Unternehmen "Gustav"

Begonnen von Andreas A, 14 Januar 2018, 21:56:07

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t-geronimo

Bei NARA geht das KTB von U 10 leider erst am 07.09.1939 los.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Lothar W.

Hallo Zusammen,

ich bin selbst in meiner Literatur immernoch am suchen, ob U 10 bei diesem Unternehmen beteiligt war. Bis jetzt negativ. Aus welcher Primärquelle kommt die Aussage, das U 10 daran beteiligt war?

Das macht mich ganz kribbelig.

Gruß
Lothar

Lothar W.

Hallo Zusammen,

ich habe meine Unterlagen durchgeschaut und keine Angaben zu U 10 für das operieren am Westeingang zur Ostsee und im Kattegat, um die Durchfahrt feindlicher Schiffe und U-Boote zu unterbinden, gefunden. Es haben nur U 5, U 6 und U 7 am Eingang zur Kattegat gestanden. U 22 für das Unternehmen "Irmgard" in der Irbenstraße und U 57 für das Unternehmen "Gustav" zur Aufklärung Gotland.

Ich sehe das zur Zeit so, daß Unternemen "Irmgard" für die Irbenstraße und somit U 22 und Unternehmen "Gustav" für Gotland und somit U 57.

U 31, U 32 und U 35 liefen am 27.08.1939 aus Memel aus und am 01.09.1939 bzw. 02.09.1939 in Kiel bzw. Wilhelmshaven ein.

U 14 und U 18 am 30.08.1939 aus Memel aus und am 06/07.09.1939 in Swinemünde ein.

Selbst im Rohwer "Chronik des Seekrieges 1939 - 45" sind nur die U-Boote U 31, U 32, U 35, U 5, U 6, U 7, U 14, U 18, U 22 und U 57 als einzigste Kampfboote zum Zeitpunkt 01.09.1939 in der Ostsee aufgeführt. Kein Hinweis von U 10.

Deswegen immer noch meine Bedenken zu U 10 und mein Hinweis zur Primärquelle für die Beteiligung von U 10.

Gruß
Lothar

Götz von Berlichingen

Zitat von: Lothar W. am 16 Januar 2018, 23:31:32ich habe meine Unterlagen durchgeschaut und keine Angaben zu U 10 für das operieren am Westeingang zur Ostsee und im Kattegat, um die Durchfahrt feindlicher Schiffe und U-Boote zu unterbinden, gefunden. Es haben nur U 5, U 6 und U 7 am Eingang zur Kattegat gestanden. U 22 für das Unternehmen "Irmgard" in der Irbenstraße und U 57 für das Unternehmen "Gustav" zur Aufklärung Gotland.
Ich sehe das zur Zeit so, daß Unternemen "Irmgard" für die Irbenstraße und somit U 22 und Unternehmen "Gustav" für Gotland und somit U 57.

U 31, U 32 und U 35 liefen am 27.08.1939 aus Memel aus und am 01.09.1939 bzw. 02.09.1939 in Kiel bzw. Wilhelmshaven ein.

U 14 und U 18 am 30.08.1939 aus Memel aus und am 06/07.09.1939 in Swinemünde ein.

Möglicherweise waren die Memel-Boote für die ursprünglich eingeplante Aufgabe Fritz vorgesehen gewesen und verlegten dann, nachdem durch den Abschluß des dt.-sowjet. Nichtangriffspaktes am 23.08.1939 (Unterzeichnung am 24.08.1939) diese Aufgabe entbehrlich geworden war, nach Westen?

Zitat von: Peter K. am 15 Januar 2018, 00:17:51
Für "Gustav" (Aufklärung Gotland) waren gemäß F.d.U.-Befehl Nr. 4 vom 20.07.1939 vier Boote vorgesehen, für "Irmgard" (Aufklärung Irbenstraße) ein weiteres. Der Befehl benennt je nach zeitlicher Verfügbarkeit unterschiedliche Boote für diese Aufgaben und "Fritz" (Aufklärung Finnenbusen).

t-geronimo

Dazu noch einige Auszüge aus dem KTB BdU (bzw. damals noch FdU).
Demnach wurde Fritz schon am Abend des 22.08. aufgegeben - wegen dem Nichtangriffspakt.  :TU:)
Die folgenden beiden Seiten sind Auszug vom 23.08.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

kgvm

Aufgabe Gustav = Gotland erscheint fraglich, denn hiernach war Gotland entfallen, es verbleiben nur noch Irbenstrasse und Libau!
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php?action=dlattach;topic=29317.0;attach=138870;image

Urs Heßling

#21
moin,

Zitat von: Lothar W. am 16 Januar 2018, 23:31:32
U 31, U 32 und U 35 liefen am 27.08.1939 aus Memel aus und am 01.09.1939 bzw. 02.09.1939 in Kiel bzw. Wilhelmshaven ein.
U 14 und U 18 am 30.08.1939 aus Memel aus und am 06/07.09.1939 in Swinemünde ein.
Ich denke, es lag im operativen Sinn des FdU, die VIIer Boote U 31, U 32 und U 35 so schnell wie möglich nach Westen zu ziehen.

Bemerkung des Navigators :
a) betr. U 31, U 32 und U 35
Wegstrecke Memel-Kiel sind ca. 420 sm. Das wären bei möglicher Überwassermarschfahrt ca. 30 Stunden, aber nicht 5 Tage.
b) betr. U 14 und U 18
mit 7 Tagen bis Swinemünde (Strecke 260 sm) Zeit satt für Aufgabe "Libau"

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Lothar W.

Hallo zusammen,

soweit alles klar. Unternehmen "Gustav" wurde abgesagt sowie Unternehmen "Fritz". Da bleibt nur noch Unternehmen "Irmgard" mit U 27.

