Torpedoversuchsschiff Walter Holzapfel

Begonnen von HHdroopy, 20 November 2017, 23:37:01

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HHdroopy

Die Holzapfel gehörte zur TVA Eckernförde, war 1945 in Gotenhafen stationiert.
Mein Vater Rudolph Asmus gehörte zur Crew (Zivilangestellte/Maschine).

Das Schiff ist im Frühjahr noch unbeschädigt aus der Danziger Bucht heraus und irgendwie in die westl. Ostsee gelangt. Wurde konfiziert und an GB übergeben, mit Crew? Mein Vater war jedenfalls in GB interniert o.ä., kehrte wohl in 45 noch nach D zurück.
Das Schiff lief noch bis ca. 1960 bei der Navy als "Deepwater", eingesetzt als Schulschiff für Taucher.

Möchte gern wissen, wann/wie das Schiff aus Gotenhafen herausgekommen ist, wo aufgebracht und Verbleib bis zur Übergabe nach GB.

Danke!
Gruß! HHdroopy

SchlPr11

Hallo,
interessantes Thema, zu dem es am Rande sicher manches zu sagen und zum Zeigen geben könnte
Aber wer spricht hier mit uns???
Vorstellung wäre schön! Dann gibt es sicherlich auch eine persönliche und angemessene Begrüßung ...
Reinhard

HHdroopy

Moin Reinhard,

du fragst nach einer Vorstellung -, in meinem Beitrag habe ich eigentlich imo schon Relevantes gesagt.

Ich bin selbst als 11-jähriger mal bei meinem Vater auf der Holzapfel gewesen, unsere Familie wohnte 43-45 in Gotenhafen. Wollten auf die GUSTLOFF bevor wir dann umständehalber über Landauf auf die Flucht vor der näher rückenden Ostfront gingen (Vater blieb an Bord, s.o. )

Da ich mich mit Fam.-forschung beschäftige, kommt es zu meiner o.g. Nachsuche -.

Mit Gruß!
Gruß! HHdroopy

halina

Moin HHdroopy ,

Wie auch die anderen zahlreichen Schiffe aus Gotenhafen und Swinemünde sich in den letzten Kriegswochen in die
westliche Ostsee absetzen konnten und dann überwiegend in der Neustädter Bucht sich versammelten und von den
Engländern festgrsetzt wurden , war neben der "Hessen" auch die "Walther Holzapfel" dabei die von hier aus die Fahrt
nach Wilhelmshaven antraten , das Boot verliess am 16.1. 1946 Wilhelmshaven in Richtung GB .

                                                                                                                                                        :MG: halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

bettika61

Hallo Günter,
auf welcher Quelle basieren die Aussage "Walter Holtzapfel" zusammen mit "Hessen" in der Neustädter Bucht Bucht bei Kriegsende?
Für " Hessen" war das schon Thema http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,398.60.html #69
Dort von Dir
Zitatdenn am 13.3. 1945 legte die Hessen mit Blitz in Swinemünde ab und erreichte die Neustädter Bucht erst
am 16.3. , so die Angaben des Verbandsführers Kpt.z.S. Walter Schloifer an seinen Sohn Eckart .
War das eine mündliche Aussage oder gab es einen Bericht, wurde "Walter Holtzapfel" dort erwähnt?






Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

halina

Moin Beate ,

Habe mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt ,  gemeint war , dass neben der "Hessen" auch das Versuchsboot
WH in den letzten Kriegswochen die Neustädter Bucht als Sammelplatz mit vielen anderen Einheiten angelaufen hat .
Denn von hier aus ging der Grossteil ausser den U-Booten nach Wilhelmshaven im Verlauf der 2. Jahreshälfte 1945 ,
der hier wenn notwendig repariert und gewartet wurde und anschliessend zu den Bestimmungshäfen auslief .

                                                                                                                                               Gruss  Günter
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

bettika61

Hallo Günter,
das beantwortet leider nicht meine Frage nach der Quelle Deiner Aussagen
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

HHdroopy

Hallo Beate,

ich hoffe, daß Günter sich bald wieder meldet :-) .

Zwischendurch möchte ich dich fragen, ob du pers. auch an der HOLZAPFEL interessiert bist durch Familie etc. pp. ? Oder anderes?

Gruß! HHdroopy
Gruß! HHdroopy

bettika61

Hallo HHdroopy,
Mein Interesse gilt der Geschichte der Torpedoversuchsanstalten insbesondere  Eckernförde aber auch Gotenhafen.
Bei einer Fotosammlung TVA der Heimatgemeinschaft Eckernförde war auch ein Foto der "WALTER Holtzapfel" dabei. http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,15235.msg207540.html#msg207540

Es interessiert mich ob das Schiff in Gotenhafen für den TWP (Torwedowaffenplatz) der Luftwaffe http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,15235.msg246626.html#msg246626
oder für die TVA der Marine http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,26858.msg303540.html#msg303540
im Einsatz war.





Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

HHdroopy

Hallo Beate,

man kann imo mit Sicherheit davon ausgehen, daß die HOLZAPFEL zur Marine gehörte.

Das Schiff wurde m.W. 1939 in Dienst gestellt und zunächst in Eckenförde stationiert. Mein Vater gehörte wohl zur Erstbesatzung, denn er wurde ab 39 bei der TVA dort angestellt und ich habe von keinem anderen Schiff von ihm gehört.

