Verlängerung GU Bugsektion

Begonnen von harold, 03 September 2007, 23:47:07

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harold

Vor einigen Wochen hat mich Stefan/mhorgran mal auf die Frage gestupst, wie und was denn sich beim Umbau der Scharnhorst-Klasse am Seeverhalten verändern hätte können.
Inzwischen war ich mit ganz anderen Dingen beschäftigt, aber so richtig in Ruhe gelassen hat mich das Thema nicht.

Kurz die Ausgangsfakten: Nach dem verheerenden Bombentreffer auf Gneisenau soll -zum vorgezogenen Umbau auf 38cm SK- auch das Vorschiff abgebrochen werden (auf m 187.5) und die Bugsektion um 10 m verlängert werden.



Der Zugewinn an Wasserplan liegt bei etwa 87 m², der Zugewinn an Auftriebsvolumen bei etwa 680 m³, dem steht schiffbaulich eine Vermehrung von ca 180 t entgegen. Der Auftriebsgewinn vorne also ca 500 t (sämtliche Werte aus der guten alten CalcU rausgerechnet).

Diese 500 t wären nur teilweise von den neuen Türmen kompensiert gewesen, und auch dass das Ankergeschirr einen nun um 1o m längeren Hebelarm macht, ändert nix an der Tatsache, dass sie nun

- vorne ca 0.38m besser im Trimm liegt bei voller Ausrüstung,
- die eigengenerierte Welle 10m weiter vorne angreift, und sie dadurch wesentlich weniger einnickt bei hohen Geschwindigkeiten,
- der Formschwerpunkt ca 0.73m nach vorne gewandert ist, und sie dadurch auch generell trockner bleibt.

...wäre ja fast mal wert, modellbautechnisch nachvollzogen zu werden... :wink:

Ciao,
Harold

4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Matrose71

@Harold

wie immer sehr aufschlußreich!  :O/Y

Hätte diese Bugverlängerung auch Auswirkungen auf die Geschwindigkeit gehabt? (wenn auch nur marginal)

Wenn du irgendwann mal wieder Zeit und Lust hast, fände ich es höst interessant auszuloten, welche Möglichkeiten in den Rümpfen von SH und GS gesteckt hätten, wie ich es in diesem Thread mal angestoßen hatte.http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,4917.0.html

Du bist in diesen Sachen einfach fachlich, sprachlich und von der visuellen Veranschaulichung am kompetentesten.
Viele Grüße

Carsten

harold

@ matrose71,

nein, schneller wäre sie wohl kaum geworden, ...da hatte sie wohl schon zuviel an zusätzlichen Gewichten schlucken müssen. Mehr als 32.5 kn mit aller Überlast sind nicht drin; das reicht ja wohl auch schon, oder?

Danke für die Blumen, den genannten thread guck ich mir dann morgen mal an - heut is mir schon zu spät  :-D

Ciao,
Harold
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- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Timo

Zitat von: harold am 03 September 2007, 23:47:07


...wäre ja fast mal wert, modellbautechnisch nachvollzogen zu werden... :wink:


Moin.

Unser speedl hat die Umbau-Gneisenau auf dem Modellprojekt-Plan. Ich glaube der Rumpf ist in Arbeit. Siehe hier.
Gruß Timo

- Kompliziert werden die Dinge von alleine! -

Matrose71

@ Harold

32,5 kn sind viel mehr als ich gedacht habe! Ich dachte realistisch war bei den Schwestern bei 31,5 kn schluss.
Mit 32,5 kn sind sie ja schon im schweren Kreuzer Bereich und auf dem Niveau der Iowa- Richelieu und Alaska Klasse.
Viele Grüße

Carsten

harold

 :-D ...ich geh ja auch von 165.000 PS + 10% Überlast aus - ein eher irrealistischer Wert (und anschließend husch-husch in die Werft!).
0.6 kn mehr durch die Verlängerung schaun aber schon raus, müsste bei den bekannten Probefahrtsergebnissen rechnerisch bei SH 32.2 kn (163.400 wPs) und bei GU 31.3 kn (151.900 wPs) ergeben.
Alles über 30.5 kn macht aber hydrodynamisch wenig Sinn!

Speedl, wo hast du den Spantriss fürs neue Vorschiff her?

Ciao,
Harold
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- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
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harold

Naja, in Wien regnets derzeit und pfeift der Wind...
... also mal raus das Werkzeug, von Wilfried hab ich eh noch ne Tamiya-GU irgendwo im Kasten, los gehts:



Das Ding auseinanderschnippeln, und das Vorschiff -jaja, anders als in Wirklichkeit!- einfach mitm Dreiecks-Schnitt auf Form bringen.



Um den Strak der Bordkante zu wahren, a bissl mit Evergreen aufdoppeln - natürlich nach dem Angleichen der Bodenplatte an die neue Wasserlinie...





(sorry die mangelnde Schärfe, aber wer denkt mitten im Bauen an ein Stativ? -ich nicht.-)

Vergleich mit meinem uralt-Projekt "Scharnhorst, vergammelt und rostend in Brest", noch nix überschliffen:



... und dann nach den ersten Schleifereien, mit der ersten Grundierung (die zeigt, was noch zu tun ist...):



Soweit find ich ihre Linien ja mal überzeugend (und ich hab mich brav an die Spielregel gehalten, "nix wegnehmen hinter der ursprünglichen Abbruchs-Fuge"),

den weiteren Verlauf (hab ja noch viele graue Regentage vor mir) gibts dann aber in der Modellbausektion.

Ciao,
Harold

4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

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