Artillerieduell U-38 vs SS Manaar

Begonnen von Albatros, 07 Juli 2008, 12:20:24

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Big A

@Albatros
Das hat nichts mit schlechtem Schießen zu tun, denke daran, das war die Zeit der "normalen" Munition, nichts mit Lasermarkierung und Endphasenlenkung usw. Die natürliche Streuung der Munition, der Seegang usw haben eben dafür gesorgt, dass man nicht punktgenau schießen konnte, Und wer einmal mit den früheren 100 mm Türmen der Marine auf Schießscheiben geschossen hat (ich habe den Batterieleiterschein) der weis auch, wie schwer das ist, und wir hatten schon Radar usw. Ein Vorpostenboot oder ein U-Boot sind nun mal ein kleines, sich auch zu allem Überfluss noch bewegendes Ziel...
(obwohl Nimitz im Nachgang den hohen Mun-Verbrauch auch kritisiert hat :MS:)

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Albatros

@Big A

Ich glaub" Ihr " (ich mein die Marine)habt manchmal sogar den Scheibenschlepper getroffen oder?...... :-)  :MZ:

Gruß, :MG:

Manfred

Albatros

#17
Am Sonntag den 03.09.1939 um 13.30 erhält Dönitz den Befehl der Seekriegsleitung:BEGINN DER KAMPFHANDLUNGEN GEGEN ENGLAND SOFORT.
Um 14.00 erläßt das OKM die Weisung:"Handelskrieg der U-Boote zunächst nach Operationsbefehl".
Um 15.50 funkt Dönitz an seine in See stehenden Boote,daß die Feindseligkeiten SOFORT zu eröffnen seien,ohne Angriffe des Gegners abzuwarten.

Quelle: http://ktb.ubootwaffe.net/

"Handelskrieg der U-Boote zunächst nach Operationsbefehl".........meint wohl nach Prisenortnung?.

Gruß, :MG:

Manfred

Schorsch

Hallo Manfred,

nach Clay Blair sollte die SS Manaar von U 38 durch einen Schuss vor den Bug gestoppt werden. Als sich U 38 dem Frachter näherte, um ihn zu durchsuchen, feuerte der mit seinem 4-Zoll-Heckgeschütz auf das Uboot. Liebe ließ daraufhin tauchen und versenkte das Schiff durch Torpedos. Wegen der Gegenwehr war Liebe davon überzeugt, den Frachter nicht gemäß des U-Boot-Protokoll behandeln zu müssen.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Albatros

#19
Hallo Schorsch,

also wissen wir jetzt das die Manaar ein 4 Zoll-Geschütz achtern hatte,damit war sie dem Boot also Artilleristisch nicht unterlegen.

Bei http://ktb.ubootwaffe.net/ ist folgendes nachzulesen  um 06.00 stoppt U-38 den britischen Dampfer Manaar durch einen Schuß vor den Bug.Daraufhin entwickelt sich ein Artillerieduell.
Bei diesem kommen wie am Anfang des Thread`s beschrieben 7 Mann der Besatzung der Manaar ums Leben.
Nach verlassen des Schiffes :
07.20 U-38 feuert den ersten Torpedofangschuß auf die Manaar ab.
07.30 U-38 feuert den zweiten Torpedofangschuß auf die Manaar ab. 07.44 U-38 versenkt den britischen Dampfer Manaar durch einen dritten Torpedofangschuß.

Es wurden also scheinbar 3 Torpedos benötigt um die Manaar zu versenken.Mann kann wohl davon ausgehen das es auch hier wieder Probleme mit den Torpedos gab.

Da ich mir ziemlich sicher bin das die Angaben bei http://ktb.ubootwaffe.net/ den betreffenden  Kriegstagebüchern entnommen wurden gehe ich davon aus das das Artillerieduell stattgefunden hat.

Ob die Torpedos getaucht abgeschossen wurden oder nicht ist nicht beschrieben.

Gruß, :MG:

Manfred

Leutnant Werner

@#12-16: Das Artillerieduell war ein kalkulierbares Risiko. Ein Treffer des Gegners hätte zuallererst einmal die Tauchfähigkeit beeinträchtigt. Diese war aber nicht vonnöten, um sich gegnerischen Kriegsschiffen zu entziehen, denn eine nennenswerte Luftüberwachung existierte nicht.

Spee hat recht mit den Ari-Duellen im 1WK. Ich erinnere, dass Arnauld de la Perriere mit seinem U-Kreuzer einen portugisieschen Minensucher versenkt hat. Kunststück, mit 2 x 150mm....

Gruß
Lt

kgvm

Das mit der Tauchfähigkeit erscheint mir etwas gewagt. Die Versenkung erfolgte vor Portugal, eine Heimkehr wäre - Luftüberwachung hin oder her - mit tauchunklarem Boot sicher nicht denkbar gewesen. Allenfalls eine Internierung in Portugal oder Spanien.
Aber bei Handelskrieg nach Prisenordnung blieb dem Kommandanten gar keine andere Wahl als trotz Artilleriebewaffnung zunächst über Wasser heranzugehen.

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