Joint Support Ship?

Begonnen von Leutnant Werner, 13 November 2007, 12:26:58

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Leutnant Werner

Aus der Rede von Vizeadmiral Wolfgang Nolting: Positionsbestimmung der Marine und ihr "way ahead", gehalten anlässlich der 47. Historischen taktischen Tagung der Flotte im letzten Januar:

" (...) Das Aufgabenspektrum der Bundeswehr erfordert die Fähigkeit zur strategischen Verlegung von militärischen Kräften einschließlich ihrer Ausrüstung über See. Nur eine »Gesicherte Militärische Strategische Seeverlegefähigkeit« ermöglicht das Verlegen und Vorausstationieren in ein Einsatzgebiet unter Bedrohung und ohne den Rückgriff auf einen Hafen oder Infrastruktur.

Wir müssen daher immer wieder sehr deutlich machen, dass die Fähigkeit zur militärischen Seeverlegefähigkeit kein Steckenpferd der Marine ist, sondern eine streitkräftegemeinsame Grundforderung der Bundeswehr darstellt und mittelfristig verfügbar gemacht werden muss. Die vom Generalinspekteur angewiesene Entwicklung einer streitkräftegemeinsamen Konzeptionellen Grundvorstellung Basis See wird dazu Gelegenheit bieten, über alle Fähigkeitskategorien den Beitrag der Marine für streitkräftegemeinsame Operationen zu untersuchen und Folgerungen für unsere Weiterentwicklung zu ziehen. Dies schließt gerade auch die hier noch gänzlich bestehende Fähigkeitslücke zur gesicherten militärischen Seeverlegefähigkeit ein. Hier müssen wir gemeinsam mit den anderen TSK und Org-Bereichen den Bedarf definieren und Planungen für ein Joint Support Ship einleiten. Ich stelle mir vor, dass wir damit sowohl Transport, Unterstützung beispielsweise des Kerns einer EU Battle Group leisten können, als auch eine Trägerplattform für modulare Subsysteme erhalten (...)".

Also ich weiß nicht, was Ihr davon haltet, aber für mich redet das Männel von einem Flugzeugträger. In der Rede gibt es noch einen anderen Hinweis darauf, in einem Abschnitt, wo er über die "Basis See" schwadroniert, also die Vorteile von Unterstützungsleistungen für Landtruppen während internationaler Auslandseinsätze bei Führung und in logistischer, kommunikativer und kampfunterstützender Weise durch einen vor der Küste stationierten eigenen Flotten-Kampfverband.

Any comments?


SchlPr11

Vom SchlPr.11:
Nein Flugzeugträger sicherlich nicht, sondern ein modernes Unterstützungsschiff, wie es viele Marinen in unterschiedlicher Konfikuration bereits seit Jahren ihr eigen nennen. Schon verschiedentlich diskuttiert (siehe MarineForum versch. Ausgaben) mit Transport, Logistik und sicherlich auch einer fliegerischen Komponente.
Reinhard

Leutnant Werner

@Reinhard:
Einfach mal hingucken, was passiert: Die ersten waren die Italiener, dann haben die Franzosen zwei nachgeschoben. Von den Spaniern hieß es lange, sie würden ein Schiff wie die ROTTERDAM der Niederländer bauen. Jetzt wird daraus ein Flugzeugträger, der fast zweimal so groß sein wird wie die PRINCIPE DE ASTURIAS. Der aber nicht Flugzeugträger, sondern "strategisches Projektionsschiff" oder so ähnlich heißen wird. Die Australier haben auch zwei dieser Dinger bewilligt bekommen. Der Verteidigungsausschuss wollte gleich auch schon die Flugzeuge mitbestellen (die Navy hielt sich in diesem Punkt bedeckt).

