Neue „Rennboote der amphibischen Einsatzkräfte“

Begonnen von Albatros, 01 Februar 2009, 18:28:45

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Albatros

Am 23. Januar haben die Royal Marines im Plymouth Sound ihre neueste Errungenschaft der Öffentlichkeit präsentiert.
Die kleinen ,,Rennboote der amphibischen Einsatzkräfte" sollen vor allem in Operationen nahe der Küste oder in Flussmündungen zum Einsatz kommen.
Bewaffnet mit schweren Maschinengewehren (optional auch Grantwerfern) bieten die mehr als 20 kn schnellen (Antrieb durch zwei Rolls Royce Waterjets) kleinen Boote ideale Voraussetzungen für Kommando- operationen z.B. im Vorfeld einer amphibischen Landung, daneben aber auch für Einsätze im Rahmen des Kampfes gegen Terror, Piraterie und Drogenhandel. Die Waffen sind dabei so angeordnet, dass sie die gesamte Umgebung (360°) lückenlos abdecken.

http://www.eliteukforces.info/images/gallery/royal-marines-commandos/offshore-raiding-craft.jpg

Gruß, :MG:

Manfred

Big A

20 kts?? 2 MG / Granatwerfer? Ist ja nicht gerade berauschend....

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Peter Strasser

Wenn ich das richtig sehe, dann heißt es mehr als 20 kn.
Zudem sind es wohl auch mehr als 2 Waffenstationen.
Zumindest sieht das Bild im MarineForum schon ganz anders aus. Da sieht man 2 x 7,62 und 2 x .50.

Ich glaub wo die Briten schon sind, will die Deutsche Marine irgendwann auch mal hin.
Dazu müsste aber zunächst mal bei der Truppe die bis dato vorherrschende Quartetkartenphiliosophie abgelegt werden.

Big A

ZitatIch glaub wo die Briten schon sind, will die Deutsche Marine irgendwann auch mal hin.
Dazu müsste aber zunächst mal bei der Truppe die bis dato vorherrschende Quartetkartenphiliosophie abgelegt werden.
ich liiiiebe so sachliche Beiträge! :-D
Und im MF steht auch was zum Watercat M8!

Und vor der britischen Marine müssen wir uns nun wirklich nicht verstecken wie ich aus eigener Anschauung weiß, auch dort wird der Geldmangel immer sichtbarer, hier wie dort versuchen wir aus dem allokierten Geld das Optimum zu machen...

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Peter Strasser

 :-D
Naja, viel sachlicher als
Zitat
20 kts?? 2 MG / Granatwerfer? Ist ja nicht gerade berauschend....
geht halt schlecht.  :wink:

Das Problem ist halt, dass ich in Sachen Planung Boote (RIB/RHIC/RHIB/RIC oder wie auch immer :|) derzeit nur schwimmende Katastrophen bei uns erkennen kann.

Aber weiteres hierzu frühestens nach 2019  :roll: 
--/>/>Ähnlicher Grund wie Herr Hessling in Fragen zur aktuelle Marinerüstung.

Big A

ZitatAber weiteres hierzu frühestens nach 2019 
Da darf ich auch mehr sagen... :wink:

"sachlich" bezog sich auf
Zitatbei der Truppe die bis dato vorherrschende Quartetkartenphiliosophie

Die "Truppe" - wer immer das auch in diesem Fall sein mag, vermutlich SEKM oder so, stellt doch präzise Forderungen, basierend auf Einsatzerfahrungen. Was der Rüstungsbereich und der Haushalt daraus machen ist doch ein ganz anderes Thema.
und mal ehrlich: ist 20kts wirklich schnell?? :-P
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Peter Strasser

Mein lieber marinierter Gesprächspartner ;-),

Quartettkartenphilosophie find ich gerade im Bezug auf die Boote sehr passend. Überall die Maximalforderung macht sich wirklich nur im Quartettspiel gut, um jeden Stich zu bekommen. Um ein vernünftiges, ausgewogenes Boot zu bekommen ist das jedenfalls kein guter Ansatz. Da ist ein Aufgabenbezogener Ansatz, der scheint beim britischen Boot gewählt worden zu sein, der bessere.

