Verlegung der Dampfleitungen auf SH

Begonnen von wer, 15 November 2006, 13:40:39

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wer

Wo wurden die Leitungen, die den Dampf von den Kesseln zu den Turbinen beförderten, genau verlegt? Etwa an der Decke oder durch den Doppelboden?

Gruß

Christian

Teddy Suhren

Hai

Da wo sie für Reparaturen erreichbar waren. Also eher anner Decke als im Doppelboden.
Dürfte heute auch nicht anders sein.  :wink:
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Langensiepen

#2
Als alter Dampfmaschinenreparateur ( Z1- Z6, Liberty, Empire, War, usw) dies: Zwischen Kessel und Anlage ( Expan.Maschine, Turbine ) verläuft die Dampfleitung ( Hauptdampfleitung ) diese muß zugänglich sein, da man z.B. bei Turbinenanlagen den Sattdampf nicht sehen kann. Tritt also irgendwo im System ein Leck auf, so wird der austretenden Dampfer erst Sekunden später sichtbar und dies von der Leckstelle entfernt.
Je satter , je später.Wenn das jetzt im schwer zugänglichen Bereich passiert , dann viel Spaß beim suchen. Am besten einen Lebensmüden voranschicken. Wenn dessen Haut sich plötzlich ablöst ist man dicht am Ziel. Auf richtigen Schiffen ist also immer bei Dampfbetrieb in der Nähe der Hauptdampfleitung – Zudampf – Vorsicht geboten. Wie das bei der Kriegsmarine ging, weiß ich nicht  wird aber wohl ähnlich gelaufen sein. Immerhin wollten die  ja für Führer, Volk und Vaterland  im Kampfe fallen und sich nicht auf Feindfahrt den Arsch verbrühen.  :-D
Im Doppelboden schon deshalb nicht, da dieser ja gasdicht sein soll und meißt als Brennstoff, Wasser, Abwasser, usw- Tank gefahren wird.
BERND
Die letzte große maritime Verbrühaktion in der BRD war wohl um 1976 bei B+V auf einem Container Neubau. :-(


wer

Also doch eher an der Decke oder vielleicht an der Wand entlang (auf dem Doppel-
boden)?

@Redfive:

Du warst doch auf der Lütjens; wie war's bei dem?

Gruß

Christian

Langensiepen

Oder aber auch frei im Raum. Ist doch immer ne Frage des Platzes.
Sattdampfleitungen sollten aber gut zugänglich sein, da man beim verflanschen der Weicheisenpackung immer schön auf die planhaltigkeit achten muß! Verstanden?  :-D
BERND

Redfive

Also bei uns war die Mehrzahl der Dampfleitungen an der Decke abgehongen.
Mit dem immer gut zugänglich sein der Leitungen, naja kann man geteilter Meinung sein.
Da die Lütjens ja in den USA gebaut wurde war das mit der Rohrverlegung sowieso eine Sache für sich, wenn ich mir die Deutschen Schiffe dagegen angeschaut habe war alles etwas übersichtlicher eingebaut.

Mfg
Sven
Werft: Schwerer Kreuzer Prinz Eugen, Leichter Kreuzer Nürnberg

Langensiepen

Von den Dampfern des bew. THW kenne ich die Lütjens Klasse nicht. Ich glaub die gingen immer nach HDW, Kiel? Aber die Hamburg-Klasse ist mir in nicht so guter Erinnerung. Da hab ich im Winter 1969/70 bei B+V Kesselarbeiten mit ausführen dürfen und mir den Arsch abgefroren, da die Säcke ein großes Loch in die Außenhaut gebrannt hatten.  Gemeint ist hier die Zudampfleitung Kessel - Turbine. Also die Leitungen die unter hohem Drücken stehen. Auf  Z1-Z6 war ich öfters zum Leitungsverpacken u.ä. Eine schlecht zugängiges Hochdruckleitung wäre mir in Erinnerung geblieben und ist mir auch in der Handelsschifffahrt ( wo man Platz genug hatte )
nie untergekommne. Die  ´restlichen Dampfleitung ` für Heizung, Hilfsmaschinen waren ( sind ) drucktechnisch harmlos und werden ( wurden ) überall verlegt, meißt natürlich unter der Decke. Trauerspiel waren immer die Dampfleitungen auf dem freien Deck, die durch die andauernden Wechselbäder ( im Rohr heißer Dampf , außen Regen und Seewasser. ) nach relativ kurzer Zeit zerbröselten  :wink:
BERND

