Fliegerkommando Penang

Begonnen von Petrusja, 09 März 2020, 15:54:31

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Petrusja

Hallo,

Mich interessiert die Ursprünge des Fliegerkommando Penang. Ich nehme an, es war eine Improvisation, die auf der Verfügbarkeit einiger Arados und Flugzeugbesatzungen in Japan beruhte. Aber warum hat der Versorger Uckermarkdann zusätliche Mitarbeiter der 5./Bordfliegergruppe nach Japan gebracht (laut Hans McIlveen)? Waren dann langfristige Operationen der Hilfskreuzer von Japan aus geplant?

Ich gehe davon aus, dass die beiden Arados in Penang vonUckermarkkamen und vor der Explosion des Schiffes entladen wurden. Ist das glaubwürdig? Es scheint keine anderen Möglichkeiten zu geben.

Der Kommandant Ulrich Horn war laut luftwaffe-zur-see ein Beobachter während der 2. Reise von Michel von Japan aus. Er ist aber auf der 1. Reise von Deutschland aus nicht aufgeführt. Wie und worum kam er nach Japan?

Mit freundlichen Grüßen

Peter
Niederlände

redfort

Hallo Peter,

erstmals herzlich Willkommen hier im Forum,

was deine Frage betrifft so liegt du mit deiner Annahme falsch !

1.)  Der Dampfer URSULA RICKMERS (5500 BRT) brachte  2 Flugzeuge, Ersatzteile und 10 Mann Flieger und Pflegepersonal nach Japan.
2.)  Die 5. / Bordfliegerstaffel 196 existierte da nicht mehr, sondern war alles Material und Personal von der 1. / Bordfliegergruppe 196
3.)  Munition und Bomben wurden von U 1059 / U 1060  nach Japan transportiert.
4.)  Obltn. z.S. Horn ist am 03.02.1944 zwecks Vorbereitung nach Schonan abgeflogen. (hier wahrscheinlich mit einer BV 222)
5.)  Auftrag des Fliegerkommando Penang war das sichern einlaufender und auslaufender eigener U-Boote.
6.)  Flugzeuge tragen japanische Hochheitszeichen !!

Source: KTB des General der Luftwaffe beim Oberbefehlshber der Marine Oberquatiermaeister vom Februar/ März 1944

Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

MarkusL

Hallo,
super Info zu einer, zumindest mir, bisher völlig unbekannten Episode der Luftwaffenhistorie.
Allerdings zwei Fragen:
Ist Shonan gleich Singapur, seinerzeit 昭南島, Shōnantō? Und natürlich ist noch eine BV 222 in diese Richtung geschickt worden?
Gruß
Markus

Spee

Servus,

die Geschichte war doch schonmal im Forum, oder? An das kann ich mich noch erinnern:

12 September 1944:
Departs Penang in the evening. A German two-seat Arado Ar-196A floatplane (formerly of raider MICHEL/Hilfskreuzer IX/Schiff 28) provides initial anti-submarine escort. The plane has Japanese Hinomaru markings, but is flown by a Kriegsmarine officer.
13 September 1944:
Straits of Malacca. About 1200, the Arado floatplane again appears overhead. It circles U-862 and flies on to Singapore carrying FK Dommes.

Quelle: http://www.combinedfleet.com/I-502.htm
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Axel Niestle

Zitat von: redfort am 10 März 2020, 15:04:05
Hallo Peter,

erstmals herzlich Willkommen hier im Forum,

was deine Frage betrifft so liegt du mit deiner Annahme falsch !

1.)  Der Dampfer URSULA RICKMERS (5500 BRT) brachte  2 Flugzeuge, Ersatzteile und 10 Mann Flieger und Pflegepersonal nach Japan.
2.)  Die 5. / Bordfliegerstaffel 196 existierte da nicht mehr, sondern war alles Material und Personal von der 1. / Bordfliegergruppe 196
3.)  Munition und Bomben wurden von U 1059 / U 1060  nach Japan transportiert.
4.)  Obltn. z.S. Horn ist am 03.02.1944 zwecks Vorbereitung nach Schonan abgeflogen. (hier wahrscheinlich mit einer BV 222)
5.)  Auftrag des Fliegerkommando Penang war das sichern einlaufender und auslaufender eigener U-Boote.
6.)  Flugzeuge tragen japanische Hochheitszeichen !!