Unklar ist für mich noch die Aussage:

"24.8.– 17.9.1939
Ostsee
Die deutschen U-Boote U 5, U 6, U 7 und U 10 operieren am Westeingang zur Ostsee...." und hier vor allem das U-Boot U 10. In keiner Literatur habe ich keine Information gefunden, das U 10 in diesem Zeitraum dort stand. Ich weiß das ich nerve :-D , aber aus welcher Quelle kommt diese Information. U 5, U 6 und U 7 finde ich als Information, aber nicht U 10.

Ich weiß das dieses nichts mit der Ursprungsfrage Unternehmen "Gustav" zu tun hat, wird aber hier mit erwähnt. Vielleicht kann mich einer beruhigen und mir einer eine Quelle nennen. Bis jetzt stand U 10 für mich nicht am Westeingang zur Ostsee.

Gruß
Lothar

Götz von Berlichingen

Zitat von: Urs Heßling am 17 Januar 2018, 11:41:37Ich denke, es lag im operativen Sinn des FdU, die VIIer Boote U 31, U 32 und U 35 so schnell wie möglich nach Westen zu ziehen.

Bemerkung des Navigators :
a) betr. U 31, U 32 und U 35
Wegstrecke Memel-Kiel sind ca. 420 sm. Das wären bei möglicher Überwassermarschfahrt ca. 30 Stunden, aber nicht 5 Tage.

Möglicherweise erfolgte der erste Teil des Marsches zumindest tagsüber in Unterwasserfahrt, um (vor Kriegsausbruch) nicht von polnischen Marineeinheiten oder neutralen Beobachtern gesichtet zu werden.

Zitat von: kgvm am 17 Januar 2018, 11:08:30
Aufgabe Gustav = Gotland erscheint fraglich, denn hiernach war Gotland entfallen, es verbleiben nur noch Irbenstrasse und Libau!
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php?action=dlattach;topic=29317.0;attach=138870;image

Wenn Gustav nicht für Gotland stand, dann vielleicht für Gdingen (Bekämpfung auslaufender polnischer Kriegsschiffe bei Kriegsausbruch)?

Peter K.

ZitatWenn Gustav nicht für Gotland stand, ...
Tat es aber gemäß dem genannten F.d.U.-Befehl ...
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Nun stellt sich aber die Frage, weshalb für Aufgabe Gustav keines der in dem von Peter K. eingestellten Befehl des FdU für den Zeitraum ab 20.08.1939 vorgesehenen Boote, nämlich U 28, U 33, U 34 und U 26, verwendet wurde, sondern lt. KTB offenbar U 57.

Urs Heßling

moin,

Der Abschluß des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts am 23./24.8.1939 erlaubte es, die größeren Boote nach Westen zu verlegen.
Denn nach Unterzeichnung des britisch-polnischen Beistandspakts am 25.8.1939 mußte eine Beteiligung Großbritanniens am Krieg zumindest in Erwägung gezogen werden.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

t-geronimo

Zitat von: Lothar W. am 17 Januar 2018, 13:06:42
Hallo zusammen,

soweit alles klar. Unternehmen "Gustav" wurde abgesagt sowie Unternehmen "Fritz". Da bleibt nur noch Unternehmen "Irmgard" mit U 27.

Unklar ist für mich noch die Aussage:

"24.8.– 17.9.1939
Ostsee
Die deutschen U-Boote U 5, U 6, U 7 und U 10 operieren am Westeingang zur Ostsee...." und hier vor allem das U-Boot U 10. In keiner Literatur habe ich keine Information gefunden, das U 10 in diesem Zeitraum dort stand. Ich weiß das ich nerve :-D , aber aus welcher Quelle kommt diese Information. U 5, U 6 und U 7 finde ich als Information, aber nicht U 10.

Ich weiß das dieses nichts mit der Ursprungsfrage Unternehmen "Gustav" zu tun hat, wird aber hier mit erwähnt. Vielleicht kann mich einer beruhigen und mir einer eine Quelle nennen. Bis jetzt stand U 10 für mich nicht am Westeingang zur Ostsee.

Gruß
Lothar


Textauszüge aus dem KTB FdU:

"23.08.1939
[...]Bei Schießausbildung U-S. sind [...] 2. Welle: U 2, 8, 10[...]"

"01.09.1939
Nach Rücksprache mit Kommandeur U-Schule sollen U 2, 8, 10 für die Ausbildung insbesondere der LIs in Neustadt bleiben.
OKM sagt diesbezüglicher Entscheidung zu. U 10 soll gelegentlich gegen eines der kleineren Boote ausgetauscht werden."

Danach beginnt dann das KTB des Bootes am 07.09 mit dem Auslaufen aus Kiel.
An diesem Tag sichtet das Boot ein Flugzeug in Quadrat AO 7457, am 09.09. meldet es Position AO 4812, am 13.09. Quadrat 4813.
Am 17.09. läuft U 10 dann wieder in Kiel ein.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

kgvm

Okay, damit ist klar, daß zwar drei Positionen der Gotland-Überwachung entfielen, aber die Teilaufgabe Gustav 4 mit der Überwachung von Libau verblieb:
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php?action=dlattach;topic=29317.0;attach=138929;image
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php?action=dlattach;topic=29317.0;attach=138931;image

Lothar W.

Hallo Thorsten,

vielen Dank für die Klarstellung. Jetzt ist es für mich nachvollziehbar, das U 10 erst nach Ausbruch des Krieges, also erst ab den 07.09.1939 im Kattegat stand und nicht bereits vor Ausbruch des Krieges im August.

Für mich liest sich die Darstellung so, wenn U 10 bereits vor dem Krieg in Wartestellung lag. Deswegen meine Unsicherheit.

Gruß
Lothar

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