Pioniersicherungsboote Typ Koblenz/Mannheim 59 Boote/Bodanfähre

Begonnen von Seelöwe, 18 Oktober 2017, 22:05:01

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Seelöwe

Ich hätte zwei Frage an ehemalige Flusspioniere: Nach den Pioniersicherungsbooten, die von den Amerikanern und Franzosen übernommen wurden, bestellte die Bundeswehr 10 neue zerlegbare Boote von 15,50 m Länge bei der Schottelwerft in Koblenz, ab 1960, die sich aber nicht bewährt haben und dann ab 1970 ausgemustert wurden. Gibt es dazu irgendwelche Daten?
Sind von den Booten Mannheim 59 und Bodanfähre Nummern bekannt?
Vielen Dank!
Peter

SchlPr11

Hallo Peter,
ja, bei Bodan - F-412, F-413 beispielsweise.
Morgen mehr - REINHARD

SchlPr11

Hallo,
habe hier im Anhang eine Kennungsliste von Fahrzeugen der Flußpioniere zusammenstellt, gebe sie zur Diskussion mit Bitte zur  Ergänzung.
Ihr folgt gelegentlich eine Zusammenstellung von MANNHEIM-Fähren in ziviler Verwendung, auch mit der Hoffnung auf nachhaltige ergänzende Informationen.
REINHARD

bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

SchlPr11

Hallo Beate,
danke, so kommen die krümelhaften Ergänzungen auf dem auch hier langen Weg.
Gelegentlich wird die Liste aktualisiert.
REINHARD

Garfield1970

#5
Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach Informationen über die Bodan-Fähren hier gelandet. Ich habe schon öfter erlebt, daß gerade über kleinere Landungsboote nur wenig Informationen zu finden sind, und leider ist das auch bei den Bodan-Fähren so.

Zwar wurde hier schon länger nichts mehr geschrieben, aber vielleicht verirrt sich ja noch jemand so wie ich hierher und kann weitere Puzzleteile beitragen. Ich liste mal meine bisherige, spärliche Ausbeute auf:

Die Bodan-Fähren wurden zunächst offiziell als MLC 30/50 bezeichnet, und es wurde ein Prototyp gebaut:

1. F 410: Auftrag 1958, Baunummer 15870, in Dienst am 30.12.1962 für die Flußpionierkompanie 734 in Koblenz-Lützel (Schweres Pionierregiment 706), außer Dienst am 26.04.1972

Nachdem sich dieser Prototyp bewährt hatte, folgte eine 0-Serie mit 3 Einheiten, auch vom Typ MLC 30/50:

2. F 411: Baunummer 16580. in Dienst am 10.12.1965 für die Flußpionierkompanie 734 in Koblenz-Lützel (Schweres Pionierregiment 706), 1973 zum Typ MLC 120/60 umgebaut, später in F 811 umbenannt, bis mindestens 2014 in der Wehrtechnischen Studiensammlung Koblenz
3. F 412: Baunummer 16581, in Dienst für die Flußpionierkompanie 734 in Koblenz-Lützel (Schweres Pionierregiment 706), 1973 zum Typ MLC 120/60 umgebaut, später in F 8112 umbenannt
4. F 413: Baunummer 16582, in Dienst am 24.03.1966 für die Flußpionierkompanie 734 in Koblenz-Lützel (Schweres Pionierregiment 706), 1973 zum Typ MLC 120/60 umgebaut

Dann folgten 9 Einheiten der 1. Produktions-Serie, nach einem veränderten Entwurf namens MLC 120/60 mit stärkerem Antrieb und verstärktem Deck:

5. ?: am 29.12.1971 in Dienst
6. ?
7. ?
8. F 422: in Dienst am 12.10.1972 für Schweres Pionierregiment 85, bei der Indienststellung erhielt die Fähre als einzige Einheit ihrer Klasse einen Namen, und zwar Helmut Oesten zu Ehren des zuvor verstorbenen Direktors der Bodan-Werft
9. ?
10. ?
11. ?
12. ?
13. ?: in Dienst am 27.06.1974

Letztendlich folgte noch eine weitere Fähre als Ersatz für den 1972 außer Dienst gestellten Prototyp, auch vom Typ MLC 120/60:

14. ?: Auftrag am 01.12.1975, in Dienst am 18.12.1975 für die Flußpionierkompanie 881 in Neuwied (Schweres Pionierregiment 85)

Eigentlich sollte noch eine 2. Produktions-Serie folgen, die dann jedoch dem Rotstift zum Opfer fiel. So blieb es bei 14 Einheiten, von denen eine (der Prototyp) allerdings bereits früh außer Dienst gestellt wurde. Die verbliebenen 13 (oder nur 12?) Einheiten waren zuletzt bei der 6. Kompanie des Pionierbataillons 140 in Emmerich in Dienst. Ab 2003 wurden sie ausgemustert.

