Munitionsbelastung in den deutschen Meeresgewässern

Begonnen von Albatros, 20 Oktober 2012, 19:29:29

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Munibob

Ich denke, durch den Satz im Bericht von Boskalis "Particularly during World War II,..." wird man in der Denkrichtung etwas eingeschränkt, aber man muss sich von der Vorstellung verabschieden, mit Ende des 2. WK hätten alle aufgehört an Krieg zu denken. In der Ostsee wurden seitdem diverse militärische Übungen absolviert, und das auch heute noch.

Mit dem ersten Wörtchend da im Bericht "Particularly during World War II,..." sind eben auch Dinge möglich, die nicht aus dem 2. WK stammen, also z.B. die Munition alle UBootabwehrraketenwerfer sowjetischer Entwicklung, wie RBU-(Реактивная бомбомётная установка) 2500, -1200 sowie deren Nachfolger RBU-1000 und -6000.
Zumindest die NVA hatte auch jeweils Übungsmunition dafür, aber optisch sind die nach Jahrzenten unter Wasser nicht mehr zu unterscheiden...

Es könnte also auch um so eine (unspektakuläre) neuzeitliche U-Abwehr-Rakete geht.

Gruß
Robert

bettika61

Hallo Robert,
Danke für Deine Einschätzung  :MG:

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

Zitat von: bettika61 am 18 November 2023, 16:10:23Hallo,
Bombenentschärfungen gehören in Kiel schon zum Alltag.
In letzter Zeit häufen sich aber Bombenbergungen aus dem Wasser ,...
Der nächste Fund beim Marinearsenal
ZitatDer Kampfmittelräumdienst entschärft am Dienstag eine britische Bombe in der Kieler Förde. Die Entschärfung wird auf dem Wasser durchgeführt - auf einem speziellen Ponton.... .
Entdeckt hatten den knapp zwei Meter langen Blindgänger laut Polizei Mitarbeitende des Marinearsenals. Die 1,8 Tonnen schwere Bombe liegt aktuell auf dem Fördegrund beim Marinearsenal im Bereich des Molenkopfes - und muss speziell entschärft werden, sagt Stephanie Lage von der Polizei Kiel: "Die Bombe muss zunächst mittels Kran auf einen Ponton gehoben werden und dann werden die Entschärfer diesen Ponton zur Holtenauer Reede ziehen - in die Förde rein."...
Daher müsse der komplette Schiffsverkehr auf der Kieler Förde ab dem Friedrichsorter Leuchtturm eingestellt werden, so Lage  ..
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Bombenentschaerfung-in-der-Kieler-Foerde-am-Dienstag,bombe4200.html
 
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

Hallo,
ZitatEntdeckt hatten den knapp zwei Meter langen Blindgänger laut Polizei Mitarbeitende des Marinearsenals. Die 1,8 Tonnen schwere Bombe liegt aktuell auf dem Fördegrund beim Marinearsenal im Bereich des Molenkopfes
Bei dem Blindgänger handelt es sich um eine Luftmine des Typs HC 4000 "Cookie".
Entdeckt wurde sie durch die deutsche Marine
ZitatWie ein Marinesprecher in Kiel mitteilt, hat die Besatzung des Minentauchereinsatzbootes ,,Bad Rappenau" die Mine entdeckt. Am 14. März war die ,,Bad Rappenau" zusammen mit ihrer Schwester ,,Rottweil" mit der Absuche der Hafeneinfahrt beauftragt.

Es handelte sich um eine Übung im Rahmen des ,,Baltic MCM Exrercise I/24". Dabei sollten die Boote des 3. Minensuchgeschwaders das Arsenal in Kiel als potenziellen Anlaufhafen erkunden. Am 15. März sollte Einheiten aus Deutschland, Estland und den Niederlanden dort einlaufen....
Die ,,HC4000" ist die größte bislang in Schleswig-Holstein gefundene Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Entschärfung soll am Dienstag, 26. März, ab 10 Uhr beginnen. Vorher soll die Bombe aus dem Wasser gehoben und mit einem Ponton auf die Reede vor Holtenau gebracht werden. Erst dort wollen die Entschärfer mit der Arbeit beginnen.
https://www.kn-online.de/lokales/kiel/bombe-im-hafen-kiel-entdeckt-erstes-bild-von-der-grossen-luftmine-7ZVFH3ZPJFHY5NTHI2VU54BMOI.html
Grüße
Beate

