US vs Englische vs japanische Träger

Begonnen von Huszar, 20 Februar 2007, 17:40:24

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Ulrich Rudofsky

#15
Ulrich Rudofsky

Big A

Für die britischen und amerikanischen Träger (siehe Franklin) spricht insbesondere der "weiche" Faktor Ausbildungs- und Führungsphilosophie.
Bei RN und USN waren die alle Besatzungsangehörigen (ausser den Piloten) in die Schiffssicherungsarbeit eingebunden, ganz im Gegenteil zur IJN.
Ausserdem haben insbesondere die Amerikaner Lehrenschnell umgesetzt. So wurde nach dem Verlust der Lexington in der Coral Sea auf Yorktown, Enterprise und Hornet dafür gesorgt, dass bei Alarm die Flugkraftstoffleitungen mit inertem Gas befüllt werden, ein Umbau, der noch vor der kurz darauf folgenden Schlacht um Midway bereits abgeschlossen war. Immerhin hat Yorktown dann diverse, über das ganze Schiff verteilte Treffer eingefangen und ging doch nicht unter, erst ein Torpedo brachte das schwer beschädigte Schiff zum Kentern.

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Spee

As an American observer remarked "when a US carrier gets a kamikaze hit, it's 3 months in Pearl, on a Limey one it's just "sweepers, man your brooms!!"  :-D
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Ritchie

Die Japaner waren da wohl extrem nachlässig. Akagi wurde von einer einzigen Bombe getroffen und war trotzdem nicht zu halten...

Q

Ritchie, wie schon oben beschrieben, hatte das mehr mit den aufgetankten Bombern und den noch im Hangar liegen gebliebenen Waffen zu tun, das die Akagi nicht zu halten war. Wer weiss ob die Decksicherung der Amis unter gleichen Vorraussetzungen nicht ebenfalls einen machtlos gewesen waere?

Don´t Panic
Quand tu veux construire un bateau, ne commence pas par rassembler du bois,
couper des planches et distribuer du travail,
mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex

Big A

Auf Deck der Akagi standen aber höchstens ein oder zwei Flugzeuge, Parshall/Tully habe das in "Shattered Sword" eindrucksvoll nachgewiesen.
Ausschlaggebend war die wirklich grottenschlechte Schiffsicherungsarbeit, das ungeschickte Verteilen der Wasserpumpen für den Feuerlöschdruck sowie der nachlässige Umgang mit Munition auf Grund des Umrüstens der Flugzeuge (See-Land-See). Die Munition konnte einfach nicht aus dem Hangar in die Munkammern verbracht werden

Axel
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Q

Klingt ja spannend Axel.

Kann man die Midway Traeger von der Leckwehr her vergleichen. Wodurch waren die meisten Braende auf der Akagi ausgeloest worden? Gab es dazu Berichte aehnlich denen der Taiho? Wie war das mit der Leckwehr gegenueber den Schlachtschiffen? Die Musashi und Yamato haben ja ganzschoen was eingesteckt bevor sie die Hufe hochgeklappt haben. Lag das nur an den Strukturunterschieden oder hat man bis 44- 45 aus den Fehlern von Midway gelernt gehabt?

Don´t Panic
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St.Ex

Big A

Auch Taiho ist durch schlechte Schiffsicherungsarbeit explodiert. Ein an sich nicht sehr schlimmer Treffer ließ Kraftstoff in die Bettung des vorderen Aufzugs laufen. Dann hat der SSO das Schiff belüftet und die Dämpfe des verwendeten hochvolatilen Naturöls aus Borneo im Schiff verteilt. DAnn reichte ein Funke!

Die BB hatten eigentlich nur eine sehr hohe Standfestigkeit, eventuell auch etwas geübtere Mannschaften.

Akagi ging durch sich ausbreitende Brände im Hangardeck verloren, die Bilder zeugen von einer internen Explosion, die Berichte sagen, dass alle - im Hangardeck recht ungeschützt und ungeschickt aufgestellten Wasserpumpen gleich zu Anfang ausfielen. Die Brände griffen auf Munition und Treibstoff über. Da die Flieger unter Deck bewaffnet und betankt werden mussten war die Folge vorhersehbar.

