Gefechtsmeldung Dampfer " Celsius "

Begonnen von Zerstörerfahrer, 05 Juli 2007, 11:51:16

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Zerstörerfahrer

Gefechtsmeldung

Dampfer: Celsius

Bewaffnung: 2 – 2 cm Flak 29
Gefechtsort: Insel Kephalonia
Datum: 17.09.43
Wetter: Wetter gut, klare Sicht
Verhalten der feindlichen Batterie, vermutete Absichten: Vernichtung des Schiffes
Anfangsentfernung: ca. 10 km
Geringste Entfernung: ca. 10 km
Uhrzeit der Beschiessung: 12.30 – 14.30 Uhr und 19.30 – 20.30 Uhr

Gefechtsbericht

Am 17.09.43 morgens um 05.00 Uhr legte der Dampfer " Celsius ", zwei Panzerfähren und ein Räumboot vom Hafen Prevesa ab, um Truppen und Material auf der Insel Kephalonia zu landen.
Die Fahrt verlief glatt und um 11.00 Uhr ging das Geleit vor der Landestelle auf Reede. Von Bord aus sahen wir, dass deutsche Flugzeuge vom Typ Ju 87 die Insel, bis 12.00 Uhr, mit Bomben belegten.
Während dieser Zeit landeten die Fährprähme ihre Truppen. Um 12.10 Uhr sah ich zwei Einschläge im Wasser. Ich gab gleich Fliegeralarm und liess die Waffen besetzen. Nach einigen Minuten aber setzte von der Küste ein heftiges Feuer ein, die Schüsse lagen in der Reihenfolge vor dem Bug, an Steuerbord, an backbord und hinter dem Heck.
Das Räumboot legte ab, während die Küstenartillerie schoss und eine Panzerfähre fuhr auch auf die freie See zu. Diese Boote wurden ebenfalls dauernd unter Beschuss genommen, ein Fährprahm, der landete, erhielt am Bug einen Treffer.
Das Räumboot nahm die Verwundeten auf. Der Dampfer " Celsius " lag noch immer im Feuer der Geschütze vor Anker. Ich befahl dem Kapitän Anker zu lichten. Dieser wollte es auch machen, er stellte aber fest, dass verschiedenes Maschinenpersonal aussenbords gesprungen war und die Heizer nicht mit dem Kessel fertig wurden.
Zum Ankerlichten bekamen wir keinen Dampf bis zum Ankerspill und so musste auch dieses eingestellt werden. An Bord befanden sich 200 Soldaten. Die Gefahr wurde immer grösser, denn die Einschläge näherten sich bis auf 5 Meter der Bordwand. Keiner konnte in Splitterschutz treten, da beide Gänge bis zur Luke mit Munition voll gestellt waren.
Die Soldaten erhielten den Befehl in die Boote zu gehen und die Rettungsflösse ins Wasser zu werfen. Alle gingen von Bord und manche schwammen bis zur Küste, die nur 150 – 200 m vom Schiff entfernt war.
Die Soldaten der Flak schwammen an Land und holten die griechischen Heizer wieder an Bord. Dieser Vorgang dauerte 30 Minuten. Kurz vor drei Uhr erschienen wieder Flugzeuge vom Typ Me 110 und der Beschuss hörte auf. Um 03.00 Uhr kam eine Panzerfähre längseits und 8 Soldaten der Flak und ich begannen mit dem Ausladen.
Über der Insel kreisten dauernd deutsche Flugzeuge. Abends um 18.50 Uhr verschwanden die Flugzeuge und um 18.30 Uhr begann die Artillerie wieder mit dem Schiessen. Wir luden aber weiter aus, bis der befehl kam, Anker zu lichten und Räumboot folgen. Wir wurden auch während der Fahrt weiter beschossen. Die Schüsse lagen in der Nähe des Schiffes.
Beim Einbiegen in eine Bucht hörte der Beschuss auf. Wir fuhren in der Bucht bis Nachts drei Uhr hin und her. Dann ging es wieder zur Landestelle und der Rest wurde gelöscht.

Dido

A screenshot from a video available at: https://www.youtube.com/watch?v=GOFlfbafqic
depicting CELSIUS unloading at Cephalonia.

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