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bettika61

Hallo,
Der Blindgänger konnte erfolgreich entschärft werden  :MG:
Zitat...Alle drei Detonatoren konnten ausgebaut werden - die anschließende Vernichtung musste wegen des besonders brisanten Sprengstoffs vor Ort unter Wasser durchgeführt werden, so die Polizei...
Taucher des Kampfmittelräumdienstes hatten zunächst den zwei Meter langen Blindgänger an Stahlseilen befestigt, mit denen der Kran ihn dann aus gut 16 Metern Tiefe an die Oberfläche beförderte - an Deck der Plattform "Hansataucher 8".
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Auf-dem-Wasser-Riesige-Bombe-in-Kiel-erfolgreich-entschaerft,bombe4200.html
Die Fa Hansataucher https://www.hansataucher.de/unsere-leistungen/
 ist Spezialist für Kampfmittelräumungen im Wasser.
Grüße
Beate

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bettika61

Zitat von: Wiking am 08 Januar 2024, 08:20:09Dauerhafte Bergung von Munition aus Nord- und Ostsee ab 2026 geplant

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/munition-und-kampfstoffe-dauerhafte-bergung-von-munition-aus-nord-und-ostsee-ab-2026-geplant/100005155.html

Im Frühjahr startet zunächst ein Pilotprojekt.

Wiking :MG:

Hallo,
Statt Frühjahr nun Beginn des Pilotprojekt im Sommer
ZitatErste Verträge mit Firmen, die sich an der Bergung und Entsorgung der Munition beteiligen, stünden kurz vor dem Abschluss, heißt es aus dem Umweltministerium, im Sommer soll es richtig losgehen....
Dabei werden verschiedene Techniken und Maschinen – beispielsweise Greifarme und selbstfahrende Unterwasserfahrzeuge – entwickelt und getestet. Diese gibt es bislang nicht. Ebenfalls neu entwickelt wird eine schwimmende Plattform, von der aus die Bergung und Entsorgung – meist an Land – organisiert werden kann. Entsorgt wird die unbrauchbare Munition in speziellen Öfen, die Sprengstoff verbrennen können. Ziel sei eine ,,sichere und effektive Verfahrenskette", heißt es aus dem Ministerium. Die Erkenntnisse sollen einfließen in die anschließende Konstruktionsphase der Plattform und der letztlich eingesetzten Werkzeuge. Ende 2026, so der Plan, soll die industrielle Bergung der Munition beginnen.
https://taz.de/Munition-in-Nord--und-Ostsee/!5996450/

Keine wirklich neuen Infos  8-)
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

t-geronimo

Ich habe dieses Thema nicht im Detail verfolgt, daher kann ich nicht sagen ob hier was neues drin steht:

 --/>/> Marineforum.online:  Munition im Meer: Forderungen und Details zum Sofortprogramm der Regierung
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

SchlPr11

Hallo,
als am vergangenen Donnerstag - 18.04.2024 - wieder "Lange Nacht der Wissenschaft" der Universität Rostock breit zelebriert wurde, gab es auch maritime Nuancen.
Die Sammlung schöner Schiffsmodelle hat sich im Frauenhofer Institut weiter abgerundet - Beispielbilder.
Das IOW in Warnemünde stellte ihr oft benutztes Arbeitsboot KLAASHAHN auf Trailer vor. Deutlich zeigten sich Gebrauchsspuren an dem eigentlich noch frischen Forschungsboot, was vom intensiven Einsatz in See zeugten.
Für den 23.05.2024 wurde ein Besichtigungstag der beiden Forschungsschiffe MARIA S. MERIAN und ELISABETH MANN BORGHESE zwischen 10 und 18 Uhr am Passagierkai Warnemünde angezeigt. Letzter Einlass an Pier 8 um 17 Uhr.
Vielleicht als Termin bitte festschreiben.
Am Rundschleppkanal informierte die Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik Lehrstuhl Meerestechnik über das Projekt CONMAR über Konzepte zur Entsorgung konventioneller Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee. Ausgestellt wurde dazu eine entschärfte 38 cm Granate vor der Halle.
REINHARD

Darius

Danke Reinhard für den Bericht und Fotos.


:MG:

Darius

bettika61

Lieber Reinhard,
Danke für die Infos und Fotos  :MG:
ZitatAm Rundschleppkanal informierte die Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik Lehrstuhl Meerestechnik über das Projekt CONMAR über Konzepte zur Entsorgung konventioneller Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee

Das Projekt CONMAR  --/>/> https://conmar-munition.eu/de/results/
Bisher sehr wissenschaftlich fokussiert, hoffentlich kommen da  noch mehr praktische Ansätze und Ergebnisse der Munitionsräumung
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

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