Wie komm ich darauf, dass die Briten diesen Ansatz gezogen haben?

1. Erfahrung.
"Der Brite" mag kein multipurpose im mil. Boots-/Schiffsentwurf.

2. Die unterschiedlichen Bilder.
Zum einen Boot ohne Panzerung, leicht bewaffnet in Gleitfahrt.
Zum anderen Boot mit Panzerung in Verdrängerfahrt.
Zudem auf beiden Bildern minimale Kommunikationsausstattung und keine Vorrichtungen um das Boot mit einem Davit aufzunehmen (letzteres braucht "der Brite" nicht, er gehört ja nicht zu den Nationen die Docklandungsschiffe Aufgrund ihres Offensivcharakters ablehnen).
Kurzum, dass Boot ist nicht so maßlos aufgeblasen, wie es in Deutschland wäre.

Guck Dir dagegen mal die "neuen" Boote der Kampfschwimmer an (Brauchst Dich nur in E-Förde ans Wasser stellen, da siehst Du sie öfter vorbeinageln), das sieht aus, als ob eine Fernmeldekompanie in den Krieg zieht.

Den Ansatz "mehr als 20 kn" finde ich sehr ehrlich und im Blick auf die Aufgaben sehr richtig.
Ich vermute mal, denn die Spezifikation der Boote kenne ich nicht, das sie voll aufgerüstet mit Beschussschutz, max. Personen, Waffen und Mun. 20+ kn erreichen. In einem leichteren Ausrüstungszustand, der nach dem ersten Bild ja wohl möglich ist, wir das Boot auch locker >30 kn erreichen.

An die Geschwindigkeitsfetischisten sei aber gesagt: Mann muss sich mal fragen, wann in einem militärischen Einsatz Geschwindigkeiten um 40 kn
benötigt und auch gefahren werden können. Viel bleibt da meiner Ansicht nach nicht.

"Was der Rüstungsbereich und der Haushalt daraus machen ist doch ein ganz anderes Thema." So hat es unser Grundgesetz gewollt...

"vermutlich SEKM" Wer ist das den? Die Kampfschwimmer? Die Marinesicherungskräfte? Die Minentaucher? Die Boardingsicherungssoldaten?
Ich könnte mir Vorstellen das bei den sicherlich, wie in unserer Marine wohl leider üblich, häufiger wechselnden Vertretern in solchen Definitionsrunden nicht einmal innerhalb der Untergattungen die Vorstellungen einheitlich und präzise sind.

Aber wer weiß das schon...

In diesem Sinne zu diesem Thema bis 2019!

Langensiepen

#7
Hallo Piet
Da ich 2019 wahrscheinlich nicht mehr erleben werden, mal dies dazu:
Ich glaub an alles nur nicht an Innovationen und Realitätssinn im Bereich der bewaffneten Organe. Ob in Uniform oder Zivil (Koblenz) ein neues Denken findet dort nicht statt oder hat sich was seit 2005 geändert ?
Ich hatte  ja die Ehre am Ende meine Blohm Zeit an der Entwicklung der militärischen Variante der Eierlegendenwollmilchsau  mitwirken zu dürfen. Daraus wurden nicht mal was im Ansatz , dafür gab es aber das Super- B(lohm) Schiff und dies U Boot auf das Thales so scharf ist. Rausgeworfenes Geld das uns heute überall fehlt.
Nach 13 Jahren Zivilschiffbau und 28 Jahren im Marineschiffbau ist meine unmaßgebliche Meinung die , daß solange die Bundeswehr nicht privatisiert wird, bleibt alles beim Alten.
Den einzigen Sinn denn ich sehe ist der, dass man bei den Werften ( noch ) für `` Schiffe die die Welt nicht braucht `` ne gute Mark machen kann. Du wird's es ja wohl in kaiserliche Literatur anlegen !

Gruß
8-)
PS: Seit wann lebts du den im Großherzogtum O. Ihr seit doch seit November 1918 ne Volksrepublik.

Urs Heßling

Hallo,

au weiah, das tut weh!

