SMS ZENTA Geschichte eines kleinen tapferen Schiffes

Begonnen von Ferenc, 28 Februar 2007, 22:10:09

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Ferenc

Hallo,
@Harold; Danke schön, bin auf die Reaktionen und deren Inhalt neugierig. :-)
Man sollte wirklich Fremdsprachen können. Mit Niederösterreichisch, Oststeirisch und maximal noch österreichisches Amtsdeutsch, komme ich absolut nicht sehr weit.
:O/Y

Schöne Grüße
Ferenc

harold

Gä hörinsch, Fränzela, ágfongah han i ouh nuah mitenam vuradrwääldr Rädahna - aber inzwischen kann ich auch a bissl Hochdeutsch, manchmal, wenn ichs denn will...oder soll  :-D
- ich halte mal Kontakt zu unseren Franzosen, und übersetz's, was so Sache ist.

:MG: Harold

4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

t-geronimo

Auf Bitte von Ferenc habe ich erstmal sämtliche Bilder gelöscht, da sie noch etwas bearbeitet werden sollen.

Spätestens heute abend werden sie wieder zu sehen sein, wenn ich bis dahin Kontakt mit Ferenc hatte. ;-)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Marstec

An manchen Tagen gewinnt man, an manchen Tagen verliert man.

winni

Es sind immer die Abenteurer die große Dinge vollbringen.


Montesquieu.

Leutnant Werner

An der Versenkung von ZENTA war ja auch der Panzerkreuzer LEON GAMBETTA beteiligt.

GAMBETTA wurde am 27. April 1915 durch das österreichische Unterseeboot U5 mit zwei Torpedos versenkt.

In einem Buch, das ich gerade gelesen habe (Fritz Otto Busch: Fritz Holtenkamp - Ein Buch der deutschen Flotte, 1935), gibt  es eine ganz interessante Sequenz mit GAMBETTA.

In dem Roman mit offensichtlich biographischen Zügen ist "Holtenkamp" auf dem Panzerkreuzer SMS VINETA auf einer Schulschiffreise unterwegs, als dieses Schiff im Rahmen der Balkankriege Ende 1912  im Mittelmeer vom Admiralstab unversehens nach Istanbul beordert wird. Vor den Dardanellen dann diese Szene:

" Da tönte es schon übers Schiff: "Signal von LEON GAMBETTA: Admiral an Kommandant, im Kielwasser folgen. Habe Lotsen an Bord. Laufe 15 Meilen!" v. Oldenburg sah sich erstaunt um: " 15 Meilen? Das können wir ja kaum! Der will uns wohl auf den Arm nehmen?"
Fritz zeigte zur Brücke:" Siehst Du, da hat der Alte schon den Leitenden kommen lassen. Wenn der Franzose 15 Meilen läuft, dann laufen wir auch 15 Meilen, und wenn uns der ganze Schlitten um die Ohren fliegt, da kannst Du Dich heilig darauf verlassen! 19 hat die VINETA früher gelaufen, 15 werden wir wohl noch rauskriegen." Sie steuerten hinter dem Admiralsschiff (GAMBETTA) drein. Der achtere Turm wackelte, in der Seekadettenmesse konnte man kaum sitzen, so zitterte das Schiff von den hohen Umdrehungen der Maschine, und als Fritz einmal in der Unterrichtspause in die Maschine lief, sah es so aus, als schneite es dort in großen Flocken, so fegte das Schmieröl durch den Raum.

Tapfer lief der alte Schulkreuzer hinter dem großspurigen Franzosen her, bis gegen Nachmittag, bei Tschanak Kalesi, drüben ein langes Signal zur Rah stieg. Marten, der Signalwache hatte, schlug im internationalen Signalbuch nach und schmunzelte: Dann meldete er laut und deutlich, dass möglichst alle auf der Brücke es hören konnten den Spruch: "Signal von LEON GAMBETTA: Admiral an Kommandant: Minengefahr vorüber. Bitte alleine weiterfahren, habe Maschinenhavarie."
Es war nicht nur der Kommandant, der jetzt lächelte, die ganze Brücke feixte vor Vergnügen, als Kapitän zur See Seidler nun ruhig und betont dem Adjutanten befahl: "Weitbrecht, lassen Sie rübermachen: Vielen Dank und auf Wiedersehen in Konstantinopel".
Dann rauschte SMS VINETA mit 15 Seemeilen an dem inzwischen gestoppten Panzerkreuzer vorbei. Der Kommandant grüßte, ließ Front nach Backbord blasen und nahm erst die Hand von der Mütze, als die LEON GAMBETTA mindestens 100 m achteraus peilte.
"Läuferrr!"Der Obermatrose knallte die Hacken zusammen: "Herr Kapitän?" "Ich lasse den Herrn Stabsingenieur auf die Brücke bitten!" Der Wachoffizier drehte sich herum: "Herr Kapitän, darf ich gehorsamst bitten, mit der Fahrt heruntergehen  zu dürfen?"
Verwundert sah der Kapitän den Oberleutnant an: "Warum? Nein!" Scharf und hart klang es, und diesmal sah nur Marten das feine Lächeln, das um die schmalen Lippen des "Alten" spielte. Da erschien auch schon der leitende Ingenieur und meldete sich zur Stelle. Freundlich nickte der Kommandant ihm zu: "Ausgezeichnet haben Sie das gemacht, Herr Stabsingenieur! Nun werden wir aber auch bald Ruhe haben. Ich laufe nur noch bis zur nächsten Straßenecke mit 15 Meilen, solange uns dieser Franzose beobachten kann. Dann gehen wir auf unsere gewöhnliche Marschfahrt herunter, auf 9 Meilen. In etwa 20 Minuten sind wir soweit. Danke sehr! Übrigens - Halt! Ich werde dem ersten Offizier sagen lassen, dass das technische Personal heute Abend doppelte Zulage erhält. Vielleicht übermitteln Sie ihm selbst meinen Wunsch, ja?"
"Jawohl Herr Kapitän, danke gehorsamst!"  Mit strahlendem Gesicht verließ der Leitende die Brücke. Heute war der Ehrentag des technischen Personals und er nahm sich vor, das heute Abend bei der Fahrt durchs Marmarameer gebührend mit dem ersten Offizier zu feiern."

