Übung am hellen Tage kam bestimmt keiner aus der Koje gekrochen  :wink:.

Gruss, Frank
davon ist bei mir nichts zu sehen, der Film hat aber auch ein abruptes Ende mitten in einer Szene, oder gibt es da noch einen zweiten Teil?

Hallo,
nein, der link zeigt nur auf einen begrenzten Teil des Lehrfilms "UAW U-Bootabwehrschiffe". Es fehlen ca. 11 Minuten vor der ersten Szene und ca. 2 Minuten nach der letzten ... Einen Seelord aus der Koje springen sehen, habe ich aber auch nicht ...  :-D
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: olpe am 07 Dezember 2013, 10:58:12
Zitat von: Mario am 02 Dezember 2013, 14:41:12
ZitatEs wurde streng darauf geachtet, das, wenn die FuMWL-Anlage MR-123 geschaltet
war, das Personal auf dem Signaldeck (Arigast, Signäler, Fla-Rak Gast) diese
Anzüge auch anzog.
Dezember 1988 war ich als Gast an Bord einer "Parchim". Die meiste Zeit hielt ich mich auf dem Peildeck auf, (oder in der Koje  ;)  ) aber ich hatte nur meine normale Dienstkleidung und an den Bordkameraden fiel mir nix Besonderes auf.

Hallo,
nun, dann war die MR-123 MR-104 nicht geschaltet bzw. keine HF-Abstrahlung vorhanden. Daher ist auf Oberdeck bei Bereitschaftsstufe II auch Bordpäckchen Blau möglich gewesen ... Neben der Abschirmung vor HF-Abstrahlung nach unten zu den Gefechtsstationen der Fasta-Schützen (Strela-FK) auf dem Bootsdeck existierten noch zwei weitere HF-Schutzgitter auf dem achteren Peildeck neben dem Mast ... als Schutz des  Signalgasten und des Ari-Gasten an der Kolonka (optische Visiersäule für die AK-230).
--/>/> FMA-Thread mit Bildern von @hillus (http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,19340.msg216753.html#msg216753)
Grüsse
OLPE

Sorry, kleine Korrektur: auf 133.1 (PARCHIM-I) war als Funkmeß-Waffenleitanlage die MR-104 (NATO: DRUM TILT) installiert ... auf 133.1M (PARCHIM-II) die MR-123 (NATO: BASS TILT) ...
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: 2M3 am 07 Dezember 2013, 11:58:30
Zitat von: olpe am 07 Dezember 2013, 10:40:45
Zitat von: Albatros am 07 Dezember 2013, 09:21:56
Zitat von: 2M3 am 01 Dezember 2013, 20:27:31

Bei U-Boot-Alarm während einer Übung am hellen Tage kam bestimmt keiner aus der Koje gekrochen  :wink:.

Gruss, Frank
davon ist bei mir nichts zu sehen, der Film hat aber auch ein abruptes Ende mitten in einer Szene, oder gibt es da noch einen zweiten Teil?

Hallo,
nein, der link zeigt nur auf einen begrenzten Teil des Lehrfilms "UAW U-Bootabwehrschiffe". Es fehlen ca. 11 Minuten vor der ersten Szene und ca. 2 Minuten nach der letzten ... Einen Seelord aus der Koje springen sehen, habe ich aber auch nicht ...  :-D
Grüsse
OLPE

Schaut mal bei 4:28 min.

Wurde U-Boot-Alarm wirklich erst bei Kontakt ausgelöst?

War das Betreiben der K-Schutz-Sprühanlage (bei 6:41 min) bei Einsatz der RBU-6000 obligatorisch?

Gruss Frank
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: der erste am 07 Dezember 2013, 12:29:42
Durch bewässern des Oberdecks wollte man sicherlich die Wirkung des Treibsatzes der reaktiven Wasserbombe auf das Oberdeck minimieren. Auf RS Booten und Prj. 1241 wurde auch immer Wannen- bzw. Hangarbewässerung zugeschaltet.
Siehe hier http://images.yandex.ru/yandsearch?text=%D0%B4%D0%B5%D0%BD%D1%8C%20%D0%B2%D0%BC%D1%84%20%D0%B2%20%D0%B1%D0%B0%D0%BB%D1%82%D0%B8%D0%B9%D1%81%D0%BA%D0%B5&img_url=http%3A%2F%2Fwww.webpark.ru%2Fuploads54%2F110408%2Fvmf_01.jpeg&pos=2&rpt=simage&lr=112198&noreask=1&source=wiz
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: Sperr_UAW am 16 Dezember 2013, 09:07:13
Hallo allerseits,

Ja Frank.
Die K-Schutz-Sprühanlage wurde grundsätzlich kurz vor der Salve angeschaltet. Wer sich die Sequenz im Film mit der Salve des Werfers ansieht, kann sich vorstellen, was da an Treibgasen und mit welcher Temperatur und Druck rauskam. Danach sahen die Aufbauten immer aus.... :roll: .

Und um diesen Dreck etwas ( soweit überhaupt möglich ) zu reduzieren/begrenzen, wurde halt der Wassernebelschleier gelegt. Trotzdem brannte sich der Ruß immer in die unmittelbare Umgebung des Werfers ein. Das hieß also nach jedem Schießen : Einmal Farbe  neu.

Bis dann.   :MG:

Jan
Titel: Re: Die U-Jäger der Volksmarine und ihre Ausrüstung mit Sonargeräten
Beitrag von: lafet944 am 10 Oktober 2017, 10:49:41
Halb OT (und natürlich nichts zum zuletzt vorhandenen Sonar bekannt  :O/Y) :

Zufällig bin ich in einem anderen Zusammenhang auf eines der letzten Bilder der indonesischen PATI UNUS (https://uploads.disquscdn.com/images/1f9a3aa39d740805875cfb812f3c385bae5fc91eb12cee770a22f0ec2d20aed3.jpg) (ex 133.1 LUDWIGSLUST) gestoßen, besonders schick das Tarnmuster.

Leider sind mir keine weiteren Angaben zu Datum oder Ort der Aufnahme bekannt.


Viele Grüße