Erst sagt Bernhard Kuhnt (USPD), der Präsident der Sozialistischen Republik Oldenburg-Ostfriesland (sinngemäß) "Wo ein Verbrechen begangen wird, ist ein Marineoffizier nicht weit" (na, gut, das war vor 90 Jahren) -
und nun sagt Bernd Langensiepen, er glaube, wir seien nicht innovativ und hätten keinen Realitätssinn.

Das er das glaubt, kann ich verstehen. Es gibt mehr als ein Anzeichen dafür. Innovation erschöpft sich ja auch nicht im häufigen Umorganisieren.

Aber die Leute, die ich seit 37 Jahren kenne, haben Realitätssinn, der oft genug fast - aber auch nur fast - in Frustration umschlägt. Sogar neue Ideen sind da - sie dann gegen eine konservative "Fraktion" durchzusetzen, erfordert Mut und Standhaftigkeit (die Eigenschaften sollen Soldaten ja von Berufs wegen haben, also null problemo! oder doch?).

@solange die Bundeswehr nicht privatisiert wird, bleibt alles beim Alten. -
ja, wer soll uns denn nehmen ??



Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Langensiepen

#9
Hallo Herr Hessling,
            ein wenig Ironie und Sarkasmus sei mir gestattet und das wurde ja wohl auch so von Ihnen gesehen. Also nun mal ganz ernsthaft..   :roll:

Ne, was mich ärgert war ( ist) das weder die Werft (!!!!) noch die Marinedienststellen mit denen ich zu tun hatte sich eine Kopf darum gemacht haben wessen Geld sie eigentlich verballern. Wenn man dann eine Sohn hat der als Trucker seine Familie zu ernähren hat wird da schon ein Bild raus.
Beim Geldausgeben trat ( tritt) eigentlich nur die Politik auf die Bremse.
Aber das ist ja wohl ein Zentralproblem des gesamten öffentlichen Dienstes.
Die Frustration ist nachvollziehbar, denn auch auf der Werft hab ich kaum Leute getroffen die mal bereit waren neue Weg zu gehen. Deren Ausrede war dann immer das die Marine dieses oder jenes fordert.

Beispielhaft ist das der Ost-West Konflikt ja wohl seit 15 – 20 Jahren im Ganzen beigelegt ist. Die Brandenburg Klasse war ja noch vertretbar, bei der Sachsen hab ich schon so meine Zweifel für was das Ding eigentlich erbaut wurde. Und die F125 ? Es wurde fleißig weiter entwickelt in Richtung Großkampfschiff für Großraumkriege. Hätten wir noch den Juliusturm würde ich schweigen, aber unsere Kassen sind leer und ich sehe z.B. an den Schulen meiner Enkel was man alles mit Geld machen könnte. Dabei bin ich alles andere als ein Pazifist und weiß auch das überall in diesem Land man mit den Steuergelder den großten Unfug anstellt. Die Bundeswehr ist aber auch ein leichtes Opfer.

Wo also sind sie die Planer und Strategen die mir mal erklären warum noch so große Schiffe, warum nicht in fast allen Bereichen auf Handelsschiffsstandart zurückgreifen.
Bei einer Politik und einer Bevölkerung die sich vor dem Einsatz vom Waffen fürchtet und schon bei Polizeiaufgaben ihre Bedenkendträger vorschickt ist ein Marine mit x Fregatten und y Einsatzgruppenversorgern zu groß und zu teuer.
Die Aufgaben die bisher der DM übertragen wurden und mit welchen in der Zukunft zu rechnen sein wird benötig andere Schiffe.

Ja, und was letztlich die Privatisierung der Marine angeht. ( Rent A Navy )Man würde Sie auch weiterhin brauchen, nur eben nicht als Kommandeur von sechs Großraumfregatten die irgendwelchen maritimen Gangstern  vor Akabas oder sonst wo das Fürchten lehren , sondern als Verbandsführer von Fahrzeugen die preiswert hergestellt, mit einer dem Auftrag angemesseneren Ausrüstung.

Na ja, wird ein Traum bleiben und in 2012 oder so werden dann mit der Thüringen , der Sachsen und der altersschwachen Brandenburg im UN Auftrag vor der kanadischen Küste Angelscheine kontrolliert.
Oh, ich verfall wieder in Ironie. Soll es damit gut sein.

Gruß  8-)

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