Ich halte das Zitat für autobiographisch oder zumindest sehr authentisch. Auf jeden Fall nicht für objektiv.

Gruß
Lt.

Taucher

 @Ferenec

Hut ab, hervorragender Bericht und phantastische UW-Fotos  :MG:

Habe soeben den Artikel in der TAUCHEN mit Deinem Original verglichen, traurig, das die Redaktionen immer nur ein Skelett des Originalskripts übriglassen  :x

Gerade Dein detailierter Lebenslauf des Schiffs fehlt völlig, na ja die denken wohl, dem Durchschnittstaucher interessieren historische Daten wenig, der will bunte Bilder sehen  :-P
Viele Grüße vom Alpenrand
Leo

Wrackfotograf

Servus Franz,

toller Bericht. Gratuliere. Da steckt sehr sehr viel Arbeit dahinter. Auch zu den UW-Foto kann ich nur Gratulieren.
Schade das in der Zeitschrift TAUCHEN nicht alles so übernommen worden ist.
Hoffe in Zukunft noch mehr Berichte im TAUCHEN von dir zu lesen.
Mach weiter so  :-)

Grüße aus Salzburg
Chrisu

rosenow

Dein Bericht Ferenec,  ist so Interessant, dass er in der Googlesuche erscheint. Toller Bericht :TU:)
Danke, das macht spaß zu lesen.

http://www.google.de/search?q=SMS+ZENTA&hl=de&newwindow=1&start=20&sa=N
(Runterscrollen)

Hier noch zwei Links:
http://www.kuk-kriegsmarine.at/zenta.htm

http://freenet-homepage.de/kriegsmarine/basis.htm
(grün markiert)
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Ferenc


Hallo,
Danke für das positive Feedback.
@Taucher, Du bestätigst es, der Unterschied zum Artikel in Tauchen ist leider enorm und das historische fehlt aber muss ja dort wohl populistisch gemacht werden um breites Interesse zu finden.
Interessant, dass man diesen Bericht in google findet.
Grüße
Ferenc
:-)

Metamorphosys

Wenn ich mich jetzt nicht täusch' war mein Großvater damals (so um 1903 herum) mit dem Schiff in China (er war zur Botschaftsbewachung in Peking) . Ich hab' sein Tagebuch in dem er von der Einschiffung in Pula über die Durchfahrt vom Suezkanal berichtet und es gibt auch noch - eher sporadische - Einträge aus Asien ... muß ich wieder einmal lesen wann genau das war (und ob's wirklich die Zenta war...)

Peter K.

ZENTA war das ganze Jahr auf einer Afrika- und Südamerika - Reise und wurde im Oktober 1903 vorübergehend abgerüstet. ZENTA 1903 in China passt also nicht ...
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Ferenc

@Metamorphosys,
Schau bitte nach und teil uns mit, mit welchem Schiff und wo Dein Großvater unterwegs war. vielleicht auch den Umfang und Details aus dem Tagebuch. Wenn solche Tagebücher auftauchen ist das ausgesprochen interessant.
Grüße
Ferenc

Metamorphosys

Ich hab jetzt nachgesehen - er war von 1902 - 1906 bei der Marine, zuerst Rekrutenausbildung und Artilleriekurs in Pula auf der SMS Radetzky (11.11.1902 - 9.5.1903), vom 9.5. - 5.6.1903 auf der Prinz Eugen und dann mit der SMS Aspern zuerst (15.6. - 4.9.1903) in der Adria / Dalmatien, danach am 20.9.1903 von Pula Richtung China - 25.9. Port Said - 27.9. Suez ... etc. so geht das dann dahin über Aden (4.10.), Colombo (13.10.), Singapur (22.10.) Hongkong (30.10.) ....    etc.

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