Landesfürsorgeheim Glückstadt/Elbe

Begonnen von hobbyhistoriker, 16 Januar 2009, 20:32:45

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kalli

@hobbyhistoriker,

ich hatte bereits zum Ausdruck gebracht, dass die erlebten Geschehnisse in Glückstadt und an vielen anderen Orten für die Betroffenen mehr als bitter waren. Deine Links geben ein eindrucksvolles Zeugnis davon ab.
Nun ist es aber so, dass unser Forum nicht in der Lage ist, eine mutmaßliche Verstrickung der Bundesmarine in diese Vorgänge aufzuklären. Wir können diese Arbeit nicht leisten und sind auch rechtlich dafür nicht autorisiert. Ich habe auch keine Lust von der BW eine Verleumdungsklage an den Hals zu bekommen.
Wenn Du diese Aufklärung erfolgreich betreiben möchtest, so mußt Du mit politischen und rechtlichen Mitteln arbeiten. Hier im Forum können nur Mutmaßungen geäußert werden, die in allen Richtungen in Deinem "speziellen Fall" falsch oder richtig sein können.

Ich hoffe, dass ich mich klar ausgedrückt habe. An die beteiligten Diskutanten ergeht meine Bitte nur belegte Fakten zu schreiben.




hobbyhistoriker

ok, der thread bleibt ja bestehen.
vielleicht liest den ja später mal einer der dabei war und kann genaueres sagen.
bis dahin verabschiede ich mich.
sollte sich irgendetwas ergeben lasse ich es euch wissen.

kalli

Zitatok, der thread bleibt ja bestehen.

auf jeden Fall

Zitatsollte sich irgendetwas ergeben lasse ich es euch wissen.

Das wäre meine Bitte an Dich

t-geronimo

Ich habe deshalb den Titel des Themas mal etwas genauer gefaßt, um evtl. Menschen mit Kenntnissen darüber gezielter in dieses Thema zu locken.  :wink:
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

hobbyhistoriker

ich hatte versprochen zu berichten.....
herausgefunden habe ich bis jetzt nichts.
jetzt will der journalist dieter hanisch die sache aufgreifen.
er hat schon mehrmals über glückstadt berichtet http://www.heimkinder-ueberlebende.org/TAGESSPIEGEL-15.12.2008_-_Die-Leiden-der-Kinder-von-Glueckstadt_-_In-Schleswig-Holstein-hat-die-Aufarbeitung-der-Schicksale-von-Heimzoeglingen-bereits-begonnen.php
ein interview ist schon verabredet.
wir haben den zeugen darauf hingewiesen dass seine aussage auch rechtliche konsequenzen haben kann.
seine antwort: "ich weiss doch was ich gesehen habe".

Spee

Servus,

trauriges Thema. Aber bitte weiterhin informieren, wenn es neues zu berichten gibt.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

hobbyhistoriker

hier geht es weiter.....
den entscheidenden wortlaut findet ihr auf seite 2.
ich bin selbst nicht dabei gewesen da ich bereits anfang 1966 entlassen wurde.
den zeugen habe ich bei meinen recherchen im landesarchiv schleswig zufällig kennengelernt.
http://www.freitag.de/politik/0919-heimkinder-aufstand-glueckstadt?searchterm=gl%C3%BCckstadt

hobbyhistoriker

#22
die auswertung der akten hat keinen hinweis auf marine ergeben.
von "ehemaligen" gibt es aber immer wieder hinweise dazu.
ich füge mal eine mail bei die in kopie auch an mich geschickt wurde. dort wird auch von marine berichtet.



Text auf Wunsch von Herrn L. gelöscht!
t-geronimo

t-geronimo

#23
Hallo!

Die Email-Adresse von Herrn L. habe ich mal gelöscht, bei Interesse kann man Dich ja kontakten.


Und vielen Dank für das auf dem laufenden halten!! :TU:)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

hobbyhistoriker

ich will euch weiter auf dem laufenden halten....

es hat sich ein weiterer zeuge gemeldet, und der hat
wirklich in der ersten reihe gesessen.

seine aussage: es kam eine gruppe uniformierter durchs haupttor,
eindeutig keine polizei oder feuerwehr, hat sich aufgestellt, tränengas
in die zerschlagenen fenster geschossen und ist dann gegangen.
sie waren an der weiteren niederschlagung des aufstandes nicht beteiligt.
er erzählt etwas von weissen bändern an den mützen. gab es sowas?
das müssten dann ja ausgangs-uniformen gewesen sein, einen kampfanzug
kann ich mir so nicht vorstellen.
aufgrund der engen beziehungen des landesfürsorgeheims zur marine
deutet das für mich immer mehr auf eine inoffizielle und natürlich illegale
private aktion hin.
in den nächsten tagen gibt es ein treffen und dieser zeuge ist zu einer
eidesstattlichen versicherung bereit.
sobald ich mehr weiss melde ich mich.

