Der Marine gehen die Schiffe aus

Begonnen von thommy_l, 11 Februar 2018, 10:42:41

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Hastei

Das ist ja was ganz Neues . Die hangeln sich doch schon seit Jahren von einem "Engpaß" zum anderen. Ich fürchte da wir sich auch nicht ändern, oder ?
es grüßt der Hastei

harbec

... ist z.Zt. in allen Medien ein Gesprächsthema!
Gruß Hartmut

Tostan

Aber gibt doch auch gute neuigkeiten ... Wenn schon nix klappt, wenigstens das Außerdienststellen der alten F122 verläuft planmäßig. (Vorsicht, der Beitrag könnte spuren von Sarkasmus enthalten)

Rubberduck

Zitat von: Tostan am 11 Februar 2018, 16:20:46
Aber gibt doch auch gute neuigkeiten ... Wenn schon nix klappt, wenigstens das Außerdienststellen der alten F122 verläuft planmäßig. (Vorsicht, der Beitrag könnte spuren von Sarkasmus enthalten)

Ja, wenigstens das klappt.

Ggf. sollte man einfach mal bei TKMS anklopfen und 4 Stk. Meko-200 (Größe zu F122 passend) und nochmal 4 Stk. Meko-100, beide mit BHS und/oder Drohnenkapa bestellen. Kostet dann 1,5 Mrd. €?, wenn man sich nicht als deutscher Käufer zu erkennen geben würde. (Hupsi - auch Spuren von Sarkasmus erkannt)   

Leutnant Werner

Sogar Wikipedia weiß:  "Seit einem Unfall am 22. Oktober 2017 in Norwegen, bei dem das X-Ruder von U 35 beschädigt wurde, ist keines der sechs Boote mehr einsatzfähig. Bereits im Juli 2017 wurde das U 32 von einer Ausbildungsfahrt nach Norwegen vorzeitig nach Kiel zurückgeholt, da an Bord ein Schaden an den Batterien aufgetreten war. Bei ThyssenKrupp Marine Systems in Kiel liegen jetzt vier der sechs deutschen U-Boote, darunter das seit 2014 ausgefallene Boot U 31. Es fehlen Ersatzteile, Reservebestände sind nicht vorhanden. Ab November 2018 sollen zumindest vier der sechs deutschen U-Boote operativ verfügbar sein."[31]

Das finde ich noch schlimmer als das Jammerspiel um die Einsatzgruppenversorger und die neuen Fregatten...

The Voice

Moin,
das Thema lautet ja, "Der Marine gehen die Schiffe aus".
Das ist richtig und bedenklich.
Doch es kommt noch schlimmer wenn man die Besatzungen betrachtet.
Schon vor Jahren habe ich selbst mehrfach beobachten müssen, dass Personal, dass aus dem Einsatz kommt, mit dem nächsten Schiff in den nächsten Einsatz geht.
Dies ist (von "aktiven" Bekannten bestätigt), nicht besser geworden.
Was will man den Kameraden und Kameradinnen noch abverlangen?

Gruß: Uwe
In God we trust - all others we track

Tostan

#7
Hallo,

Zitat von: Leutnant Werner am 12 Februar 2018, 12:10:02
Sogar Wikipedia weiß:  "Seit einem Unfall am 22. Oktober 2017 in Norwegen, bei dem das X-Ruder von U 35 beschädigt wurde, ist keines der sechs Boote mehr einsatzfähig.
....
Das finde ich noch schlimmer als das Jammerspiel um die Einsatzgruppenversorger und die neuen Fregatten...

Hilfe, das ist ja die Kernkompetenz der Deutschen Marine die da in Gefahr ist!

Zitat von: Leutnant Werner am 12 Februar 2018, 12:10:02
Es fehlen Ersatzteile, Reservebestände sind nicht vorhanden.

Aber das Problem ist ja das selbe wie bei den Einsatzgruppenversorgern. Fehlende Ersatzteile.... Meiner Meinung nach eine absehbare Folge jahrelanger "Wir sparen, koste es was es wolle!"-Politik. Bei Luftwaffe und Heer sieht es ja nicht anders aus - wobei die immer noch den Vorteil haben, sie haben größere Serien im Einsatz, die können also mehr Flug-/Fahrzeuge zur Ersatzteilgewinnung ausschlachten. Bei den Tigern ist es ja gut zu sehen. Da wird ein neuer Helikopter angeschafft, aber aus Kostengründen nicht gleich genug Ersatzteile mit geordert ....

Und wer will schon zur Bundeswehr .... bei den Schlagzeilen? Erst wurde bei den Reformen, Neuausrichtungen und Transformationen an der Truppenstärke gespart, und nun gibts nicht mal genug bewerber für die offenen Stellen - denn andere Arbeitgeber sind viel attraktiver..... Und im gegensatz zu den 90ern können sich Jugendliche die was drauf haben ihren Ausbildungsplatz frei aussuchen..... die werden umworben wie früher nur hochqualifizierte Fachkräfte.