Redfive

Da hast du völlig recht Langensiepen, die Lütjens,Mölders und Rommel waren zu 90% bei HDW in der Instandsetzung.
Nur deshalb hatte HDW auch noch nen Dampfschuppen bis 2003 betrieben, als die Lütjens außer Dienst gestellt wurde, wurde auch der Dámpfschuppen dicht gemacht.  :-(
Wo ich dir aber noch recht geben muß ist das die 1275 und 1200 PSI Leitung (die Hauptzudampfleitungen) die Leitungen waren wo man noch mit am besten ran kahm. Der rest der Hilfs- und Abdampfleitungen war quer durch die Räume verbaut, und wenn man dann noch nach den Entwässerungsleitungen fragen würde, naja lieber nicht. Da hab selbst ich nach über 5 Jahren Dienstzeit noch Überraschungen erleben dürfen. Aber wie mein alter Antriebsmeister immer gesagt hat,"alles halb so schlimm" und der mußte es ja wissen denn er ist noch in den genuß gekommen jetzt muß ich lügen aber ich bin der Meinung er sagte 5 Jahre auf dem Schlachschiff Iowa mitfahren zu dürfen und die Dimensionen sind warhaftig viel gewaltiger gewesen. Ich hatte das vergnügen mir 99 die Missouri in Norfok ansehen zu können, als sie gerade für Hawai als Museumsschiff umgebaut wurde. Leider hatten wir das Pech uns nicht alle Maschienenräume ansehen zu können, aber einen Kesselraum hatten wir geschafft.
Na gut, ich glaube ich schwelk schon wider vom eigentlichen Thema ab. Zeit feierabend zu machen. :-D

Mfg
Sven
Werft: Schwerer Kreuzer Prinz Eugen, Leichter Kreuzer Nürnberg

Teddy Suhren

...wie jetzt...
mitfahren auf Iowa,
Missouri, Norfolk, Museumsschiff, Kesselraum...
das darfst du uns nicht vorenthalten,
erzähl ma...  :lol:
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Langensiepen

#9
Für Freunde der unbeschwerten Dampf - Arbeit und für solche die immer schon mal Kohlentrimmer sein wollten... meldet euch in Hamburg auf der STETTIN . Die suchen immer praktisch zupackende  ( junge !!!! ) Leute.
BERND
PS: Sven, ich hatte noch das Glück an Anlagen von Liberties, Empires ua zu basteln. Das älteste Dampfschiff ( kein Museumsdampfer ) war so um 1963 in Bremerhaven ein bulgarischer  `` War `` der mit  Stickstoff- Tüten nach China gehen sollte, dem aber der Kondensator wie Hund leckte. Was ich immer noch bedauere ist, das ich ( Praktika war vorhanden ) erst so um 1965 mit dem Ablichten von alten Dampfern anfing. Na, ja ist nun mal Schnee von Gestern.

Redfive

Hallo alle zusammen,ich hab doch tatsächlich dieses Wochenende doch noch mal Zeit gefunden.  :-D
Hab zur Zeit etwas streß, da ich mir mit meinen 28 Jahren noch mal vorgenommen habe die Schulbank zu drücken.  :?
Tja,mußte noch etwas Mathe pauken da wir morgen ne Klausur schreiben. :-P
Tja Teddy, erzählen könnte ich ne ganze menge über die US Navy oder andere Navys der Welt. Hab in meiner Zeit bei der Marine viel zu sehen bekommen, aber ich denke mal das es hier den rahmen sprengen würde.
Aber eins kann ich zumindest sagen, ich habe viele Fotos machen können die ich bei Gelegenheit mal wider rauskrahmen müßte.  :-D

Ach, Langensiepen ich müßte auch noch ein paar Fotos von den Kesselräumen der Mölders und Lütjens haben.
Hatte ja genügend Zeit da unten ein paar schöne aufnahmen zu machen, da ich ja quasi 12 Std. am Tag ( Nacht ) da unten gearbeitet hatte ( na gut,manchmal auch länger ).  :-)
Die Stettin ist mir sehr bekannt, da unserer alter Schiffssicherungsmeister da öfters drauf war und auch fleißig die Werbetrommel gerührt hatte. Wenn ich mich recht dran erinnere war es der Hauptbootsman Klotz. Weiß nicht, vieleicht kennst du ihn ja sogar.
Ich bin der Meinung das es auch die Stettin war worüber er immer erzählt hatte.
Ach so, ich hatte mir noch ein bericht von dir über die Schockdämpfung durchgelesen. Bin mit den teilen ja auch in Berührung gekommen, da ich ja für ein viertel Jahr auf der Fregatte Mecklenburg-Vorpommern zwischengeparkt war und danach für meine restdienstzeit auf die "wunderschöne" Fregatte Sachsen kahm. Und ich muß dir mal sagen das eure PAD-Dichtungen für die Schotten nicht so prickelnd waren. Ok,solange sie funktionierten war ja alles in Ordnung aber wehe die scheiß Dinger gingen kaput und sie gingen sehr häufig kaput.  :x
Na gut, reicht für heute erst mal wider.

Mfg
Sven
Werft: Schwerer Kreuzer Prinz Eugen, Leichter Kreuzer Nürnberg

wer

Zitat von: Redfive am 26 November 2006, 21:29:02
Ach, Langensiepen ich müßte auch noch ein paar Fotos von den Kesselräumen der Mölders und Lütjens haben.

Die würden mich auch interessieren.