Gelernt hatte die IJN offensichtlich nichts, auch Shinano ging nach nur 10 Tagen im Dienst durch schlechte SSich verloren. Und die hatte den gleichen Rumpf wie Yamato und Musashi.
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t-geronimo

Zur Ehrenrettung der Shinano bzw. ihrer Besatzung muß man aber erwähnen, daß das Schiff noch nicht komplett fertiggestellt war.
Es fehlten sowohl Elemente der Schiffssicherung als auch allgemeine Technik wie wasserdichte Abschnitte etc.
Desweiteren war die Crew längst nicht vollzählig und überhaupt nicht eingefahren.
Der Kommandant wollte noch nicht auslaufen, aber das Oberkommando bestand wegen der Befürchtung amerikanischer Luftangriffe darauf, den Träger in luftsicheres Gebiet zu verlegen.

Insofern kann man Shinano nicht mit den eingefahrenen und zum größten Teil kampferprobten Trägern vergleichen.

Siehe auch:
--/>/> http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,2836.0.html
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Q

Eigentlich sollte meine Hauptfrage darauf abzielen, ob es moeglich ist alle 5 Traegerverluste der Midwayaktion in Punkto Leckwehr zu vergleichen?

Don´t Panic
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St.Ex

Big A

Da ist eindeutig die Yorktown im Vorteil. Der Kdt, KzS Buckmaster, hat nach der Schlacht im Korallenmeer und er Explosion der Lexington darauf bestanden, dass sofort die Treibstoffleitungen mit inertem Gas zu füllen sind, wenn das Schiff ins Gefecht geht. Diese ad hoc Umbauten wurden während der dreitägigen Notreparatur vor dem erneuten Auslaufen nach Midway noch umgesetzt.
So konnte Yorktown bereits eine halbe Stunde nach dem ersten Angriff auf sie wieder Flugzeuge starten und landen.
Erst der später erfolgte zweite Angriff führte zu schweren Beschädigungen, aber nicht zur Versenkung. Die SSichArbeit war wiederum exzellent, Buckmaster lies aber einen Teil der Besatzung von Bord gehen und wollte den Kampf gegen Feuer (und Instabilität wegen des übernommenen Löschwassers) weiterführen.
DD Hamman lag längsseits zur Hilfeleistung als beide einem IJN-U-Boot vor die Rohre liefen

Axel
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Urs Heßling

hi, Midway-Experte

Zitat von: Big A am 26 August 2010, 07:33:48
DD Hamman lag längsseits zur Hilfeleistung als beide einem IJN-U-Boot vor die Rohre liefen

meines Wissens lag YORKTOWN mit HAMMANN längsseits bewegungslos (v = 0) ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Big A

Hast ja recht, so war das Ziel auch "extrem schwer" zu treffen.
Die Torpedos haben aber mW "nur" Hamman getroffen, Yorktowns Untergang wurde durch den zweiten Torpedo-Treffer der zweiten Angriffswelle der Flugzeuge besiegelt. Nach dem ersten Treffer wurde noch der Befehl gegeben, Öl (Treibstoff) zu pumpen, das "Gegenfluten" sollte den Wassereinbruch ausgleichen. Der zweite Treffer hat aber alle Pumpen vorne und drei Kessel ausserDienst gestellt. ALs der Träger dann 23° Krängung hatte gab Elliot Buckmaster den Befehl zum Verlassen des Schiffes. Der Träger sank aber erst am nächsten Morgen über Heck (wurde 1988 von Ballard wieder entdeckt) und nahm 57 Mann mit ins Grab

Axel
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Urs Heßling

hi

Zitat von: Big A am 26 August 2010, 11:14:23
Die Torpedos haben aber mW "nur" Hamman getroffen, Yorktowns Untergang wurde durch den zweiten Torpedo-Treffer der zweiten Angriffswelle der Flugzeuge besiegelt.

d.h. die wiki-Angabe, daß einer der 4 Torpedos des Fächers unter HAMMANN hindurch die YORKTOWN traf, ist falsch ?

Gruß, Urs
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Huszar

Hallo,

Die offizielle US-Schadenuntersuchung ging von zwei U-Torpedo-Treffern aus. Die Explosion der Wasserbomben auf dem Zerstörer hat dann wahrscheinlich weitere Schäden verursacht.

Allerdings gingen nicht nur japanische Träger durch induzierte Explosionen verloren, Lexington und Wasp sind nur zwei Beispiele von der anderen SEite. Siehe Aufzahlung auf der ersten Seite!

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

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