Erster Erfolg von Joachim Schepke mit U-3

Begonnen von Albatros, 10 Januar 2009, 22:42:11

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Jan-Olof

It's been some time since this thread was active. However, the other day I found a document in Swedish archives were Schepke gives his version of what happened when the steamer Gun was sunk. Perhaps it might be of interest.

Best regards,
Jan-Olof

*******************************************************

                         Aufzeichnung
                        vom 4.10.1939.
                       
       Zur Versenkung des  schwedischen Dampfers "Gun" erklärte der
Kommandant des U-Bootes folgendes:

       Dem Dampfer "Gun" begegnete ich etwa 15 Seemeilen von der
Südspitze Norwegens entfernt nachts bei hellem Mondschein.  Zu-
nächst waren lediglich die beiden Positionslaternen und die Top-
laterne zu erkennen.  Daraus ergab sich, dass der Dampfer in gera-
der Linie auf mein Boot zu führ.  Der Kurs, den er einhielt war
danach 280 Grad.  Auf diesem Kurs musste der Dampfer, wenn er ihn
einhielt, nach Schottland kommen.

       Ich liess einige Schuss Leuchtspurmunition über den Dampfer
hinweg schiessen.  Er stoppte daraufhin und setzte ein Boot aus,
mit dem der Kapitän, allerdings auf einem ziemlichen Umwege, zum
Unterseeboot fuhr.  Die Papiere, die er vorlegte, erschienen mir
nicht einwandfrei.  Der Dampfer hatte nach einem ziemlich formlo-
sen "Manifest" insgesamt 56000 Kilo Sprengstoff an Bord, der für
belgische Firmen und für das belgische Kolonialministerium in
Hersthal bestimmt gewesen sein soll.  Auf meine Vorhaltungen, dass
der Dampfer beim Kurse von 280 Grad keinesfalls nach Belgien fah-
ren könne, gab der Kapitän ausweichende Antworten.  Er berief sich
später darauf, er müsse um ein Minensperrgebiet herumfahren.  Auch
diese Erklärung genügt jedoch nicht, den tatsächlich befolgten
Kurs zu erklären, da er auf einem weit südlicheren Kurs auch um
das Minengebiet herumgekommen wäre.

       Ich beschloss daher, ein Prisenkommando an Bord zu schicken.
Während der Vorbereitungen hierfür unternahm der Dampfer plötzlich
mit Hartruder und hoher Fahrt einen Rammversuch auf das Untersee-
boot.  Der Kapitän hat späterhin behauptet, der Dampfer hätte nur
in den Wind gehen wollen.  Dies ist jedoch nicht richtig, da er
durch den Wind durchdrehte und schliesslich, während er das Unter-
seeboot verfolgte, mit dem Heck in den Wind zeigte.  Das Untersee-
boot konnte nur durch sofortiges Anspringen seiner Motoren auf
äusserste Fahrt dem  Rammversuch entgehen.  Der Dampfer hielt als-
dann nach einiger Zeit wieder.  Das Prisenkommando konnte an Bord
gehen und legte Sprengpatronen aus, um den Dampfer zu versenken.
Die Besatzung des Dampfers ging in die Boote und wurde nach einigen
Stunden an einen anderen neutralen Dampfer abgegeben.

       Mein eigenes Unterseeboot musste, während das Prisenkommando
unterwegs war, plötzlich schnell tauchen, da ein englischer U-Kreu-
zer in unserer nächsten Nähe erschien.  Mein Torpedo-Schuss gegen
den U-Kreuzer ging fehl.  Ebenso schoss der U-Kreuzer vorbei, als
er versuchte mich zu treffen.  Wir haben daraufhin bald Fühlung mit-
einander verloren. Ich konnte jedoch erst nach einigen Stunden wie-
der auftauchen und erst am folgenden Tage mein Prisenkommando wieder
aufnehmen, das inzwischen ein ganzes Stück weiter in die Nordsee
gefahren war.

       Da die Sprengpatronen am Dampfer "Gun" nicht losgegangen waren,
und der Dampfer als gefährliches Schiffahrtshindernis unbemannt
in der Nordsee trieb, habe ich ihn am folgenden Tage durch Torpedo-
schuss versenkt.

Albatros

Hello Jan-Olof,

very interesting,  top Thanks

:MG:

Manfred

UC 67

Jeder der beiden Dampfer hatte ca. 50 t Pulver an Bord.
Gruß aus Potsdam

Simon

Impressum & Datenschutzerklärung