Gruß

Christian

Langensiepen

#12
Und ich muß dir mal sagen das eure PAD-Dichtungen für die Schotten nicht so prickelnd waren. Ok,solange sie funktionierten war ja alles in Ordnung aber wehe die scheiß Dinger gingen kaput und sie gingen sehr häufig kaput.   
Hab zwar schon direkt an Redfive gemehlt , wurde aber von anderer Seite hier aus den Forum gebeten was dazu zusagen.:
Die PAD wird außer bei der Deutschen Marine auch auf den Mekos anderer Länder, außer der Türkei gefahren. Weiterhin wird sie auf Behördenschiffe, Zivilschiffen und an Landeinrichtungen benutzt. Vor Einsatz wurde die 0-Serie intensiven Versuchen ausgesetzt. Augenfällig ist, das nur die Deutsche Marine über die PAD Klage führt. Dieser Umstand und meine persönlichen Erfahrungen auf Schiffe der deutschen Marine ( Abkapseln von Paletten in Gängen, Abdeckung der Schockfreiräume usw ) lassen nur eine Deutung zu. Das Zerstören der Dichtungen ist das Ergebnis eines zunehmenden  Vandalismus in der BRD Gesellschaft, vor dem die Streitkräfte nicht ausgenommen sind.
Außer bei der deutschen Marine gab es nur einen Fall in dem die PAD uns Probleme machte und das war ihr Einsatz bei heißen Verbrennungsgasen ( 600 – 800 ° C )  in der Umwelttechnik ( Thermocon ) . Ich hatte bei dieser Gelegenheit mit Vertretern der Phönix und der Lobbe Umwelttechnik die Sache untersucht. Das Ergebnis war, das die PAD bei massiven Umspülen mit Kohlenwasserstoffen aufweicht und platzt. Da die deutsche Marine anscheinend nicht in der Lage ist interne Störfälle zu unterbinden , zu dem B+V  - meiner Erkenntnis nach - innovativ am Meko System nicht mehr im Detail arbeitet, erhält die F125 keine PAD Dichtungen mehr.
BERND 

Redfive

#13
Hab deine Mail bekommen und wollte dir auch noch schreiben, aber die Zeit.  :-D
Ich kann Bernd nur zustimmen, wir hatten vereinzelt zwar auch ausfälle wo es andere gründe für gab aber die Mehrzahl lag wirklich daran das der spieltriep von einigen Kameraden wohl noch zu stark ausgeprägt war. ( Muß schon spannend sein so einer PAD-Dichtung beim aufblasen und abzischen zu zuschauen)  :-D
Nu ja, wie Bernd schon schrieb habe auch ich die Erfahrung gemacht das es bei anderen Navys auch besser lief.
Sollte ja auch keine Beleidigung sein Bernd.  :-D
Ohne diese hübschen kleinen dünnen grauen Schläuche hätte meine Lüftungs- und Klimaanlage an Bord auch recht alt ausgesehen. :-D

Ach Christian, wegen den Bildern. Das sollten wir bei Gelegenheit wohl mal hinbekommen, wie gesagt muß sie nur mal rauskramen. :-D

Mfg
Sven
Werft: Schwerer Kreuzer Prinz Eugen, Leichter Kreuzer Nürnberg

Langensiepen

Hallo Sven, als Lüft- Klimamensch hattest du wohl auch mit den LÜMOs zu tun. Diese großen Klima Container. Das war, meiner Meinung nach, der große Wurf für die Bauwerften. Was da fertig von ROM, Käfer oder R&M angeliefert wurde musste nur noch eingefahren und angeschlossen werden. Sahnestücke...für die Werft. Ob die im Betreib auch so gut waren weiß ich nicht. Die LÜMOs wurde zwar in unseren kleinem Büro ( 5-8 Menschen ) entwickelt und die Bauunterlagen erstellt, ich war aber nur von Zeit zu Zeit dabei.
Überhaupt habe ich nie erlebt, das ein Container ausgewechselt wurde. Ich war so um 2002 mal in Gölcük zum Umrüsten eines Funk- Containers, aber der bleib im Raum. Na ja, das MEKO System ist was für die Werften und kaum für die `Betreiber `der Fahrzeuge. Überhaupt wäre das Thema Innovation und Deutsche Marine mal was. Was dort an Geldsparenden Maßnahmen aus Dummheit, Inkompetenz und Desinteresses abgelehnt wurde! Während für solch Unsinn wie das `unsichtbare Schiff ` und` Hurra wir bestellen ein Schlachtschiff `` die Gelder da waren ( sind ) . In den ersten Jahren in der Rüstung hatte ich so meine Probleme, da ich vom Handelsschiffbau gewohnt war an das Geld des Reeders zu denken, da dieser meist nicht da bauen ließ wo es am teuersten war. Letztlich der Papieraufwand: 1 kg Kriegsschiff = 2,654 kg Papier   1 Kg Handelsdampfer = 0,016 kg Papier.
Nur mal so: Für den bei der SUAG  gebauten Zeitungspapierrollentransporter HUMBER ARM habe ich alle Ablieferungsunterlagen von der Werft zum Dampfer fahren müssen. Vorne saßen der Capt. und ich, achter der 1.Off. und der Ing. Den Restlich Raum nahmen die Ablieferungsunterlagen ein.  Ich hatte damals einen R4 . Und der reichte völlig aus.
BERND

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