Diese Fähren bekamen mit der Zeit immer wieder neue Nummern. Auch bei der Indienststellung wurden die Nummern nicht immer durchgängig vergeben. Wahrscheinlich richtete sich das nach der Einheit, für die die Fähren in Dienst stellten?

Ich habe jedenfalls außer den oben genannten Nummern noch folgende gefunden:

F 213: wahrscheinlich eine der Fähren 5 bis 7, Stapellauf am 29.10.1971
F 414: wahrscheinlich eine der Fähren 5 bis 7
F 823
F 824: vom 03.05.1993 bis 07. 07.1993 Einsatz als Fähre über den Rhein zwischen Mondorf und Graurheindorf während Brückenbauarbeiten
F 842: vom 03.05.1993 bis 07.07.1993 Einsatz als Fähre über den Rhein zwischen Mondorf und Graurheindorf während Brückenbauarbeiten
F 844: vom 03.05.1993 bis 07.07.1993 Einsatz als Fähre über den Rhein zwischen Mondorf und Graurheindorf während Brückenbauarbeiten
F 3223
F 3224
F 3380
F 8123
F 14632
F 80113: im September 1983 Teilnahme an der Übung Atlantic Lion
F 80132
F 85012
F 85031
F 85032 (1987)

Grüße,
Thomas

Darius

#6
Hallo Thomas,

vielen Dank für die Zusammenstellung. Ist ein guter Start zum Weitersuchen. Als ich zuletzt bei der WTS war, habe ich es leider versäumt, die Fähre zu besichtigen. Ist schon paar Jahre / Jahrzehnt her.

Zitat von: Garfield1970 am 10 Oktober 2020, 00:26:43
Diese Fähren bekamen mit der Zeit immer wieder neue Nummern. Auch bei der Indienststellung wurden die Nummern nicht immer durchgängig vergeben. Wahrscheinlich richtete sich das nach der Einheit, für die die Fähren in Dienst stellten?

Die Gerätenummerierung wurde auch bei den Landungspioniereinheiten im 2. WK so gehandhabt. Erkennung Verband + Gliederungseinheit. Hier eine Zusammenstallung aus dem Kugler, Landungswesen in Deutschland:

ZitatZahlenschlüssel bei Pionierbootskennungen*:

001 ff    Führungsstäbe und Ersatztruppenteile
101 ff    Pi.Ldgs.Btl. 85 (vorgesehen)
201 ff    Pi.Ldgs.Btl. 86 / Ldgs.Pi.Btl. 86
301 ff    Pi.Ldgs.Btl. 128 / Ldgs.Pi.Btl. 128
401 ff    Pi.Ldgs.Btl. 214 / Ldgs.Pi.Btl. 214
501 ff    Pi.Ldgs.Btl. 771 / Ldgs.Pi.Btl. 771
601 ff    Pi.Schären-Btl. 761
701 ff    Pi.Schären-Btl. 762
801 ff    Pi.Ldgs.Btl. 772 / Ldgs.Pi.Btl. 772

* Vorstehender Schlüssel ersetzte ab Mai 1943 eine Reihe älterer bataillions- bzw. kompanieinterner Zahlen- und Buchstabenschlüssel.
Baunummern fanden nur vorübergehend Verwendung. Fähren und Boote waren "Pioniergerät", das ohne Buchführung jederzeit umnummeriert werden konnte,
so daß heute nur selten noch die zugehörige Baunummer anzugeben ist.


:MG:

Darius

Amphibie

Hallo zusammen,
bin neu hier.
Vor kurzem hatte ich beim Binnenschifferforum einige Beiträge mit Erlebnissen aus meiner Dienstzeit auf einem Mannheim-Boot eingestellt. Falls Interesse besteht können diese unter dem Link:
https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?88482-Wasserbau-I-Kranschiff-(BW-Flussf%E4hre)/page7
abgerufen werden.
Für heute
Tschüss


Nikolaus Sifferlinger

#8
Hallo Amphibie

schöne Fotos - danke für den Link.

Mit besten Grüßen

Nik

Amphibie

Hallo,
Kurzer Nachtrag: Meine Berichte verteilen sich bei dem angegebenen Link auf die Seiten 7,8 und 9.
Gruß Amphibie

bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Darius

Hallo Amphibie,

vielen Dank für Deinen Hinweis - prima Bilder und interessante Ergänzung.


:MG:

Darius

Seelöwe

Danke für die Beiträge! Da ist doch Einiges zusammengekommen, wenn auch noch viel fehlt.
Beste Grüße
Peter

Impressum & Datenschutzerklärung