Die H. war jedenfalls spät. ab 1943 auch oder ständig dann in Gotenhafen eingesetzt. Er bekam, nach Ausbombung der Fa.-wohung im Juli 1943 in Hamburg, in Gotenhafen eine Marine-Neubau-Reihenhauswohnung im Stadtteil Baltenberg, von dort gingen wir Ende Jan. 45 auf die Flucht, s.o.

Btw. interessiert mich, welche TF-Nr. die H. hatte, konnte da bisher keine Erkenntnisse finden.

Gruß!
Gruß! HHdroopy

redfort

Hallo Erland,

eine TF-Kennung wirst du auch nicht finden, weil TF = Torpedofangboote steht.
Die Holtzapfel war ein reines Torpedoversuchsschiff das zur Erprobung der Torpedos ( T.E.K. ) diente, entsprechender Vierlinges-Torpedorohrsatz war ja vorhanden. Soviel ich weiss unterstand sie dem Torpedo-Erprobungs-Kommando und nicht der TVA.
Auch zur Bergung der versunkenden Torpedos eingesetzt wurde. Hatte dementsprechende Ausrüstungen und evtl. auch Taucher an Bord.
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

HHdroopy

Hallo Axel,

ja, du liegst richtig mit"Torpedoversuchsschiff"!
Habe in meinem Fam.-Archiv nochmal genauer nachgesehen, das steht genauso in der Einstellungsurkunde bzw. der Anmusterung von 1939.

Allerdings ist er belegbar bei der TVA eingestellt worden, die Anmusterung auf der H. erfolgte einige Monate später dann, auch Originalbeleg da.

Überraschend eigentlich noch, daß als Heimathafen für die H. = KIEL angegeben ist. Ich nehme an, es wurde Kiel amtlich genannt, aber der Einsatzort war ja wohl gleich Eckernförde.
Gruß! HHdroopy

SchlPr11

Hallo,
nun sind ja doch schon einige Informationen zu Schiff und Mensch uns mitgeteilt worden. Herzlichen Dank dafür!
Das Versuchsschiff ist nun mal ein weniger bekanntes Fahrzeug der Kriegsmarine und so gibt es etwas aus erster Hand für uns und alle.
Aus den mir vorliegenden Sammlungen kann ich hier derzeit diese beiden Fotos WALTER HOLZAPFEL beisteuern und glaube doch, daß sie Interesse finden.
Das Schiff in bunt dürfte allgemein aus dem Jung'schen Tarnband bekannt sein. Dazu eine Aufnahme aus Gotenhafen, wie rückseitig angegeben. Wobei ich eher glaube im Hafen von Oxhöft aufgenommen. Insbesondere: sie ist datiert!
Schöne weitere Adventszeit - REINHARD

HHdroopy

Ja, danke,

das erste Bild kenne ich als schwarz Fotoabzug, mein Vater besaß das noch in 1951, als er starb -.

Er war Wachingenieur, verantw. für 9000 ps Haupt-/Hilfsmaschinen. auch für den fahrbaren 15 tons DEMAG-Kran, Diesel-Torpedo- und Anlaßluftpumpen, Beiboote, oelbeheizte Hilfskessel u.a., dem Ltd. Ing. direkt unterstellt.

Das Schiff hatte für meine Landrattenbegriffe scheinbar einen seltenen/seltsamen Zwitterstatus - es gehörte wohl zweifellos zur Kriegsmarine, die Besatzung hatte aber offensichtlich keine mil. Dienstgrade, Vater war all die Jahre von Anfang bis Ende Zivilangestellter, sein Vorgesetzter auch.

Nun aber zurück zu meinem Anliegen: Wann/wie kam die H. aus G.-hafen heraus, pp., siehe oben bitte-.  :)



Gruß! HHdroopy

halina

Moin HHdroopy ,

Dem schönen Foto von REINHARD zu urteilen war es ein leichtbewaffnetes Kriegsschiff mit gemischter Besatzung , für
den technischen Bereich waren es wohl Zivilangestellte der Marinewerft Gotenhafen , so wie ich weiss wurden dort in
vielen Wohnblocks im Stadtteil Witomino die Wohnhäuser gebaut , hier wohnten auch Bekannte aus Wilhelmshaven .
        Auch auf der "Hessen" gab es diese Mischbesatzung , für den technischen Bereich waren es Zivilangestellte und
für die Schiffsführung mit den Funkern waren es Marineangehörige .
Was nun die Rückführung betrifft , so ging ich eigentlich davon aus , dass die "Walther Holzapfel" ein ziviles Schiff war
und auch wie die Hessen in den letzten Wochen des Krieges 1945 die Neustädter Bucht angelaufen hat , dies kann ich
natürlich nicht belegen , weitere Sammelplätze waren auch in der Geltinger und Lübecker Bucht .
Wie schon geschrieben , muss das Schiff in der 2. Jahreshälfte in WHV eingetroffen sein wohl auch mit Deinem Vater
an Bord , hat er Dir davon nichts berichtet ?  . Am 16.1.1946 dann die Ablieferungsfahrt nach GB , nehme an dass
auch Dein Vater dabei war als Maschinist oder LI . Ob er wirklich Kriegsgefangener war möchte ich bezweifeln , dies
bezieht sich wohl auf die an Bord befindlichen Marineangehörigen . Möchte daher annehmen , dass Dein Vater bereits
im Frühjahr 46 nach Deutschland zurückgekehrt ist , hast Du ihn denn nicht ihn in Empfang nehmen können ? .
Schlage vor mal in Freiburg im Wehrmachtsarchiv nachzufragen ob ein KTB vorhanden ist .

                                                                                                                                                 Gruss  halina

" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

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