die wanderausstellung ist zur zeit in glückstadt.
http://www.fuer-sorge-erziehung.de/de/aktuelles


Big A

Ich glaube das trotzdem nicht!  Weiße Mützenbänder gab und gibt es nicht, Tränengas gehört nicht zur Ausrüstung der Bundeswehr, zumindest nicht zum Verschießen. Es wurde früher in den Räumen zur Dichtigkeitsprüfung (aka Reizgas im Cafè Tränenglück) eingesetzt, aber immer nur in Dosen, welche vor Ort (an)gezündet werden mußten

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Big A am 26 Oktober 2010, 12:22:41
Ich glaube das trotzdem nicht! 

relativierend: Ich glaube Dir, daß es so ablief.

Ich stimme allerdings Axel zu, daß ich nicht glauben kann, daß die "Täter" Bundeswehrsoldaten waren, aus den von Axel genannten Gründen.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Big A

Danke für die Klarstellung, Urs! :MG:

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

hobbyhistoriker

ich habe heute mit dem zeugen telefoniert.....
der ist im moment total durcheinander. ich habe ihn gebeten in ruhe nachzudenken
und sich dann wieder zu melden.
das ist mir alles zu vage, damit kann ich nicht an die öffentlichkeit gehen.
hier ein auszug aus einer mail die er mir schrieb:

Hallo Rolf, es gibt viel zu erzählen, aber ich bin zur Zeit ziemlich durch den Wind. Unser Gartennachbar Dieter hat mir von der Ausstellung in Glückstadt erzählt, da bin ich hin und viele Erinnerungen leben seit dort in einem bunten Kauderwelsch in mir.  Eines habe ich begriffen: Ich habe keine Schuld daran, dort hin gekommen zu sein.
Es ist mir ein Anliegen, die Rehabilitationsgeschichte mit dem, was ich dazu beitragen kann, zu unterstützen. So war ich sicher, bei der Revolte Marine gesehen zu haben. Mit welchen Flatterbändchen am Hut auch immer. Ob die Gaspatronen geworfen oder geschossen wurden. Ich war sicher, inzwischen weiß ich aber nicht mal mehr, ob ich meiner eigenen Erinnerung trauen kann.

hobbyhistoriker

ich komme einfach nicht weiter...da ist was, aber nicht greifbar.
lest mal die folgende mail.
polizei und feuerwehr hatten keine kübelwagen.


Grüss Euch
Während des Aufstands war ich ja in Glückstadt habe aber "leider" das
ganze nur von weiten und kurz mitbekommen.Er fand nach Einschluss
statt und ich war in Gruppe
4gegenüber.Auf Gruppe 4 gabs ein 2Bett Zimmer und wegen der fehlenden
Toilette blieb das Zimmer nachts offen und wir konnten uns bis ans
Treppenhaus frei
bewegen.Wegen dem Krach sind wir wohl aus dem Zimmer und haben vom
Treppenhaus aus gesehen was auf dem Hof und dem Gebäude gegenüber
vorsichging.Es
waren mehrere Wagen aufgefahren,so Kübelwagen und es rannten etliche
Leute,zum teil uniformiert hektisch im Hof herum,einige waren wohl
schon im Gebäude.Im
Gebäude brannte und qualmte es sehr.Ob es jetzt Polizisten oder
Soldaten waren,Tränengas oder nur Qualm weiss ich nicht.Wir haben das
ganze nur kurz verfolgen
können und wurden dann weggeschlossen;Deswegen war die Geschichte wohl
auch aus meinem Gedächnis verschwunden und erst jetzt seitdem ich mich
wieder damit
beschäftige aufgetaucht.
Ich finde es merkwürdig das man keine Leute welche direkt dabei waren
mehr findet.Wenn man bedenkt das so um die 80Leute in diesen beiden
Gruppen waren müssten
doch normalerweise noch einige zu finden sein.Habe es selbst schon mal
versucht,mich ein paar Tage durchs Telefonbuch gewühlt und die Leute
angeklingelt.leider kam ich
nie an die richtigen und die Sache wurde schnell nervlich.Für die
Behörde aber,wenn Sie wollte dürfte es doch ein leichtes sein.
LG.Uwe

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