Source: KTB des General der Luftwaffe beim Oberbefehlshber der Marine Oberquatiermaeister vom Februar/ März 1944


Was den beabsichtigten Transport mit U 1059 und U 1060 angeht, kann es sich nur um Absichten gehandelt haben, da U 1059 auf dem Weg nach Ostasien versenkt wurde und U 1060 niemals nach dort ausgelaufen ist, sondern stets nur zum Material- und Torpedotransport zwischen Kiel und Narvik Verwendung fand.

Ebenso neu wäre mir der Flug einer B&V222 nach Penang.

Mit besten Grüßen

Axel Niestlé


Petrusja

#6
Vielen Dank für den herzlichen Empfang und die interessanten Beiträge. Ich kann gut deutsch lesen, verwende aber Google zum Schreiben.

Also, keine Improvisiaton, und die Sache ist im Prinzip einfacher als ich dachte! Trotzdem:

1.)  Der Dampfer URSULA RICKMERS (5500 BRT) brachte  2 Flugzeuge, Ersatzteile und 10 Mann Flieger und Pflegepersonal nach Japan.

Ist bekannt, warum sie zuerst nach Japan gingen, um danach nach Penang zu reisen? Japanische Kontrolle und Bürokratie?

Laut Hans Mcilveen kamen übrigens fünf benannte Männer mit Uckermark nach Japan:

https://www.singapore-boxing.org/ebooks/Arados%20in%20Ostasien%20-%20Hans%20Mcilveen.pdf

Einer Quelle zufolge seien die Arados auch noch von Penang nach Jakarta verlegt sein und später an die Japaner übertragen? Leider kann ich das jetzt nicht zurückfinden.

SchlPr11

Hallo,
URSULA RICKMERS war bei Kriegsbeginn in Asien und kein Blockadebrecher. Von der Etappe Japan zu Versorgungsfahrten im Pazifik eingesetzt und auch in japanischer Charter. Auf einer der Reisen dann die ARADOs nach Penang überführt.
IN der Zeitschrift JET+PROP gab es mal vor Jahren einen Beitrag/Beiträge zu diesem Thema des ARADO-Einsatzes ab Penang.
REINHARD

Petrusja

Hallo SchlPr 11,

Also doch eine Improvisation? Jedenfalls ist die Frage offen, wie die Arados auf Penang erstmals nach Japan gekommen sind. Mit Uckermark?

Kriegestachbuch der OKM, 5.11.43:
ZitatMarine Attache Tokio schlagt vor, nach verlust von Schiff 28 [Michel] zwei Arado 196 an Japan abzugeben, da eigene Verwendung in absehbarer zeit unwarscheinlich ist.

Es scheint wahrscheinlich, dass diese beiden Arados die Flugzeuge sind, die nach Penang geschickt werden?

Offenbar ist das Flugkommando Penang am 5.11.43. noch nicht geplant, sonst had die Marine Attache Tokio sicherlich nicht vorgeschlagen, zwei Ar 196 an Japan abzugeben.

Petrusja

Ist es bekannt, wieviele Ar 196 von Rio Grande und Uckermark nach Japan geschickt sind?

Petrusja

Link in  Antwort #6 korrigiert, Entschuldigung.

Das ist vielleicht der gleiche Artikel als in Jet + Prop, wenn nicht, würde mich das interessieren.


SchlPr11

Hallo,
ich schau mal durch die Hefte - kann etwas dauern.
UCKERMARK hatte nur den Stellplatz für ein eigenes Bordflugzeug, welches bei der Explosion zerstört wurde. Explosionsherd in der Nähe des Flugzeugabstellplatzes!
Von RIO GRANDE (schon 1941 nach Japan ausgereist) leider keine Ladeliste gegenwärtig.
ALSTERTOR hatte als V-Schiff 1941 im Nachschub 2 AR 196 an Bord.
REINHARD

redfort

Moin,

ein kleiner Artikel ist in der Jet & Prop 02/00 zu finden.  ;)
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Petrusja


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