Gab es in der Reichsmarine U-Boote ?

Begonnen von Trimmer, 03 April 2009, 14:54:39

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MS

 top Das ist richtig Tommy und zwar genau bis zum 7.November 1935 als die neue Reichskriegsflagge mit dem HK eingeführt wurde.

1.Juni 1935               Umbenennung Reichsmarine in Kriegsmarine
15.September 1935     Bestimmung der HK Flagge als einzig gültige Nationalflagge für das Deutsche Reich
7.November 1935       Einführung der neuen Reichskriegsflagge

Bild   von  U-1 mit der am 14.März 1933 eingeführten Reichskriegsflagge ( Veränderung zu vorher - Entfernung des Schwarz-Rot-Gold der Weimarer Republik aus dem Obereck)


Gruss
:MG:

Rheinmetall

Hallo Leute !

Habe eben diesen Thread entdeckt und wollte auch was dazu schreiben.
Und zwar will ich auf die finnische Vesikko anspielen.

Diese war ja eigentlich nichts anderes als ein deutsches Typ II Boot das am 9. Oktober 1930 vom niederländischen Büro IvS in Den Haag bestellt wurde.
Der Bau erfolgte dann nach einem deutschen Entwurf in der Crichton-Vulcan-Werft in Turku / Finnland, jedoch erfolgte die Bauüberwachung nach wie vor durch das niederländische Büro.
Nach dem Stapellauf am 10. Mai 1933 erfolgten Probefahrten für die Reichsmarine, bis das Boot dann schließlich am 30. April 1934 für die finnischen Marine in Dienst gestellt wurde.

Rheinmetall

Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

Trimmer

Hallo "Rheinmetall " - bis 1935 hatte "offizell " Deutschland keine U - Bootwaffe - Punkt -
Erst mit Beseitigung von Artikel 173 - Versailler Vertrag 1935 entstand "offizell " wieder eine U-Boot - Waffe. Das im Prinzip schon ab 1925 im damaligen Referat A der Reichsmarine im zusammen wirken mit IvS im Geheimen an der U-Bootwaffe  gebastelt und gebaut wurde steht auf einem anderen Blatt. Auch eine Luftwaffe durfte DE nicht haben aber in der Sowjetunion wurden Flieger ausgebildet und auch die Panzerwaffe auf " Traktoren "

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)


bodrog

bei Rössler "Deutsche U-Boote 1898-1918" steht drin, dass im Geheimen Mobilmachungsplan A der Reichsmarine von 1926 die im Weltkrieg nicht gebauten/nur projektierten Typen UF und UG als zu Bauende eingestellt gewesen sind. UF ist die Vorlage für Vesikko und Typ IIa, UF der Ausgangspunkt von Typ I, Typ VII, Vetehinen und Stalinez sowie Gür.

Also eigentlich völlig verkannte Entwicklungsreihen. Es wird auch deutlich, dass UB III kein direkter Vorläufer des Typ VII ist, da UB III am Ende seines Entwicklungspotentials angekommen war...

MfG

Jong

Zitat von: Trimmer am 29 Januar 2014, 12:55:14

Erst mit Beseitigung von Artikel 173 - Versailler Vertrag 1935 entstand "offizell " wieder eine U-Boot - Waffe.


Moin Achim,

was hat Artikel 173 jetzt mit der U-Boot Waffe gemeinsam ?

Artikel 173.
Die allgemeine Wehrpflicht wird in Deutschland abgeschafft.
Das deutsche Heer darf nur im Wege freiwilliger Verpflichtung aufgestellt und ergänzt werden.


"Beseitigung von Artikel 173:?

Du meinst sicherlich die Kündigung des Versailler Vertrages am 16.3.1935 durch den Reichskanzler...

Gruß
Jong

Fanny

Hallo an alle,
ich möchte zu diesem Thema auch gern einen kleinen Beitrag leisten.In meinen Unterlagen habe ich ein orig.Foto von U 26 gefunden,daß ich dem Forum gern zur Verfügung stellen möchte.Leider ist das Foto nicht beschriftet.
Der Auftrag für das Boot (U 26) wurde am 17.12.1934 an die AG Weser in Bremen vergeben.(Reichsmarine)
Die Indienststellung erfolgte am 11.5.1936 (Kriegsmarine).
Den Turmanstrich würde ich der Reichsmarine zuordnen oder liege ich da falsch ?
Über Antworten würde ich mich freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Fanny

MCH

Hi Fanny... Google doch mal rum. Eingabe "Spanischer Bürgerkrieg", deutsche Beitrag zur Überwachung usw.Da findest du sicher Bilder. :MG:

bodrog

Nochmal aufgewärmt...

angesichts der alternativen Flottenplanung 1935 mal die Frage:

Kennt jemand den Geheimen Mobilmachungsplan A der Reichsmarine von 1926 (und seine Fortentwicklungen)??? Was stand da drin?

Kieler-Sprotte

#24
Moin bodrog,

vielleicht als Info zu gebrauchen, Die Planungen der Reichsmarine für den Mob-Ubootbau bis 1932,

Rössler, Geschichte des deutschen Ubootbaus, Seite 139, dort ist allerdings von einer ,,Denkschrift" die Rede.

Nachtrag, http://www.linkfang.de/wiki/U-Boot-Klasse_UG

:MG:

Sven L.

Zitat von: bodrog am 05 Januar 2016, 09:18:42
Nochmal aufgewärmt...

angesichts der alternativen Flottenplanung 1935 mal die Frage:

Kennt jemand den Geheimen Mobilmachungsplan A der Reichsmarine von 1926 (und seine Fortentwicklungen)??? Was stand da drin?
Hallo,

aus Werner Rahn, Reichsmarine uns Landesverteidigung 1919-1928, Seite 229
Zitat....unterschieden zwischen <<Plan-A-Fall>> d.h. Aufrüstung mit einer Anlaufzeit von ein bis zwei Jahren und dem <<Not-A-Fall>>, d.h. kurzfristige Maßnahmen bei einem überraschenden Konflikt.
...
für den plötzlichen Ausbruch eines Krieges wurde dagegen eine Dringlichkeitssitufe aufgestellt.
...
Für den <<Not-A-Fall>> legte die Marineleitung die Prioritäten folgendermaßen fest:
1. Schnellboote (14 t)
2. Motorboote zum Minenräumen (20 t)
3. U-Boote, Typ F (370 t)
Die Fertigstellung dieser Typen war bei entsprechener Vorbereitung innerhalb weniger Monate möglich,
....
Für die Reihenfolge der übrigens Schiffstypen war dagegen nicht nur die Dringlichkeit oder die Bauzeit ausschlaggebend, sondern auch der Stand der noch nicht abgeschlossenen technischen Vorbereitung:
1. Minensuchboote mit Dampfantrieb
2. Große Schnellboote (36 t)
3. Große Torpedoboote und Zerstörer
4. U-Boote, Typ G (650 t)
5.. Minensuchboote mit Motoren antrieb
6. Fischdampfer und Der Schlepper
7. U-Boote, Typ I (800 t)
.....
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
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