Stabilisierung des 4m-Entfernungsmessgerätes auf Siebelfähren

Begonnen von Aquarius, 27 Dezember 2017, 13:15:15

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Aquarius

Hallo Siebelfähren Enthusiasten,

wie sicher einigen im Forum bekannt ist, beschäftige ich mich mit der Technikgeschichte der Siebelfähren des 2. Weltkrieges. Offensichtlich sind viele Details dieser Fahrzeuge und deren Funktion in Vergessenheit geraten. Dies mag zum einen darin liegen, dass diesen schlichten Fahrzeugen keine grosse Bedeutung beigemessen wurde. Zum anderen war den überlebenden Zeitzeugen vieles an den Funktionen so selbstverständlich, dass es nicht erwähnt oder dokumentiert wurde. Mittlerweile leben keine Zeitzeugen mehr.
Für mich gibt es also viel rätselhaftes an diesen Fahrzeugen und die überraschende Lösung eines dieser Rätsel möchte ich den Forumsmitgliedern nicht vorenthalten. Bei meinen Bemühungen die Aufbauten von Siebelfähren möglichst genau zeichnerisch zu rekonstruktieren fiel mir auf Abb.132 der "Zetzsche Skizzen", die 1:100 Schnittzeichnungen der "s.S-Fähre" zeigen, auf Seite 119 ein Ausschnitt in der sogenannten Hauptbühne auf, durch den ein als Pendel beschriftetes Objekt in den Raum unter der Bühne ragte. In der Zeichnung sah das Ding wie ein an einer Schnur befestigter Ball aus. Was sollte das sein, und wofür war es zu gebrauchen ? Auf Fähren-Fotografien aus dem Finnischen Kriegsbildarchiv SA-KUVA entdeckte ich eine runde Abdeckplatte an der bezeichneten Stelle auf der Hauptbühne. Das Loch im Deck hat es also gegeben, aber wozu diente es?

Die Lösung des Rätsels fand ich zufällig auf Seite 4279 der Waffen Revue Nr. 27 vom Dezember 1977. Im Artikel "Die schwimmende Festung Flak-Kampf- und Flak-Transportfähre" wird dort auch der "Aufbau des Em 4 m R (H) auf Pendelgestell" beschrieben. Dieses optische Entfernungsmessgerät wurde mittels einer Pendelstange, die nahezu bis zum Hauptdeck durch besagtes Decksloch in den Aufbauraum der Fähre ragte, horizontal stabilisiert. Technisch gesehen handelt es sich wohl um eine "Seelöwe-Schlichtlösung". An ein gezieltes Schießen im Seegang war mit den Landlafetten der 8,8 cm Geschütze wohl kaum zu denken, aber gelegentlich ist die See ja auch mal still. 4m E-Messgeräte wurden nur bei den schweren Flakfähren (3-4 8,8 cm Geschütze) aufgebaut. Bei den anderen Fähren war das Loch zwar auch vorhanden, wurde aber mit einer runden Stahlplatte verschlossen.
Wir hatten hier im Forum zwar schon mal einen Hinweis unseres Mitglieds "Peter K" auf die Waffen Revue Nr. 27 "http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,4744.msg63582.html#msg63582", aber diese Information aus dem angeführten Artikel spielte dort keine Rolle.

Ein Rätsel ist jetzt für mich gelöst, aber viele bleiben. Wie sah es wohl im Inneren eines BMW-Endschiffs aus? Gibt es Konstruktionsunterlagen des Büssing-Endschiffs? Gibt es Konstruktionsunterlagen des Deutz-Endschiffs?

Sicher für viele ohne Bedeutung, ich aber bleibe neugierig.

Aquarius

Darius


desertfox

Hallo Aquarius

Auch von mir  :TU:) war interessant zu lesen :O/Y

Grüße vom Desertfox

Arjan

Hallo Otto,

I've just discovered a most interesting video (Sonderkommando Siebel Antwerpen) that might interest you :

http://archiv-akh.de/filme/2395#1


Gruss,

Arjan

s142


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