HMAS Patricia Cam, + 22.01.1943, jap. Kriegsverbrechen

Begonnen von Darius, 23 Februar 2018, 09:56:24

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Darius

Hallo zusammen,

ich bin auf diesen Vorfall aufmerksam geworden.

Ein jap. Seeflugzeug der 734th Kokutai, Marineflieger, versenkt am 22.01.1943 den austral. Hilfsminensucher HMAS PATRICIA CAM auf dem Weg von Goulburn Island nach Elcho Island vor der Küste Nordaustraliens.
Nach dem schnellen Sinken werden die Schiffbrüchigen von dem Flugzeug mit MG beschossen.
Anschließend landet es und nimmt einen der Überlebenden, den Reverendar Leonard Kentish, an Bord.
Der Gefangene wird auf der Insel Aloe unter Folter verhört und am 04.05.1943 durch den Leutnant Sagetima Mangan geköpft.

Der jap. Offizier wird nach dem Krieg für dieses Verbrechen 1948 in Hong Kong gehängt. Zwei weitere Beschuldigte werden zu 10 Jahren Schwerstarbeit verurteilt, kommen aber nach etwas mehr als 5 Jahren frei.

Quellen:
- https://en.wikipedia.org/wiki/HMAS_Patricia_Cam
- http://www.navy.gov.au/hmas-patricia-cam
- https://anmm.blog/2018/01/22/the-loss-of-hmas-patricia-cam/
- http://press-files.anu.edu.au/downloads/press/p72311/pdf/article0410.pdf
- Warship International, Nr. 4/1998, S. 415

@TW:
Evtl. könnte noch der Eintrag in die Chronik?


:MG:

Darius

TW

Ist in die Chronik eingetragen; aber bisher nicht in die Liste der Kriegsverbrechen
Gruß, Thomas

Darius


Rheinmetall

Guten Morgen Darius,

Danke für Deinen sehr interessanten Beitrag über die HMAS Patricia Cam.
Ich frage mich immer wieder, weshalb die kaiserliche japanische Armee so brutal und menschenverachtend mit ihren Gegnern umgegangen ist ?
Gerade in Japan wird doch sonst Ehre groß geschrieben und dann geht man so mit hilflosen Schiffbrüchigen um.  :SO/(
Auch geht mir nicht in den Schädel, wie man einen Pfarrer (Leonard Kentish) erst foltern und dann enthaupten kann..... :x

Es soll auf keinen Fall eine Entschuldigung sein, dass z.B. Kptlt. Heinz-Wilhelm Eck (Kommandant von U 852) am Abend des 13. März 1944 nach der Versenkung der griechischen "Peleus" ca. 500 Meilen nördlich von Ascension ebenfalls auf die im Wasser treibenden Überlebenden schießen ließ.
Hierbei wurden auch bis auf drei Männer alle Besatzungsmitglieder (insgesamt 36) getötet.
Aber hier liegt immerhin der Gedanke nahe, dass die Überlebenden das Vorhanden sein eines deutschen U-Bootes an die rettende Einheit melden und man somit das Operationsgebiet des Bootes eingrenzen und das Boot somit aufspüren und vernichten könnte.

Aber bei einem Seeflugzeug der japanischen Marine... :/DK:

Viele Grüße,

Matze
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

kalli

Hallo Matze,
deshalb die Überschrift Kriegsverbrechen. Und da Du Dich auf die kaiserlich japanische Armee beziehst, so sei an die Wehrmacht und Nürnberg erinnert – trotz christlich-abendländischer Kultur. Kriegsverbrechen sind nicht ein Alleinstellungsmerkmal einer Armee.

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Rheinmetall am 13 März 2018, 01:51:39
Es soll auf keinen Fall eine Entschuldigung sein, dass z.B. Kptlt. Heinz-Wilhelm Eck (Kommandant von U 852) am Abend des 13. März 1944 nach der Versenkung der griechischen "Peleus" ca. 500 Meilen nördlich von Ascension ebenfalls auf die im Wasser treibenden Überlebenden schießen ließ.
Ich weiß, daß Eck auf die im Wasser treibenden Trümmer der Peleus schießen ließ und den Tod der sich dort anklammernden Seeleute dabei (bewußt) in Kauf nahm.
Es wäre mir neu, daß er auf einzelne im Wasser treibende Schiffbrüchige schießen ließ.
Ob das ein Unterschied ist, darüber mag man, das räume ich ein, streiten, aber es scheint mir so zu sein.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Impressum & Datenschutzerklärung