Reinhard, wenn Du glaubst, die Deutsche Marine würde unter diesen Umständen eine ROTTERDAM bauen, dann kann ich Dich in dem Glauben nicht unterstützen.
Richtig ist, dass so ein Apparat ne neue Dimension darstellen würde in der Marine. Aber seit die Politik in ihrem wirren Irrglauben, einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat auf diese Weise ergattern zu können, unsere Bundeswehr in die entlegensten Winkel der Erde schickt, gibt es tatsächlich Bedarf für ein "Through-Deck-Ship", da hat der Nolting (Basis See, Seeverlegekapazität usw) recht. Wie ich auch, so kann auch das Beschaffungsamt auf die vorweggenommene Entwicklung in anderen Ländern und deren technische Lösungen hinweisen, welche in ähnlichen Missionen engagiert sind. Das ist kein Hexenwerk... Und wenn es einen Sky-Jump hat und dieses neue Flugzeug der Amerikaner (irgendwas mit der Nummer 35) darauf starten und landen kann - dann ist es ein Flugzeugträger

Gruß
Lt.

Leutnant Werner

 :-D Ergänzung: Die Spanier, habe ich gerade gesehen, haben tatsächlich zwei ROTTERDAMS (pfui), aber entgegen dem gemeinen Niederländer, der das Konzept mit WITTE DE WIT w"it"erholt, machen die - wie alle anderen (Franzosen, Italiener, Australier und Japaner) was neues, und das ist im Ende ein Flugzeugträger. Ist mir egal, wie der Bauherr das nennt

Redfive

Ein Flugzeugträger?? Na Lt. an einen Träger würde ich nicht gleich denken.
Wie Reinhard schon sagte, kann mir da eher ne Rotterdam-Klasse oder San Antonio-Klasse vorstellen. Das größte was drin wäre eventuell etwas in der Art einer Tarawa Klasse oder der  LHA-6-Klasse und das wäre ja schon eine ganz neue Dimension für unsere Marine.
Werft: Schwerer Kreuzer Prinz Eugen, Leichter Kreuzer Nürnberg

SchlPr11

Vom SchlPr.11:
Habe mich außer Flugzeugträger extra nicht auf ein Projekt, Typ u.ä. festgelegt, was alle Möglichkeiten zur Unterstützung offen lassen soll.
Von der Industrie liegen ja auch inzwischen verschiedene Konzepte vor, die sicherlich nach deutscher Gründlichkeit ausgelotet werden und wenn das Parlament noch seinen Segen gibt, irgendwann in ein Ziel münden könnten....
Reinhard

Big A

Ich denke, ein träger o.ä ist völlig ausserhalb jeglicher Realität, das Ding wäre a: mit dem vorhanden Personal nicht zu betreiben, b: wohl kaum der Bevölkerung und damit noch weniger der Politik glaubhaft zu erklären und c: nicht zu finanzieren. Daher ist Reinhardts Ansatz richtig, hier eine Art ROTTERDAM zu vermuten. Läuft mE. in Richtung dr seit Jahren immer wieder hohkochenden ´"Naumann-Arche"
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

t-geronimo

Wenn die doch 'nen Träger wollen, können wir ihnen ja den Link zur hier bereits erfolgten Diskussion "braucht Deutschland einen Flugzeugträger" schicken...  :MZ:
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Spee

Servus,

sind wir doch mal ehrlich, was die wollen ist die Fortsetzung dieser britischen Idee:

http://en.wikipedia.org/wiki/HMS_Bulwark_%28R08%29
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

t-geronimo

Aber dabei die letzte Klammer mit in den Link nehmen...  :wink:
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Spee

Hab's auch gerade gemerkt und geändert  :-) .
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

t-geronimo

Ich dachte erst schon, daß Du das so meintest, daß es das Schiff, was die wollen, gar nicht gibt...  :-D
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Big A

Zitat von: t-geronimo am 15 November 2007, 00:22:58
Ich dachte erst schon, daß Du das so meintest, daß es das Schiff, was die wollen, gar nicht gibt...  :-D
Wäre ja auch nicht Neues, dass bei uns immer alles neu erfunden werden muss...
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Spee

 :-D
T'schuldilein für die Verwirrung!
In diesem Fall meine ich, daß die britischen Commando Ships "Albion" und "Bulwark" genau das waren, was man heute brauchen würde. Mit einer den heuten Standards angepaßten Antriebsanlage wären die Schiffe perfekt. Vielleicht sollte man mal nach den Plänen fragen und die "improved Centaur"-Klasse auflegen  :-) .
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Big A

Das wird schon deswegen nicht klappen weil wir ja bei andreen schauen können, was die so machen, da könnte ja jeder kommen!!
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Impressum & Datenschutzerklärung