Dazu kommt dass das Einkommensniveau im ganzen öffentlichen Dienst in den letzten Jahr(zehnt)en stagnierte - die Tarifkommissionen gehen wohl auch heute noch von der Ansicht aus "Wo will denn der Verwaltungsfachangestellte/Polizist/Lehrer/etc. hin der kann fast nur im öffentlichen Dienst arbeiten" Nur dass ein großteil der Mitarbeiter eben nicht so spezialisiert sind. Gerade Technische Laufbahnen in der BW, aber auch Ingenieure etc. im restlichen öffentlichen Dienst finden mittlerweile in der Wirtschaft Angebote mit dem doppelten des im öDi gezahlen Gehaltes.

Tostan

Zitat von: Tostan am 12 Februar 2018, 21:00:18
Und wer will schon zur Bundeswehr .... bei den Schlagzeilen?

Kaum schreibt man so was, liest man einen Artikel, der aussagt, dass das ganze ein subjektiver Eindruck ist, und Objektiv die Bewerbersituation bei der Bundeswehr doch nicht so schlecht ist ... http://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/bundeswehr-wird-bei-abiturienten-beliebter-a-1193451.html Bewerber mit Abitur oder Fachhochschulreife scheint es noch genug zu geben, nur freiwillig Wehrdienstleistende fehlen.

jockel

Neue Söldner?
von Dr. Sigurd Rink, Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland

Die Abschaffung der Wehrpflicht verändert den Charakter der Truppe. Die Bundeswehr entwickelt sich zu einer Unterschichtarmee. Dass Menschen aus finanziellen Nöten und mangelnden Perspektiven an Auslandseinsätzen teilnehmen, darf unsere Gesellschaft nicht einfach hinnehmen. >>>hier weiterlesen

Gruß
Klaus


Tostan

Zitat von: jockel am 15 Februar 2018, 09:20:14
Dass Menschen aus finanziellen Nöten und mangelnden Perspektiven an Auslandseinsätzen teilnehmen, darf unsere Gesellschaft nicht einfach hinnehmen. >

ZitatEs sind solche Bürger, die auf dem zivilen Arbeitsmarkt kaum Chancen bekommen. Dies nicht, weil sie unbegabt und faul wären, sondern ihrer regionalen Herkunft wegen. Überproportional oft stammen sie aus Ostdeutschland, der früheren DDR, wo die ökonomischen Strukturen schwächer sind als im Westen. .... Dass sie häufig gute Schulabschlüsse haben, formal keineswegs ungebildet sind, ändert daran wenig.

Das ändert sich mittlerweile auch massiv durch die Situation am Arbeitsmarkt. Auch in Ostdeutschland hat man heute mit einem guten Schulabschluss eine breite Palette an Ausbildungsplätzen zur Auswahl. Das Problem vieler Firmen ist eher, dass man keine geeigneten Bewerber findet - entweder weil der Schulabschluss zu schlecht ist, oder weil die Motivation zur Arbeit fehlt. Der Lehrling der die halbe Arbeitszeit am Smartphone hängt ist keine Ausnahme.

Eine Motivation zur Bundeswehr zu gehen, sehe ich noch oberhalb der Unterschicht. Abiturienten aus Familien deren Einkommen so hoch ist, dass BAFÖG nur noch minimal gezahlt wird - aber die Eltern trotzdem ihre studierenden Kinder nicht genug unterstützen können. Die Bundeswehr ermöglicht da ein Studium ohne finanzielle Sorgen.

beck.Schulte

Die Bundeswehr ermöglicht da ein Studium ohne finanzielle Sorgen. .. genau. Einer unser Enkel macht z.Z. sein Abi am Lloyd Gymnasium BHV. Die aus dem Umfeld, die zur BW gehen tun dies ausschließlich um studieren zu können.
PS: Denen ist es wahrscheinlich auch völlig gleich ob genügend Panzer und Musketen vorhanden sind. Hauptsache das Studium wird gemeistert. Vaterland war gestern  :-D

harbec

#13
... und pikanterweise noch:
Wo ist der neue so hochgepriesene Schützenpanzer der Y-Bande als Nachfolger
des Marders, der auch schon in Teilen bei der Truppe ist?
Gruß Hartmut

Tostan

Und weils grad passt hier ein aktueller Artikel zur Situation bei den anderen Teilstreitkräften....
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-a310-maschine-defekt-soldaten-sitzen-in-mali-fest-a-1193873.html " Airbus A310: Bundeswehrmaschine defekt - Soldaten sitzen in Mali fest" Nun sollen die Franzosen aushelfen.

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