Erste Operation deutscher U-Boote im WK 2 nach der Rudeltaktik

Begonnen von Albatros, 16 August 2008, 22:46:40

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Albatros

10.10.1939

Beginn des VERSUCHSFALLES A, der ersten Operation deutscher U-Boote nach der Rudeltaktik. Fünf Boote,
U-37, U-42, U-45, U-46 und U-48 nehmen daran Teil. Die Leitung des ersten Wolfsrudels übernimmt der
Kommandant von U-37, KoKp. WERNER HARTMANN. Das Operationsziel ist der alliierte Geleitzug HG-3. Das
Operationsgebiet in dem der Verband operieren soll erhält den Decknamen Position GELB

Quelle http://ktb.ubootwaffe.net/

Laut http://www.convoyweb.org.uk/hg/index.html     konnte U-37 , U- 46 und U-48 je ein Schiff aus dem Geleitzug versenken.

Und zwar U-37 unter KoKp Werner Hartmann http://www.uboat.net/men/hartmann.htm   den englischen Dampfer YORKSHIRE .  http://www.uboat.net/allies/merchants/72.html
Wobei mich hier wundert das sie obwohl ein Passagierschiff zu diesem Zeitpunkt angegriffen wurde (ich meine gelesen zu haben das dies zu dem Zeitpunkt zu vermeiden wäre).Es kamen hierbei 33 Passagiere und 24 Besatzungsmitglieder ums Leben
U-37 http://de.wikipedia.org/wiki/U_37_(Kriegsmarine) diese Boot überlebte unter 11 Kommandanten auf 11 Feindfahrten den gesamten Krieg.
U-46 unter Korvettenkapitän Herbert Sohler http://www.uboat.net/men/commanders/1202.html  den brit. Dampfer City of Mandalay http://www.uboat.net/allies/merchants/ships/70.html

U-46 http://de.wikipedia.org/wiki/U_46_(Kriegsmarine) war auch unter 9 Kommandanten auf 12 Feindfahrten den gesamten Krieg im Dienst.

Und U-48 unter Korvettenkapitän Herbert Schultze http://www.uboat.net/men/schultze.htm den brit. Dampfer Clan Chisholm http://www.uboat.net/allies/merchants/71.html

U-48 gilt als das erfolgreichste U-Boot des Zweiten Weltkrieges http://de.wikipedia.org/wiki/U_48_(Kriegsmarine) 

Gruß, :MG:

Manfred


Albatros

Also hier die Anweisung der SKL vom 2.10.39 demnach 15 Tage vor dem Angriff auf die Yorkshire
Der BdU erhält von der SKL eine Erläuterung des Begriffes PASSAGIERDAMPFER, die nach Führerweisung
nicht versenkt werden dürfen. Die Erläuterung hat folgenden Wortlaut: ,,Als Fahrgastschiffe sind solche Schiffe
anzusehen, die nach Ansicht des Kommandanten für mehr als 120 Fahrgäste eingerichtet sind. Anhalt hierfür gibt
M.Dv.Nr.87 Maßgebend besonders Anzahl der Boote ( etwa mehr als vier auf jeder Schiffsseite), Länge und Zahl
der Promenadendecks Bullaugen."

Quelle http://ktb.ubootwaffe.net/

Ich zähle mindestens 5 Boote an Steuerbordseite

Gruß, :MG:

Manfred


kgvm

Galt die Weisung auch für Schiffe im Konvoi? Am 14.10.39 hatte "U 45" ja auch schon die französische "Bretagne" (10108 BRT) aus KJF.3 versenkt

Albatros

Hallo kgvm,

hier die Anweisungen die ich gefunden habe .Quelle http://ktb.ubootwaffe.net/

05.09.39
Die deutschen U-Boote im ATLANTIK erhalten den Befehl keine Passagierdampfer anzugreifen, auch wenn diese
in einem Geleitzug fahren

09.09.39
Die im ATLANTIK operierenden U-Boote werden über den Inhalt der Führerweisung Nr. 3 unterrichtet. Demnach
sind nur Angriffe auf Geleitzüge, auch mit französischer Beteiligung, nördlich der Breite von BREST freigegeben.
Passagierdampfer, auch wenn sie Teil eines Geleitzuges sind, dürfen nach wie vor nicht angegriffen werden

23.09.39
Einwandfrei als feindlich ausgemachte Frachtschiffe dürfen auf Grund deren zunehmenden
Bewaffnung künftig ohne Warnung angegriffen werden. Ausgenommen davon bleiben nur Passagierschiffe

30.09.39
Der Angriff auf ,,Passagierdampfer" oder solche größeren Dampfer, die offensichtlich neben
Handelswaren Passagiere in größerem Umfange befördern, hat nach wie vor zu unterbleiben

Etwas anderes ich mir nicht bekannt.

Gruß, :MG:

Manfred

kgvm


Albatros

Hallo,

hier noch mal etwas zum Thema Passagierschiffe.

16.10.39
Admiral RAEDER hält Hitler in BERLIN einen Vortrag über den Einsatz von U-47. PRIEN und DÖNITZ werden
daraufhin nach BERLIN befohlen. RADER übergibt ferner eine Denkschrift in der eine deutliche Verschärfung des
Handelskrieges gefordert wird, unter anderem auch das  Passagierdampfer in Geleitzügen angegriffen werden dürfen, nachdem dies vorher bekannt gemacht wurde.

Quelle http://ktb.ubootwaffe.net/

Gruß, :MG:

Manfred

Albatros


Zur YORKSHIRE vielleicht noch, sie beförderte neben den Passagieren auch Nachschubgüter aller Art.

Das mag der Grund sein weshalb U-37 die Yorkshire versenkte trotz der Weisung solche Schiffe nicht anzugreifen

,,Als Fahrgastschiffe sind solche Schiffe
anzusehen, die nach Ansicht des Kommandanten für mehr als 120 Fahrgäste eingerichtet sind. Anhalt hierfür gibt
M.Dv.Nr.87 Maßgebend besonders Anzahl der Boote (etwa mehr als vier auf jeder Schiffsseite), Länge und Zahl
der Promenadendecks Bullaugen."

Quelle http://ktb.ubootwaffe.net/

Gruß, :MG:

Manfred

Albatros

17.10.39

Die deutsche Seekriegsleitung gibt den vollen Waffeneinsatz gegen alle feindlichen Handelsschiffe frei.
Passagierdampfer dürfen nach wie vor nicht angegriffen werden. Die SKL läßt eine Warnung an neutrale Staaten
herausgeben, deren Schiffe auf keinen Fall in feindlichen Geleitzügen mitfahren zu lassen oder sich auf andere
Weise verdächtig zu machen

Quelle http://ktb.ubootwaffe.net/

Gruß, :MG:

Manfred

Albatros

18.10.39

Hitler erläßt die WEISUNG NR 7. Für die Kriegsmarine heißt es darin: Angriffe auf feindliche Passagierdampfer,
die sich im Geleit befinden oder abgeblendet fahren. Über alle übrigen zur Verschärfung des Handelskrieges
gegen England vorgeschlagenen Maßnahmen wird der Führer entscheiden, sobald sie durch das OKW in ihrer
politischen und wirtschaftlichen Auswirkung geprüft sind

Quelle  http://ktb.ubootwaffe.net/

Also ab dem 18.10 waren Angriffe auf Passagierschiffe durch den GröFaZ abgesegnet,außer als Einzelfahrer ( nicht abgeblendet )

Gruß, :MG:

Manfred

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