Flucht aus Tunesien mit " V 7 "

Begonnen von Zerstörerfahrer, 05 November 2007, 19:39:27

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Zerstörerfahrer

14.05.1943
Bericht über Fahrt und Ende von " V 7 ".

Nachdem am 07.05.43 Biserta von den Vorhuten des Feindes besetzt war und ich den letzten Befehl ausgeführt hatte, die Fähre zu sprengen und zu vernichten, gab es für mich nur eine Möglichkeit, nach Kap Cebib mit dem ehemaligen französichen Verkehrsboot " V 7 " zu fahren und dort auf weitere Befehle zu warten. Nach 1 3/4 Std. Fahrt erreichte ich Kap Cebib gegen 19.30 Uhr. Beim Anlegen wurde ich von einem Leutnant angesprochen, der mir erklärte, daß ich mit meinem Boot von hier fort müßte, wenn nicht alle Boote vom Tommy erkannt und kaputt geschossen werden sollten.
Ich legte daraufhin das Boot neben einen Dampfer, dessen Name mir nicht bekannt ist und machte mein Boot klar. Dann suchte ich die beiden anderen Boote, die noch klarliegen sollten, konnte aber beide nicht finden. Um 21.00 Uhr fuhr ich dann, nachdem mir von einem Soldaten gesagt worden war, daß der Hafenkommandant mit einem Oberleutnant der Luftwaffe den Hafen verlassen hätte, in Richtung Sizilien ab. Nach etwa 2 Stunden hatte ich die erste Berührung mit einem Zerstörer. Durch Abstellen der Maschine verlor der Zerstörer aber bald sein Ziel und ich konnte wieder Fahrt aufnehmen. Gegen 24.00 Uhr wurde ich dann von drei Seiten mit Leuchtgranaten eingedeckt. Aber auch dieses Mal gelang es mir, durch Abstellen der Maschine aus dem Gefahrenbereich herauzukommen. Der Seegang wurde immer stärker und erreichte im Morgengrauen des 08.05. etwa die Stärke 5-6. Kurz vor der Insel Maritimo wurde ich dann von einem schweren Bomberverband und 21 Ligtnings überflogen.
Auch diesmal blieb uns das Glück hold. Es ging alles gut bis kurz vor der Hafeneinfahrt von Trapani. Dort versagte der Motor und wir trieben in den Wellen ohne Steuerdruck hilflos umher. Ein Brecher nach dem Anderen füllte unser Boot, das dann ganz langsam zu sinken begann. Mit Gewehr und Maschinengewehr machten wir uns bemerkbar, bis ein ital. Motorboot uns aus Seenot rettete. Ich hatte mein Boot mit 5 Mann bis zur Höchstgrenze belastet und konnte leider keine weiteren Personen mehr aufnehmen.

gez: Sch.
Obermaat

byron

Diese Berichte versetzen uns ins Bühnenbild dieser für dien deutschen Soldat  Afrikas hoffnungslosen Zeit.


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